Bausparversicherungen versuchen teure Kunden loszuwerden

Angriff auf die Seele des deutschen Sparers.  Die Deutschen besitzen 30 Millionen Bausparverträge. Sie sind mit 850 Milliarden Euro investiert. Doch wegen der Niedrigzinsen bangen Bausparkassen um ihre Existenz. Jetzt kommt ein Rettungsversuch.

Von Martin Greive und Holger Zschäpitz berichten: Sollte irgendjemand die einschneidende Bedeutung der Nullzins-Ära unterschätzt haben, ist damit spätestens jetzt Schluss. Denn sogar der Bausparvertrag, sozusagen das deutscheste aller Sparprodukte, ist in Gefahr. Seinen Schöpfern, den Bausparkassen, geht es so schlecht, dass jetzt sogar der Staat für eine Entlastung sorgen soll.

Am heutigen Freitag kommt das Bausparkassenänderungsgesetz zur zweiten Lesung in den Bundestag. Die Bundesregierung hat bereits klargemacht, dass ohne eine Gesetzesänderung die Branche bei einem anhaltend niedrigen Kapitalmarktzinsniveau möglicherweise nicht überleben kann.

„Man müsste das Gesetz eher Bausparrettungsgesetz nennen“, sagt Hartmut Schwarz, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Bremen. Er hält das Modell der traditionellen Bausparer für überflüssig. Die Branche kommt von zwei Seiten unter Druck.

Auf der einen Seite leidet sie unter hochverzinslichen Altverträgen. Viele Anbieter können die hohen Renditeversprechen der Vergangenheit an den Märkten nicht erwirtschaften. Einige haben bereits versucht, ihre Kunden aus den Altverträgen herauszudrängen. Gefahr einer plötzlichen Zinswende
Angriff auf die Seele des deutschen Sparers

Wilfried Gebhard
Wilfried Gebhard

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