Rezepte gegen die drohende – Daten-Diktatur

Brittany Kaiser: Rezepte gegen die drohende – Daten-Diktatur

Wie man mit Fake News, psychologischen Tricks und Facebook-Daten freie Wahlen gewinnt, weiß Brittany Kaiser. Sie erklärt, wie Datentechniken die Demokratie bedrohen…
3sat.de 

Wie man mit Fake News, psychologischen Tricks und Facebook-Daten freie Wahlen gewinnt, weiß Brittany Kaiser. Denn sie arbeitete als Führungskraft bei der Propaganda-Firma Cambridge Analytica, auch für Donald Trump und die Brexit-Initiative.

Sie erklärt, wie Datentechniken die Demokratie bedrohen. Als Brittany Kaiser im Frühjahr 2018 entschied, ihre Arbeitsmethoden bei der Firma Cambridge Analytica öffentlich zu machen, löste sie ein globales Politbeben aus. Sie wurde vor Untersuchungsausschüsse zum Brexit und auch den Russland-Verbindungen Donald Trumps geladen.

Nicht zuletzt aufgrund ihrer Aussagen sank der Aktienkurs von Facebook damals binnen weniger Tage um 100 Milliarden Dollar. Mit einer Mischung aus neuester psychologischer Forschung, illegal erworbenen Datensätzen und gezielt gestreuten Fake News hatte Cambridge Analytica, das damals in knapp 70 Ländern aktiv war, unter anderem entscheidenden Anteil am Wahlsieg Donald Trumps und dem Erfolg der Brexit-Kampagne.

Anlässlich ihrer Teilnahme am Worldwebforum 2020 in Zürich ist Brittany Kaiser zu Gast bei Wolfram Eilenberger. Eindringlich warnt die Aussteigerin vor den Methoden, mit denen Wähler weltweit auf digitalem Wege manipuliert, verstört und verängstigt wurden und werden. Denn sowohl die nötigen Daten wie auch die verwendeten Methoden sind nach wie vor im Einsatz – und wesentliche legale Schlupflöcher bis heute nicht geschlossen oder auch nur erkannt.

Marian Kamensky
https://www.w-t-w.org/en/cartoon/marian-kamensky/

Gegen Geldwäsche und Korruption

Gegen Geldwäsche und Korruption – Ein Ehe-Paar engagiert sich.

Andrea Edler
Beide haben sie lange in der Finanzbranche gearbeitet und wissen viel über die Wege, wie aus illegal verdientem Geld legale Immobilien werden.

Eigentlich sind die Franks in Rente. Aber während andere Ruheständler in den Urlaub fahren, fährt das Paar aus Pforzheim zum Anti-Korruptions-Forum nach Paris oder zu Transparency International nach Berlin.

Sie wollen, dass die Politik etwas dagegen unternimmt, dass Deutschland sich immer mehr zum Geldwäscheparadies entwickelt…Gegen Geldwäsche und Korruption

17th Parliamentary Intelligence-Security Forum in Washington
Dagmar Frank: Finanz-Treff

Von Meike Schreiber, Jan Willmroth und Markus Zydra.
Andreas Frank AML/CFT Expert im unermüdlichen
Kampf gegen Geldwäsche / Scheinwirtschaft

Andreas Frank International Expert Anti-Money Laundering

Scheinwerfer- Geldwäscheparadies Deutschland

Mindestens 100 Milliarden Euro — auf diese Summe wird der Umsatz mit Geldern aus Straftaten geschätzt, der jährlich in Deutschland gewaschen wird.

Gelder, die beispielsweise aus Korruption, dem Handel mit Drogen oder der Veruntreuung staatlicher Mittel stammen und im politisch wie wirtschaftlich stabilen Deutschland als sichere Vermögensanlage investiert werden. Warum ist Deutschland so anfällig für Geldwäsche? Was sind die Ursachen — fehlender politischer Wille, inkohärente Behördenstrukturen und Regulierungen oder die schlichte Überforderung angesichts der schwer kontrollierbaren globalen Zusammenhänge?

