Plattform BTC-e für Geldwäsche genutzt

Geldwäsche: Mutmaßlicher Betreiber von BTC-e angeklagt und festgenommenGeldwäsche Experten haben schon lange vor dem Missbrauch von digitalen Bezahlmethode der organisierten Kriminalität gewahrnt. Die Plattform BTC-e soll für Geldwäsche und kriminelle Zwecke genutzt worden sein. Der mutmaßliche Betreiber der Bitcoin-Börse soll außerdem mit dem Hack von Mt. Gox in Verbindung stehen und wurde in Griechenland festgenommen.

Die USA haben einen 37 Jahre alten Mann russischer Herkunft angeklagt, weil er mit dem Betrieb einer Bitcoin-Börse über viele Jahre zur Geldwäsche und anderen Straftaten beigetragen haben soll. Der mutmaßliche Betreiber der Seite BTC-e wurde nach den Ermittlungen der US-Behörden in Griechenland festgenommen, wie Reuters berichtete.
Bitcoin

Die Kryptowährung Bitcoin ist eine weit verbreitete digitale Bezahlmethode im Internet. Guthaben werden in einer persönlichen Brieftasche (englisch: Wallet) gespeichert und können ohne eine zentrale Instanz weltweit überwiesen werden. Transaktionen werden in einer Blockchain gespeichert. Da Bitcoin-Zahlungen pseudoanonym erfolgen, werden sie besonders bei illegalen Dienstleistungen im Internet verwendet. Aber auch viele legale Onlinedienste und sogar einige Einzelhändler akzeptieren Bitcoin als Zahlungsmittel. Da die Menge an Bitcoins begrenzt ist und die Berechnung einer Einheit immer schwieriger wird, soll der Wert der digitalen Währung weiterhin steigen. Inzwischen spielt der Handel mit Bitcoins bei der Festlegung des Wertes aber eine entscheidendere Rolle.

Der Libor soll abgeschafft werden

Finanzaufseher drängen auf ein neues System. Vor einigen Jahren stand der Libor, dessen Abkürzung für London „Interbank Offered Rate“ steht, im Mittelpunkt eines Skandals, bei dem es um dessen Manipulation ging. Die Machenschaften während der Finanzkrise hatten die Finanzwelt erschüttert und zu hohen Strafen für Banken und Broker sowie zu Gefängnisstrafen geführt.Der Libor ist dabei nicht irgendein Zinssatz, sondern der wichtigste Index für kurzfristige Zinsen der Welt…
Libor to End in 2021

Der Libor ist der Satz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen. Er diente damit – gerade in der Finanzkrise – als Maßstab dafür, wie stabil eine Bank von anderen Banken eingeschätzt wird. Darüber hinaus basieren weltweit direkt und indirekt Transaktionen an den Finanzmärkten im Wert von 450 Billionen Dollar auf dem Referenzzins. Kalkuliert wird der Libor anhand der Angaben mehrerer Institute zu ihren Zinssätzen für große, unbesicherte Kredite an andere Banken….Libor Tod einer Legende

Geld & Banksters regieren die Welt

www.danieldagan.com

 

Milliardengeschäfte mit manipulierten Medikamenten

Selbst Medikamente aus Apotheken nicht immer sicher. Sie sind gefälscht und gefährlich: Gepanschte Medikamente landen sogar in Krankenhäusern und Apotheken. Darunter sind auch lebenswichtige Arzneimittel wie Antibiotika und Krebsmittel. Gefälschte Medikamente aus der Apotheke

Schon am 1. März 2016 warnt die italienische Arzneimittelbehörde die Aufsichtsämter in den anderen EU-Staaten vor dieser Mafia : Aus Krankenhausapotheken in Italien ist eine größere Menge Medikamente gestohlen worden. Darunter Präparate gegen Multiple Sklerose, Diabetes, Aids und Krebskrankheiten. Es besteht der Verdacht, dass die Ware manipuliert wird, zum Beispiel, indem die Wirkstoffe gegen unwirksame Substanzen ausgetauscht werden. Ein tödliches Risiko für Patienten.

