Ungarn soll Steueroase werden

Orbán will sein Land zum Steuerparadies machen. Die Regierung Orban führt den niedrigsten Unternehmenssteuersatz in der EU ein. Die Körperschaftssteuer soll einheitlich für alle Unternehmen auf den EU-weit niedrigsten Satz abgesenkt werden. Dem Staat kostet der Plan für 2017 eine halbe Milliarde Euro. Mit einem weitreichenden Umbau des Steuer- und Abgabensystems will man Ungarn voranbringen. Zuvor hatte Großbritannien ähnliche Pläne bekanntgegeben. Es besteht die Möglichkeit eines Absenkungswettlaufes. Das Land werde die besten Konditionen der EU anbieten, verspricht er.

Eine solche Steuersenkung kostet den Staat viel Geld. Orbán will durch den Schritt verhindern, dass noch mehr Firmen aus dem Land abwandern.

Schon bisher hatte Ungarn eine niedrige Körperschaftsteuer, also jene Steuer, die Unternehmen auf ihr Betriebsergebnis zu entrichten haben: zehn Prozent für kleine und mittlere Firmen, 19 Prozent für Großunternehmen. Jetzt hat Ministerpräsident Viktor Orbán auf einer Konferenz für Digitalstrategien angekündigt, diese Steuern noch einmal zu senken: auf neun Prozent für alle. Das Land werde damit die besten Konditionen in der ganzen EU anbieten, so Orbán, und die Konkurrenz anderer Steuerparadiese für Unternehmen ausstechen – eine neue Steueroase mit Ansage also. Zum Vergleich: Irland lockt mit 12,5 Prozent für kleine und 25 Prozent für große Firmen, Bulgarien mit fünf beziehungsweise zehn Prozent, Zypern mit 12,5 Prozent für alle.

Eine solche Steuersenkung kostet den Staat Geld, aber Wirtschaftsminister Mihály Varga rechnete lieber vor, was mit diesem Schritt ab 2017 in den Taschen der Unternehmer bleiben werde: 470 Millionen Euro. Was die Regierung mit dem Schritt bezweckt, ist klar: Im Wettrennen um Unternehmensansiedlungen war Ungarn in den letzten Jahren zurückgefallen; die Unsicherheit über die politischen Verhältnisse hatte Investoren irritiert. Zudem soll die Abwanderung von Firmen gestoppt werden.

Harm Bengen www.w-t-w.org/en/harm-bengen www.harmbengen.de

Harm Bengen
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Yahoo-Führung komplett austauschen

Yahoo Marissa-MayerDer schon lange schwelende Streit zwischen Yahoo
und dem kritischen Großaktionär Starboard eskaliert: Die Finanzfirma forert in einem Brief an die Anteilseigner, den gesamten Verwaltungsrat auszutauschen. Auch Yahoo-Chefin Marissa Mayer soll wegen mangelnder Ergebnisse im Konkurrenzkampf gegen Google und Co ihren Posten räumen.
Investor Starboard will Yahoo-Fuehrung komplett austauschenYahoo

 

Liebhaber-Preise bei Gold

Edelmetalle. Angesichts der Geldschwemme setzen viele Sparer auf die «Krisenwährung» Gold. Der direkte Kauf von Barren und Münzen gilt als die sicherste Variante. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten.

Michael Ferber: Viele Sparer setzen derzeit auf die «Krisenwährung» Gold.
Zunächst einmal sollten Sparer das Edelmetall bei einem seriösen Händler oder einer Bank kaufen, um sich vor Betrug zu schützen. So wird Gold und Silber beispielsweise auch in Internet-Auktionsbörsen verkauft, laut Experten sind dort aber Fälschungen in Umlauf. Auch wer Edelmetalle bei Kioskhändlern kauft, geht Risiken ein.

Um bei der Qualität von Barren keinen Reinfall zu erleben, sollten Käufer darauf achten, dass die Hersteller von der Rohwarenbörse London Bullion Market Association (LBMA) zertifiziert sind. Barren sollte man nur mit einem Zertifikat kaufen. Darauf sollten das Gewicht, der Schriftzug der Firma, der Stempel der Raffinerie sowie eine Feinheitsangabe eingraviert sein….
Liebhaber-Aufschlag beim Goldvreneli
Inflation

Aus Dummheit Pleite?