Viele Probleme und auch Lösungsmöglichkeiten sind seit Jahren bekannt. Doch teilweise überholte Strukturen des Rechtssystems und komplexe Vorgaben lassen neue Opportunitäten entstehen, kreative kriminelle Energie nutzt die Verwerfungen…..Scheinwerfer – das Magazin gegen Korruption

Mangelware Medizin?

Corona, China und der Arzneimittelmarkt.
Eine drohende Corona-Pandemie könnte zu großen Engpässen von lebensnotwendigen Medikamenten führen. Was lässt sich in Deutschland gegen Pillennotstand tun?

Medikamente als Ware werden überwiegend aus Asien geliefert. Aufgrund des Preiskampfes gewinnt immer der billigste Anbieter. Die Systeme beruhen auf Rabattverträgen für rund 80% Medikamente in Deutschland.

Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe sagt in dem Beitrag:
„China braucht keine Atombomben – sie liefern nur keine Antibiotika mehr.“

Mangelware Medizin? – Film von Michael Mueller

Nel Ioan Cozacu
www.w-t-w.org/en/nel-ioan-cozacu
www.nelcartoons.de

Geldwäsche im Emissionshandel?

Schlußfolgerung: Solange die Bundesrepublik die Geldwäsche nicht bekämpft, sind
CO2-Zertifikate nur eine Einladung an die Organisierte Kriminalität.
Erkennung von Geldwäsche im Emissionshandel.

Schwarze Schafe machen sich überall breit, wo es lukrativ erscheint. So auch im Emissionshandel. Aus gegebenem Anlass hat das Umweltbundesamt (UBA) eine empirische Studie zur Erkennung der Risiken von Geldwäsche im Europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS) veröffentlicht.

Je größer der Emissionshandel wird, um so interessanter wird er für Geldwäsche, also für das Einspeisen illegaler Einnahmen in den legalen Wirtschaftskreislauf.

Eine empirische Studie untersucht die Erkennung der Risiken von Geldwäsche im Europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS). Die ermittelten Transaktionsmuster und wahrgenommenen Verdachtsfälle begründen einen Geldwäscheverdacht in hochgerechnet ca. 300 Fällen innerhalb eines Handelsjahres.

Es werden sechs Empfehlungen ausgesprochen: (1) Softwaregestützte Analysen des Unionsregisters, (2) Abgabe von Verdachtsmeldungen, (3) Reformierung des Unionsregisters, (4) Implementation von Compliance-Management-Systemen auf Seiten der Kontoinhaber/innen und (5) webbasierte Schulungsmaßnahmen durch die Deutsche Emissionshandeslstelle. (6) Internationale Risikoanalysen.
Erkennung von Geldwäsche im Emissionshandel/ Studie

Aus dieser Studie werden sechs Empfehlungen abgeleitet: (1) Softwaregestützte Analysen des Unionsregisters, (2) Abgabe von Verdachtsmeldungen, (3) Reformierung des Unionsregisters, (4) Implementation von Compliance-Management-Systemen auf Seiten der Kontoinhaber/innen und (5) webbasierte Schulungsmaßnahmen durch die Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt (DEHSt). (6) Internationale Risikoanalysen zur Bekämpfung von Geldwäsche im EU-ETS.

Ergebnis der Studie: Der Emissionshandel ist auch weiterhin anfällig für Straftaten. Jahrelang  wurde er  von kriminellen Netzwerken genutzt, um die Umsatzsteuer zu hinterziehen. Es entstand europaweit ein Schaden von 5 bis 8 Milliarden Euro. Auch wenn das mittlerweile weitgehend nicht mehr möglich ist, ist der Emissionshandel anfällig für Geldwäsche.

Die jetzt veröffentlichte Studie der Universität Halle-Wittenberg im Auftrag des Bundesumweltamtes belegt dies. Innerhalb eines Handelsjahres sei in mindestens 300 Fällen der Verdacht auf Geldwäsche gegeben, so die Studie. Das Risikopotenzial dürfte sehr viel höher einzuschätzen sein. Für die Zukunft sieht ist Studie eine steigende Gefahr auf Geldwäsche mit dem Anstieg der CO2-Preises.

