Deutsche Start-Ups

Investitionen in Rekordhöhe
Startup-Unternehmen in Deutschland haben 2015 Investitionskapital in Rekordhöhe eingesammelt. Sowohl deutsche wie aus ausländische Investoren sind interessiert.

Startup-Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr nach Erhebungen der Beratungsgesellschaft EY (Ernst &Young) eine Rekordsumme von knapp 3,1 Mrd. € eingesammelt. Damit habe die Investitionssumme fast doppelt so hoch gelegen wie noch ein Jahr zuvor (1,6 Mrd. €), teilte EY am Donnerstag mit. Dabei habe Berlin am meisten von der wachsenden Bereitschaft der Investoren profitiert. Allein 2,1 Mrd. € flossen demnach in Startups in der Hauptstadt.

Berlin im Städte-Ranking vorn
Auch im europäischen Vergleich lag Berlin im Städte-Ranking den Erhebungen zufolge vorn, gefolgt von London (1,7 Mrd. €), Stockholm (992 Mio. €) und Paris (Mio. €). Auf den Plätzen fünf und sechs rangieren Hamburg mit 296 und München mit 206 Mio. €. Die Investitionen beliefen sich mit insgesamt 11,8 Mrd. € um 56% höher als noch im Jahr 2014.
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Chinas Wachstumsrate auf 25-Jahres-Tief

Im vergangenen Jahre legte Chinas Wirtschaft nur noch um 6,9 Prozent zu. Im letzten Quartal verringerte sich das Niveau sogar weiter. Vor allem für deutsche Exporteure sind das schlechte Nachrichten. Chinas Wirtschaftswachstum ist im vergangenen Jahr so wenig gewachsen wie schon seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr: um 6,9 Prozent. Im vierten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt nur um 1,6 Prozent, wie das Statistikamt in Peking mitteilte – so wenig, wie seit der globalen Finanzkrise von 2008 nicht mehr.

Experten befürchten, dass Chinas Wirtschaft an Fahrt verliert und damit die Weltkonjunktur bremst. Dem Exportweltmeister machen schwächelnde Auslandsgeschäfte, Überkapazitäten in der Industrie und ein abklingender Immobilienmarkt zu schaffen. Dies drückt auch auf die Investitionen. Auch der Kampf der Regierung gegen die weit verbreitete Korruption wirkt sich aus. Weil die chinesischen Löhne steigen, können sich andere Billiglohnländer gegen China am Weltmarkt durchsetzen.

Deutsche Exporteure betroffen
Die Konjunkturschwäche der zweitgrößten Volkswirtschaft trifft auch deutsche Exporteure vor allem in der Automobil- und Maschinenbaubranche, die erstmals seit 18 Jahren weniger nach China ausführen. China ist für Deutschland der viertwichtigste Handelspartner nach den USA, Großbritannien und Frankreich. Schlimmstenfalls könnte die sinkende Nachfrage in Deutschland zu Entlassungen, mehr Arbeitslosen, niedrigeren Steuereinnahmen und sinkendem Konsum führen.

Zwar liegt der Zuwachs im Zielrahmen der Regierung, die „rund sieben Prozent“ angepeilt hatte und trifft exakt die Erwartungen von Experten. Doch bleibt die Regierung in Peking unter Druck, die Konjunktur mit weiteren Maßnahmen zu stützen. Darauf deuteten auch enttäuschende Dezember-Daten von der Industrieproduktion und dem Einzelhandel. An den Börsen in Fernost sorgten die BIP-Zahlen für eine Erholung und etwas Erleichterung, dass die Abkühlung der Konjunktur in China nicht noch stärker ausfiel….
Chinas Wirtschaft faellt auf 25-Jahres-Tief
China Economy

Sicherheit am WEF

Die Sicherheitsbehörden sind gerüstet für das am Mittwoch beginnende Weltwirtschaftsforum von Davos. Neben Polizisten aus sämtlichen Kantonen sind auch zahlreiche Angehörige der Armee im Einsatz…

