Bafin im Fokus der EU-Finanzaufsicht ESMA

Wirecard-Skandal: EU-Finanzaufsicht ESMA nimmt Rolle der Bafin unter die Lupe

Die europäische Finanzaufsicht Esma hat bereits 2017 Mängel im deutschen Kontrollsystem angeprangert. Nun will sie ein Gutachten zum Fall Wirecard erstellen.

Die europäische Finanzaufsicht Esma will die Rolle der deutschen Aufsichtsbehörden im Wirecard-Skandal kritisch hinterfragen. Die in Paris angesiedelte Behörde werde dazu bis zum 30. Oktober ein Gutachten erstellten, kündigte die Esma am Mittwoch an.

Sie will beleuchten, welche aufsichtlichen Maßnahmen die Finanzaufsicht Bafin und die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) im Vorfeld der Wirecard-Pleite mit Blick auf die Finanzberichterstattung ergriffen haben. Ein von der Bafin 2019 verhängtes Leerverkaufsverbot von Wirecard-Aktien ist dagegen nicht Teil der Überprüfung.

„Eine hohe Qualität in der Finanzberichterstattung ist entscheidend, damit Investoren Vertrauen in die Kapitalmärkte haben“, erklärte die Esma. „Der Kollaps von Wirecard hat dieses Vertrauen geschwächt. Deshalb ist es notwendig, die Vorgänge auszuwerten, um zu helfen, das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen.“

Bei ihrer Untersuchung prüft die Esma, ob Bafin und DPR sich im Wirecard-Fall an EU-Richtlinien zur Kontrolle von transparenter Finanzberichterstattung gehalten haben. Die Esma hat daran offenbar Zweifel. Denn sie veröffentlichte parallel auch bisher als vertraulich eingestufte Dokumente, die belegen, dass die Esma bereits 2017 auf Schwächen im deutschen Kontrollsystem hingewiesen hat.

Die Esma kritisierte dabei unter anderem die Herangehensweise von DPR und Bafin sowie die Zusammenarbeit beider Institutionen. Die Bafin verfolge bei Bilanzierungsthemen häufig einen „legalistischen Ansatz“ und habe höhere Hürden als andere Behörden, schreibt die Esma. Deshalb schrecke die Bafin möglicherweise davor zurück, Fehler anzuprangern, „wenn das Risiko besteht, dass ein Gericht anders entscheiden könnte“.

Bankenverband verteidigt Bafin

Wirecard hatte im Juni eingeräumt, dass 1,9 Milliarden Euro, die das Unternehmen auf Treuhänderkonten verbucht hatte, sehr wahrscheinlich nicht existieren. Inzwischen hat der Dax-Konzern Insolvenz angemeldet.

Den Aufsichtsbehörden waren die Unregelmäßigkeiten jahrelang nicht aufgefallen. In Deutschland untersucht bisher in einer ersten Stufe die DPR Verdachtsfälle, erst in der zweiten Stufe wird die Bafin aktiv. Da dieses Modell im Wirecard-Skandal nicht funktionierte, hat die Bundesregierung den Vertrag mit der DPR gekündigt. Finanzminister Olaf Scholz hat zudem angekündigt, die Bafin aufzurüsten.

Der Privatbankenverband BdB findet das richtig. Bei der Wirecard-Gruppe seien die Zugriffsmöglichkeiten der Bafin „sehr beschränkt“ gewesen, da die Behörde nur die Wirecard Bank direkt beaufsichtigte, sagt BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig.

Aus Sicht von Gerhard Schick, dem Vorstand der Bürgerbewegung Finanzwende, sollten international tätige Zahlungsdienstleister künftig – wie Großbanken – von europäischen Behörden kontrolliert werden. „Ein Aufseher, der mit unterschiedlichen Unternehmen dieser Größenordnung zu tun hat, hätte vermutlich früher gemerkt, dass bei Wirecard etwas nicht stimmen kann – etwa die hohen Margen oder der Umstand, dass Wirecard im Ausland so stark auf Treuhänder zurückgriff“, sagt Schick.