Wir erinnern uns. Der CO2-Preis pro Tonne ist ein wichtiger Baustein bei der Erreichung der bundesdeutschen Klimaziele. Ein steigender CO2-Preis soll einen Anreiz für klimafreundliches Wirtschaften geben.

Der Preis soll schrittweise ansteigen. Für das Jahr 2026 soll ein Preiskorridor von mindestens  55 und höchstens 65 Euro gelten.

Das ist fast dreimal so viel wie eine Tonne CO2 derzeit kostet.  Also steigende Anreize auch für Kriminelle?

Betrug mit CO2-Zertifikaten: Razzia bei der Deutschen Bank
Wegen möglichen Steuerbetrugs beim CO2-Emissionshandel haben Ermittler die Zentrale der Deutschen Bank durchsucht. Gegen fünf Mitarbeiter wurde Haftbefehl erlassen.

 

Weltbank: Steueroasen wohin das Auge blickt!

Ein wissenschaftlicher Aufsatz hat ein Beben in der Weltbank ausgelöst. Es geht um den Kern ihrer Tätigkeit.

Ein wissenschaftlicher Aufsatz hat ein Beben in der Weltbank ausgelöst und wird in Zusammenhang mit dem überraschenden Abschied der Chef-Volkswirtin Pinelopi Goldberg gebracht. Drei Forscher, darunter ein Weltbank-Ökonom, haben starke Hinweise dafür gefunden, dass die Eliten armer Länder bedeutende Anteile der Entwicklungshilfe einkassieren und in Steueroasen schleusen.

Winand von Petersdorff-Campen berichtet: Hohe Entwicklungshilfe-Zahlungen gehen demzufolge einher mit einem hohen Anstieg der Guthaben bei Finanzinstituten in Ländern, die für das Bankgeheimnis und diskrete Vermögensberatung bekannt sind. Auffällig ist: Die Guthaben stiegen immer dann, wenn Entwicklungshilfe überwiesen wurde. Die Fachleute haben eine Reihe von alternativen Deutungen ausgeschlossen. Weder Naturkatastrophen, Finanzkrisen oder Bürgerkriege haben die Empfängerländer veranlasst, Entwicklungshilfe in Steueroasen zu parken….FAZ
Beweise von Offshore-Bankkonten
Entwicklungshilfe landet in Steueroasen

„Herr Präsident, ich dachte, dass all die Millionen von Dollars, für unsere Ausbildung , gegen Aids und Hilfe für unsere Familien ihre Pflanzen zu bewässern ist.“
-Cartoon- Derek Easterby
www.w-t-w.org/en/cartoon/derek-easterby

40 Jahre Kampf gegen die Mafia – zwei Aktivisten im Dialog

Elena Ciccarello, die für das neue Medium der Antimafia-Organisation Libera „lavialibera.libera.it“ arbeitet, hat Letizia Battaglia, die über die Grenzen Italiens hinaus bekannte Mafia-Fotografin, und Leoluca Orlando, der im Augenblick zum fünften Mal Bürgermeister in Palermo ist, gebeten, sich zu einigen Aspekten des Kampfes gegen die Mafia zu äußern….Antimafiaduemila.com