Dieses Jahr werden die Personenschützer besonders viel Arbeit haben: Es werden rund 120 diplomatische VIPs erwartet. Im Vorjahr waren es rund 85 und 2014 sogar nur 50 gewesen. Die Vertreter der Regierung der USA allerdings werden wie immer mit ihren eigenen Black-Hawk-Helikoptern mit bewaffnetem amerikanischem Sicherheitspersonal an Bord in Davos einfliegen. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Merkel, die heuer nicht am WEF teilnehmen wird, reist jeweils mit einem Helikopter der Bundeswehr.
Die Glocke von Davos
Attention

Highlights des CFA Events „Women in Finance“

Wie steht es um die Rolle der Frau in der Finanzbranche und insbesondere im Asset Management? Unter dem Titel „Women in Finance“ lud die CFA Society Austria vergangene Woche zu einer hochkarätig besetzten Herbstkonferenz nach Wien.
Highlights des CFA Events Women in Finance
Geschlechterverteilung bei Asset Managern: Wo sind all die Fondsmanagerinnen?
Women Event

China als schwarzer Schwan?

Schulden-Krise
Analysten befürchten das Schlimmste. Peking versucht verzweifelt, den Crash aufzuhalten. Doch China ist zwischen Extremen gefangen. Die Verflechtungen sind so komplex, dass ein einziger Fehler zur ernsten Bedrohung des Weltfinanzsystems werden kann. Analysten fürchten eine Kreditkrise – mit unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft…

Das Problem China kann zum Schwarzen Schwan für das System werden: Wegen der globalen Vernetzung der Wirtschaft haben die Turbulenzen auf den chinesischen Märkten das Potential, die globale Finanzarchitektur zu erschüttern. Ungewiss ist, ob sich die Regierung in Peking für weitere Abverkäufe ihrer Devisenreserven – und insbesondere die Abstoßung amerikanischer Staatsanleihen – entscheidet und welche Folgen dies auf Dauer haben könnte…

Wird China zum Schwarzen Schwan

Schwarzer Schwan Portmann

Welthandel neu gedacht

Die Doha-Runde der Welthandelsorganisation (WTO) erleidet einen schleichenden Tod. Das schafft Freiraum für einen dringend notwendigen Neustart der Organisation.

«Insanity is doing the same thing over and over again and expecting different results.» Die angeblich vom Physiker Albert Einstein stammende Aussage bringt die derzeitige Lage der Verhandlungen im Kreise der Welthandelsorganisation (WTO) auf den Punkt.

Yvonne Helble berichtet: Seit 2001 verhandeln nämlich die WTO-Mitglieder im Rahmen der Doha-Runde. Deren Aufgabe ist es, multilaterale Handelserleichterungen zu erzielen, also Zölle und nichttarifäre Hemmnisse wie divergierende Regulierungen abzubauen bzw. zu reduzieren. Mit immergleichen Mitteln erwartet man nun schon seit vielen Jahren andere Ergebnisse und scheitert immer wieder an denselben Problemen und Widerständen. Auch an der jüngsten Ministerkonferenz in Nairobi im vergangenen Dezember liessen sich keine Fortschritte bei der Doha-Runde erreichen. Einstein würde ein solches Vorgehen wohl als verrückt bezeichnen. Tatsächlich sprechen auch zahlreiche Experten vom Tod der Doha-Runde, obwohl sie offiziell in Genf fortgesetzt werden soll. In der Abschlusserklärung von Nairobi hielten die WTO-Mitglieder immerhin zum ersten Mal fest, dass ihre Meinungen diesbezüglich divergieren…
Welthandel neu gedacht
WTO

Sind die Notausgänge schmal?

