Der «60 Milliarden Dollar»-Freitag. Das Rally der Alphabet-Aktien wurde am Freitag jäh unterbrochen. Die Quartalszahlen legen nahe, dass das Wachstum immer teurer erkauft werden muss.
Zu Wochenbeginn hatte die EU-Kommission angekündigt, dass sie ihre Gangart im vor rund einem Jahr eröffneten Wettbewerbsverfahren gegen Google verschärfen wird. Für Alphabet hätte die Woche kaum unangenehmer enden können. Die am Donnerstag nach New Yorker Börsenschluss vorgelegten Quartalszahlen legten nahe, dass das Wachstum des unangefochtenen Marktführers im digitalen Werbemarkt an Grenzen zu stossen scheint. So konnte das Tochterunternehmen Google zwar weiterhin seine im boomenden mobilen Markt erzielten Umsätze steigern, musste dafür aber deutlich mehr aufwenden, als das in der Vorjahresperiode der Fall gewesen war.
Damit ging für Alphabet die Woche so zu Ende, wie sie angefangen hatte: mit schlechten Nachrichten. Zu Wochenbeginn hatte die EU-Kommission angekündigt, dass sie ihre Gangart im vor rund einem Jahr eröffneten Wettbewerbsverfahren gegen Google verschärfen wird. Die in den letzten zwölf Monaten um 45% gestiegenen Aktien tauchten am Freitag ab und gingen mit einem Minus von 5,5% aus dem Markt. Auch die Aktien des IT-Konzerns Microsoft schlossen am Freitag nach der Präsentation der Quartalszahlen , die unter den Erwartungen ausgefallen waren, um 7,2% tiefer; die Ausrichtung des noch immer stark vom PC abhängigen Konzerns auf das Cloud-Geschäft verläuft offenbar harziger als angenommen.