  1. Die achtziger Jahre – der Frühling von Palermo

Letizia Battaglia beschreibt die Anfänge ihrer Beziehung zu Leoluca Orlando, als sie bemerkte, Fotografin zu sein genügte ihr nicht mehr, sie wollte mehr tun. Und auch wenn Orlando zur Democrazia Cristiana gehörte, was ihr überhaupt nicht behagte, so spürte sie eine gewisse Affinität. Er ermunterte sie, für den Stadtrat zu kandidieren. Hier schaltet sich Orlando ein: Das Gesicht der Mafia in den achtziger Jahren war das Gesicht des Bürgermeisters und des Regierungschefs Giulio Andreotti. Deshalb hätten ihn die Mafia-Freunde in seiner Partei, angefangen vom Premier, als Kommunisten bezeichnet, als gottlos, und das nur weil er den Kampf gegen die Mafia für eine Priorität hielt. Letizia erinnert die achtziger Jahre als „die schönste Zeit“ ihres Lebens, denn man konnte endlich etwas tun, man konnte anfangen, die Verhältnisse zu ändern, und was man machte, machte man mit Liebe, was ihr Gesprächspartner bestätigt: Man war sich in Palermo mit der Mehrheit der Bevölkerung einig, was zu tun war, auch wenn die Leute ihre Zustimmung aus Angst nicht offen äußerten.

  1. Die Skandale in der Antimafia

Der Skandal in der sizilianischen Unternehmervereinigung Confindustria, so Orlando, ist ein Fall von Überheblichkeit. Genau die Überheblichkeit, die Leonardo Sciascia schon Jahre zuvor kritisiert hatte, was der Antimafia einen immensen Schaden zugefügt hat (1). Er wisse nicht, was er über solche Leute sagen solle – und er nennt weitere Beispiele – über Leute, die eine Region in Geiselhaft genommen haben, und das im Namen des Kampfes gegen die Mafia! Aber die Skandale seien notwendig gewesen. Sie hätten die Antimafia von der Notwendigkeit befreit, mit berühmten Vertretern für ihre Ziele zu werben. Früher seien sie notwendig gewesen, früher, d.h. in einer Zeit, wo Antimafia-Aktivisten isoliert waren, wo man auf eine Piazza ging, um eine Wahlversammlung abzuhalten – und man stand da ganz allein. Aber die „Bewegung der Leintücher“ (2), die Menschenketten, die Empörung in der Bevölkerung und die Arbeit in den Schulen hätten dazu geführt, dass diese Zeit zu Ende gegangen ist. Wenn sich heute, so Orlando, jemand hinstellt und sagt, ich bin ein wichtiger Vertreter der Antimafia, dann handelt es sich um einen Betrüger.

  1. In Palermo regiert heute nicht mehr die Mafia.

Orlando verweist stolz darauf, dass im Rathaus heute kein Mafioso mehr regiert. Auch wenn das komisch klinge, aber man müsse sich bei der Mafia bedanken: Dank ihr sei das Heer der Blinden, der Tauben, der Stummen richtiggehend dezimiert worden. Die Mafia-Attentate hätten die ganze Stadt gezwungen, besser zu werden. Und Letizia erinnert sich, dass man sich früher nachts in Palermo nicht auf die Straße getraut habe. Jetzt könne jemand einwenden, das sei doch ein unbedeutendes Detail. Sie jedoch finde, das sei eine große Sache: Die Leute hätten sich ein bisschen geändert, und die Leute spürten, dass sich in Palermo etwas geändert hat. Das heiße, jetzt gebe es ein bisschen Ruhe und Frieden in Palermo. Und das sei das Ergebnis eines langen Weges, der sich ganz langsam entwickelt habe. Und es sei möglich geworden, weil einige Personen ihr Leben geopfert haben, weil es Politiker gab, die sich engagiert haben, weil es einen Bürgermeister gab – und sie scherzt: Ich weiß nicht, weshalb er immer noch auf dem Bürgermeisterstuhl sitzt – und ihr fällt ein Beispiel ein, wie Orlando in seinen ersten Jahren als Bürgermeister versucht hat, in die dunklen Straßen der Stadt etwas Leben zu bringen: Er bezahlte Musiker, die vor den dunklen und leeren Restaurants im Zentrum auftreten mussten, um die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu ziehen. So etwas, so schließt sie, vergisst man nicht. Und Orlando strahlt: Wenn du heute in ein Lokal in Palermo gehst, dann fühlst du dich nicht mehr als ein „insulso sgradito“ – ein unwillkommener Idiot.