Auch der BdB ist offen für eine europäische Aufsicht von komplexen Zahlungsdienstleistern, nicht jedoch von kleinen, national tätigen Nischenanbietern. Insgesamt hat Hauptgeschäftsführer Ossig den Eindruck, dass die Bafin gerade im Vergleich zu Aufsichtsbehörden in anderen europäischen Ländern einen guten Job macht. „Die Bafin ist in keiner Weise so schlecht, wie sie im Moment von dem einen oder anderen Kommentator dargestellt wird.“

Esma unterstützte Leerverkaufsverbot

Die EU-Kommission hatte die Esma Ende Juni aufgefordert, den Wirecard-Skandal und mögliche Versäumnisse der deutschen Aufsichtsbehörden zu untersuchen. Nach der Fertigstellung ihres Gutachtens will die Esma Empfehlungen für Verbesserungen unterbreiten.

Pikant an der Prüfung ist, dass die Esma selbst im Februar 2019 ein von der Bafin verhängtes Leerverkaufsverbot von Wirecard-Aktien unterstützt hat. Diese Notfallmaßnahme sei „zweckmäßig, notwendig und verhältnismäßig, um auf die bestehende Bedrohung des Marktvertrauens in Deutschland zu reagieren“, erklärte die Esma damals.

Viele Experten haben deshalb Zweifel, ob die Esma die richtige Institution ist, um die Arbeit der Bafin zu überprüfen. „Die Esma muss im Alltag mit Behörden wie der Bafin auch kooperieren, so dass gewisse Abhängigkeitsverhältnisse herrschen“, betont Finanzwende-Vorstand Schick. „Eine Untersuchung durch eine unabhängigere Behörde wie den Rechnungshof hätte ich sinnvoller gefunden.“

Bafin-Chef Felix Hufeld hat Versäumnisse seine Behörde im Wirecard-Skandal eingeräumt. „Viele private und öffentliche Institutionen, inklusive meiner eigenen, waren nicht effektiv genug, um so etwas zu verhindern“, sagte er Mitte Juni.

Intensiv diskutiert wird seitdem darüber, warum die Bafin Wirecard nicht als Zahlungsdienstleister eingestuft hat, sondern als Technologieunternehmen. Dies führte nämlich dazu, dass die Bafin Wirecard weniger streng kontrollieren konnte. Direkten Zugriff hatte die Behörde bis zuletzt lediglich auf die Tochter Wirecard Bank.

Diese hat die Bafin in den vergangenen Jahren in mehreren Sonderprüfungen intensiv durchleuchtet. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Finanzexperten Danyal Bayaz hervor. Im Sommer 2017 überprüfte die Bafin das Risikomanagement im Kreditgeschäft. Im Geldwäschebereich gab es 2010 eine Sonderprüfung inklusive einer Nachprüfung im Jahr darauf sowie eine weitere Sonderprüfung im Jahr 2019.

Die Sonderprüfungen der Jahre 2017 und 2019 waren bislang noch nicht bekannt. Laut dem Branchendienst „Finanz-Szene“, der zuerst darüber berichtet hatte, erwähnte Bafin-Chef Hufeld diese Sonderprüfungen bei seinem letzten Auftritt vor dem Finanzausschuss des Bundestags nicht. Aus Sicht von Schick zeigt dies, „dass man sich bei der Aufklärung des Wirecard-Skandals auf die derzeitige Spitze der Bafin nicht verlassen kann“.

Finanzkreisen zufolge handelte es sich bei den Untersuchungen 2017 und 2019 allerdings nicht um „anlassbezogene“ Prüfungen, bei denen die Bafin gezielt Hinweisen über Missstände nachgeht, sondern um routinemäßige Untersuchungen. Gravierende Missstände deckten die Kontrolleure dabei nicht auf. „Es handelte sich um Prüfungen ohne besonders schwerwiegende Feststellungen“, sagte eine Bafin-Sprecherin.
ESMA to assess German financial reporting system following Wirecard collapsen / PDFBaFin von Kostas Koufogiorgos | Wirtschaft Cartoon | TOONPOOL

BaFin @Kostas Koufogiorgos

Bewusst Hinweise auf Geldwäsche vorenthalten?

Verdacht auf Strafvereitelung Ermittler gehen gegen Zoll-Spezialeinheit vor.

Ermittler durchsuchen Anti-Geldwäsche-Einheit des Zoll.