Autorin: Sabina Wolf   

Terror-Geld durch Zigarettenschmuggel und Produktpiraterie

Wie Attentäter mit Wirtschaftskriminalität an Geld kommen.

Die Produktion und der Handel mit Nachahmerprodukten kostet jährlich 800.000 Arbeitsplätze in der Europäischen Union, schlägt der europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss Alarm. Darüber hinaus entgehen der Union durch die Produktpiraterie jährlich 14,3 Millionen Euro an Steuereinnahmen.

Zwar beruhen die Daten über illegale Aktivitäten überwiegend auf Schätzungen und Näherungswerten, aber die Zahlen sind ohne jeden Zweifel alarmierend: Der geschätzte Wert der weltweit gehandelten gefälschten Produkte liegt zwischen 600 Milliarden Euro (laut Vereinten Nationen) und knapp 1 Billion Euro (laut anderer internationaler Statistiken). Die OECD geht davon aus, dass Produktfälschung und -piraterie bis zu fünf Prozent der Warenimporte in die Europäische Union mit einem Gegenwert von 85 Milliarden Euro ausmacht…. Produktpiraterie

Terroristen finanzieren sich und ihre Anschläge häufig über Produktpiraterie und Zigarettenschmuggel. In Deutschland gibt es nach Plusminus Recherchen einen aktuellen Fall von Wirtschaftskriminalität, der einen Bezug zum IS aufweist… Plusminus
(Bericht: Sabina Wolf / Wolfgang Kerler)

Erste bundesweite Antimafia-Tagung

Konferenz für Freiheit und Sicherheit in Europa 12.Juli 2017, Berlin, Italienische Botschaft.

Der unmittelbar nach dem `Ndrangheta-Attentat von Duisburg 2007 gegründete Berliner Verein „Mafia? Nein danke1“ organisierte in Zusammenarbeit mit der italienischen Botschaft in Berlin und der Europäischen Bewegung Deutschland die erste bundesweite Antimafia-Tagung in Deutschland.

Nach Berlin gekommen waren zahlreiche hochkarätige Referenten aus Deutschland und Italien, aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, wodurch deutlich wurde, dass jeder auf seine Weise zum Kampf gegen das organisierte Verbrechen in Europa beitragen kann.

Es folgt eine subjektive Sammlung von Informationen, die mir besonders interessant erscheinen: Referenten der Antimafia Tagung


„Die Mafia existiert nicht, und falls doch, dann habe ich da eben geschlafen.

Wie begegnen wir der organisierten Kriminalität in Europa
„Folgt der Spur des Geldes – und Ihr trefft auf die Mafia“
Frauen und Kinder leiden unter Korruption

Wie begegnen wir der organisierten Kriminalität in Europa

Antimafia Konferenz in Berlin 12.07.2017

Vor zehn Jahren haben die Mafiamorde von Duisburg der Öffentlichkeit die Präsenz und Radikalität der organisierten Kriminalität in Deutschland deutlich vor Augen geführt. Mafiöse Organisationen operieren – für die Öffentlichkeit oftmals kaum sichtbar – in praktisch allen Ländern Europas. Mit Blick auf andere, oftmals deutlich präsentere Kriminalitätsformen stellen sich viele Fragen:

Bestehen Verbindungen zwischen organisierter Kriminalität und Terrorismus? Mit welchen Instrumenten der Prävention und Bekämpfung reagieren Deutschland, Italien und Europa auf diese Bedrohungen in einer globalisierten Welt? Können nationale Regierungen den Gefahren überhaupt noch entgegentreten? Wo bedarf es einer europäischen und internationalen Kooperation? Und welche zukünftigen Herausforderungen zeichnen sich bereits heute ab?

Über all diese Aspekte wird am 12. Juli auf der Konferenz „Für Freiheit und Sicherheit – Wie begegnen wir der organisierten Kriminalität in Europa?“ debattiert, die von dem Verein Mafia? Nein, Danke! e. V. in Zusammenarbeit mit der Italienischen Botschaft in Berlin und der Europäischen Bewegung Deutschland organisiert wird. Wir freuen uns sehr, Sie zu dieser Veranstaltung einzuladen.