  1. Was bedeutet es heute, Antimafioso zu sein?

Orlando antwortet wie aus der Pistole geschossen: „Zu wissen, dass zur Mafia zu gehören keine Vorteile verschafft“ – und Battaglia: „Es bedeutet, seine Pflicht zu tun, hart für das zu arbeiten, was du tust und dabei deinen Enthusiasmus nicht zu verlieren. Wir und viele, viele andere, wir sind glücklich darüber, dass wir uns weiter engagieren können. Diese Arbeit bedeutet Schönheit. Sie ist die Art und Weise, wie wir unsere Schönheit ausdrücken können. Orlando: Für den 16. Dezember 2020 plane er die 2. Konvention von Palermo mit den Vereinten Nationen (3). Der Focus dieser Konferenz liege dann aber nicht mehr auf dem juristischen Aspekt des Problems, sondern auf den Interessen der Zivilgesellschaft. Denn auf Grund der großen Veränderungen in der Welt seit der 1. Antimafia-Konvention von Palermo im Jahre 2000 sei der Aspekt der Zivilgesellschaft viel wichtiger geworden als Probleme im Bereich der Justiz. Mit dieser neuen Antimafia-Konvention wolle man sozusagen das zweite Rad des Sizilianischen Karrens begründen: das erste Rad sei das der Legalität, das zweite das der Rechte.

  1. Mission beendet, aber nicht vollendet

Letizia: Wenn ich an die Jahre des Kampfes denke, kann ich nur sagen: Sie waren wunderbar! Wunderbar, weil kämpfen können ein Luxus ist. Orlando und ich, wir haben diesen Luxus gehabt, und wir haben für Palermo etwas erreicht, was bleibt. Orlando: ich will das zusammenfassen: Wenn ich heute Nacht den Löffel abgebe, dann sterbe ich glücklich. Wir sind diesen langen Weg gegangen, vom Anfang bis heute und wir können sagen: Mission beendet, aber nicht vollendet. Und Letizia bestätigt – nein, sie ist nie vollendet – aber das mit dem Sterben lässt du schön sein!

  1. Sciascia kritisierte 1987 in einem Artikel des Corriere della Sera die Methoden der sog. Profi-Antimafia-Aktivisten und nannte als Beispiele auch Paolo Borsellino und Leoluca Orlando. Dadurch entstand ein großer Schaden für die italienische Antimafia-Bewegung, weil die zahlreichen Kritiker auf die damalige Antimafia-Autorität, L. Sciascia, verweisen konnten.
  2. Die Bewegung der Leintücher gründete sich in Palermo nach den beiden Attentaten auf Giovanni Falcone und Paolo Borsellino.
  3. Die erste Palermo Konvention wurde am 15. November 2000 beschlossen und ist von 147 Nationen unterzeichnet worden.

Ein Leintuch gegen die Mafia: „Die Mafia fürchtet die Schule mehr als die Justiz“

Die Welt der Clans – Verbrechen, Macht und Ehre

ZDF INFO DOKU:
Die Machenschaften von kriminellen Clans alarmieren die Öffentlichkeit. Schleichend haben
Die Machenschaften von kriminellen Clans alarmieren die Öffentlichkeit. Schleichend haben Familienbanden eine Parallelwelt erschaffen, in der sie ihren Geschäften nachgehen und sich um den Rechtsstaat und das Gemeinwesen wenig scheren. Die Politik hat lange tatenlos zugeschaut und muss nun mit den Folgen leben: Familienclans, die kaum zu kontrollieren scheinen.

Berlin – Hochburg des organisierten Verbrechens
Seit Jahren sorgen die Straftaten arabischer Großfamilien immer wieder für Schlagzeilen, Berlin gilt als Hochburg des Verbrechens: Der spektakuläre Überfall auf das KaDeWe im Jahr 2014, der Diebstahl einer 100 Kilogramm schweren Goldmünze aus dem Bode-Museum im Jahr 2017, die Beschlagnahme Dutzender Berliner „Clan-Immobilien“ wegen des Verdachts der Geldwäsche im Herbst 2018.

