Skandalöse Armut

Länder wie die USA und Grossbritannien könnten es sich nicht leisten, ganze Bevölkerungsgruppen zurückzulassen, mahnt Wirtschaftsnobelpreis-Träger Angus Deaton am Swiss Economic Forum SEF in Interlaken. Die Konsequenzen seien immens. Und doch geschieht genau das.

Seit einigen Jahrzehnten können manchenorts gewisse Bevölkerungskreise vom Fortschritt nicht mehr profitieren und es macht sich unter diesen Perspektivenlosigkeit breit. Besonders ausgeprägt sei dies in den USA. Dort gebe es eine bedeutende Anzahl von Leuten, die schlechter leben als die Armen in Indien oder Afrika. Das hält Deaton für skandalös und für ein Versagen des sozialen Vertrags, den eine Gesellschaft braucht, damit sie gut funktionieren kann.

Weisse Arbeiter als Verlierer
Zu den grössten Verlierern zählt der Wirtschaftswissenschafter die schlecht gebildete weisse Arbeiterklasse in den USA. Schlimmer noch stehe es um die Ärmsten in den USA. Eine Studie* von Deaton und seiner Frau Anne Case – die Gesundheitsökonomin hat ebenfalls eine Professur an der Universität Princeton – sorgte Anfang November für großes Aufsehen in Amerika.
NZZ berichtet:

Waldemar Mandzel www.w-t-w.org/en/waldemar-mandzel www.w-mandzel.de

Waldemar Mandzel
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www.w-mandzel.de

*Rising morbidity and mortality in midlife among white non-Hispanic Americans in the 21st century

Bilderberg-Konferenz tagt im Geheimen

Jedes Jahr trifft sich die internationale Elite zur Bilderberg-Konferenz, um im Geheimen zu diskutieren – diesmal in Dresden. Viele halten das für eine Weltverschwörung.

Die Bilderberg-Konferenz versammelt einmal im Jahr hohe Politiker, Wirtschaftsbosse, Akademiker und ein paar Journalisten hinter verschlossenen Türen. Bei den Treffen in wechselnder Besetzung gilt die „Chatham House Rule“: Die Teilnehmer dürfen die besprochenen Informationen verwenden, aber die Redner nicht namentlich zitieren.

Konferenzteilnehmer welche teilgenommen haben, beschwichtigen Kritiker der Konferenz: Etwa der Grünen-Politiker Jürgen Trittin, der dafür aus seiner Partei auch Schelte bezog. „Von der Diskussionskultur ist das eigentlich mit jeder Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung oder der Konrad-Adenauer-Stiftung oder der Münchner Sicherheitskonferenz zu vergleichen“, sagt er. Und in der Verschwiegenheitsklausel kann Trittin durchaus auch Positives erkennen. „Es macht Sinn, gelegentlich in einem solchen Rahmen zu reden.“ Auch bei anderen internationalen Konferenzen gebe es solche Gespräche.

Man könnte also ebenso fragen, ob es nicht sogar förderlich für demokratische Prozesse ist, wenn sich die Meinungsführer der Welt zum zwanglosen Austausch treffen, weil niemand bei diesem Treffen Ergebnisse von ihnen verlangt. Untergräbt das demokratische Strukturen? Oder fördert es gegenseitiges Verständnis? Man wird es nie ganz klar beantworten können.
Heise.de
Zeit.de
Teilnehmern an Bilderberg-Konferenzen

*Prekariat ist ein soziologischer Begriff für eine inhomogene soziale Gruppierung, die durch Unsicherheiten der Erwerbstätigkeiten gekennzeichnet ist. Dadurch können Lebensverhältnisse schwierig sein.
Tagung

Roboter faltet Hemden

Vermutlich würden die Menschen aus den fünfziger Jahren wirklich mit den Ohren schlackern, würden sie heutige Technologien sehen und – Beispiel Staubsauger – Roboter halten ja nun tatsächlich Einzug in unsere Haushalte. Aber ein Roboter, der unsere Wäsche faltet? Klingt speziell. Schiele ich rüber zu dem Wäschekorb, der aus dem Schlafzimmer herüberschaut, könnte ich tatsächlich Unterstützung gebrauchen.

