Aserbaidschan-Affäre: Der Diktator, die CDU, der Moderator und das Geld

Die Union steckt mitten in einer Affäre um Abgeordnete, die sich an der Pandemiebekämpfung und Maskendeals bereichert haben. Hinzu kommt ein zweiter, wahrscheinlich größerer Skandal, mit internationaler Verflechtung: Die Aserbaidschan-Affäre. Unsere Recherchen zeigen, dass die Einflussnahme des autoritären Regimes auf Unions-Abgeordnete größer ist als bisher angenommen. Dahinter steht ein Lobby-System, für das offenbar vor allem Unions-Abgeordnete anfällig waren – über Jahre. Alles beginnt im Südkaukasus – mit einem autoritären Herrscher, der sich missverstanden fühlt.Recherchen zeigen, wie aserbaidschanische Lobbyisten über Jahre Einfluss auf die Bundestagsfraktion der Union nahmen. In der Nebenrolle: ein gekaufter Berliner Lokalsender, der regimefreundliche Interviews sendet….Aserbaidschan-Affäre

Münchner Justiz ermittelt gegen CSU-Landtagsabgeordneten

Nach Recherchen von CORRECTIV ermittelt die Staatsanwaltschaft München seit Jahren gegen den CSU-Landtagsabgeordneten Karl Straub wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Straub weist die Vorwürfe zurück….Correctiv.org

Bestechung... von markus-grolik | Politik Cartoon | TOONPOOL
www.w-t-w.org/en/markus-grolik

Korruption in der Kommunalpolitik

Diese Dokumentation beschäftigt sich mit Korruption in der Kommunalpolitik, wie sie entsteht aber auch wie sie verhindert werden kann. Gerade in kleineren Kommunen sind Politiker und Unternehmer voneinander abhängig. Der Grat zwischen legaler Unterstützung und Korruption ist dabei oft schmal. Dazu kommen unklare Gesetze, teure Wahlkämpfe und mangelnde Prävention: Das Risiko für Amtsträger ist größer als vielen bewusst ist. Bayerischer Rundfunk: www.br.de

Die Politiker und Amtsträger vor Ort befinden sich in einem Spannungsfeld: Die Interessen der örtlichen Wirtschaft sind immer gegenwärtig, die Beziehungen zu den Unternehmen eng. Dazu kommt, dass Lokalpolitiker Spenden brauchen, wenn sie konkurrenzfähige Wahlkämpfe finanzieren wollen. Denn von der staatlichen Parteienfinanzierung sind sie ausgeschlossen.

Wie schnell aus Unterstützung eine kriminelle Einflussnahme werden kann, zeigt beispielsweise der Regensburger Korruptionsskandal um den wegen Bestechlichkeit verurteilten ehemaligen Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Der Fall zeigt auch: Die Strafverfolgung bei Korruptionsdelikten ist komplex und aufwändig. Allgemein landen nur die wenigsten Verdachtsfälle vor Gericht: Denn bei einer Täter-Täter-Konstellation sind die Hürden für die Aufklärung hoch.

Wie kann man Korruption verhindern? Und steckt hinter Korruptionsfällen auf kommunaler Ebene auch ein Systemfehler? Sebastian Grosser und Andreas Wenleder gehen in „DokThema“ diesen Fragen nach.Korruption Kommunalpolitik-

 

Keine Opfer bei Korruption … ? Hmmmm …. sagt da der Steuerzahler

the price of a false candidate allegory of corruption political cartoon
Twitter: nuvolanevicata

Die neue Frauenbewegung für gerechtes Wirtschaften

Wie können wir dafür sorgen, dass Frauen in der Wirtschaft gleichberechtigt vertreten sind und mitgedacht werden? Wie können wir zeigen, dass Wirtschaft nicht geschlechtsneutral ist, sondern auf Rollenbildern und geschlechterbasierter Aufteilung von Arbeit und Branchen beruht, die bei der Überwindung der Krise aktiv adressiert werden müssen? Und wie können wir Frauen in beiden Ländern organisieren und eine neue europäische Bewegung schaffen, die Ökonomie feministisch denkt und Feminismus auch ökonomisch?