Im Fokus der Ermittlungen: arabische Familienclans mit bis zu 1000 Mitgliedern. Nach Schätzungen der Polizei leben etwa 20 arabische Großfamilien in Berlin. Doch auch in Nordrhein-Westfalen und Bremen treiben sie ihr Unwesen. Meist in den 80er- und 90er-Jahren aus dem Bürgerkriegsland Libanon nach Deutschland gekommen, haben sich einige der Clans hierzulande zu einer festen Größe der Organisierten Kriminalität entwickelt.

Die Macht im Milieu
Sie verdienen an Drogen, Prostitution, Schutzgelderpressung und immer häufiger an spektakulären Raubzügen, bei denen sie Millionen erbeuten. Die Brutalität, mit der sie dabei vorgehen, haben sie zur Macht im Milieu werden lassen. Konflikte werden auf offener Straße mit Schusswaffen ausgetragen.

Doch auch kriminelle Familienclans aus Osteuropa haben Deutschland zum Einsatzgebiet für ihre krummen Geschäfte ausgewählt. Mit Betrügereien wie Schockanrufen oder dem sogenannten Enkeltrick ergaunern sie Millionen, während sie sich gegenüber dem Staat als mittellos ausgeben und Hartz IV kassieren.

Clan-Gesetze und familiärer Zusammenhalt
Tragisch: Der deutsche Staat hat dem Treiben lange tatenlos zugeschaut, die Politik das Problem ignoriert. Ermittlungen innerhalb der abgeschotteten Familienstrukturen sind äußerst schwer. Keiner packt aus, und Zeugen werden nicht selten bedroht und zum Schweigen gebracht. Clan-Gesetze und der familiäre Zusammenhalt stehen oftmals über Rechtsstaat und Grundgesetz. Polizei und Justiz scheinen machtlos gegen skrupellose Clans.

Dabei sind Familienclans nicht automatisch kriminell. Ganz im Gegenteil. Das Wort Clan stammt ursprünglich aus dem schottisch-gälischen Sprachgebrauch. Ursprünglich war ein Clan eine größere Familiengruppe in Schottland, die ein abgegrenztes Gebiet bewohnte und ihre Herkunft auf einen gemeinsamen Urahnen zurückführte. Der wohl weltweit bekannteste Clan lebt in den USA. Seit über 100 Jahren ziehen die Kennedys in den Vereinigten Staaten die Strippen, und mit John F. Kennedy schaffte es einer der ihren sogar bis ins Oval Office des Weißen Hauses…zdf.de

Mafia boss. Rich criminal killing people. Thug leader with sidekicks and whores. This wealthy mafioso have cronies and gangster group. Police caught the person. Corrupted policeman bribed for money.

Was Whistleblowern und investigativen Journalistinnen droht

Aufklärer unter Verdacht

 Das Feature  53 min 28.01.2020Von Charly Kowalczyk

Viele gesellschaftliche Missstände oder Verbrechen würden ohne sie nie aufgedeckt. Doch sind Whistleblower wirklich ausreichend geschützt? Und wie groß ist das persönliche und juristische Risiko für investigative Journalistinnen und Journalisten?

Die Pressefreiheit gilt als einer der Grundpfeiler der Demokratie, als vierte Macht mit Wächterfunktion. Eine der wichtigsten Quellen investigativer Journalisten sind Whistleblower.

Als 2011 der deutsche Bundestag über Whistleblower und den Informantenschutz in Betrieben debattierte, unterstellte der langjährige CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder den Hinweisgebern „Blockwart-Mentalität“. Informanten werden bis heute als Verräter und Denunzianten beschimpft und mit arbeitsrechtlichen Sanktionen bestraft.

Nun soll eine EU-Richtlinie Whistleblower in Zukunft besser schützen. Reicht das aus? Wie ist es um die Pressefreiheit bestellt? Und wie ergeht es denen, die sie umsetzen wollen?

