Brüder Grimm als Investment Banker

Märchenerzähler im Land der Investmentbanker. Damit die Aktien von Jungunternehmen sich etablieren können, braucht es eine gute «Story». Funktioniert diese, erzielen die Valoren eine überdurchschnittliche Bewertung – dies erhöht die Absturzhöhe.

Werner Grundlehner berichtet: Technologiefirmen sind besonders stark darin, ihre Geschichten als Erfolgsmärchen zu verkaufen. Die Brüder Grimm würden heutzutage im Investment Banking arbeiten. Wenn man nachfragt, wieso ein Börsengang oder eine Anleiheemission speziell gut gelaufen sei, bekommt man oft zur Antwort: «Weil die Story überzeugt hat.» Die Anleger blicken für ihre Entscheide in die Zukunft, und diese liegt bekanntlich im Nebel. Also braucht es ein überzeugendes Storytelling, um die kommenden Jahre für ein Unternehmen in den leuchtendsten Farben auszumalen. Noch wichtiger sind solche Geschichten für junge Unternehmen, sogenannte Startups. Die Investoren können noch auf keine historische Entwicklung zurückblicken, und oft verstehen sie die neuen Geschäftsmodelle und Produkte noch nicht. Wer hätte vor zehn Jahren Bitcoins, den Taxidienst Uber oder die Heilung von Hepatitis C als «heisse» Börsen-Story erwartet. Eloquente «Habenichtse»…..
Märchenerzähler im Land der Investmentbanker

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Italiens Banken ein Problem für Europas Sparer?

Die nächste Krise: Europas Sparer haften für marode italienische Banken

Die italienischen Banken werden zum Problem für die Sparer in Europa: Mit der Wiedereinführung der giftigen Subprime-Verbriefung steigt das Risiko, wenn die Banken-Union zur großen Haftungsunion wird. Die Verbriefung ist in vollem Gang, wirklich öffentlich bekannt ist das Problem nicht.

Seit 1. Januar 2016 werden Sparer an Banken-Rettungen beteiligt. Zum Jahresende 2015 war Italiens Bankensystem Abstiegskandidat Nummer Eins in der EU. Rund zehn Prozent des gesamten Kreditvolumens war „faul“. Den 201 Milliarden Euro Krediten im völligen Ausfall-Modus standen rechnerisch 8,6 % Gesamtkapital einschließlich Kapitalerhaltungspuffer gegenüber. Bei einem Teil der Banken stand das volle Kapital jedoch nur auf dem Papier. Die höchste Alarmstufe war erreicht, um eine neue weltweit ausgreifende Bankenkrise zu verhindern. Genauer gesagt, die seit 2007 bestehende weltweite Banken- und Finanzkrise nicht zu ihrem zweiten Höhepunkt zu bringen….
Wie gefaehrlich sind Italiens Banken
Cash flow problem

Tesla baut die grösste Fabrik der Welt

Skepsis an der Wall Street. Tesla träumt vom Solarstrom für alleTesla Reno Gigafabrik
Mit der «Gigafactory» will Tesla Batterien in Massen herstellen. Sie sollen den Strom im Transportwesen salonfähig machen.

Gigantomanie in der Einöde: In Nevada entsteht dank Tesla die grösste Produktionsstätte der Welt. Dean Haymore balanciert vorsichtig über den in die rotbraune Erde gelassenen Stahlkäfig. Unter ihm geht es sechs Meter in die Tiefe. Ein kräftiger, kalter Wind bläst ihm entgegen. Zurück im Auto, füllt er den Inspektionsbericht aus. Das ist die Freigabe dafür, dass der Stahlkäfig mit Beton gefüllt werden darf. Gegossen wird jeweils in der Nacht. Dann sind die Temperaturen und die Windverhältnisse hier in der Wüste Nevadas ideal. Um ein Uhr nachts, so der Plan, werden die Betonmischer anrücken und bis zum Morgengrauen arbeiten.

Haymore ist Direktor des Baudepartements der 4000-Seelen-Gemeinde Storey County im Westen Nevadas. Weil die Gemeinde klein ist und nicht sehr viel Geld hat, übernimmt er gleich auch noch das Amt des Bauinspektors. Das macht er zwar nun schon seit fast drei Jahrzehnten, doch diese Baustelle übertrifft alles, was er je gesehen hat. Der in dieser Nacht entstehende 20 Meter lange und 5 Meter breite Betonklotz wird das Fundament bilden für nur eine von Hunderten von Säulen eines gigantischen Fabrikgebäudes: Der kalifornische Hersteller von Elektroautos Tesla baut hier seine neue «Gigafactory» für Batterien…..
Tesla traeumt vom Solarstrom fuer alle