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und der italienische Innenminister Marco Minniti sowie einige der wichtigsten italienischen und deutschen Experten im Bereich der Bekämpfung organisierter Kriminalität haben ihre Teilnahme an der Konferenz zugesagt.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist frei und kostenlos. Aus organisatorischen Gründen ist eine Online-Registrierung erforderlich.

„Für Freiheit und Sicherheit“ von Mafia? Nein Danke! am 12. Juli 2017.
Sie können die Veranstaltung über live stream ab 9:00 Uhr auf www.netzwerk-ebd.de verfolgen

 

Programm und Sprecher Liste:
Freiheit und Sicherheit  
Wie begegnen wir der organisierten Kriminalität in Europa

Italien: „Die `Ndrangheta ist überall“

Rosy Bindi, Präsidentin der parlamentarischen Antimafia-Kommission, und Franco Roberti, Nationaler Antimafia-Staatsanwalt, zugleich verantwortlich für die Direzione Nazionale Antimafia (DNA), stellten am 22. Juni ihren Jahresbericht vor: Die `Ndrangheta ist überall in Italien zu finden, d.h. in den empfindlichen Positionen von Politik, Öffentlicher Verwaltung und Wirtschaft. Auf diese Weise kann die kalabrische Mafia inzwischen die staatlichen Investitionen steuern.

Rosy Bindi con il procuratore nazionale Antimafia Franco Roberti (© Ansa)

(Quelle: Artikel Repubblica)

 

 

Hier einige interessante Ergebnisse des Jahresberichts:

  1. Gesamtsituation:

Trotz zahlreicher Festnahmen und vieler Mafia-Prozesse im Jahre 2016 geht es den Mafien in Italien sehr gut, vor allem der `Ndrangheta. Man kann höchstens von einigen Irritationen im Innern der Mafien sprechen, wenn es gilt, die durch Festnahmen und Verurteilungen entstandenen Lücken in der jeweiligen Organisation zu schließen oder sich an neue Erfordernisse des Marktes anzupassen. Ausnahme ist die Stadt Neapel, in der die „Lücken“ zu blutigen Kriegen zwischen den Clans und zur Machtübernahme durch jugendliche Bosse geführt haben. Man beobachtet eine neue Strategie, sich der Kontrolle des Territoriums zu versichern, die aber genauso wirksam ist wie die alte (s.u. 5.)

  1. Die Mafia in der Politik:

Die Mafien sind dabei, durch die Strategie der Gewinnung von Komplizen im Staat (collusione) und der Korruption sich eine Position im Staat zu erarbeiten, von der aus sie das Schicksal und die Prozesse in der Wirtschaft bestimmen können. Damit können sie mafiöse Firmen und solche, die mit ihnen zusammenarbeiten, begünstigen und die anderen vom freien Wettbewerb ausschließen. Durch die richtigen Komplizen in der Politik können sie den Einsatz von Steuergeldern steuern. Es geht nicht mehr darum, durch Bezahlung von Bestechungsgeldern an den öffentlichen Ausschreibungen lediglich teilzunehmen, jetzt versucht man, schon bei der Konzeption von Projekten mitzuarbeiten, um sie in eine bestimmte Richtung zu lenken.

  1. Vorgehen:

Die Anwendung von Gewalt ist zur ultima ratio geworden, da sie Aufmerksamkeit erregt und die Zustimmung in der Bevölkerung mindert. Jetzt versuchen die Mafien, die Herrschaft über ein bestimmtes Gebiet zu erreichen, sich Positionen in der Öffentlichen Verwaltung anzueignen, die Ausschreibung von staatlichen Bauaufträgen zu bestimmen, ganze Sektoren der Wirtschaft zu kontrollieren, indem sie sich ihre Verhandlungspartner gefügig machen. Dies gelingt ihnen, denn die klassische Mafiamethode der Gewaltanwendung und der Einschüchterung ist im kollektiven Bewusstsein ständig präsent.

  1. Aktualisierung der Antimafia-Gesetzgebung

Da die bisherigen Antimafia-Gesetze Bezug nehmen auf die traditionellen Methoden – Einschüchterung und Einsatz von Gewalt – die Mafien heute aber möglichst um Unsichtbarkeit bemüht sind, müssen die bestehenden Antimafia-Gesetze an das veränderte Vorgehen angepasst werden.

