Den Finger auf die Wunde der europäischen Demokratie

Studie von Transparency International: Eurogruppe ist die Dunkelkammer der EU

Zur vorgestellten Studie von Transparency International zu mangelnder Transparenz, Rechenschaftspflicht und demokratischer Kontrolle der Eurogruppe sagt der Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Europäischen Parlament, Sven Giegold:

“Die Studie von Transparency International legt den Finger auf die Wunde der europäischen Demokratie: Die Eurogruppe ist die Dunkelkammer der EU. Es ist eines der größten Makel der europäischen Demokratie, dass ein so bedeutendes Gremium derart intransparent und ohne europäische Kontrolle arbeitet. Die demokratischen Defizite der Eurogruppe machen die EU insgesamt angreifbar für Demokratiekritik. Bisherige Reformschritte der Eurogruppe greifen deutlich zu kurz. Um Rechenschaftspflicht und Kontrolle zu erreichen, muss die Eurogruppe in das Institutionengefüge der EU eingebettet werden. Statt von einem nationalen Finanzminister als Präsidenten, sollte die Eurogruppe vom EU-Finanzkommissar geleitet werden. Wir brauchen einen Euro-Finanzminister, der gleichzeitig EU-Finanzkommissar und Eurogruppenchef ist. Die Debatte über einen Euro-Finanzminister sollten wir zu den Europawahlen erneut führen. Die Eurogruppe sollte vom Europaparlament kontrolliert werden. Es muss öffentliche Sitzungsprotokolle der Eurogruppe geben. Wenn die Eurogruppe ihre demokratische Defizite nicht aufhebt, macht sie sich gerade in Krisenzeiten immer wieder angreifbar und schwächt sich dadurch selbst.”
Studie von Transparency International: TI-EU-Eurogroup-report

Stuttgart 21. und die Mafia in Deutschland

Die Mafia in Deutschland Stuttgart 21.

Petra Reski 31. JANUAR 2019
Neulich war ich in Stuttgart. Eingeladen zur 450. Montagsdemonstration gegen Stuttgart 21, dem Lieblingsprojekt von Lobbyisten und Politikern jeder Couleur – das erstaunlich viele Parallelen zu Großprojekten in Italien aufweist (die Expo, die Hochwasserschleuse Mose, etc. pp.) – hatte mich die Fraktionsgemeinschaft SOS Linke Plus. Meine Rede können Sie hier nachlesen: Von Italien aus gesehen ist Stuttgart 21 ein De-ja-Vu-Erlebnis, weil einiges an die Expo in Mailand 2015 erinnert, die ungeachtet aller Warnungen von Antimafia-Staatsanwälten von der Mafia unterwandert werden konnte: Obwohl 60 Bauunternehmen ausgeschlossen wurden, weil bei ihnen Verbindungen zur Mafia nachgewiesen werden konnten, wissen wir heute, dass die Expo DAS Bauprojekt der kalabrischen Mafia war: „70 Prozent der Aufträge gehören uns“, rühmten sich die Bosse.

Jetzt könnte man sagen: Ja, so ist das eben in Italien. Aber wie ist es denn hier in Deutschland? Wo es anders als in Italien kein Antimafia-Verzeichnis einschlägiger Lieferanten, Dienstleister und Bauunternehmer gibt, die nachweislich keinen Unterwanderungsversuchen der Mafia ausgesetzt sind? Wo es keine Antimafia-Informationen gibt, die bei den Präfekturen hinterlegt und regelmäßig überprüft werden?