Krise wie 2008? Britische Großbank rät Kunden: „Verkaufen Sie alles!“

Melchior Poppe berichtet: Seit Jahresanfang fielen weltweit die Börsenkurse, der Ölpreis sinkt unaufhaltsam. Experten der Royal Bank of Scotland sehen darin den Beginn einer noch viel größeren Krise: Es gebe Zeichen für einen globalen Einbruch der Märkte wie 2008. Die Bank rät ihren Kunden: „Verkaufen Sie alles!“ Die Royal Bank of Scotland (RBS) warnt ihre Kunden vor einem „katastrophalen Jahr“ mit einer globalen Deflation. Die großen Börsen könnten demnach 2016 um ein Fünftel einbrechen, der Ölpreis auf 16 Dollar pro Barrel absinken, berichten britische Medien. Kreditexperten der Bank hätten festgestellt, dass die Märkte Stresssymptome zeigten, die an die turbulenten Monate vor der Lehman-Krise im Jahr 2008 erinnerten. „Verkaufen Sie alles“, raten die Banker ihren Kunden. Lediglich „Anleihen von hoher Qualität“ sind von der Empfehlung ausgenommen.

„Die Notausgänge sind schmal“
Andrew Roberts, Chef der Research-Abteilung für europäische Wirtschaft bei der RBS, prophezeit, dass die Weltwirtschaft einbricht und erneut eine Kreditblase platzt. Er warnt vor schweren Zeiten für die Bilanzen der Unternehmen und alle, die deren Aktien halten.
Besonders beunruhigt sind die Experten der Großbank über die weltweite Verschuldung, die auf ein Rekordniveau geklettert ist. „Hier geht es um die Rückkehr des Kapitals, nicht um Rendite auf Kapital. In einem überfüllten Saal sind die Notausgänge schmal“, reimt das Institut.  „Aktien und Kredite sind sehr gefährlich“ Sackt der Ölpreis auf 10 Dollar ab?..
Verkaufen Sie alles
Notausgang

Öl-Preis fällt unter 30-Dollar-Marke

Kein Ende in Sicht. WTI*-Öl-Preis fällt unter 30-Dollar-Marke
Was Autofahrer und rohstoffhungrige Unternehmen freut, ist zugleich ein Graus für die Branche: Der Ölpreis markiert pausenlos neue Mehrjahrestiefs. Und ein Ende ist wegen des Überangebots und der Konjunkturschwäche nicht in Sicht. Experten versuchen, einen Boden auszuloten.

Die Talfahrt am Ölmarkt geht ungebremst weiter. Die Weltmarktpreise für Rohöl setzten ihren Sinkflug der vergangenen Tage fort und fielen bis unter die Marke von 30 US-Dollar. Erstmals seit Dezember 2003 kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI weniger als 30 Dollar. Im Tief ging es bis auf 29,93 Dollar nach unten, aktuell werden 30,11 Dollar bezahlt, ein Tagesminus von 4,2 Prozent. Öl der Nordseesorte Brent hält sich mit einem Minus von 2,9 Prozent und einem Preis von 30,68 Dollar nur unwesentlich besser. Im Tagestief waren es mit 30,43 Dollar noch etwas weniger. Im Sog dieser Entwicklung gaben auch die Werte der Förderunternehmen nach.
Bereits jetzt sind die Lager übervoll. Die regionalen Preise in Produktionsländern liegen mancherorts noch deutlich unter 30 Dollar. So wurden in Kanada und Irak bereits Preise unter 20 Dollar bezahlt. Am Dienstag gesellt sich noch die Dollarstärke als drückender Faktor hinzu. Ein steigender Dollarkurs macht Öl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer.