Je dümmer die Regierung, desto näher der BankrottPleitewahrscheinlichkeit-Saudi

Saudi-Arabiens Finanzstärke bröckelt. Grund ist neben dem niedrigen Ölpreis auch das unkluge Handeln der Regierung. Zur Gruppe der „gefährlichen Dummen“ gehören auch zwei andere bekannte Staatschefs.

Stefan Beutelsbacher und Holger Zschäpitz berichten:  An den Finanzmärkten der Welt lässt sich alles messen. Sogar die Dummheit. Wenigstens die politische. Herrscher, die unberechenbar sind, die sinnlos Gewalt anwenden, die sich nicht von staatspolitischer Vernunft leiten lassen, sondern von ihrem Ego, die also äußerst unklug handeln – solche Herrscher bestrafen die Investoren. Wie das aussehen kann, ist gerade in Saudi-Arabien zu besichtigen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Saudi-Arabien pleitegeht, ist in den vergangenen Tagen stark gestiegen. Vor dem Jahreswechsel betrug sie 9,5 Prozent – nun sehen Analysten sie bei fast zwölf Prozent. Liegt es am niedrigen Ölpreis, der das Land, den größten Förderer der Welt, zu ruinieren droht? Oder an den Staatsschulden, die gerade explodieren?

Investoren verabscheuen erratische* Politiker (*verirrt ; ~er Block aus der Eiszeit )

Kaum. Der Ölpreis fiel vor dem Wochenende zwar wieder deutlich, doch die Pleitewahrscheinlichkeit schnellte schon in den Tagen zuvor in die Höhe, als die Notierungen nur unschlüssig hin und her schwankten. Und der neue Haushalt des Königreiches enthält harte Sparmaßnahmen – ein Schritt, den Investoren durch die Bank gutheißen.

Die Experten haben nur eine Erklärung für den plötzlichen Anstieg der Pleitekurve: unberechenbares, gewalttätiges, vernunftfreies Staatshandeln…

Zur Gruppe der „gefährlichen Dummen“ gehören auch zwei andere bekannte Staatschefs.
Auch Putin und Erdogan sind gefährlich…….

Je duemmer die Regierung, desto naeher der Bankrott

Arend van Dam www.w-t-w.org/en/arend-van-dam/
Arend van Dam
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Momentan zahlt die Schweiz einen hohen Preis für Euro-Entkopplung

Mit 21 Milliarden Euro hat die Schweizer Notenbank den größten Verlust ihrer Geschichte gemacht. Eingebrockt hat sie sich das selbst: Mit dem Franken-Schock, dessen Folgen bis heute spürbar sind….

Ungewöhnlich für eine Zentralbank ist die SNB privatwirtschaftlich als Aktiengesellschaftlich (AG) organisiert, und das Papier wird sogar an der Börse gehandelt. Die Mehrheit der Aktien halten die Schweizer Kantone und Kantonalbanken. Sie verlassen sich auf die jährliche Ausschüttung der Notenbank, um lokale Ausgaben zu finanzieren. Nach einem Einbruch des Goldpreises mussten die Kantone 2013 auf ihre Ausschüttung verzichten.

Den Gebietskörperschaften der Schweiz macht bereits das gedämpfte Wirtschaftswachstum zu schaffen. Industrie und Tourismus leiden darunter, dass der Franken eine der am meisten überbewerteten Währungen der Welt ist. Gemessen am aktuellen Bic-Mac-Index des britischen Magazins „Economist“, kostet ein Big Mac in der Schweiz 70 Prozent mehr als in der Euro-Zone. Und das liegt vor allem am teuren Franken…
Schweiz zahlt hohen Preis fuer Euro-Entkopplung
Starker Franken

Peking mit neuer Wechselkurspolitik?