Ja, die Eindringlichkeit, mit der in Deutschland ein Netzwerk aus Politikern, Unternehmern und Wissenschaftlern das Projekt „Stuttgart 21“gegen alle Bürgerproteste verteidigt hat und noch weiter verteidigt, macht misstrauisch. Es sind Bürger, die keinen Vorteil darin sehen wollen, wenn ein Bahnhof unter der Erde verschwinden soll, damit aus siebzehn Gleisen acht werden. Bürger, die anprangern, dass es sich bei Stuttgart 21 um keine verkehrstechnische Notwendigkeit, sondern um ein städtebauliches Projekt und um einen Immobilientraum handelt: eine Fläche von 100 Hektar im Herzen von Stuttgart: Bauplatz für Büros, Wohnhochhäuser, Einkaufszentren, Restaurants, Parkplätze. Eine Investitionssumme von rund zehn Milliarden Euro – und das in einer Region, die seit den 1960er Jahren als Hochburg der ‚Ndrangheta gilt.

Die kalabrische Mafia kam im Gefolge der anständigen italienischen Gastarbeiter nach Deutschland, wurde in den 1970er Jahren mit den Entführungen norditalienischer Industrieller reich, investierte ihre Gelder in den Drogenhandel und in Immobilien in Deutschland und kontrolliert heute den Kokainhandel weltweit. Und ist mit ihren geschätzten knapp 53 Milliarden Euro Jahresumsatz die reichste und damit auch gefährlichste italienische Mafiaorganisation.

Wenn es um Großprojekte des Städtebaus geht, um öffentliche Aufträge, Bauplätze, Immobilien, neue Büros, Wohnhochhäuser, Einkaufszentren – denkt in Italien jeder zuallererst an die Begierde, die ein solches Projekt bei den Mafiaclans auslöst. Öffentliche Aufträge in die eigenen Taschen umzuleiten, ist die Königsdisziplin der Mafia, das gilt heute nicht mehr nicht nur für Italien, sondern auch für Deutschland. Es gibt keine Grenzen mehr in Europa. Deshalb sind die Mafiosi übrigens auch die überzeugtesten Europäer.

Und dennoch gilt in Deutschland: Ruhe ist oberste Bürgerpflicht. Weshalb in Deutschlands Gerichten selbst die Baumafia nicht als solche bezeichnet wird, sondern als »bandenmäßig organisierte Struktur, die in gewerbsmäßiger Art und Weise in großem Umfang Steuern hinterzieht und den Sozialversicherungsträgern hohen Schaden zu fügt«. Obwohl hinreichend dokumentiert ist, wie Scheinfirmen und Schwarzarbeiterkolonnen innerhalb weniger Wochen Millionengewinne machen, obwohl kein anständiger Bauunternehmer im Wettbewerb mit diesen mafiosen Unternehmen bestehen kann, drücken die großen deutschen Bauunternehmer auch heute noch beide Augen zu, wenn sie den Auftrag an den billigsten Subunternehmer vergeben, obwohl sie genau wissen, dass der nicht mit legalen Mitteln ausgeführt werden kann, weil die erforderliche Menge Stahl oder Beton einen bestimmten Weltmarktpreis hat. Den man mit legalen Mitteln nicht unterschreiten
kann. In Italien hingegen lösen Dumping-Preise bei den Angeboten automatisch Antimafia-Ermittlungen aus.

Aber: Heuchelei ist bis heute nicht strafbar in Deutschland.

Und genau das wissen die Bosse.
„Waschen, waschen, hier geht es nur um die große Wäsche, und es gibt hier nur diese Wäscherei in Deutschland!” sagte der Boss – nachzulesen in den Ermittlungsakten der Verhaftungsaktion „Styx“ vom Januar letzten Jahres, als 186 Mafiosi verhaftet wurden, 11 davon in Deutschland. Darunter der stadtbekannte Mario L., der mit seiner Freundschaft den damaligen Ministerpräsidenten und heutigen EU-Kommissar Oettinger in Bedrängnis brachte. Sie alle hier werden sich daran erinnern, dass den verhafteten Mafiosi Nichtigkeiten wie versuchter Mord, Erpressung, Geldwäsche und Verstoß gegen das Waffengesetz, internationale Kfz-Verschiebung, illegaler Handel und illegale Verschiebung von Müll bis hin zu unlauterem Wettbewerb vorgeworfen wurde. Und dass die Ndranghetisti, speziell der in Baden-Württemberg herrschende Clan Farao, ein Monopol auf ganze Wirtschaftszweige ausübte, darunter die Herstellung und der Verkauf von Lebensmitteln. Egal ob Fisch, Wein oder Pasta: Sie zwangen die italienischen Restaurants zur Abnahme ihrer Waren. Der gesamte Fischmarkt im Stuttgarter Raum: ein Monopol des Clans Farao. Alle italienischen Restaurants unter der Kontrolle der Clans der Ndrangheta.

