Banken von Kriminalität betroffen

83 Prozent der Banken von Kriminalität betroffen

Nicht nur der Schweizer Finanzplatz steht aufgrund seiner weltweiten Bedeutung bezüglich Geldwäscherei und anderer finanzieller Kriminalität besonders im Fokus. Doch bei der Bekämpfung dieser Verbrechen weist er noch Lücken auf, so der Befund einer Studie.

Es mag paradox klingen. Aber genau das, was ein seriöser Kunde am Schweizer Finanzplatz schätzt, das lieben auch kriminelle Organisationen. Es sind dies Faktoren wie Diskretion, Rechtssicherheit, Professionalität und Internationalität, wie , Leiter Financial Services KPMG, anlässlich der Präsentation der Studie «clarity-on-financial-crime-in-banking-2018 am Dienstag erklärte.

Und in der Tat waren 83 Prozent der 50 Banken, die an der Studie teilnahmen, in den letzten drei Jahren in irgendeiner Form von Finanzkriminalität betroffen, wie Pascal Sprenger von KPMG ausführte. Die mit Abstand meisten Fälle (22 Prozent) betrafen dabei den Tatbestand der . Die Schweiz hat also «eine hohe Risikoexposition gegenüber finanzieller Kriminalität», so Rickert weiter.

Doch in der Bekämpfung der finanziellen Kriminalität orten die KPMG-Berater bei den Schweizer Banken noch Lücken. So scheint es bei einigen Instituten noch immer an der nötigen Sensibilisierung gegenüber dem Thema zu fehlen. Denn auffallend sei, dass problematische Kunden, die von einer Bank hinauskomplimentiert würden, gleich wieder bei einem anderen Schweizer Institut Unterschlupf finden würden, führte Rickert weiter aus.

Aber auch in der internen Überwachung offenbaren sich Defizite. So hätten gerade einmal 20 Prozent der Befragten ein spezialisiertes Team aufgebaut, das sich vordienlich mit Finanzkriminalität befasst beziehungsweise diese untersucht. Bei einer grossen Mehrheit ist diese Aufgabe entweder bei einem Compliance- oder Risiko-Management-Team angesiedelt.

Zwar wollen die Banken auch in Zukunft ins entsprechende Personal und in die Informatik investieren, um der Kriminalität entgegenzuwirken. Besser wäre es aber, wenn sie ihre Strukturen und Prozesse effektiver und effizienter machen würden, ergänzte Philippe Fleury von KPMG.

Aber auch auf regulatorischer Seite ist die nicht optimal aufgestellt. Diese sei zu statisch und zu reaktiv, da sie der technologischen Entwicklung hinterherhinke – im Gegensatz zur hoch agilen organisierten Kriminalität, führte Sprenger aus.

Klares Zeichen nötig
Aufgrund dieses Befunds sieht KPMG für Schweizer Finanzintermediäre : So müssten die Schweizer Banken zum einen ein klares Zeichen bei der konsequenten Verhinderung und Aufdeckung von Finanzkriminalität setzen. Zum anderen können sie die Effektivität ihres Risikomanagements durch die Berücksichtigung institutsspezifischer Ansätze wesentlich steigern.

Im weiteren müssten sie das Mitarbeiterbewusstsein schärfen, womit sie ihre Compliance-Ziele erreichen und entsprechende Kosten senken könnten.

Um den Risiken der Finanzkriminalität zu begegnen, bedarf es gemäss der Autoren solider interner Rahmenbedingungen. Neben einer starken Compliance-Kultur und einer «angemessene Tonalität von oben» seien dies auch Sanktionen gegen Mitarbeiter, die gegen Richtlinien verstossen. Schliesslich bietet sich laut KPMG auch im Meldewesen Handlungsbedarf….Clarity on Financial Crime in Banking
Organisierte Kriminalität – Was geht das Frauen an?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.