People's Bank of China China heizt Spekulationen an. Bisher war China auf Gedeih und Verderb an den Dollar gebunden. Dies hatte zur Folge, dass der Yuan gegenüber wichtigen Handelspartnern zugelegt hat. Peking stellt nun die Wechselkurspolitik neu auf. China will sich von der Abhängigkeit vom Dollar lösen.

Künftig werde man den Wechselkurs des Yuan gegenüber einem Währungskorb veröffentlichen, teilte die People’s Bank of China (PBoC) am späten Freitagabend Pekinger Ortszeit mit. Nach offizieller Lesart ist das bereits bisher der Fall, doch de facto wird dieser Korb mit einem Anteil von mehr als 90% von der amerikanischen Währung dominiert. Als in den vergangenen Monaten der Dollar auch wegen der Zinsspekulationen kräftig zugelegt hat, gewann der Yuan gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspartner an Wert.

Allein gegenüber dem Dollar hat er leicht verloren. In China heisst es denn auch immer, der Yuan sei inzwischen – handelsgewichtet – «überbewertet». Der Schritt kurz vor dem Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank signalisiert, dass China offenbar nicht länger gewillt ist, im Schlepptau mit dem Dollar an Wert zu gewinnen und sich in der Währungspolitik emanzipieren will. Es wird erwartet, dass die amerikanische Währung in den kommenden Monaten weiter zulegen wird.
Peking mit neuer Wechselkurspolitik

Claudio Munoz www.w-t-w.org/en/claudio-munoz/
Claudio Munoz
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Anatomie einer Finanzkrise

Vermutete Zwangsliquidationen:  Die Analyse früherer Krisen bietet Anhaltspunkte zur Bewältigung der jüngsten Panik. Fondsmanager haben eine Befürchtung, was zum Absturz beigetragen haben könnte.

Zur Analyse der Krise lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. Beispiele für Turbulenzen finden sich 1987, 1998, 2001 und 2008. Selbst Sir Isaac Newton ist angesichts von Finanzkrisen verzweifelt. Als er zu Lebzeiten durch die Südsee-Blase ein Vermögen verlor, soll er gesagt haben: «Ich kann die Bewegung der Sterne berechnen, aber nicht die Verrücktheit von Menschen.» Würde Newton noch leben, würde er heute vielleicht ähnlich reden. Die Aktienmärkte haben von Ende Juli bis Anfang August rund 15% eingebüsst, und viele individuelle Aktien sind noch stärker gefallen. Dazu kommt der Crash an den Rohwarenmärkten, wo der Erdölpreis unter 40 $ je Fass gefallen ist und Kupfer, Eisenerz und Stahl ebenfalls massiv unter Druck stehen.

Ratlosigkeit an der Wall Street
An der Wall Street herrscht Ratlosigkeit. Führend auf der Liste der Problemkinder ist China und die vermutete Konjunkturverlangsamung. Doch diese ist eigentlich keine Überraschung. Es fällt schwer, die Turbulenzen bloss auf die Abkühlung in China zurückzuführen. Die massiven Bewegungen der Aktienindizes riechen laut Fondsmanagern eher nach Zwangsliquidationen von Marktteilnehmern. Wo diese sitzen und was sich genau in ihren Portfolios befindet, ist die grosse Frage.

Zur Analyse der Krise lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. Beispiele für Turbulenzen finden sich 1987, 1998, 2001 und 2008. Die Korrekturen von 1987 und 1998 sind laut Beobachtern vorwiegend auf das Verhalten von bestimmten Marktteilnehmern zurückzuführen gewesen…
Die Anatomie einer Finanzkrise
Finanzkrise

Aktienmärkte im Griff der Bären

Die einst hochgelobten Schwellenländer haben bei Anlegern nicht mehr viele Symapthien. Schwache Währungen führen für Schweizer Anleger zu beachtlichen Wertverlusten.

An vielen Märkten stehen die Kurse unter Druck
Die einst hochgelobten Schwellenländer haben bei Anlegern nicht mehr viele Sympathien. Das lässt sich relativ leicht erklären. Denn während die Aktienmärkte in den Industriestaaten trotz allen nur denkbaren Wirren und technischen Warnzeichen bisher erstaunlich robust blieben, befinden sich einige Börsen in den an sich mit überhöhten Wachstumserwartungen konfrontierten Staaten im Griff der Bären – vor allem auch dann, wenn man Währungseffekte berücksichtigt.