  1. Camorra: Die Stadt Neapel und vor allem die Altstadt sind in der Hand von sog. „Baby-Camorristi“, die nach neuen Regeln versuchen sich durchzusetzen und nicht die geringsten Bedenken haben, auf Gegner und Unbeteiligte zu schießen. In der Provinz jedoch ist der allgemeine Italientrend zu beobachten: Kein Blutvergießen, lieber selber entscheidende Positionen einnehmen oder Komplizen in Politik und öffentlicher Verwaltung gewinnen. Die Bosse sind dort keine „Generäle“ mehr, die über ein Heer von „Soldaten“ befehlen, sondern Geschäftsleute.
  2. Cosa Nostra: Trotz verschiedener Schwierigkeiten ist es der sizilianischen Mafia gelungen, sich weiter in alle Sektoren der Wirtschaft und Finanzwelt einzuschleusen. Durch weitgehenden Verzicht auf Gewalt und Machtkämpfe zwischen einzelnen Familien, durch das Einhalten der überkommenen Regeln ist es ihr gelungen, ihre Position auf der Insel zu konsolidieren und sich die Zustimmung in der Bevölkerung zu erhalten. Da nun zahlreiche Mafiosi ihre Strafe abgesessen haben und da sie in der Regel nach der Freilassung ihre kriminellen Aktivitäten wieder aufnehmen, muss der Mafia-Paragraph 416 auch an diese Situation angepasst werden. – Positiv zu vermerken ist, dass in Palermo Cosa Nostra sichtbar den Rückhalt in der Bevölkerung verliert. Außerdem ist die Zahl der Anzeigen bei der Polizei deutlich angestiegen.
  3. `Ndrangheta: Sie ist die Mafia, der es am besten geht. Unglaubliche Gewinne sind ihr möglich, weil sie Politik, Verwaltung und Wirtschaft ganz durchdringt und weil es ihr gelungen ist, sich in die großen Geldströme auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene einzuklinken. Auch in Mittel- und Norditalien hat sie sich einen festen Stand erobert. An den sog. „großen Bauwerken“ verdient die kalabrische Mafia ebenfalls mit: 2015 bei der Expo in Mailand, jetzt bei den Baustellen der „TAV“-Strecken (=Treni di Alta Velocità: Hochgeschwindigkeitszüge), und bei der Konstruktion von Anlegeplätzen in den verschiedenen Häfen Italiens. Die `Ndrangheta ist in Italien zu einer Gefahr für die Demokratie geworden. Dies zeigt u.a. die Entdeckung eines strategischen Führungsgremiums der `Ndrangheta` durch kalabrische Staatsanwälte. Zu ihm gehören laut Staatsanwaltschaft 1. ein ehemaliger Parlamentarier, Freimaurer, mit langjährigen Verbindungen zur subversiven Rechten,2. ein Rechtsanwalt mit Sitz in einem Kommunalparlament, der mit einem der gefährlichsten Clans der `Ndrangheta verwandt ist, 3. ein wichtiger Abteilungsleiter in der kalabrischen Verwaltung, 4. ein ehemaliger Staatssekretär und 5. ein Mitglied des römischen Senats, für dessen Festnahme der Senat die Immunität aufgehoben hat. Dieses Gremium hat die Wahlen in Kalabrien (2002 bis heute) bestimmt. Es ging dabei nicht um den klassischen Kauf von Wählerstimmen, sondern um eine strategische Planung, welche Kandidaten, welche politischen Gruppierungen geeignet seien, der kriminellen Organisation Staatsaufträge und Aufträge und Arbeiten jeder Art zu garantieren. Die „Santa“ (die Heilige), so der Name dieses neuen Führungsgremiums, ist somit in der Lage, zunächst auf lokaler Ebene zu bestimmen, wer für welche Position gewählt werden soll, aber wie das Beispiel des Senators zeigt, reicht ihr Einfluss auch auf nationale und sogar bis auf die europäische Ebene.