Dass es der Ndrangheta aber um weit mehr geht, zeigte sich bei der Europawahl 2008, als der Ndrangheta-Clan Arena mit Unterstützung des Clans Farao in Stuttgart und Umgebung dafür sorgte, dass die Stimmen der italienischen Gemeinschaft dem Senator Nicola Di Girolamo zugute kamen – der 2010 festgenommen und bald darauf als Angeklagter des Fastweb-Geldwäscheskandals verurteilt wurde, eines der größten Betrugsskandale, der selbst die skandalgewöhnten Italiener überraschte. Und als im Herbst vor zwei Jahren 37 Mafiosi des sizilianischen Clans Rinzivillo verhaftet wurden, befanden sich zwei Clanmitglieder in Deutschland, wo sie nicht nur Drogengeschäfte, sondern auch Restaurants betrieben und sich für Bauprojekte und Feinkostgeschäfte interessierten – in schönster Eintracht mit dem in das Duisburger Mafiamassaker verwickelten kalabrischen Clan Strangio aus San Luca. Vordergründig ging es um den florierenden Kokainhandel und um die Ausweitung des von der Cosa Nostra kontrollierten Fischhandels nach Deutschland – der Fischhandel war jedoch lediglich die Kulisse für ein viel ernsteres und bedeutenderes Geschäft: die Geldwäsche.

Da ging es um große Investitionen in das Bauprojekt Stuttgart 21, um Geschäfte mit Outlets und Supermarktketten, um sechs Millionen Euro, die in eine in Deutschland ansässige Firma für Medizintechnik investiert werden sollen: Geldwäsche unter Zuhilfenahme eines Mittelsmannes, eines Italieners, der in Baden-Württemberg aufgewachsen ist, das uneingeschränkte Vertrauen des Bosses genoss und der in gewissen Finanzkreisen ein- und auszugehen schien. Und der die Sizilianer darauf aufmerksam machte, wie hilfreich es bei den Bauprojekten ist, dass in Deutschland, anders als in Italien bei den Bauunternehmern keine Antimafia-Kontrollen durchgeführt werden – damit also Unternehmer, die in Italien bereits Vorstrafen wegen Begünstigung der Mafia haben, in Deutschland ohne Weiteres
ungestört arbeiten können.

Aber offenbar betrachten viele deutsche Politiker die Geldwäsche immer noch als Konjunkturankurbelungsprogramm. Anders ist es nicht zu verstehen, dass die Bundesregierung zugibt, wie in der letzten Transparency-Studie nachzulesen ist, keinen „Gesamtüberblick über mutmaßliche Tätigkeiten und Investitionen“ durch italienische Mafiagruppen zu haben. Es gebe nur „vereinzelt Informationen“ darüber, dass mutmaßliche Mitglieder in Gastronomie, Hotellerie und Bauwirtschaft Investitionen getätigt haben. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass in Deutschland, einem Land, in dem, wie Geldwäscheexperten in einer Studie im Auftrag des Finanzministeriums bekannt gaben, pro Jahr jährlich mindestens 100 Milliarden Euro gewaschen werden, neuerdings der Zoll für die Verdachtsmeldungen wegen Geldwäsche zuständig ist. (FIU Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen. Und beim Zoll wurde nicht nur das Personal halbiert, sondern er hat auch keinen Zugriff auf polizeiliche Daten, weshalb er nicht beurteilen kann, ob es im Verdachtsfall um organisierte Kriminalität oder Terrorismus geht. Somit muss in jedem Verdachtsfall doch wieder die Polizei befragt werden – wodurch, wie der Bund deutscher Kriminalbeamter feststellte, die Geldwäschebekämpfung nahezu komplett an die Wand gefahren wurde.