Auf Sicht eines Jahres haben die Aktienmärkte in Kasachstan, Griechenland, Peru, Russland, Zypern, Nigeria und Kolumbien mit Kurseinbussen in lokalen Währungen zwischen 27% und 39% am stärksten unter den Konsequenzen nationaler Misswirtschaft oder problematischer äusserer Rahmenbedingungen gelitten. Bezieht man Wechselkursverluste im Verhältnis zum Schweizerfranken in die Betrachtung ein, so zählen die Aktienmärkte Kolumbiens, der Ukraine, Griechenlands, Brasiliens, Perus, Nigerias, Malaysias, Russland s und nicht zuletzt auch der Türkei zu den schwächsten. Der Rubel, der kolumbianische Peso, der brasilianische Real, die türkische Lira und sogar die norwegische Krone haben in den vergangenen 12 Monaten zum Franken zwischen 21% und 42% nachgegeben.

Dafür sind stark fallende Rohstoff- und Energiepreise verantwortlich, welche die Staatseinnahmen in den exportierenden Staaten schrumpfen lassen. Diese legen die Problematik der in der Vergangenheit überbordenden Staatsbudgets ebenso offen wie die strukturelle Misswirtschaft in Ländern wie Brasilien und Russland. Inflationär auftretende Berichte über Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern deuten darauf hin, dass sich inzwischen eine sehr schlechte Stimmung sowie eine Eigendynamik nach unten entwickelt haben. Ob diese antizyklisch agierenden Schnäppchenjägern bald günstige Einstiegschancen bietet oder die negative Stimmung bald auch auf die etablierten Märkte übergreifen wird, ist umstritten. Skeptiker halten sich bedeckt.

Aktienmärkte im Griff der Bären

Aktienmärkte im Griff der Bären

Ist der Euro Weltwährung oder nicht?

Europas Traum von der Weltwährung ist geplatzt: Eigentlich müsste der Euro bei 1,60 DWO-WI-Eurotraum-Ende-Aufm-Kopie-2US-Dollar stehen, um der enormen ökonomischen Stärke Deutschlands gerecht zu werden. In Wahrheit notiert er nur knapp über der Parität. Dahinter steckt Kalkül.

Griechenland muss zur Drachme zurückkehren. Das fordern Ökonomen wie etwa Ifo-Chef Hans-Werner Sinn in steter Regelmäßigkeit. Nur dann könne sich das Land wirtschaftlich erholen. Doch ist dieser historische Kraftakt überhaupt nötig? Nein, denn Griechenland hat seine Drachme längst. Sie heißt allerdings Euro und war ehemals der Stolz eines ganzen Kontinents.

Diese provokante These stellen die Devisenstrategen der Investmentbank Morgan Stanley auf. Ihre Analyse hat ergeben, dass die Gemeinschaftswährung inzwischen so geschwächt ist, dass sie zur ökonomischen Stärke Athens passt. Das für den Ägäis-Staat wirtschaftlich faire Euro-Niveau taxieren die Strategen auf 1,09 US-Dollar, und das liegt sogar noch drei Cent über dem aktuellen Wert.
Europas Traum von der Weltwährung ist geplatzt

Eurotraum

Schweizerische Nationalbank gibt den Mindestkurs gegenüber dem Euro auf

Gänzlich überraschend hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstagmorgen den Mindestkurs von Fr. 1.20 gegenüber dem Euro per sofort aufgehoben. Der Schritt erfolgt eine Woche vor der erwarteten Bekanntgabe eines umfassenden Programms zum Kauf von Staatsanleihen (Quantitative Easing, QE) durch die Europäische Zentralbank (EZB) – eine Massnahme, die den Aufwertungsdruck gegenüber dem Schweizerfranken weiter verstärkt und die Verteidigung des Mindestkurses entsprechend erschwert hätte.
Schweizer Notenbank schickt Euro auf Talfahrt
Euro und schweizer Frankn auf Waage