Bestechungsskandal bei den Vereinten Nationen

Was Whistleblower, oft unter schwierigsten Umständen, uns schon seit Jahren versuchen zu erzählen, kommt langsam auf den Tisch. Ein Filz aus Kumpanei, Vertuschung und Verschleierung. Nicht nur in der Politik, Justiz, Banken, Fifa, VW und den Vereinten Nationen um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Überall gibt Bemühungen zur Aufklärung. Das könnten hoffentlich endlich Anfänge einer positiven Entwicklung gegen Korruption sein.

Hoher Uno-Diplomat unter Korruptionsverdacht. John WilliamJohn Ashe leitete die Uno-Vollversammlung und hat sich wohl noch etwas dazuverdient. Ermittler werfen ihm und weiteren Diplomaten Korruption im grossen Massstab vor.

Es ist der wohl grösste Korruptionsskandal in der Geschichte der Vereinten Nationen: Weil er mehr als eine Million Dollar an Bestechungsgeldern angenommen haben soll, wurde am Dienstag der ehemalige Vorsitzende der Uno-Vollversammlung, John Ashe, in der Nähe von New York festgenommen.

Der aus Antigua und Barbuda stammende Diplomat soll das Schmiergeld von chinesischen Geschäftsleuten bekommen haben. Im Gegenzug, so teilte die amerikanische Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit, habe Ashe den Chinesen den Weg für lukrative Investitionen frei gemacht.

«Sind Bestechungen bei der Uno an der Tagesordnung?»
Der 61-jährige Ashe hielt den – eher repräsentativen Posten – des Präsidenten der Vollversammlung von September 2013 bis September 2014. Ausser gegen ihn wird noch gegen fünf weitere Personen ermittelt, unter ihnen der stellvertretende Uno-Botschafter der Dominikanischen Republik, Francis Lorenzo.

Staatsanwalt Preet Bharara betonte, die Ermittlungen seien noch im Anfangsstadium und es könnte nicht ausgeschlossen werden, dass auch andere verwickelt seien. «Wir werden fragen: ‹Sind Bestechungen bei der Uno an der Tagesordnung?›»
Rolex-Uhren, Massanzüge und ein privater Basketballplatz

Ashe jedenfalls habe die Gelegenheit am Schopf ergriffen, als der chinesische Milliardär Ng Lap Seng und andere ihm die Möglichkeit dazu geboten hätten, so Bharara. Konkret soll sich der Uno-Diplomat dazu bereit erklärt haben, dem Milliardär bei der Eröffnung eines Konferenzzentrums in dessen Heimat, der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau, zu helfen. Seng wurde bereits vor zwei Wochen verhaftet.
Bestechungsskandal bei den Vereinten Nationen
UNO tagt

Frauen und Kinder leiden unter Korruption

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.