Darüber sprechen wir mit:

Linda Laura Sabbadini, Vorsitzende W20, Zentraldirektorin des Italienischen Statistikamtes ISTAT, Aktivistin von “Half of it – Donne per la salvezza”

Jeannette Gusko, Gründungsgeschäftsführerin der weltgrößten Spendenplattform GoFundMe in der DACH-Region. 2012-2017 leitete sie die deutsche Kommunikation und das Campaigning sowie die globale Marke bei der Kampagnenplattform Change.org. Seit 2019 ist Jeannette Sprecherin des Netzwerks 3te Generation Ostdeutschland.

Sarah Malnerich, Influencerin, Teil des Instagram-Duos “Mammadimerda” mit 60.000 Follower:innen, Aktivistin von “Il giusto mezzo” +

Sonja Lehnert, Bloggerin und Co-Gründerin von “Eltern rechnen ab”

 

Lobbyranking der Bundesländer

Transparency Deutschland kritisiert flächendeckend unzureichende Lobbyregeln

Die Maskenaffäre führt derzeit das Fehlen umfassender Transparenz- und Verhaltensregeln auf Bundesebene deutlich vor Augen. Doch wie sieht es in den Bundesländern aus? Transparency Deutschland hat heute das erste Lobbyranking der Bundesländer vorgestellt und auf der Webseite www.lobbyranking.de veröffentlicht. Darin wird bewertet, ob ein Bundesland über ein verpflichtendes, öffentlich zugängliches Lobbyregister, einen legislativen Fußabdruck, eine Karenzzeit von drei Jahren für Regierungsmitglieder und eine vollständige Offenlegung von Nebentätigkeiten verfügt.

Ergebnis: Alle Bundesländer schneiden schwach ab und erreichen fast alle weniger als die Hälfte der möglichen Punktzahl. Auf dem ersten Platz steht Thüringen, welches wesentliche Elemente eines legislativen Fußabdrucks und eine 18- bis 24-monatige Karenzzeitregelung eingeführt hat. Schlusslichter sind Berlin, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern, wo es derzeit keinerlei Regeln zum Lobbyregister, dem legislativen Fußabdruck oder zu Karenzzeiten gibt…..Transparency

Offenlegen! – Für ein verpflichtendes Lobbyregister 

Bundestag – Abgeordnete  Abgeordnetenwatch.de

Girlsday 2021- FinanzTreff

Girls just wanna have fun….

Geld macht Frauen unabhängig! Je früher desto besser !

#girlsdaydigital – der Aktionstag 2021

Am Donnerstag den 22. April um 10 Uhr machen wir Euch FINANZ fit !

Das ist der Zoom Link für die Teilnehmer
Zoom-Meeting beitreten mit diesem Link:
W-T-W Women and Finance Girlsday 2021

Haben Sie Probleme mit Zoom Client? Einfach mit Ihrem Browser anmelden

Mit Bußmann / Vermögensberatung
und Dagmar Frank W-T-W Women and Finance/ Gründerin

Hinweisgeberschutz in Deutschland

Aspekte, Fakten und Bedeutung Transparency International Deutschland e.V.
für die Korruptionsbekämpfung.

Vortragsreihe
Hinweisgeberschutz in Deutschland. Aspekte, Fakten und Bedeutung für die Korruptionsbekämpfung. Transparency Deutschland setzt sich seit über zehn Jahren für den Schutz von Hinweisgebern ein. Mit der Verabschiedung einer EU-Richtlinie zum Hinweisgeberschutz im Herbst 2019 wurde auf EU-Ebene ein großer Schritt getan. Zur nun anstehenden Umsetzung der Richtlinie möchten wir mit vier Vorträgen im März und April die interessierte Öffentlichkeit, aber auch Stakeholder aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Journalismus über die Vielseitigkeit des Themas aufklären….Einladung: Transparency Deutschland

Whistleblower @Andy Marlette

Whistleblower @Andy Marlette

Krumme Geschäfte bei Cum-Ex und Co

Marktmissbrauch muss konsequent verfolgt werden.