In Köln haben Ermittler Räumlichkeiten der Einheit des Zolls zur Bekämpfung von Geldwäsche durchsucht.

Dies teilte die zuständige Staatsanwaltschaft Osnabrück mit und bestätigte damit einen Bericht des „Spiegel“. Es gehe um den Verdacht auf Strafvereitelung im Amt, sagte ein Sprecher der Behörde. Die sogenannte „Financial Intelligence Unit“ habe möglicherweise Hinweise von Banken auf Geldwäsche zu spät oder gar nicht an Polizei und Justiz weitergeleitet. Ermittelt werde gegen unbekannt, hieß es weiter.

Nach Informationen des „Spiegel“ geht es um insgesamt 1,7 Millionen Euro aus möglichen illegalen Geschäften. Sie wurden über dutzende Konten bei drei deutschen Banken in afrikanische Staaten weitergeleitet.

Haben Zöllner der Polizei bewusst Hinweise auf Geldwäsche vorenthalten? Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt deswegen. Nach SPIEGEL-Informationen wurden nun die Büros der Behörde durchsucht.

Von Jörg Diehl und Ansgar Siemens berichten: Es ist der vorläufige Höhepunkt in der an Peinlichkeiten nicht armen Geschichte der Zoll-Spezialeinheit zur Bekämpfung der Geldwäsche: Die Staatsanwaltschaft Osnabrück lässt seit Dienstagmorgen die Räume der Financial Intelligence Unit (FIU) in Köln durchsuchen. Wie die Staatsanwaltschaft bestätigte, begann die Razzia gegen acht Uhr, etwa zehn Beamte der Osnabrücker Polizei sind im Einsatz.

Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren, das seit Februar läuft. Es richtet sich gegen namentlich nicht benannte Verantwortliche der FIU. Es besteht der Verdacht auf Strafvereitelung im Amt. Laut Durchsuchungsbeschluss soll die FIU zwischen Mitte 2018 und Anfang 2020 acht Geldwäscheverdachtsmeldungen nicht ordnungsgemäß an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet haben. Über Dutzende dubioser Konten bei drei deutschen Banken wurden daher insgesamt 1,7 Millionen Euro in afrikanische Staaten weitergeleitet. Die Geldinstitute hatten den Verdacht, dass die transferierten Gelder aus illegalen Geschäften stammen könnten, dem Zoll gemeldet. Doch der gab die Informationen wohl nicht oder erst sehr spät an Polizei und Justiz weiter.
Tausende Geldwäscheverdachtsfälle?

Der Vorwurf lautet nun, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht eingreifen konnten, weil sie nicht rechtzeitig von den heiklen Transaktionen erfuhren. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren von Amts wegen eingeleitet, nachdem die zuständigen Ermittler der Polizei Osnabrück die Fälle in einem Auswertebericht aufgelistet hatten. In den Büros des Zolls suchen die Fahnder an diesem Dienstagmorgen nach Hinweisen, weshalb der Informationsfluss damals stockte.

„Ich fürchte“, sagt Sebastian Fiedler vom Bund Deutscher Kriminalbeamter, „dass solche Ermittlungen Tausende Geldwäscheverdachtsfälle ans Tageslicht bringen könnten, die Straftaten enthielten und von der FIU in die Ablage verbannt wurden.“ Es könnte auf diese Weise offenbar werden, „wie viel schmutziges Geld uns durch die Lappen ging“. Ermittlungsverfahren seien „am Ende der wohl einzige Weg, um sämtliche Missstände bei der FIU aufzudecken und zu beheben“, so Fiedler.
Heftige Kritik an der Einheit des Zolls

Denn die mutmaßliche FIU-Panne, der die Osnabrücker Ermittler nun nachgehen, ist kein Einzelfall. Bereits im Frühjahr hatten die Justizministerien von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern Brandbriefe an das Bundesfinanzministerium geschickt, dem die FIU untersteht. In den Schreiben, die dem SPIEGEL vorliegen, üben die Juristen heftige Kritik an der Einheit des Zolls. Sie arbeite immer noch viel zu langsam, heißt es, und gebe wohl Hinweise auf Straftaten nicht an die Ermittler weiter – allen Beteuerungen aus der Vergangenheit zum Trotz. Hochrangige Zöllner hatten versichert, bald werde ihre Arbeit besser.