Außer in nahezu allen Regionen Italiens ist die `Ndrangheta in verschiedenen europäischen Staaten, in den USA, Kanada und in Australien aktiv. Darüber hinaus pflegt sie beste Beziehungen zu den kriminellen Organisationen in Mittel- und Südamerika. Im Kokainhandel hat sie die absolute Vormachtstellung in Europa.

“Es ging ihm hervorragend, dann kam aber der Typ im Fernsehen, der gesagt hat: „So wie wir die Mafia besiegt haben, so werden wir auch den Terrorismus besiegen.“

www.vignetteagj.blogspot.de/2015/11/

Quellen:
Repubblica.it
Antimafiaduemila.com
Huffingtonpost.it

 
Frauen und Kinder leiden unter Korruptionm
Folgt der Spur des Geldes – und Ihr trefft auf die Mafia
Learn more about corruption

Der Wert der Kryptowährung Bitcoin

Die EU-Kommission als Teil des Action Plans gegen Terrorfinanzierung hat im Juli 2016 vorgeschlagen, “Wechsel-Plattformen für virtuelle Währungen” (virtual currency exchange platforms) und “verwahrende Wallet-Provider” (custodian wallet providers) “unter die Anti-Geldwäsche Direktive” zu stellen. Die “Vierte Direktive” ist eine Reihe von Regeln und Gesetzen der EU gegen Geldwäsche, die derzeit von den Mitgliedsstaaten umgesetzt wird. Sie soll nach dem Willen der Kommission bald auch für Bitcoin und andere Kryptowährungen gelten. Internationale Geldwäsche Experten warnen schon lange vor der Gefahr der Geldwäsche und der Nutzung von Bitcoins durch die OK (organisierten Kriminalität). Sicher ist es kein Zufall, dass ausgerechnet die Schweizer Stadt Zug sich als Bitcoin-Pionier bezeichnet. Verbrechen ermöglichen…

Markus Gentner berichtet: Bundesbank-Chef Weidmann: Bitcoin erhöht Gefahr von Bankenpleiten. Der Wert der Kryptowährung Bitcoin hat sich seit Anfang des Jahres annähernd verdreifacht. Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank und einer der mächtigsten Männer der Finanzwelt, sieht darin eine große Gefahr für die weltweite Finanzstabilität.

In den vergangenen Monaten ist der Kurs der Internetwährung Bitcoin rasant angestiegen. Anfang 2016 kostete ein Bitcoin noch annähernd 435 US-Dollar, inzwischen gibt es für einen Bitcoin über 2.600 Dollar. Zwischenzeitlich kratzte der Bitcoin-Kurs sogar an der Marke von 3.000 Dollar. Bundesbank-Chef Jens Weidmann hält diese Entwicklung für sehr gefährlich.

Nach Meinung von Weidmann hätten Bitcoins das Potenzial, künftige Finanzkrisen deutlich schlimmer zu machen. Das sagte der Bundesbank-Chef bei einem Vortrag in Frankfurt vor einer Woche. Digitale Währungen wie der Bitcoin ließen die Gefahr einer Bankenpleite rapide ansteigen. Wie passt das zusammen?

Die Macht der Kryptowährungen steigt und der Druck auf die Notenbanken in aller Welt wächst, denn: Um dem Durchschnittsbürger das Gefühl zu geben, dass derartige Währungen stabil und sicher sind, könnten Zentralbanken künftig ihre eigenen Kryptowährungen bereitstellen (müssen). Und genau das bereitet Weidmann große Sorgen.

Würden Notenbanken in naher Zukunft eigene Digitalwährungen anbieten, könnte es schon bald auch für Otto Normalverbraucher selbstverständlich sein, damit zu bezahlen. Das allein ist noch nicht problematisch. In Zeiten wirtschaftlicher Krisen allerdings könnte dies den schnellen Ruin von Banken in aller Welt bedeuten.

Sobald Kunden Sorge um die finanzielle Stabilität ihres Bankinstitutes haben, wollen sie in der Regel nur noch ihr Erspartes retten – es kommt zu einem sogenannten Bank Run, also zum Ansturm auf die Bank. Dabei versuchen viele Bankkunden, möglichst ihr gesamtes Geld abzuheben, um sich vor einer Enteignung durch die Bank zu schützen. Das kann ein Geldinstitut im schlimmsten Fall in die Insolvenz treiben.