Hinzu kommt, dass die Bauwirtschaft (Bauträger, Projektentwickler, Architektinnen und Architekten) überhaupt keinen Geldwäsche-Meldepflichten unterliegt. Eine Studie im Auftrag des BKA von 2012 kam sogar zu dem Schluss, dass „ein wesentlicher Teil des Immobiliensektors“ nicht den Regelungen des Geldwäschegesetzes unterliege.
So konnte sich auf den Baustellen eine parallele Wirtschaftswelt etablieren, die aus Sub-Sub-Subunternehmerketten, Scheinrechnungen, Scheinentsendungen, Scheinfirmen und Menschenhandel besteht. Dahinter verbergen sich keine tumben Mafiabosse, sondern Expertisen bei Spezialisten, bei ehemaligen FIU-Angestellten, Compliance-Angestellten von Banken, Rechtsanwälten und Notaren.

Zum Schluss möchte ich noch daran erinnern, dass die Mafiarazzia 2018 den schönen Namen „Styx“ trägt, womit in der griechischen Mythologie der Fluss der Unterwelt bezeichnet wird, was ja nicht nur im Zusammenhang mit einem Bahnhof, der in die Unterwelt verlegt werden soll, eine schöne Parallele ist, sondern auch in Bezug auf die Mafia. Überhaupt die Unterwelt: Als vor einigen Jahren die Ermittlung um die römische Hauptstadtmafia bekannt wurde, lieferte einer der verhafteten Mafiosi in einem abgehörten Telefonat die wohl passendste Definition der Mafia der Moderne: „Das ist die Theorie der Zwischenwelt. Oben sind die Lebenden und unten sind die Toten, und wir sind dazwischen. Wir sind dazwischen, weil auch die Personen, die sich in der oberen Welt befinden, ein Interesse daran haben, dass jemand aus der unteren Welt Sachen erledigt, die niemand anderes machen kann. Das ist es: Alles vermischt sich miteinander. “
Und das nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland.

STUTTGART 21. EINE HOCHBURG DER MAFIA IN DEUTSCHLAND IST STUTTGART

Stuttgart 21 würde Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern, lautet eine besonders dreiste Begründung für das Projekt, Milliarden in einen unterirdischen Engpass zu verbuddeln. Nun wo die Fertigstellung des ECE-Einkaufstempels absehbar wird, ließ die Stadt die Katze aus dem Sack: 25 Prozent mehr Verkehr soll künftig über die Heilbronner Straße in die Stadt rollen. ..Kontext

Karikatur: Kostas Koufogiorgos

Neue EU-Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung

  • EU-weite Definitionen und Mindeststrafen im Bereich der Geldwäsche
  • Bargeldbewegungen müssen unterhalb der aktuellen 10.000-Euro-Schwelle deklariert werden
  • Bei Verdacht auf kriminelle Aktivitäten können Barmittel vorübergehend beschlagnahmt werden
 

Die Abgeordneten haben am Mittwoch neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Terrorfinanzierung durch die Verhinderung von Geldwäsche und Verschärfung der Kontrolle über Kapitalströme gebilligt.

Die beiden Gesetze werden es Terroristen und Kriminellen erschweren, ihre Aktivitäten zu finanzieren, indem Lücken in den geltenden Vorschriften zur Geldwäsche geschlossen werden. Die Behörden sollen außerdem leichter verdächtige Finanzströme aufdecken und stoppen können.