Gerade in der Coronakrise, so das Münchner Ministerium, seien aber Tipps der Banken an die FIU, dass Unterstützungsleistungen unrechtmäßig bezogen worden sein könnten, „zum Teil erst mit vier Wochen Verzögerung an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet“ worden. „Für die Sicherung der auf dem Konto liegenden Gelder ist es dann häufig zu spät.“
Fachleute hatten immer wieder gewarnt

Das Bundesfinanzministerium hatte in der Vergangenheit einräumen müssen, dass die Spezialeinheit höchstdringliche Verdachtsfälle liegen gelassen hatte. Darunter waren auch Verdachtsmeldungen von Banken auf Terrorfinanzierung, wie der SPIEGEL und der Bayerische Rundfunk herausfanden. Der Zoll sprach damals von „unvorhergesehenen Dysfunktionalitäten“, dabei waren sie alles andere als unvorhergesehen. Fachleute hatten genau vor diesen Problemen immer wieder gewarnt.

Zudem ergaben Recherchen des SPIEGEL, wie unzufrieden Polizei und Justiz mit der Arbeit des Zolls sind. In einem internen Bericht trug das Bundeskriminalamt (BKA) die Erfahrungen aller Landeskriminalämter mit der FIU zusammen. Die Landesbehörden sind für die Ermittlungen in den Fällen zuständig, die die FIU ihnen weitergibt. Das Dokument, im Herbst 2018 erstellt, listete auf zwölf Seiten Mängel und Versäumnisse der Zoll-Einheit auf.

Demnach waren die Berichte der FIU, die an Polizei und Staatsanwaltschaften gingen, häufig unvollständig, fehlerhaft und insgesamt nutzlos. „Inhaltliche Analysen von Sachverhalten und Umsätzen sind kaum vorhanden“, stand in dem BKA-Papier. Auch aus dem Thüringer Landeskriminalamt wurde schon 2018 vernichtende Kritik an der FIU laut. Damals hieß es, aus dem Chaos sei „ein erhebliches Risiko für die innere Sicherheit“ erwachsen.

Die FIU war im Sommer 2017 gegen die Bedenken vieler Fachleute vom BKA zum Zoll überführt worden. Verantwortlich dafür war der damalige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Die Truppe war mit ihrer Aufgabe vom ersten Moment an überfordert, ihr fehlte es an Sachkunde, Personal, Ausstattung, Informationen. Trotzdem sind sämtliche Geldinstitute in Deutschland verpflichtet, der FIU auffällige Kontobewegungen zu melden. Deutschland gilt als Paradies für Kriminelle, die Bargeld aus krummen Geschäften legalisieren wollen.

Mögliche Strafvereitelung Durchsuchungen bei der Zoll-Spezialeinheit FIU
Ermittler gehen gegen die Financial Intelligence Unit vor, die Geldwäsche bekämpfen soll. Ihr Verdacht wiegt schwer: Hat die FIU kriminelle Machenschaften gedeckt?….Handelsblatt.com

Geldwäsche-Bekämpfung:Ermittler durchsuchen Zollbehörde…Süddeutsche Zeitung

Schweizer Aktien: Alles verloren!

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Einzeltitel zahlen keine Risikoprämie. M.a.W.: Selber schuld!

Harm Bengen
www.w-t-w.org/en/harm-bengen/

Organisierte Kriminalität – Geht uns alle an!

 

Die jährliche Geldwäsche wird weltweit auf bis zu $ 4,2 Billionen geschätzt, mit steigender Tendenz. (Munich Security Conference – Transnational Security Report June 2019.

Diese illegalen Gelder unterminieren die Demokratie und den Rechtsstaat wie der Europarat festgestellt hat (Resolution2279 (2019) vom 11.04.2019).

Dänische Firmen in Steueroasen bekommen keine Staatshilfen

Kopenhagen (Reuters) – Dänemark schließt Unternehmen von der Corona-Staatshilfe aus, die in Steueroasen registriert sind.