Der deutsche Mittelstand entdeckt den Roboter als Mitarbeiter. 2015 konnte die Robotik- und Automationsbranche einen Rekordumsatz erzielen.Die steigende Nachfrage im deutschen Mittelstand nach Industrie-Robotern wird der Branche in diesem Jahr weiteren Aufwind geben. Die Diskussion um eine Übernahme von Kuka durch einen chinesischen Investor zeigt die Potentiale, die die deutsche Industrie hier freisetzen kann.

Wenige Zukunftsvisionen kommen ohne Roboter aus. Das Spektrum reicht dabei von der Super-Hilfskraft, die den Menschen alle unangenehmen Arbeiten abnimmt, bis zur übermächtigen Intelligenz, die die Menschheit unterjocht. Tatsächlich ist die Robotertechnik ein florierendes und innovatives Forschungsfeld. Alle paar Tage wird irgendwo auf der Welt ein neuer mehr oder weniger fortschrittlicher Roboter präsentiert.

Martin Guhl www.w-t-w.org/en/martin-guhl/

Martin Guhl
www.w-t-w.org/en/martin-guhl/

Eine Frau auf der Zloty-Note

Dobrawa von Böhmen  † 977 stammte Dobrawaaus der Herrscherfamilie der Přemysliden war ab 965 Ehefrau des polnischen Herzogs Mieszko I. Herzogin von Polen.

Der polnischen Herzog Mieszko I., der im Rahmen der Hochzeit seinem alten Glauben abschwor, ließ sich taufen und  trat zum Christentum über. Diese Ehe band die slawischen Herzogtümer Böhmen und Polen politisch enger aneinander. Eine spätere historische Tradition schreibt Dubrawka den Bau einiger Kirchen in Posen und Gnesen zu. Auch an der Gründung des ersten polnischen Bistums in Posen im Jahr 968 wr die Herzogin beteiligt.

Für das Entstehen eines Nationalgefühls war die Erinnerung an die Taufe von Mieszko  entscheidend. Denn sie fand zu einer Zeit statt, als erstmals ein eigener Staat auf dem Gebiet Polens entstand, und dies verband sich mit dem christlichen Glauben.

Nicht umsonst gilt der Katholizismus noch heute als untrennbar mit dem Polentum verbunden. Gerade die neue, konservative polnische Regierung erinnert immer wieder daran, und der neue Schein stützt dies, indem er ausdrücklich vom „1050. rocznica chrztu Polski“ spricht, dem 1050. Jubiläum der Christianisierung Polens.
Dobrawa Mieszko

Uber bekommt Milliarden aus Saudi-Arabien

Der Fahrdienst-Vermittler Uber hat eine dicke Geldspritze aus Saudi-Arabien erhalten. Der staatliche Investmentfonds PIF beteiligte sich mit 3,5 Milliarden Dollar (3,1 Mrd Euro) an der letzten Finanzierungsrunde des mittlerweile mit 62,5 Milliarden Dollar bewerteten Unternehmens, wie Uber in San Francisco mitteilte.

Uber bietet eine App an, mit deren Hilfe Privatpersonen zahlungswillige Mitfahrer finden können. Dafür verlangt die Firma einen Teil des vereinbarten Tarifs. Uber offeriert seine Dienste nach eigenen Angaben weltweit in 55 Ländern, wird aber in immer mehr Märkten gerichtlich ausgebremst.

Zu den Geldgebern zählen Google und die Grossbank Goldman Sachs. Zuletzt hatte der japanische Autoriese Toyota seinen Einstieg beim Fahrdienst-Vermittler angekündigt. Die Höhe der Toyota-Beteiligung wurde nicht genannt. Toyota will im Rahmen des Deals unter anderem Uber-Fahrern seine Fahrzeuge per Leasing anbieten oder verkaufen. Ausserdem soll die gemeinsame Entwicklung von Apps für Fahrer erwogen werden.