Wenn bei Cum-Ex und Co. Milliarden ergaunert werden, geht das nicht ohne krumme Geschäfte an den Finanzmärkten. Um sich die Erstattung nicht gezahlter Dividendensteuern zu erschleichen, handeln Steuerbetrüger*innen im großen Stil mit Aktien und Derivaten.

All diese Transaktionen dienen ausschließlich dem Betrug und haben keinen reellen ökonomischen Hintergrund. Eigentlich klar, dass das ein Missbrauch der Finanzmärkte ist. Trotzdem kam die europäische Wertpapieraufsicht ESMA in ihrem letztes Jahr vorgelegten Bericht zu Cum-Ex und Co. zu dem schwer nachvollziehbaren Ergebnis, dass dabei typischerweise nicht gegen die europäischen Marktmissbrauchsregeln verstoßen wird.

Eine schlüssige Begründung blieb die ESMA schuldig.

Außerdem hatte sie die besonders kritischen Geschäfte mit Derivaten praktisch ignoriert. Darauf habe ich die ESMA in einer Anhörung des Unterausschusses für Steuern im Europaparlament am 24. Februar 2021 hingewiesen, die wir Grünen angeregt hatten. Außerdem habe ich die ESMA in einem Brief aufgefordert, beim Thema Marktmissbrauch noch einmal genauer hinzuschauen…

Krumme Geschäfte bei Cum-Ex und Co

 

Geldschwemme, Börsenboom, Modern Money Theory!

Finanzkompetenz oder „Financial Literacy“. Verbessern Sie Ihr Finanzwissen. Finanzwissen im Brennpunkt Prof. Dr. Heri. Fintool.

Wir besprechen die Modern Money Theory (MMT) und die aktuelle Geldpolitik, wie sie von den Zentralbanken betrieben wird. Ob die MMT zielführend ist und ob sie überhaupt praxistauglich ist klären wir im Fintool Talk.

Modern Monetary Theory – is it achievable in practice?

 

Der Preis des Krieges: Kampf gegen den Terror

Im 21. Jahrhundert verschwinden Schützengräben des Ersten und Bomberflotten des Zweiten Weltkrieges. Statt millionenstarker Heere prägen heute Terror und Hightech das Geschehen.

Video ZDF:  Dokumentation/zdfinfo-doku/der-preis-des-krieges–kampf-gegen-den-terror-

Isabell Hemming / Germany
www.w-t-w.org/en/isabell-hemming

Finanzkriminalität: „Versagen in allen Bereichen“

….“Die Berichte des Bundesrechnungshofes sind deshalb so bemerkenswert, weil sie das Versagen der verantwortlichen staatlichen Organe in allen Bereichen des Geldwäschegesetzes seit dessen Inkrafttreten im Jahr 1993 bestätigen“,
sagt Andreas Frank.

Der Experte für die Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorfinanzierung hat als Sachverständiger für den Bundestag in vielen Gutachten immer wieder auf die bestehenden Defizite hingewiesen. Bei der Europäischen Kommission hat Frank seit 2004 insgesamt fünf Beschwerden gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen Nichtumsetzung der Europäischen Anti-Geldwäscherichtlinie eingereicht. Zwei Mal kam es zu einem Vertragsverletzungsverfahren, in deren Verlauf die Bundesregierung Versäumnisse, gerade bei der Beaufsichtigung des Nichtfinanzsektors, einräumen musste. Doch verbessert wurde, wie die Berichte des Bundesrechnungshofs nun belegen, wenig. Das zeigte auch der Fall Wirecard: Das Hin und Her zwischen der Regierung Niederbayern und der Finanzaufsicht Bafin, wer für die geldwäscherechtliche Beaufsichtigung der inzwischen insolventen Betrugsfirma zuständig war, machte die Defizite bei der Kontrolle deutlich. „Die Bundesregierungen der letzten 27 Jahre haben Geldwäsche und damit die Organisierte Kriminalität und die Finanzierung des Terrors toleriert“, sagt Frank…

Finanzkriminalität:“Versagen in allen Bereichen“
Von *Markus Zydra, Frankfurt

Wenn es so einfach wäre. Aber das gewaschene Geld hängt nicht einfach an der Leine, es fließt in Immobilien, Autos, Schmuck und vieles mehr.EURO Geldscheine, Banknoten an Wäscheleine, Symbolbild Geldwäsche, Schwarzgeld iblimw01810838

