„Metel“-Viren schwächen Rubel

„Metel“-Gruppe hinterlässt keine Spuren. Probe für Giga-Attacke? Hacker schießen Rubel ab – und keiner hat es gemerkt

Cyberkriminelle haben die Systeme einer kasachischen Bank geknackt. Im Namen des Instituts machten sie gigantische Währungsgeschäfte, die sogar den Rubelkurs in die Knie zwangen. Geld haben sie nicht verdient. Experten sagen: Es war der Test für einen viel größeren Angriff.

Der Eingriff dauerte nur 14 Minuten. Doch er ließ den Rubelkurs so stark schwanken, dass die russische Zentralbank erschrak: Hacker sollen das Computersystem einer Regionalbank in Kasachstan gekapert und mithilfe eines Trojaners namens „Corkow“ Währungs-Transaktionen im Wert von mehr als 400 Millionen Dollar ausgeführt haben.

Als die Moskauer Börse bekräftigte, dass es keinen Fehler in ihren Systemen gegeben habe, leitete die Zentralbank Ermittlungen wegen möglicher Kursmanipulationen ein. Die Ermittler konnten jedoch keine Unregelmäßigkeiten feststellen. Kein Wunder: Die Hacker hatten Corkow befohlen, die eigenen Spuren zu verwischen, ehe sich das Virus selbst zerstörte.Infiziert andere Rechner – auch ohne Internet
Metel-Gruppe hinterlaesst keine Spuren
Hacker

Grossartiger, fälschungssicherer Wein

Es kommt durchaus vor, dass Weine gefälscht werden. Im Visier der Betrüger stehen vor allem teure und gesuchte Preziosen. Die anerkannte Tenuta San Leonardo aus dem Trentino hat sich jetzt dagegen gewappnet.

Peter Keller berichtet: Es kommt durchaus vor, dass Weine gefälscht werden. Im Visier der Betrüger stehen vor allem teure und gesuchte Preziosen. Die anerkannte Tenuta San Leonardo aus dem Trentino hat sich jetzt dagegen gewappnet. Das Gut lancierte kürzlich den neuesten Jahrgang seines Flaggschiffes, das den gleichen Namen trägt wie die Tenuta. Der grossartige 2010er vereint alle Eigenschaften, die den Wein seit Jahren auszeichnen: intensives Bouquet mit Anklängen von schwarzen Beeren, Zedernholz und dezenten Röstnoten, im Gaumen dicht, raffiniert, elegant, komplex, mit dicht gewobenen Tanninen, reifer Säure und langem Abgang. Sicher ein Langstreckenläufer, der erst in vier, fünf Jahren seine ganze Schönheit zeigen wird. Der klassische Bordeaux-Blend aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot sowie Carmenère ist neuerdings fälschungssicher. Dank dem auf der Flasche angebrachten QR-Code werden mit einem Smartphone alle relevanten Informationen übermittelt. Dazu gehören das Profil des Weinguts, die Charakteristiken des Weines sowie die Rückverfolgbarkeit des Produkts und Herkunftsgarantie.
Suesser Wein

Gefährliche Preise auf dem Wohnungsmarkt

Immobilienboom: Weil Kaufpreise stärker steigen als das Einkommen, können sich immer weniger Menschen ein Eigenheim leisten. Immobilien in Großstädten werden immer teurer. Experten fürchten, dass sich das bald ändern könnte – und viele Deutsche dann hoch verschuldet sind.

Benedikt Müller und Steffen Uhlmann berichten: Wer im Jahr 2010 eine Eigentumswohnung in einer deutschen Großstadt gekauft hat, der hat – Stand jetzt – eine ziemlich gute Entscheidung getroffen. Denn seitdem sind Immobilien in den größten Städten im Durchschnitt um gut 40 Prozent teurer geworden. Das hat die Deutsche Bundesbank ausgerechnet. Wer dagegen jetzt, im Jahr 2016, über den Kauf einer Immobilie nachdenkt, der fragt sich, ob die Preise nicht zu stark gestiegen sind. Fachleute drücken ihre Sorgen immer deutlicher aus: „Wem es bei den mittlerweile seit fünf Jahren kräftig steigenden Häuserpreisen langsam mulmig zumute wird, sollte seinem Bauchgefühl ruhig vertrauen“, schreibt Commerzbank-Analyst Marco Wagner. Die Gefahr: Sollten die Kreditzinsen wieder steigen und der Preisanstieg nachlassen, könnten viele Schuldner in Probleme geraten.

