Donal Trump Reise in den Nahen Osten erweist sich für den Trumps Clan als großer Erfolg: Zwei Tage nachdem US-Präsident Donald Trump einen Rüstungsdeal im Wert von bis zu 350 Milliarden US-Dollar mit Saudi-Arabien unterzeichnet hat, darf sich auch die „First Daughter“ über eine satte Geldspritze freuen.
Bei dem Wirtschaftstreffen in Saudi-Arabien hatte die „First Daughter“ zudem die Stärkung von Frauenrechten weltweit angemahnt. In jedem Land müssten sich Frauen und Mädchen weiterhin mit systematischen, institutionellen und kulturellen Schranken auseinandersetzen, „die uns daran hindern, uns voll einzubringen“, sagte sie. „Sie alle wissen, dass das wahr ist“, betonte sie bei einem Runden Tisch zu Frauen betreffende Wirtschaftsfragen.
Eine Expertin der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte, dass die Präsidentenberaterin Trump nicht den größeren Zusammenhang sehe. „Nicht das Unternehmertum ist wichtig, sondern der politische Wandel, damit die Regeln, die Frauen am Arbeitsplatz beschränken, aufgehoben werden“, sagte Kristine Beckerle. Ohne das gingen die Investitionen nicht sehr weit.
US-Präsident Donald Trump hatte in seiner Rede vor Staatenlenkern zwar dazu aufgerufen, gemeinsam gegen die Unterdrückung von Frauen vorzugehen. Seinen Schwerpunkt legte er jedoch auf den Kampf gegen Extremismus, der ein „Kampf zwischen Gut und Böse“ sei. Er sagte auch, dass die USA niemandem in der Region ihren Willen aufdrängen wollten. „Wir sind nicht hier, um zu belehren, wir sind nicht hier, um anderen Leuten zu sagen, wie sie leben, was sie tun, wie sie sein und wie sie beten sollen.“
Falsches Spiel
Die Spende steht in krassem Widerspruch zu Donald Trumps früheren Äußerungen. So hatte er etwa Hillary Clinton im Juni falsches Spiel bei der Entgegennahme einer Geldspende aus Saudi-Arabien vorgeworfen: „Die unehrliche Hillary sagt, wir müssen Saudi-Arabien dazu bringen, die Finanzierung des Hasses zu stoppen. Ich fordere sie auf, die 25 Millionen US-Dollar umgehend zurückzugeben, die sie von Saudi-Arabien für die Clinton-Foundation bekommen hat“, schrieb er damals auf Facebook…
Saudis spenden 100 Millionen an Ivanka Trumps Hilfsfonds.
Frauen sind in den Emiraten weiterhin einer enormen Diskriminierung vor dem Gesetz und im täglichen Leben ausgesetzt. So darf zum Beispiel ein Ehemann seine Frau und seine Kinder „züchtigen“, vorausgesetzt, dass keine sichtbaren Spuren zurückbleiben. Auch ist es in Saudi-Arabien um die Frauenrechte denkbar schlecht bestellt. Frauen müssen sich etwa in der Öffentlichkeit von Kopf bis Fuß verschleiern. Die Mega-Spende ist also nicht ohne Ironie: Während die Frauen in dem Königreich nicht einmal ein Auto fahren dürfen, sollen sie als Unternehmerinnen gefördert werden.
Statement Verband Deutscher Unternehmerinnen:
„Der VdU setzt sich als Gastgeber des zivilgesellschaftlichen Women 20-Dialogs für die wirtschaftliche Stärkung von Frauen weltweit ein. Dazu gehört neben der Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen und dem Zugang zu Bildung, insbesondere in MINT-Fächern, auch die Unterstützung des weiblichen Unternehmertums. Die Delegierten von Women 20 gemeinsam mit dem VdU begrüßen die Initiative der US-Delegation der G20, einen gemeinsamen Fond unter der Führung der Weltbank einzurichten, mit dem die selbständige Tätigkeit von Frauen in Schwellen- und Entwicklungsländern gefördert werden soll. Die Idee eines gemeinsamen Fonds, der aus öffentlichen und privaten Geldern gespeist werden soll, war auf dem Podium des W20-Dialogforums in der Runde mit Bundeskanzlerin Merkel, der IWF-Chefin Christine Lagarde, der kanadischen Außenministerin Chriystia Freeland, der Vizepräsidentin der Bank of America Anne Finucane, First Daughter Ivanka Trump und der Unternehmerin Nicola Leibinger-Kammüller diskutiert worden. Stephanie Bschorr hofft auf das Engagement aller G20-Staaten: “Wir freuen uns, dass sich nun mehr und mehr Länder der amerikanischen Fond-Initiative anschließen.“
Harm Bengen
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