Bangt Grossbritannien um seine Vermögensverwaltung?

Grossbritannien hat in der Vermögensverwaltung für institutionelle Kunden europaweit einen Marktanteil von 37%. Könnte das  ein Grund sein, für eine gute Verhandlungsposition beim Brexit?

Das Vereinigte Königreich verwaltet einen Marktanteil von rund 37% und ist mit Abstand der grösste Markt für institutionelle Vermögensverwaltung in Europa. Es handelt sich um rund 6100 Mrd. Euro, dreimal so viel wie das britische Bruttoinlandprodukt. Darin spiegelt sich, dass Kunden aus anderen Ländern, wie etwa Fonds aus Luxemburg, Irland oder von den Cayman Islands, ihre Vermögensverwaltung aus London heraus betreiben. Frankreich als Nummer Zwei hat einen Marktanteil von 20% und verwaltet viel weniger ausländisches Kapital. Als Absatzmarkt ist Grossbritannien hinter Deutschland die Nummer Zwei. Es gibt in Britannien viele Pensionskassen und Versicherer, die nicht vorwiegend in Obligationen investieren, sondern auch stark in Aktien und alternative Anlagen.

Bei Immobilienanlagen gibt es bereits erste Brexit-Opfer. Die größten britischen Immobilienfonds haben ihre Pforten geschlossen. Zwei Wochen nach dem Brexit-Votum haben sie 18 Milliarden Pfund (rund 21 Milliarden Euro) an Anlegergeldern weggeschlossen, die Sparer kommen vorläufig nicht an ihr Geld.

Neuanleger sollten auf jeden Fall den rechtlichen Status im Auge behalten, den die EU und Großbritannien aushandeln werden.

Joep Bertrams www.yoopdeloop.com

Joep Bertrams
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