Die neuen Vorschriften umfassen folgendes:

  • EU-weite Definitionen von Straftatbeständen und Sanktionen im Bereich der Geldwäsche;
  • Geldwäsche soll künftig mit einer Freiheitsstrafe von bis zu vier Jahren geahndet werden;
  • neue zusätzliche Sanktionen für Personen, die wegen Geldwäsche verurteilt wurden, wie z.B. das Verbot, für ein öffentliches Amt zu kandidieren, Beamte zu werden, oder der Ausschluss vom Zugang zu öffentlichen Finanzmitteln.

Die neuen Bestimmungen über die Einstufung der Geldwäsche als Straftatbestand wurden mit 634 Stimmen bei 46 Gegenstimmen und 24 Enthaltungen angenommen.

Die neuen Regeln für grenzüberschreitende Bargeldverbringung umfassen folgendes:

  • Die Definition für „Barmittel“ umfasst künftig auch andere Zahlungsarten wie Gold und Prepaidkarten;
  • Die Behörden sollen in die Lage versetzt werden, Informationen über Bargeldbewegungen auch unter der derzeitigen Schwelle von 10.000 Euro registrieren und Bargeld vorübergehend beschlagnahmen zu können, wenn sie Straftaten vermuten;
  • Die Offenlegung von unbegleitetem Bargeld, das per Fracht oder Post versandt wird.

Die neuen Vorschriften für die grenzüberschreitende Bargeldverbringung wurden mit 625 Stimmen bei 39 Gegenstimmen und 34 Enthaltungen angenommen…Europarlament

Berichterstatter Ignazio Corrao (EFDD, IT): „Die neuen Regeln zur Kriminalisierung der Geldwäsche treffen Kriminelle dort, wo es weh tut: Beim Geld. Die Regeln verhindern, dass Kriminelle ihre Aktivitäten – legal oder illegal – mit Erträgen aus illegalen Handlungen finanzieren. Die Geldwäsche ist ein gefährliches Verbrechen, dessen schädliche Folgen oft unterschätzt werden. Diese Richtlinie fügt ein neues wichtiges Instrument zur Bekämpfung dieser Straftat hinzu.“

by Kostas Koufogiorgos

Korruptionsindex von Transparency: Deutschland rutscht ab

Neuer Korruptionsindex Transparency sieht „weltweite Krise der Demokratie“

Korruption bleibt weltweit ein großes Problem: Die meisten Länder schneiden im Jahresbericht von Transparency International miserabel ab. In Deutschland hat sich die Lage leicht verschlechtert – in den USA noch stärker.

Düstere Aussichten weltweit, Deutschland verschlechtert sich in der Wahrnehmung von Führungskräften in der Wirtschaft

Steigende Korruption und Schwächung demokratischer und rechtsstaatlicher Strukturen gehen gemeinsam einher

Transparenter Lobbyismus für mehr Integrität in Politik und Wirtschaft

Korruptionswahrnehmungsindex 2018:
Weltweite Verschlechterung, auch Deutschland rutscht ab
Transparency International Deutschland e.V.pdf


Was ist Korruption?
Korruption ist der Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. Zielbereiche der Korruption sind neben Politik, Justiz, und Wirtschaft auch die öffentliche Verwaltung

FunFinance Expert Lilah

Frauen kämpfen gegen Korruption

W-T-W Women and Finance empfiehlt die UNODC  Lern-Videos

Tüv geprüft Staudamm und Brustimplantate

Tüv Süd bestätigt auf Anfrage, dass es im Auftrag von Vale Inspektion des Dammes durchgeführt habe. „Dabei wurden nach unserem momentanen Kenntnisstand keine Mängel festgestellt“, erklärte ein Sprecher. Aufgrund der laufenden Ermittlungen werde der Konzern keine weiteren Auskünfte geben.