Schuhe in übergrösse

Schuhe in Übergrösse

Übernahmeschlacht um London Stock Exchange

Deutscher Börse droht Übernahmeschlacht um London Stock Exchange

Die Deutsche Börse muss sich bei ihrer geplanten Übernahme der Londoner Börse auf Konkurrenz einstellen. Der US-Rivale Intercontinental Exchange (ICE) hat ebenfalls ein Auge auf die London Stock Exchange (LSE) geworfen. Für die Deutschen wäre es nicht das erste Mal, dass die Amerikaner ihnen den Fisch von der Angel wegschnappen.
Wie die ICE am Dienstag mitteilte, werde über ein Angebot für die LSE nachgedacht. Allerdings gebe es noch keine Gespräche mit den Briten. Nach dem britischen Übernahmegesetz müssen sich die Amerikaner bis Ende März entscheiden. Im Volksmund heißt die Regel am Londoner Finanzplatz „put up or shut up“ (in etwa: lass Taten folgen oder halte den Mund). Am Montag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf informierte Kreise bereits über die Pläne der ICE berichtet. Gegenangebot bringt Deutsche Börse unter Zugzwang…
Deutscher Boerse droht Uebernahmeschlacht um London Stock Exchange
London Stock Exchange und Deutsche Boerse

Neuseeland Schwäche nach dem Feuerwerk

Neuseelands Börse hat vier fulminante Jahre hinter sich. Im Moment dümpeln die Kurse jedoch vor sich hin. Mittelfristig dürfte aber eine neuseeländische Besonderheit für Unterstützung sorgen.

Patrick Zoll berichtet: Neuseeland: Börsenchef Tim Bennets warnte bei der Präsentation der Jahreszahlen der Börse dieser Tage davor, dass die wirtschaftliche Abschwächung in China auch an Neuseeland nicht spurlos vorübergehe.

2016 ist für Anleger in Neuseeland bis jetzt eine Enttäuschung. Der Leitindex S&P/NZX 50 dümpelt vor sich hin, seit Anfang Jahr hat er 1,6% verloren. Das Resultat nimmt sich umso enttäuschender aus, als Neuseeland 2015 unter den entwickelten Aktienmärkten zu den besten zählte: 13,6% betrug die Gesamtrendite. Zu einem Kapitalgewinn von 8,5% kamen noch Dividendenerträge von 5,1% dazu. Wie in Australien machen in Neuseeland Dividenden einen wichtigen Anteil der Gesamtperformance aus.

Belastung durch China
Anleger in Neuseeland sind beneidenswerte Returns gewohnt: 2014 verzeichnete der Leitindex ein Plus von 17,6%, im Jahr davor waren es 16,5% und 2012 gar beeindruckende 24,2%. Der NZX 50 umfasst die 50 grössten und meistgehandelten Aktien der Börse in Wellington und deckt rund 90% der Marktkapitalisierung ab…
Neuseeland Schwaeche nach dem Feuerwerk
New-Zealand

Finanztechnologie – FinTechs im Visier

Finanztechnologie (auch verkürzt zu Fintech bzw. FinTech) ist ein Sammelbegriff für moderne Technologien im Bereich der Finanzdienstleistungen.

Weltweite Bank-Aufseher nehmen junge FinTechs ins Visier. Die Banken machen gegen junge Unternehmen mobil, die ihnen das Geschäft abjagen wollen. Die Finanzaufseher wollen die sogenannten FinTechs regulieren, womit viele ihr Geschäftsmodell verlieren könnten. Die Unternehmen versuchen, in der Vertrauenskrise bei den Banken Alternativen zu schaffen. Nicht nur das Bargeld, auch Innovationen im Finanzbereich geraten unter Druck.

Der Finanzstabilitätsrat (FSB) der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer wird sich womöglich bald Start-up-Unternehmen aus dem Umfeld der Bankenbranche vorknöpfen. Damit könnte es für sie Regeln geben, die Innovationen erschweren oder sogar verhindern, wenn diese zulasten der Stabilität des gesamten Finanzsystems gehen, berichtet Reuters. Die Vorgaben der globalen Aufseher müssten sicherstellen, dass durch technologische Veränderungen ausgelöste systemische Risiken beherrschbar seien, so der FSB-Vorsitzende Mark Carney, der zugleich Chef der britischen Notenbank ist. Gleichzeitig dürften Innovationen aber auch nicht unterdrückt werden.

Carney ergänzte in dem Brief an Notenbanker und Finanzminister der G20-Länder, der FSB werde im März über die weiteren Schritte beraten. Es ist das erste Mal, dass die sogenannten FinTechs von den weltweiten Branchenaufsehern näher unter die Lupe genommen werden. Derzeit schießen viele junge und noch kleine Unternehmen aus dem Boden, die die herkömmlichen Banken mit neuen Geschäftsmodellen und IT-Lösungen herausfordern oder sie sogar überflüssig machen wollen.

Die digitale Erschütterung der Finanzdienstleistungen
Die digitale Erschütterung der Finanzdienstleistungen

Verschwendung von Steuergeldern bei Integration

Korruptionsverdacht am Lageso. Schmiergeldverdacht: 51.000 Euro in bar beschlagnahmt
Schäuble warnt vor Verschwendung von Steuergeldern bei Integration. Bundesfinanzminister Schäuble fordert mehr Disziplin beim Einsatz von Steuergeldern für die Integration von Flüchtlingen. Offenbar kommen Gelder wegen einer unkoordinierten Planung nicht bei den Flüchtlingen an. Im Berliner Lageso gab es zudem Verhaftungen wegen Korruption.