Dänemarks sozialdemokratische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen.
Will keine Staatshilfe an Steuerflüchtige zahlen: 

„Wenn wir Milliarden an Steuergeldern ausgeben, um Firmen und Arbeitsplätze zu retten, dann müssen sie für diesen Zweck eingesetzt werden und nicht in einer Steueroase auf der anderen Seite des Planeten landen“, sagte ein Sprecher des rot-grünen Regierungsbündnisses am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Auf einer entsprechenden Schwarzen Liste stünden gegenwärtig zwölf Staaten, darunter Panama und die Seychellen. Der Regierung zufolge müssen Unternehmen zudem 2020 und 2021 auf Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe verzichten, wenn sie Staatsgelder erhalten wollen…Finanzen.net
 

Dänemark stellt Firmen in der Coronavirus-Epidemie inzwischen fast 400 Milliarden Kronen (etwa 53,6 Milliarden Euro) bereit. Vor einigen Tagen machte bereits Polen Hilfszahlungen an Unternehmen davon abhängig, ob sie Steuern im Inland zahlen. Schätzungen zufolge entgehen den Regierungen weltweit durch Steueroasen jährlich zwischen 500 und 600 Milliarden Dollar an Einnahmen….Manager-Magazin.de

Bedingungen für Corona-Hilfen in Dänemark.
Dänemark schließt Firmen mit Sitz in Steueroasen von Staatshilfe aus

sueddeutsche.de- (Foto: Illustration: Stefan Dimitrov)

Holt die Billionen der Geldwäscher von Markus Zydra/ Süddeutsche/

Warum nicht ran an die illegalen Schwarzvermögen?

 

„Wahrscheinlich kann niemand für den Ausbruch der Corona Pandemie direkt verantwortlich gemacht werden.

Der verursachte wirtschaftliche Schaden ist in Deutschland und weltweit immens.

Nach bisherigen Aussagen soll der wirtschaftliche Schaden im Endeffekt vom Steuerzahler bezahlt werden.

Der Steuerzahler wird diese Last nicht schultern können.

Die jährliche Geldwäsche wird weltweit auf bis zu $ 4,2 Billionen geschätzt, mit steigender Tendenz. (Munich Security Conference – Transnational Security Report June 2019.

Diese illegalen Gelder unterminieren die Demokratie und den Rechtsstaat wie der Europarat festgestellt hat (Resolution2279 (2019) vom 11.04.2019).

Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Lösungen!

Will man den Steuerzahler nicht wieder zur Kasse bitten und will man gleichzeitig die Organisierte Kriminalität, die Finanzierung des Terrors und, die hybride Kriegsführung autokratischer Staaten und schwere Steuerhinterziehung bekämpfen, könnte die Corona-Krise positiv genutzt werden.

Alle Vermögensklassen (Immobilien (Grundbücher/Finanzverwaltung) Firmenbeteiligungen (Transparenzregister), Finanzanlagen, Bankkonten) bei denen der wirtschaftlich Berechtigte nicht zweifelsfrei identifiziert werden kann, werden eingezogen (Vermögensabschöpfung).

Die Vermögensabschöpfung kann auf nationaler Ebene (Deutschland) oder koordiniert auf internationaler Ebene (Europäische Union, G-7) erfolgen.“
Von *Andreas Frank / AML/CFT Expert

CORONA-KOSTEN

Holt die Billionen der Geldwäscher von Markus Zydra/ Süddeutsche/
Die„Bazooka“,eine Panzerabwehrwaffe, soll es richten. Mit diesem Kampfbegriff bezeichnete Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) das 1,2 Billionen Euro teure Rettungspaket zur Bekämpfung der Corona-Krise. Scholz hofft auf den Draghi-Effekt.
Möge das politische Versprechen reichen und nur wenige Garantien fällig werden. Doch 2012 ging es um die Bekämpfung einer Finanzkrise, jetzt steuert die Welt in eine selbstverordnete Rezession. Es ist gut möglich, dass die Bundesregierung – anders als Draghi für sein „Whatever it takes“ – tatsächlich Geld auf den Tisch legen muss. 1200000000000 Euro. Eine Zahl mit unfassbar vielen Stellen. Wer soll das bezahlen?

Die Debatte über die Lastenteilung hat begonnen. Privathaushalte und Firmen, die regelmäßig und ehrlich ihre Steuer überweisen, möchten es nicht alleine tun. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken forderte deshalb, die Reichen im Land sollten von ihrem Vermögen abgeben. Das war ein erwartbarer Vorschlag, was ihn nicht schlechter macht. Doch zu Ende gedacht hat sie ihn nicht.