Der Druck auf US-Rohöl ist zurzeit besonders hoch, weil die Angebotsschwemme in den USA sehr groß ist. Viele Rohstoffexperten nennen als Hauptgrund für den Ölpreisverfall ein zu hohes Angebot an Rohöl. Dieses stammt nicht zuletzt aus den Ländern des Ölkartells Opec, die sich auf keine gemeinsame Angebotsstrategie einigen können. Mächtige Mitglieder wie Saudi-Arabien wollen mit einem Preiskampf andere Anbieter wie aufstrebende Produzenten aus den USA aus dem Markt drängen.
US-Branche ist zäh
Dieses Kalkül geht bisher aber nicht auf. Die amerikanische Ölproduktion, die wegen neuer Fördertechniken in den letzten Jahren stark gestiegen ist, schwächt sich zwar ab, allerdings nur langsam. Rohstoffexperten unterbieten sich deswegen mit ihren Preisprognosen, weil sie ein Ende des Preisverfalls nicht absehen können. In den Analyseabteilungen werden mittlerweile Prognosen für Preise im niedrigen zweistelligen Bereich abgegeben. So sehen die Analysten der Royal Bank of Scotland den Preis schon bis auf 16 Dollar fallen.
Doch selbst Länder mit großen finanziellen Reserven wie Saudi-Arabien spüren mittlerweile die Folgen der niedrigen Ölpreise. Sie müssen ihre Staatsausgaben stark reduzieren und zugleich versuchen, sich neue Einnahmequellen zu erschließen. Als ein Beispiel gilt der von Saudi-Arabien erwogene Börsengang des staatlichen Ölunternehmens Saudi Aramco, einer der weltweit größten Ölförderer.

Hinzu kommt, dass das ohnehin schon hohe Angebot an Rohöl noch größer werden könnte. So scheint absehbar, dass die scharfen Handelssanktionen gegenüber dem Opec-Mitglied Iran, die wegen dessen Atomprogramm verhängt wurden, bald gelockert werden könnten. „Meine Erwartung ist, dass dieser Tag recht bald kommen wird“, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini zu Wochenbeginn. Voraussetzung sei aber, dass der Iran alle Verpflichtungen aus dem Abkommen, dass das Atomprogramm des Landes auf zivile Zwecke begrenzen soll, erfüllt.
Nun setzen einige Teilnehmer ihre Hoffnung auf ein mögliches außerordentliches Treffen der Opec. Der nigerianische Ölminister sagte am Dienstag, mehrere Länder machten sich dafür stark. Die Opec produziert über ein Drittel des weltweiten Rohöls und nutzt Treffen zur Regelung der Produktionsmengen.

70 Prozent seit 2014 verloren
Wie heftig der Ölpreisverfall ist, zeigt ein längerer Vergleich: Mitte 2014 begannen die Ölpreise, ausgehend von etwa 110 Dollar, zu fallen. Seither sind sie um mehr als 70 Prozent eingebrochen. In den vergangenen eineinhalb Jahren hatte sich immer wieder eine Stabilisierung abgezeichnet. Doch daraus wurde nichts, die Talfahrt setzte sich fort. Als ein Grund dafür gilt auch die in vielen Ländern nur moderat wachsende Ölnachfrage.
Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete, dass der Korbpreis am Montag 27,07 Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 1,39 Dollar weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.
Oel-Preis faellt unter 30-Dollar-Marke

*West Texas Intermediate (abgekürzt WTI) ist eine leichte, schwefel­arme („süße“) Rohöl­sorte aus den USA.

Schlägt Geld Menschenrechte?

Der kleine Wüstenstaat Katar hat die große Fußballwelt fest im Griff. Selbst stolze Klubs wie der FC Bayern München verneigen sich vor den reichen Scheichs – und das immer wieder. So unpassend das auch ist.

Thomas Schmitt berichtet:  Katar hat es in den letzten Jahren geschafft, die wichtigen Figuren der Sportwelt gnädig für eigene Interessen zu stimmen. Wie die Scheichs das im Einzelfall hinbekommen haben, ist nicht bekannt. Doch die Ergebnisse ihrer Bemühungen sprechen für sich. Immer mehr wichtige und große Sportveranstaltungen werden in Katar abgehalten. Die wichtigste davon wird die WM 2022 sein.

Wenn die interessanten Vorgänge rund um Katar eines beweisen, dann dies: Geld schlägt Menschenrechte. Natürlich: Fußball ist ein gewaltiges Geschäft. Wer oben bleiben will, braucht jeden Euro und jeden potenten Helfer. Dennoch dürfen die Macher in Verbänden und Klubs nicht vergessen, wem sie ihren Reichtum am Ende wirklich verdanken: Millionen Menschen, die nicht nur den Fußball lieben, sondern auch an Fairness und Gerechtigkeit glauben….
Geld schlaegt Menschenrechte
Fussball WM in Katar