(Foto: imago images)

Die internationale Überprüfung Deutschlands zur Güte der Geldwäschebekämpfung wurde verschoben. Experten rechnen schon jetzt mit dem Schlimmsten.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ruft immer wieder auf zum energischen Kampf gegen die Finanzkriminalität. „Geldwäsche und Steuerbetrug sind illegal. Wir schaden uns allen und werden uns niemals damit abfinden“, sagt der Kanzlerkandidat und unterstreicht, dass dafür die deutschen Behörden stark und die Gesetze scharf genug sein müssten. Sind sie das? Im März sollte dazu eigentlich eine Überprüfung beginnen, ausgeführt vom Team des obersten internationalen Anti-Geldwäsche-Gremiums Financial Action Task Force (FATF ). Doch wegen der Pandemie hat das Gremium seine Vorort-Besuche in Deutschland um unbestimmte Zeit verschoben.

Scholz könnte dadurch in diesem Bundestagswahljahr einer Blamage entgehen, denn auch die FATF-Experten dürften die beiden aktuellen Berichte des Bundesrechnungshofs zur Qualität der deutschen Geldwäschebekämpfung gelesen haben. Die Rechnungsprüfer untersuchten zunächst die Arbeit der Zoll-Behörde Financial Intelligence Unit (FIU). Dort laufen alle Geldwäscheverdachtsmeldungen zur Prüfung ein. Der Bundesrechnungshof stellte unverblümt fest: „Die FIU kann die in sie gesetzten Erwartungen nur unzureichend erfüllen.“ Der Behörde fehle der vollständige elektronische Zugriff auf die relevanten Polizei- und Steuerdaten der Behörden. „Daher kann die FIU Verdachtsmeldungen und sonstige Informationen qualitativ nicht zuverlässig bewerten.“ Der Bundesrechnungshof untermauert damit die seit Jahren anhaltend scharfe Kritik an der FIU. Inzwischen ermittelt dort sogar die Staatsanwaltschaft Osnabrück wegen Strafvereitelung im Amt.

Manchmal gelingt ein Schlag gegen organisierte Kriminalität, aber viel zu selten. Jörg Raupach (Mitte), Leitender Oberstaatsanwalt in Berlin, und seine Kollegen äußern sich im Sommer 2018 bei einer Pressekonferenz zur Beschlagnahmung von 77 Immobilien.Pressekonferenz in Berlin zu Ermittlungen gegen kriminelle Clans

(Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Die Gefahr von Geldwäsche wird oft unterschätzt. Doch die illegalen Geldströme sind eine ernsthafte Bedrohung für die globale Sicherheit, stellte die Münchner Sicherheitskonferenz 2019 fest. Das gilt nicht nur wegen der Terrorismusfinanzierung. Der Internationale Währungsfonds schätzt das jährliche Geldwäschevolumen weltweit auf vier Billionen Dollar. Nur ein Prozent dieses Betrags können die Behörden sicherstellen. Die illegalen Einkünfte aus dem internationalen Drogen-, Waffen- und Menschenhandel werden in die legale Wirtschaft geschleust. Die kriminellen Banden unterwandern mit dem Geld aus dunklen Quellen die Gesellschaft, denn sie erwerben Firmen, Häuser und damit auch politischen Einfluss. Italienische Staatsanwälte warnen seit Jahren, dass die Mafia ihre Vermögen in Deutschland wäscht.

In Deutschland taxiert man das Schwarzgeld auf jährlich 100 Milliarden Euro, rund 30 Milliarden davon fließen laut Schätzung in den Immobilienmarkt. Die Nachfrage der Kriminellen erhöht die Häuserpreise weiter. Die Berliner Ermittlungsbehörden beschlagnahmten 2018 insgesamt 77 Immobilien einer arabischen Großfamilie, mit dem Verdacht, die Immobilien seien mit Geld aus Straftaten bezahlt worden. Zwei der Häuser gehören nun dem Land Berlin. Doch solche Beschlagnahmungen sind aufgrund der juristischen Hürden immer noch die Ausnahme.