Doch noch geht der Boom ungebremst weiter: Im vergangenen Jahr verteuerten sich Eigentumswohnungen in Westdeutschland durchschnittlich um 7,2 Prozent, im Osten um 6,2 Prozent. So steht es im Frühjahrsgutachten, das der Zentrale Immobilien-Ausschuss (ZIA) am Dienstag vorgestellt hat. Demnach stiegen die Wohnungspreise etwa in Stuttgart um 19 Prozent. Schlichtweg „gaga“, sagt Harald Simons, Vorstand des Forschungsinstituts Empirica: „Der Kaufpreis steht in keinem Verhältnis mehr zum Ertrags- oder Nutzwert der Wohnung.“ Es sind vier Aspekte, welche die Experten nun beunruhigen…
Immobilienboom Gefaehrliche Gaga-Preise auf dem Wohnungsmarkt
Immobilienblase

Krankenhaus soll Erpressung mit Bitcoin bezahlen

Hacker infiltrieren Krankenhaus und verlangen 9.000 Bitcoin Lösegeld.

Das Hollywood Presbyterian Medical Center in der Mitte von Los Angeles hat ein Problem. Hackern ist es gelungen, das Computersystem des 430-Bett-Krankenhauses außer Betrieb zu setzen. Für die Herausgabe der Schlüssel, die das System wieder aktivieren, verlangen die Cyberkriminellen 9.000 Bitcon, was derzeit rund 3,2 Millionen Euro entspricht.

Das 21. Jahrhundert wird vielleicht als Zeitalter der Kryptoanarchie in die Geschichte eingehen: als eine Zeit, in der IT-Systeme mehr und mehr lebensnotwendige Funktionen ausüben, aber zugleich zu Einfallstoren für Kriminelle aus dem Cyberspace werden. Einen Vorgeschmack, wie das ausgehen kann, erhielten Patienten des Hollywood Presbyterian Medical Centers. Sei einigen Wochen werden Untersuchungsergebnisse per Faxt anstatt per E-Mail verschickt, Aufnahmen mit Stift und Papier anstatt mit Computern dokumentiert und Patienten wegen alltäglicher Behandlungen an andere Kliniken weitergeleitet.

Das Krankenhaus mit seinen 430 Betten fiel einem schweren IT-Angriff zum Opfer. Wie es aussieht, hat ein Virus, der irgendwie ins System eingedrungen ist, die Datenbanken verschlüsselt. Die Folge: Ärzte können nicht mehr zeitnah auf Patientendaten zugreifen, der Datentausch mit Laboren, Röntgengeräten und Computertomographen ist unterbrochen und Strahlungsgeräte sowie die Onkologie sind ausgeschaltet. Softpedia berichtet, dass mehr als 900 Patienten in andere Krankenhäuser geschickt wurden…
Hacker infiltrieren Krankenhaus und verlangen 9.000 Bitcoin Loesegeld
Krankenhaus  gehackt

Millionenteure Misswirtschaft in Asylunterkünften

Wirtschaftsprüfer hatten dem Lageso bereits im vergangenen Jahr schwere Mängel bei der Vergabe von Asylunterkünften nachgewiesen. Daraufhin hatte der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses einen Bericht zu möglichen finanziellen Schäden für Januar 2016 gefordert.

Bei der Suche nach Flüchtlingsunterkünften soll dem Land Berlin ein finanzieller Schaden in Millionenhöhe entstanden sein. Es heißt das umstrittene Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) habe durch unwirtschaftliches Verhalten Schäden von mindestens 1,6 Millionen Euro verursacht. Weitere mögliche Einbußen in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro seien noch zu prüfen.

Konkret geht es um den Zeitraum von Januar 2010 bis Juli 2015. Vier erfahrene Wirtschaftsprüfer der Berliner Finanzämter sollen innerhalb von vier Monaten jegliche Unterlagen gesichtet haben. Insgesamt seien das etwa 200 Aktenordner zu 66 Einrichtungen der Flüchtlingsunterbringung gewesen.
Prüfer monieren falsche Berechnungen. Bei der Prüfung seien dem Bericht zufolge chaotische Verhältnisse beim Lageso festgestellt worden.
Bericht ueber millionenteure Misswirtschaft im Lageso
Unterbringung von Fluechtlingen

Vertreibung aus dem Paradies

Abenteuerliche Kursverluste. Börsen weiter in der Abwärtsspirale
Die Anleger brauchen bei der Vertreibung aus dem Paradies starke Nerven. Nach dem Strohfeuer vom Mittwoch verlieren die Aktien wieder deutlich, vor allem die Finanzwerte und die Papiere zyklischer Unternehmen.