Laut Weidmann steige mit Kryptowährungen – vor allem mit einer durch die EZB herausgegebenen – die Gefahr einer Bankenpleite, da ein Abzug des Geldes viel schneller vonstatten ginge. Es brauche nur noch eine digitale Transaktion, die binnen weniger Minuten per Klick abgeschlossen sei. Niemand müsse mehr an einen Bankschalter oder an einen Geldautomaten gehen. Und schlimmer noch: Gegen einen Abzug des digitalen Geldes kann sich die Bank kaum schützen. Es hilft nichts, die Bank zu schließen, so wie das bei einem Bank Run derzeit noch möglich ist.

Seit Monaten machen sich die weltweit führenden Zentralbanker tatsächlich Gedanken über eigene digitale und vom Staat gedeckte Währungen. Weidmanns Sorgen dürften deshalb nicht kleiner werden.

Wie funktionieren Bitcoins überhaupt?

Bitcoins werden ausschließlich bei Zahlungen im Internet eingesetzt. Abgesichert werden die Transaktionen dabei mittels der sogenannten Blockchain-Technologie. Bei dieser Technologie werden alle Daten dezentral gespeichert, indem die Datenbank von allen Teilnehmern des Transaktionssystems gemeinsam geführt wird. Alle Aktionen werden dort in einer Block-Kette gespeichert, womit Manipulationen verhindert werden sollen.

Eine vom Staat gedeckte Digitalwährung hätte deshalb auch Vorteile: Die Zahlungsabwicklung wäre billiger, die im Umlauf befindliche Geldmenge wäre besser kontrollierbar und Zahlungen ließen sich sehr viel einfacher nachverfolgen.

Weidmann: Bitcoins überhaupt keine Alternative zu unserem Geld

Weidmann hatte bereits 2013 vor Bitcoins gewarnt, die Kryptowährung damals aber noch als Nischenprodukt bezeichnet. „Versuchen Sie einmal, ihren Samstagseinkauf mit Bitcoins zu bezahlen“, sagte der Bundesbankpräsident in einem Interview mit der „WirtschaftsWoche“. „Bitcoins sind doch überhaupt keine Alternative zu unserem Geld.“

Vor vier Jahren hatte der Bitcoinkurs ähnlich rasant zugelegt wie in diesen Tagen. Für Weidmann war die treibende Kraft hinter der großen Nachfrage einzig und allein „die Hoffnung auf eine hohe Rendite“. Er warnte: „Was Anlagen in das Internet-Geld Bitcoin angeht, wäre ich vorsichtig: Wegen der starken Kursschwankungen und der geringen Tiefe und Intransparenz des Marktes sind diese sicherlich nicht risikoarm.“

Weidmann sollte mit seiner Einschätzung recht behalten: Wenige Monate nach diesem Interview folgte der Kursabsturz des Bitcoins auf unter 200 US-Dollar. Schuld an dem Wertverlust war damals die Insolvenz des wichtigen Bitcoin-Handelsplatzes Mt. Gox. Finanzen.net

Harm Bengen
www.w-t-w.org/en/harm-bengen

Steuertricks kosten die EU-Staaten jährlich etwa 173 Milliarden Euro

Ein EU-Vorschlag gegen Steuervermeidung will Banken und Steuerberater in der Pflicht nehmen.

Anwälte oder Banken in der EU sollen Behörden künftig über fragwürdige Steuerkonstrukte informieren, die sie ihren Kunden empfehlen. Das Projekt betrifft auch «Vermittler» aus der Schweiz.

In ihrem Kampf gegen die Steuervermeidung nimmt sich die EU-Kommission einer weiteren Front an: der Vermittler («Intermediäre»). Gemeint sind zum Beispiel Banken, Steuerberater, Revisoren oder Wirtschaftsanwälte, die Unternehmen oder reichen natürlichen Personen dabei helfen, mit «aggressiver Steuerplanung» ihre Steuerbelastung zu senken oder Gelder über Offshore-Zentren der Besteuerung zu entziehen. Eine neue Richtlinie (Gesetz) soll diese Vermittler verpflichten, grenzüberschreitende Arrangements dieser Art den Behörden zu melden.