Die Bundesregierung investiert alleine in diesem Jahr eine Milliarde Euro zusätzlich in die Integration und Sprachförderung von Migranten. Der haushaltspolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Eckhardt Rehberg, sagte, die Regierung müsse dringend für ein abgestimmtes Konzept sorgen. Der Bericht offenbare eine kaum zu überschauende Anzahl an Maßnahmen durch die verschiedenen Ministerien. Er forderte: „Teure und ineffiziente Doppelstrukturen müssen umgehend beseitigt werden.“ Die betroffenen Ministerien müssten nachweisen, dass sie die zur Verfügung gestellten Gelder effizient einsetzten, bevor sie zusätzliches Geld zur Sprachförderung und Integration forderten…
Schmiergeldverdacht- 51.000 Euro in bar beschlagnahmt

www.koufogiorgos.de

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Auf dem Weg zum Börsenriesen

Deutsche Börse und London Stock Exchange prüfen Zusammenschluss

Die Deutsche Börse nimmt einen neuen Anlauf für eine Fusion. An der NYSE Euronext war sie gescheitert, jetzt wird der Zusammenschluss mit der LSE angestrebt. Die Vorzeichen stehen besser.

Claudia Aebersold Szalay berichtet: In Europa bahnt sich eine Elefantenhochzeit unter Börsenbetreibern an. Am Dienstag haben die Deutsche Börse und die London Stock Exchange (LSE) bekanntgegeben, sich in Gesprächen über einen möglichen Zusammenschluss zu befinden.

Wer wird CEO?
Laut den beiden führenden europäischen Börsenbetreibern soll es ein Zusammenschluss unter Gleichen sein, obwohl die Deutsche Börse punkto Marktkapitalisierung deutlich mehr Gewicht auf die Waage bringt (vgl. Grafik) als die Engländer. Die Fusion soll über einen Aktientausch vollzogen werden, bei dem das Gemeinschaftsunternehmen eine neu zu gründende Holdinggesellschaft wäre, deren Sitz noch offen ist. Am neuen Unternehmen sollen die Aktionäre der Deutschen Börse einen Anteil von 54,4% halten und die Eigentümer der LSE einen solchen von 45,6%. Die neue Eigentümerstruktur kommt zustande, indem den Deutsche-Börse-Anteilseignern für jede Aktie eine Aktie der neuen Gesellschaft geboten wird und die LSE-Aktionäre für jede Aktie 0,4421 neue Aktien erhalten…
Auf dem Fusionsweg zum Boersenriesen

Steuerfrei e. V. – Millionengeschäfte mit der Gemeinnützigkeit

Elitäre Vereine wie der Berliner Golfclub am Wannsee, knallharte Industrie-Lobbygruppen wie die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik und Kommerzverbände wie der Deutsche Fußball-Bund – anhand dieser drei brisanten Beispiele schauen die Autoren Sascha Adamek und Martin Hahn hinter die Kulissen angeblicher Gemeinnützigkeit. Wohl selten wurden Journalisten so häufig vor die Tür gesetzt. Phönix

Non Profit

Modekonzerne en Vogue

Nach LVMH hat auch der Luxusmode-Konzern Kering unerwartet gute Ergebnisse präsentiert und Marktanteile gewonnen. Die Unternehmen profitierten von einer starken Nachfrage in Europa, den USA und Japan.

Nikos Tzermias berichtet: Trotz der deutlich schwächeren Nachfrage in China und anderen Schwellenländern haben die französischen Unternehmen für persönliche Luxusgüter 2015 erfreuliche Ergebnisse erzielen können. Wie Anfang des Monats bereits der Branchenführer LVMH wies am Freitag auch der Luxusmode-Konzern Kering Resultate aus, die positiv überraschten.

Jeder dritte Kunde Chinese
Dabei scheint sich endlich ein Turnaround beim der italienischen Luxuslabel Gucci abzuzeichnen, der umsatzstärksten Marke des Unternehmens, deren ausgewiesener Umsatz um 11,5% auf 3,9 Mrd. € zunahm. Weiterhin sehr erfreulich entwickelte sich der erlösmässig immer noch viermal kleinere Brand Yves Sain Laurent, dessen Erlös um 37,7% auf 974 Mio. € zulegte. Offenbar konnten die zwei riesigen Multi-Marken-Konzerne LVMH und Kering und auch andere französische Modeunternehmen im letzten Jahr erhebliche Marktanteile gewinnen. Nach Schätzungen der Analytiker von Bain & Company wuchs der Weltmarkt für persönliche Luxusgüter im letzten Jahr zu konstanten Wechselkursen gerade noch um 1% bis 2%, gegenüber Expansionsraten von noch 7% 2013 und 3% 2014…
Modekonzerne en vogue
Old woman wanting to keep up with fashion