Die Behörden müssen Maklern und Autohändlern genauer auf die Finger schauen

Die Immobilienbranche, Casinos, Juweliere, Auto- und Edelmetallhändler sowie Rechtsanwälte und Notare gehören zu den sogenannten Verpflichteten im Nichtfinanzsektor. Diese Berufsgruppen müssen, wie die Banken auch, bei der FIU Meldung erstatten, wenn ihnen bei einem Geschäft etwas verdächtig vorkommt. Während Banken häufig melden, kommt aus dem Nichtfinanzsektor kaum etwas. Die Aufsichtsbehörden müssten den meldepflichtigen Maklern und Autohändlern deshalb viel genauer auf die Finger schauen. Doch der Bundesrechnungshof konstatiert in seinem zweiten Bericht, dass es viel zu wenig Personal gebe. Die Aufsicht im Nichtfinanzsektor entspreche „nicht den gesetzlichen Anforderungen“. Im Jahr 2019 hätten die bei den Aufsichtsbehörden der Länder beschäftigten 216 Mitarbeiter exakt 3071 Kontrollen vor Ort bei den Betrieben durchgeführt. Bei einer Gesamtzahl der möglichen Verpflichteten von mehr als 1,1 Millionen „müsste ein Verpflichteter durchschnittlich nur höchstens alle 200 Jahre mit einer Vor-Ort-Prüfung rechnen“.

Die Polizei führt nach einer Razzia gegen kriminelle Mitglieder arabischer Clans in Berlin einen Mann ab.Razzia gegen kriminelle Clans in Berlin

(Foto: Paul Zinken/dpa)

„Die Berichte des Bundesrechnungshofes sind deshalb so bemerkenswert, weil sie das Versagen der verantwortlichen staatlichen Organe in allen Bereichen des Geldwäschegesetzes seit dessen Inkrafttreten im Jahr 1993 bestätigen“, sagt Andreas Frank. Der Experte für die Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorfinanzierung hat als Sachverständiger für den Bundestag in vielen Gutachten immer wieder auf die bestehenden Defizite hingewiesen. Bei der Europäischen Kommission hat Frank seit 2004 insgesamt fünf Beschwerden gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen Nichtumsetzung der Europäischen Anti-Geldwäscherichtlinie eingereicht. Zwei Mal kam es zu einem Vertragsverletzungsverfahren, in deren Verlauf die Bundesregierung Versäumnisse, gerade bei der Beaufsichtigung des Nichtfinanzsektors, einräumen musste. Doch verbessert wurde, wie die Berichte des Bundesrechnungshofs nun belegen, wenig. Das zeigte auch der Fall Wirecard: Das Hin und Her zwischen der Regierung Niederbayern und der Finanzaufsicht Bafin, wer für die geldwäscherechtliche Beaufsichtigung der inzwischen insolventen Betrugsfirma zuständig war, machte die Defizite bei der Kontrolle deutlich. „Die Bundesregierungen der letzten 27 Jahre haben Geldwäsche und damit die Organisierte Kriminalität und die Finanzierung des Terrors toleriert“, sagt Frank.

Der Bundesrechnungshof empfiehlt der Bundesregierung nun die Einführung einer gesetzlichen Bargeldhöchstgrenze im Handel, um Geldwäscheaktivitäten zu verringern. In vielen europäischen Nachbarländern ist das bereits Usus. Doch Bundesfinanzminister Scholz hält davon nichts. Deshalb dürfen in Deutschland bis zum heutigen Tag Immobilien im Wert von Hunderttausenden oder Millionen Euro mit einem Koffer voller Bargeld bezahlt werden.SZ-20210215

*Markus Zydra
schreibt als Finanzkorrespondent in Frankfurt und berichtet schwerpunktmäßig über die Europäische Zentralbank. Er hat vorher als Wirtschaftsredakteur bei der Financial Times Deutschland und der FAZ gearbeitet. In den 1990er Jahren war er Skandinavien-Korrespondent für die Süddeutsche Zeitung in Stockholm.

Um „brutalstmögliche Aufklärung“ bemüht