Die europäischen Börsen erleben eine Horrorwoche. Die Anleger brauchen derzeit starke Nerven. Denn nach der fulminanten Kurserholung vom Mittwoch tendieren die Börsen am Donnerstag wieder sehr schwach. Der Swiss-Market-Index liegt am am Nachmittag mit einem Minus von 2,1% bei 7567 Punkten, der DAX verliert 2,2% und der Euro-Stoxx-50-Index sogar 3,1% auf 2701 Zähler.

Erneut stehen die Aktien der Banken unter Druck. Die Kursentwicklung knüpft an den Abwärtstrend der vergangenen drei Monate an, in welchen die Papiere grosser Finanzunternehmen wie der Credit Suisse, der Deutschen Bank und vor allem auch der italienischen und griechischen Banken zwischen 47% und 90% ihres Wertes verloren hatten.

Finanzwerte wieder deutlich unter Druck
Allein am Donnerstag geben die Papiere der Eurobank Ergasias auf tiefem Niveau um 12% nach, die der Alpha Bank um gut 7%, die der Société Générale um 11,2%, die der Credit Suisse um 8,4% und jene der Deutschen Bank um 4,8%. Diese willkürliche Auswahl schwacher Bankenwerte in Europa zeigt, dass das Misstrauen der Anleger in die Qualität der Institute derzeit ziemlich ausgeprägt ist und dass die Erholung vom Mittwoch möglicherweise nur ein Strohfeuer war.

Rudolf Schuppler www.w-t-w.org/en/cartoon/rudolf-schuppler www.grafik-schuppler.at

Rudolf Schuppler
www.w-t-w.org/en/cartoon/rudolf-schuppler
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Notenbanken Gehilfen der Börse?

Erhöhungen der Leitzinsen sind schlechte Nachrichten für Aktien und Obligationen, Leitzinssenkungen gute. Auch wenn dieses Ergebnis nicht unerwartet kommt, geben neue Daten interessante Einblicke.

Michael Ferber berichtet: Das Fed habe historisch gesehen bereits sieben Mal eine einzelne Zinserhöhung vorgenommen, der dann aber keine weiteren mehr folgten. Leitzinserhöhungen sind schlechte Nachrichten für die Renditen von Aktien und Obligationen, Leitzinssenkungen gute. Auch wenn dieses Ergebnis nicht unerwartet kommt, geben neue Daten der London Business School (LBS) doch interessante Einblicke in die Auswirkungen der Geldpolitik auf die Performance von Anlageklassen. So erzielten US-Aktien während Zinserhöhungszyklen im Zeitraum 1913 bis 2015 Realrenditen von durchschnittlich 4,9% pro Jahr – sanken die Leitzinsen, waren es hingegen 8,8%. Die Performance von Obligationen lag in Phasen, in denen die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen erhöhte, sogar im Durchschnitt mit 0,2% im Minus. Während Zinssenkungszyklen erzielten Anleihen hingegen reale Renditen von im Durchschnitt 5%. Dies zeigt die neueste Ausgabe des jährlich publizierten Renditen-Jahrbuchs der LBS in Zusammenarbeit mit Credit Suisse Research…
Notenbanken als Gehilfen der Boerse
Notenbanken

Kurszerfall bei Hoffnungsträger der E-Mobilität

Tiefer gelegte Tesla-Titel. Die Titel des Elektroautoherstellers Tesla haben in sechs Monaten einen Drittel des Werts verloren. Einer der Gründe hierfür ist ein Makel, der den Aktien immer noch anhaftet.

Michael Schäfer berichtet: Die Titel des Elektroautoherstellers Tesla haben in sechs Monaten einen Drittel des Werts verloren. Selbst den grössten Optimisten dürfte inzwischen klar sein, dass der Wind an den Aktienmärkten gedreht hat. Zwar ist noch nicht ausgemacht, ob die im Frühjahr 2009 begonnene Hausse nicht doch noch ihre Fortsetzung finden wird. Unbestritten ist aber, dass die derzeitigen Turbulenzen die ungemütlichsten seit Jahren sind.