Inzwischen haben brasilianische Medien herausgefunden, dass es noch im Dezember wegen der Verlängerung der Betriebslizenz und einer Ausweitung des Abbaus zu heftigen Diskussionen bei den zuständigen Behörden gekommen sei. Julio Cesar Dutra Grillo, der Vertreter der Umweltbehörde Ibama habe gegen die Betriebslizenz gestimmt. In den Konferenzunterlagen warnt er vor dem hohen Risiko eines erneuten Dammbruchs und einer Kettenreaktion – genauso wie sie jetzt stattgefunden hat…
Tüv-Süd Hohe Schadensersatzforderungen

Mangelhafte Silikonkissen
Neuer Prozess gegen TÜV im Brustimplantate-Skandal

Der TÜV Rheinland kann keinen Schlussstrich im Rechtsstreit um mangelhafte Brustimplantate aus Frankreich ziehen: Der Pariser Kassationshof ordnete einen neuen Prozess gegen den Technischen Überwachungsverein an…TÜV im Brustimplantate-Skandal

 

Angela Merkel beim World Economic Forum

World Economic Forum Annual Meeting
22—25 January 2019 Davos-Klosters, Switzerland

WELT: Die sich wandelnden Kräfteverhältnisse auf der Welt machen aus Sicht von Kanzlerin Angela Merkel eine Reform der großen internationalen Organisationen nötig. Beim Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos sagte Merkel am Mittwoch, die internationale Ordnung gerate unter Druck. Länder wie China und Indien beeinflussten die Weltwirtschaft inzwischen viel stärker. Die internationalen Organisationen müssten die neuen Kräfteverhältnisse widerspiegeln.

Solche Reformen seien schwierig, aber notwendig, sagte Merkel. Wenn ein bestehendes System zu langsam auf Veränderungen reagiere, bildeten sich parallele Institutionen wie etwa eine asiatische Investitionsbank als Gegengewicht zur Weltbank.

Zugleich warnte Merkel vor einer Wiederholung der Bankenkrise von vor mehr als zehn Jahren. Die Zinspolitik der großen Notenbanken zeige, «dass wir letztendlich immer noch an dieser Krise knabbern, dass wir immer noch nicht raus sind», sagte die Bundeskanzlerin.

Durch die Bankenkrise habe man sich Raum für mögliche kommende Aufgaben genommen und müsse deshalb möglichst schnell zur Normalisierung zurückkommen. «Wenn man ehrlich ist, steckt uns diese Krise heute noch in den Knochen», sagte Merkel. «Sie hat unglaublich viel Vertrauen gekostet in der Politik, aber auch im Bereich der Wirtschaft, insbesondere im Finanzsektor.»

Merkel legte erneut ein klares Bekenntnis zum Multilateralismus ab – ohne die nationalistische Politik beispielsweise von US-Präsident Donald Trump zu erwähnen. Multilateralismus sei, «auch wenn es Mut erfordert, die Voraussetzung für unsere Politik». Es lohne sich, hier Gleichgesinnte zusammenzubringen, «weil alles andere uns ins Elend führen wird».

Merkel sagte, eine «Vielzahl von Störungen und Verunsicherungen im multilateralen System» führten neben anderen Herausforderungen zu sinkenden Wachstumsprognosen durch den Internationalen Währungsfonds. Vor diesem Hintergrund solle das Forum in Davos einen Beitrag leisten, «besser mehr Sicherheit wieder in die Dinge hineinzubringen, als dass die Unsicherheit noch wachsen sollte».

Zu Beginn ihrer Rede hatte Merkel den internationalen Teilnehmern des Treffens versichert: «Ich darf Ihnen sagen, dass Deutschland wieder eine stabile Regierung hat und wir nach anfänglichen Schwierigkeiten auch gewillt sind, gut zu arbeiten.»