Aufklärer unter Verdacht
Was Whistleblowern und investigativen Journalistinnen droht
Von Charly Kowalczyk

Regie: Thomas Wolfertz
Es sprachen: Sigrid Burkholder und Volker Risch
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Katrin Fidorra
Redaktion: Wolfang Schiller
Produktion: Dlf 2020

Charly Kowalczyk, 1957 in Singen (Baden-Württemberg) geboren, schreibt Features, Reportagen und Sachbücher. Er hat die Veranstaltungsreihe „bremer hörkino“ mitgegründet. Sein Feature „Halts Maul, du lügst – Verdingkinder in der Schweiz“ (DLF/HR/SWR/WDR 2013) wurde mit dem Featurepreis ´13 der Stiftung Radio Basel ausgezeichnet, „Angelika – Annäherung an ein Kinderleben“ (DKultur/NDR 2010) mit dem Deutschen Sozialpreis und dem Robert Geisendörfer Preis.

Aufklärer unter Verdacht. Was Whistleblowern und investigativen Journalistinnen droht (PDF)

Aufklärer unter Verdacht. Was Whistleblowern und investigativen Journalistinnen droht (Textversion)

„Keine Subsidiaritäts­klage wegen EU-Richt­linie zum Schutz von Hinweis­gebern“

Berlin, 30.01.2020 – Bundestag

Der Bundestag hat den Antrag der AfD auf eine Subsidiaritätsklage gegen die EU-Whistleblower-Richtlinie abgelehnt. Nach Ansicht der Redner der AfD fördere die Richtlinie Denunziantentum, gefährde den Betriebsfrieden und diene der effizienteren Überwachung der Mitgliedstaaten auf rechtmäßige Anwendung des EU-Rechts. Für derartige Vorschriften fehle der EU die Kompetenz. Redner*innen der anderen Bundestagsfraktionen entgegneten dem, dass für die Aufklärung von grenzüberschreitenden Missständen und für einen funktionierenden Binnenmarkt ein europaweiter Whistleblowerschutz notwendig sei. … Bundestag.de/dokumente/

https://www.sportschau.de/hintergrund/Bundesregierung-will-Whistleblower-schuetzen-100.html

Whistleblower Yasmine bezwang den Riesen

Wie Yasmine den Riesen bezwang: Yasmine Motarjemi kämpfte zehn Jahre lang gegen eines der grössten Unternehmen der Welt. Und gewann.
@yasminemotarjem
#metoobusiness

Philippe Reichen, Tagesanzeiger berichtet:  Aus ihrem Job gemobbt,eine IV-Bezügerin. Dann klagte sie. Zehn Jahre später gewinnt die ehemalige Kaderfrau Yasmine Motarjemi ihren aufsehenerregenden Prozess gegen Nestlé. Und weiss trotzdem nicht, ob sich das gelohnt hat.

Yasmine Motarjemi, hinter der 65-Jährigen liegt ein zehn Jahre dauernder Rechtsstreit, der schweizweit einmalig ist und vor wenigen Tagen vor dem Waadtländer Kantonsgericht eine überraschende Wende nahm.

2011 verklagte Yasmine Motarjemi ihren ehemaligen Arbeitgeber, den Nah- rungsmittelkonzern Nestlé mit Hauptsitz im Waadtländer Städtchen Vevey. Nicht irgendeine Firma also, sondern eines der zwanzig teuersten börsen- notierten Unternehmen der Welt. Ein Gigant unter Riesen. Yasmine Motarjemi warf dem Konzern vor, sie gegen das Mobbing ihres ehemaligen Vorgesetzten Roland S. nicht geschützt zu haben. Sie forderte einen symbolischen Franken Wiedergutmachung und über zwei Millionen Franken entgangene Lohnzahlungen. Der Fall sorgte international für Auf- sehen…Tagesanzeiger.ch / PDF  TA_Motarjemi

Whistleblower: Ex-Managerin von Nestlé wirft dem Konzern Mobbing vor«Ich habe 15 Jahre meines Lebens in einem Gefängnis voller Trauer verbracht.»
Yasmine Motarjemi. Ehemalige Nestlé-Kaderfrau

slanecartoon.com