Wer muss melden?

Die vorgeschlagene Richtlinie würde die Vermittler verpflichten, «potenziell aggressive Steuerplanungs-Arrangements», in die sie involviert sind oder die sie für einen Kunden gestaltet haben, den Steuerbehörden zu melden. Gelten würde dies nur für grenzüberschreitende Fälle, also für Strukturen, die mehr als einen Mitgliedstaat oder mindestens ein Mitgliedsland und einen Drittstaat betreffen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Konzerntöchter in verschiedenen Ländern involviert sind…
Banken und Steuerberater in der Pflicht
Anti Tax Avoidance
Bekämpfung von Steuervermeidung
Allerdings hat Donald Trump andere Steuerpläne. Trump will Steuertricks von US-Konzernen legalisieren…Steuertricks von US Konzernen legalisieren

Die G20-Länder beschließen Maßnahmen gegen Steuerflucht

Korruption und Mafia: Papst Franziskus strebt dafür die Exkommunikation an

Das Ministerium des Vatikans „für eine ganzheitliche Entwicklung des Menschen“ hat am 15. Juni eine Tagung abgehalten mit dem Titel „Internationale Debatte zum Thema Korruption“. Es soll ein Papier erarbeitet werden, in dem die Strategien für den Kampf gegen Korruption und Mafia und die weiteren Schritte formuliert werden. Vorgesehen ist darin die Exkommunikation für Korrupte und Mafiosi.

Foto:LaPresse/Osservatore Romano

Die Tagung, an der ca. 50 Antimafia- und Antikorruptions-Staatsanwälte, Bischöfe, Vertreter des Vatikans, Vertreter verschiedener Staaten und der Vereinten Nationen, Journalisten und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen teilgenommen haben, wurde von Papst Franziskus höchstpersönlich eröffnet: Er sieht beim Kampf gegen Mafia und Korruption die Katholische Kirche in einer Führungsrolle und betont, der Selbstreinigungsprozess der Kirche müsse „ohne Angst“ fortgesetzt werden.

Die Konferenz ist ein weiterer Schritt in der Antimafia- und Antikorruptions-Politik Bergoglios.

2014 hatte er vor 250 000 Gläubigen in Kalabrien den kirchlichen Bannfluch gegen die Mafien ausgesprochen, im März 2015 gegen Camorra, Schwarzarbeit und Bestechungs-gelder – „Sie verbreiten nur Gestank!“. Seitdem diskutierte man heftig in allen Bereichen und auf allen Ebenen der Katholischen Kirche, wie diese klaren Vorgaben des Papstes konkret umgesetzt werden könnten.

Die Aufgabe des Ministeriums „für eine ganzheitliche Entwicklung des Menschen“ wird es nun sein, ein Handbuch für Gemeindepfarrer und Bischöfe der Diözesen auszuarbeiten, in denen konkrete Hilfestellungen für die Exkommunikation gegeben werden. Auch Sonderfälle werden aufgenommen werden, z.B. wenn jemand nach der Exkommunikation bereut und etwa beschließt, mit der Justiz zusammenzuarbeiten. Oder wenn eine Mafiafamilie den Tod ihres Familienoberhauptes mit demonstrativem Pomp begehen möchte – so geschehen in Rom im August 2015, als die Beerdigung des Bosses Casamonica in einer Weise begangen wurde, dass man sie nur als Verhöhnung von Gesellschaft, Staat und Katholischer Kirche bezeichnen kann. Oder wenn eine religiöse Prozession umgewandelt wird in eine Verherrlichung des örtlichen Mafiabosses – dafür gibt es mehrere Beispiele aus den letzten Jahren.

Die Endredaktion des Handbuchs wird Papst Franziskus selber übernehmen. Die Arbeiten daran sollen vor Jahresende abgeschlossen sein, so dass die Anweisungen ab 2018 in Kraft treten können.  Ilfattoquotidiano.it. Ilfattoquotidiano.it/Corrotti e Mafiosi

„König von Rom“ – Keine Karikatur! So wurde 2015 der Boss eines römischen Mafia-Clans verherrlicht.