Die Bundesregierung hat bei der Finanzkriminalität viel zu lange weggeschaut.

Warum sollen eigentlich immer nur die Ehrlichen für Katastrophen geradestehen? Was ist mit denen, die Steuern hinterziehen, die ihren Reichtum unehrlich erworben haben und ihre schmutzigen Einnahmen aus Prostitution, Drogen- und Waffenhandel gerade auch in Deutschland reinwaschen? Die Bundesregierung hat bei der Finanzkriminalität viel zu lange weggeschaut. Die Beschlagnahmung von 77 Clan-Immobilien in Berlin ist zu wenig. Was ist mit den großen Fischen? Stichworte sind Panama Papers, Russischer Waschsalon, Danske Bank. Diese Fälle sorgten für Empörung, aber das Geld ist den Kriminellen weitestgehend geblieben. Sie konnten es waschen, beispielsweise durch den Kauf von Gold, Immobilien und Firmen. Die Münchner Sicherheitskonferenz beziffert das globale Geldwäschevolumen auf 4,2 Billionen Dollar, ein Teil davon finanziert auch den globalen Terrorismus. Die University of London berechnete in einer aufwendigen Studie die Steuerhinterziehung in der EU für das Jahr 2015 auf 825 Milliarden Euro. Jede Steuerhinterziehung geht auf Kosten der Gemeinschaft, der das Geld für Krankenhäuser, Medizin und Personal fehlt.

Warum schreckt die Politik davor zurück, durch entsprechende Gesetzesänderungen das Naheliegende zu tun? Nämlich alle Vermögen, bei denen der wirtschaftlich Berechtigte, also der Nutznießer, nicht zweifelsfrei zu identifizieren ist, einzufrieren und zu beschlagnahmen.

Beispiel: Ein verdächtiger Immobiliendeal in einer schwäbischen Kleinstadt, womöglich mit Verbindungen zur russischen oder italienischer Mafia? Der deutsche Staat sollte das Haus beschlagnahmen. Verdächtige Bankkonten mit Strohmännern als Inhaber, hinter denen aber Kriminelle vermutet werden? Die Justiz sollte das Geld einfrieren. Innerhalb einer festgelegten Frist müsste der wahre Besitzer bei den Behörden belegen, wie er das viele Geld verdient hat und wo er es versteuert hat. Ansonsten würde das Vermögen an den Staat gehen. Die italienische Justiz arbeitet in Mafiafällen mit einer solchen Beweislastumkehr. Warum nicht die deutsche?

In den letzten Wochen haben Politiker im Kampf gegen die Corona-Krise vieles beschlossen, von dem man dachte: Das ist nicht möglich. Die Welt braucht jetzt Billionen für den Wiederaufbau und einen globalen Marshallplan. Die Bundesregierung, die EU und G20 sollten die Vermögen der Geldwäscher im internationalen Finanzsystem arretieren. Wann, wenn nicht jetzt? Viele ehrliche Menschen erwarten das bestimmt. Die Gesellschaft muss sich das Geld von denen zurückholen, die es nicht verdienen…Süddeutsche.de

* Andreas Frank  AML/CFT Expert
(Anti Money Laundering and Counter-Financing of Terrorism)
(Anti-Geldwäsche und Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung)

Gemeinsam im Kampf gegen Geldwäsche!
Im unermüdlichen Kampf gegen Geldwäsche / Scheinwirtschaft
Gegen Geldwäsche und Korruption – Ein Ehe-Paar engagiert sich. / Audio

 

Corona Frage: Sind Aktien jetzt billig?

Finanzkompetenz oder „Financial Literacy“. Verbessern Sie Ihr Finanzwissen. Finanzwissen im Brennpunkt Prof. Dr. Heri. Fintool.

Sind Aktien jetzt billig?


Wir betrachten die „nach-Corona“ (Ende März 2020) Indexwerte der Aktienmärkte und verglichen sie mit intrinsischen sprich: fundamental gerechtfertigten Bewertungen.
Cartoon AktienWeyershausens.Wunderbare.Welt

Organisierte Kriminalität bereichert sich an Coronavirus-Pandemie

Europol zu Covid-19:  Kriminelle passen sich an Corona an.
Kriminelle passen sich offenbar schnell an den „Krisenmodus“ während der Coronavirus-Pandemie an.