Silvan Wegmann
www.w-t-w.org/en/silvan-wegmann

Ein grausames Geschäft

Laut einer Menschenrechtsorganisation in Nigeria werden rund 20.000 nigerianische Mädchen in Mali zur Prostitution gezwungen. Einige der Mädchen sind als Sexsklavinnen in Lagern von Goldminen für die dortigen Arbeiter im Norden Malis verkauft worden. Die Mädchen werden mit Tricks nach Mali gelockt und landen dann als Prostituierte in Hotels und Nachtclubs, nachdem sie von Menschenhändlern an Prostitutionsringe verkauft wurden. Sie sind zum Teil erst 13 Jahre alt und werden sexuell missbraucht. Sie werden sogar während des Schulbesuchs entführt.

Es ist ein lukrativ und sicher gewordenes Geschäft: Kinder und Jugendliche zu verkaufen, sicherer und lukrativer als Drogen oder Waffen. Ein Pfund Heroin oder eine AK-47 kann nur einmal verkauft werden, aber ein junges Mädchen kann bis zu 10 Mal am Tag verschiedenen Kunden angeboten werden. Ein grausames Geschäft. Internationale Zahlen belegen, dass der Sexhandel laut der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen eine globale Industrie mit einem Jahresumsatz von 99 Milliarden Dollar ist. Die Ausbeutung von mehr als 1 Million Kindern macht mehr als 20 Prozent dieser Gewinne aus….Netzfrauen
Frauenhandel, Geldwäsche, Korruption
FinanzTreff Vortrag

 

 

 

 

Korruptionsprävention in Bezug auf Abgeordnete, Richter und Staatsanwälte

Compliance-Bericht über die Umsetzung zu den Empfehlungen zur Korruptionsprävention.

Die Staatengruppe gegen Korruption des Europarats (GRECO) hat einen Compliance-Bericht über die Umsetzung ihrer an Deutschland gerichteten Empfehlungen zur Korruptionsprävention in Bezug auf Abgeordnete, Richter und Staatsanwälte angenommen.

GRECO kommt zu dem Schluss, dass die Empfehlung nur teilweise bez. garnicht umgesetzt worden sind ist.
Lobbytransparenz und Interessenkonflikte im Bundestag: CDU/CSU und SPD müssen ihre peinliche Tatenlosigkeit trotz neuer Skandale beenden.
Mangel an Lobbytransparenz und Interessenkonflikte im Bundestag/ Sven Giegold

Politiker meiden die Transparenz, speziell zum Einfluss von Lobbyisten auf Gesetze.

Die Abgeordneten, so erzählen es einige im Gespräch, fühlen sich von Lobbyisten geradezu bedrängt und werden zugeschüttet mit Lobby-Schreiben“, heißt es auf der Rechercheplattform abgeordnetenwatch.de. Da Lobbyismus in Deutschland quasi unreguliert sei, dürfe man zudem davon ausgehen, dass solche Schilderungen lediglich einen kleinen Teil der Lobbytätigkeiten umfassten.Politiker meiden die Transparenz

Transparenz
In diesem Bereich finden Sie Informationen und Dokumentationen zu verschiedenen Tätigkeitsbereichen des Ministeriums.
Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz/Transparenz

www.corporateeurope.org/power-lobbies/2011/09/putting-brussels-lobbyists-map

Schlafwandelt die Welt in eine Krise?

Titelt WIWo: Der aktuelle Risikobericht des Weltwirtschaftsforums erkennt zunehmende globale Gefahren, vor allem ökologische – aber keinen gemeinsamen Willen, sie zu meistern.

Der «Global Risk Report» des WEF sieht wie gewohnt schwarz

Im jüngsten Risikobericht des Weltwirtschaftsforums zeigen sich die befragten Experten und Entscheidungsträger pessimistisch und sehen für dieses Jahr vor allem eine Verschärfung der Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten und China. Langfristig dominieren die Umweltrisiken….NZZ

World Economic Forum Annual Meeting/ Videos

Die Liste der erhöhten Risiken Anteil der Befragten

Silvan Wegmann
www.w-t-w.org/en/silvan-wegmann

WEF: Global Risks Report 2019