Besonders unter die Räder gekommen sind in den vergangenen Monaten die Valoren von Rohstoff- und Energiefirmen, aber auch die Kurse vieler Banken haben kräftig Federn gelassen. Arg zurechtgestutzt wurden aber auch manch andere Titel, die nicht in dieses Raster passen. Zu diesen zählen etwa die Papiere des Herstellers von Elektroautos Tesla. Mitte 2015 notierten die Aktien des vom visionären und erfolgreichen Entrepreneur Elon Musk gegründeten Unternehmens noch nahe ihrem Höchststand. Seither haben sie rund einen Drittel ihres Wertes eingebüsst und damit gut doppelt so viel wie der amerikanische S&P-500-Automotive-Index im gleichen Zeitraum.

Schwierigkeiten beim Anlauf der Produktion

Woran liegt es, dass die Valoren des prominentesten Hoffnungsträgers der E-Mobilität so stark eingebüsst haben? Zum Vergleich: Auch wenn die Kursabschläge schon einmal grösser waren, haben sich die Papiere des vom Abgasskandal geschüttelten VW-Konzerns seit Bekanntwerden der Missstände etwa in der gleichen Grössenordnung verbilligt. Von einem Desaster wie bei VW ist Tesla weit entfernt, aber auch dort lief jüngst nicht alles rund…
Kurszerfall bei Hoffnungstraeger der E-MobilitaetElectric Car

Was sind eigentlich Coco-Bonds?

Riskante Wandelanleihen.  Starker Rückgang bei Coco-Bond*-Emissionen
Die Credit Suisse war in den vergangenen Jahren grösster Emittent von Coco-Bonds. Generell dominieren europäische und asiatische Banken diesen Markt.
Anne-Barbara Luft berichtet: Anlegern von Banken wie der CS, haben schlaflose Nächte wegen Coco-Bonds.

Das Emissionsvolumen von Contingent Convertible Bonds, sogenannten Cocos, ist im vergangenen Jahr um 42% auf 101 Mrd. $ geschrumpft. Der deutlichste Rückgang war bei chinesischen Banken zu beobachten, wie aus dem «Coco Monitor» der Rating-Firma Moody’s für 2015 hervorgeht. Chinas Banken nahmen im vergangenen Jahr nur gut einen Drittel des Geldes mit Coco-Bonds auf wie im Jahr davor.

Grösster Emittent von Coco-Bonds war in den vergangenen Jahren die Credit Suisse, die zwischen den Jahren 2009 und 2015 Pflichtwandler mit einem Volumen von 19,3 Mrd. $ placiert hatte. Auch die UBS ist unter den grössten Emittenten am Coco-Bond-Markt auf Platz drei zu finden. Die Bank hat in demselben Zeitraum mit Cocos 18,5 Mrd. $ am Kapitalmarkt aufgenommen. Der Markt ist nach wie vor sehr konzentriert. Die zehn grössten Emittenten am Coco-Bond-Markt sind für 37% des Emissionsvolumens seit dem Jahr 2009 verantwortlich.

Cocos sind eine Sonderform von Wandelanleihen. Sobald die Eigenkapitaldecke der emittierenden Bank einen kritischen Wert unterschreitet, kann der Emittent die Zinszahlungen aussetzen und – was noch schlimmer ist – die Obligationen in Aktien wandeln. Dadurch soll das Kernkapital der jeweiligen Bank gestärkt werden.
Starker Rueckgang bei Coco-Bond-Emissionen
Coco-Bonds
CoCo-Bonds: Risiken für Privatanleger/ Bafin
*Contingent Convertible Bonds (kurz: Coco- oder CoCo-Bonds) sind langfristige, nachrangige Schuldverschreibungen mit meist festem Coupon, die bei Eintreten von vorher festgelegten Wandlungskriterien automatisch von Fremd- in Eigenkapital gewandelt werden.

BIP Was ist das

Finanzkompetenz oder „Financial Literacy“. Verbessern Sie Ihr Finanzwissen. Finanzwissen im Brennpunkt Prof. Dr. Heri.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Indikator für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die Wertschöpfung einer Volkswirtschaft. Das heutige Video erläutert das in der Öffentlichkeit und den Medien oft verwendete Konzept…
Wirtschaft waechst wieder
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