Das beobachtet die europäische Polizeibehörde Europol. Ermittlende stellten demnach immer mehr Fälle von Cybercrime, Betrug und Fälschungen fest.

In dem Bericht steht, dass seit dem Ausbruch der Pandemie deutlich mehr gefälschte Schutzartikel und Medikamente verkauft werden. Das sei besonders bedrohlich und könne Menschenleben gefährden.

Außerdem warnt Europol vor Sicherheitslücken im IT-Bereich, weil sich jetzt viele Menschen von Zuhause in die Netzwerke von Firmen einwählen…
Criminals Profit From The COVID-19 Pandemic

Organisierte Kriminalität bereichert sich an Coronavirus-Pandemie
Organisierte Kriminalität- Geht uns alle an!

Rezepte gegen die drohende – Daten-Diktatur

Brittany Kaiser: Rezepte gegen die drohende – Daten-Diktatur

Wie man mit Fake News, psychologischen Tricks und Facebook-Daten freie Wahlen gewinnt, weiß Brittany Kaiser. Sie erklärt, wie Datentechniken die Demokratie bedrohen…
3sat.de 

Wie man mit Fake News, psychologischen Tricks und Facebook-Daten freie Wahlen gewinnt, weiß Brittany Kaiser. Denn sie arbeitete als Führungskraft bei der Propaganda-Firma Cambridge Analytica, auch für Donald Trump und die Brexit-Initiative.

Sie erklärt, wie Datentechniken die Demokratie bedrohen. Als Brittany Kaiser im Frühjahr 2018 entschied, ihre Arbeitsmethoden bei der Firma Cambridge Analytica öffentlich zu machen, löste sie ein globales Politbeben aus. Sie wurde vor Untersuchungsausschüsse zum Brexit und auch den Russland-Verbindungen Donald Trumps geladen.

Nicht zuletzt aufgrund ihrer Aussagen sank der Aktienkurs von Facebook damals binnen weniger Tage um 100 Milliarden Dollar. Mit einer Mischung aus neuester psychologischer Forschung, illegal erworbenen Datensätzen und gezielt gestreuten Fake News hatte Cambridge Analytica, das damals in knapp 70 Ländern aktiv war, unter anderem entscheidenden Anteil am Wahlsieg Donald Trumps und dem Erfolg der Brexit-Kampagne.

Anlässlich ihrer Teilnahme am Worldwebforum 2020 in Zürich ist Brittany Kaiser zu Gast bei Wolfram Eilenberger. Eindringlich warnt die Aussteigerin vor den Methoden, mit denen Wähler weltweit auf digitalem Wege manipuliert, verstört und verängstigt wurden und werden. Denn sowohl die nötigen Daten wie auch die verwendeten Methoden sind nach wie vor im Einsatz – und wesentliche legale Schlupflöcher bis heute nicht geschlossen oder auch nur erkannt.

Marian Kamensky
https://www.w-t-w.org/en/cartoon/marian-kamensky/

Interview mit Die ZeitInterview mit Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der EZB, geführt von Lisa Nienhaus am 16. März 2020 und veröffentlicht am 18. März 2020 März 2020.

Frau Schnabel, wo erreiche ich Sie gerade: im Homeoffice?

Nein, ich bin in der Zentrale der Europäischen Zentralbank in Frankfurt. Ich muss als Verantwortliche für die Märkte vor Ort sein. Ein großer Teil von uns, auch aus dem EZB-Direktorium, macht jetzt aber tatsächlich Teleworking. Und ich halte ebenfalls vorsorglich Abstand zu den Kolleginnen und Kollegen…..ECB.europa.eu

Bei der Spanischen Grippe soll die Wirtschaft um sechs Prozent eingebrochen sein. Ist diese Viruskrise ökonomisch weniger schlimm?

Das kann keiner sagen, aber wir werden unseren Teil dazu beitragen, die wirtschaftlichen Folgen dieser Krise einzudämmen.

Isabel Schnabel 
@Isabel_Schnabel

 

 

 

 

 

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