Der Einstieg soll den Auftakt einer strategischen Partnerschaft darstellen und ist Teil des langfristigen Plans „Vision 2030“, mit dem die Saudis sich unabhängiger von Einnahmen aus dem Ölgeschäft machen wollen. Vor kurzem hatten die Saudis dazu bereits eine Kooperation mit dem US-Industrieriesen General Electric vereinbart.

Als Teil des Abkommens mit Uber wird der Manager des staatliche Investmentfonds PIF Yasir Al Rumayyan einen Platz im Verwaltungsrat der Firma einnehmen. „Wir wissen das Vertrauen in unser Unternehmen beim Ausbau unserer globalen Präsenz zu schätzen“, kommentierte Uber-Chef Travis Kalanick die Kooperation.

Der Mittlere Osten und Nordafrika zählen zu Ubers am schnellsten wachsenden Märkten. 19 000 Fahrer sind dort inzwischen laut eigenen Angaben für das Unternehmen im Einsatz. In Saudi-Arabien ist Uber seit 2014 vertreten. Die Firma steht bei Investoren schon lange hoch im Kurs. Erst vor wenigen Tagen war bekanntgeworden, dass der weltgrößte Autobauer Toyota als strategischer Partner einsteigt.

Halt, das war mein Kunde!

Halt, das war mein Kunde!

Zypern bleibt ein Geldwäsche-Paradies

Zypern, ein Paradies offenbar nicht nur für Urlauber. Noch immer wirbt das Euro-Land mit einem der niedrigsten Steuersätze in der EU. So sind auf der Insel mit knapp 900.000 Einwohnern über 200.000 Unternehmen registriert, viele davon Briefkastenfirmen.

von Sha Hua, Herbert Klar und Joe Sperling
Lange galt Zypern als sicherer Hafen für Schwarzgeld aus der ganzen Welt. Vor allem Russen und Deutsche versteckten dort ihr Geld. 2013 war das Land pleite, flüchtete unter den Euro-Rettungsschirm und wurde schließlich mit 7,3 Milliarden Euro von EU und Internationalem Währungsfonds gerettet. Allerdings unter Auflagen: Zypern musste den Staatshaushalt sanieren und wirkungsvolle Maßnahmen gegen Geldwäsche und Steuerbetrug ergreifen.

Geldwäsche-Richtlinien werden unterlaufen
Nach einem dreijährigen Reformprogramm verließ Zypern im April 2016 den Euro-Rettungsschirm. Die zyprischen Banken gelten heute als saniert – die Insel als Erfolgsmodell. Doch Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Grünen, sieht das anders. Nach mehreren Besuchen auf der Insel hat er den Eindruck, dass sich in Zypern zwar manches geändert hat, aber das problematische Geschäftsmodell an der Grenze von Geldwäsche und Steuerhinterziehung funktioniere nach wie vor.
Frontal21-Reporter wollen das in Deutschland und Zypern nachprüfen. Sie finden zahlreiche Berater und Kanzleien, die zyprische Briefkastenfirmen im Angebot haben und ganz offen damit werben, Eigentümer zu verschleiern und Geldwäscherichtlinien zu unterlaufen. “Zyprische Mitarbeiter unserer Kanzlei stehen dauerhaft im Handelsregister und schützen ihre Identität“, heißt es im Angebot einer Kanzlei.

Mit Hilfe von Banken
Eine Kanzlei lädt die Reporter schließlich zu einem Gespräch nach Hamburg ein. Sie geben vor, 15 Millionen Euro in Immobilien verstecken zu wollen. Mit Hilfe zyprischer Firmen sei das noch immer gut möglich, heißt es. Später erhalten sie schriftlich ein detailliert ausgearbeitetes Verschleierungsmodell für ihr Geld. “Das ist im Grunde ein komplettes Service-Paket, um schwarze Gelder zu waschen“, stellt Sebastian Fiedler vom Bund der Kriminalbeamten fest.

Mit Unterstützung des Geldwäsche Experten Andreas Frank wird bei mehreren Besuchen in zyprischen Kanzleien den Frontal21-Reportern genau erklärt, wie sie mit Hilfe von Banken internationale und zyprische Geldwäsche-Richtlinien umgehen können – zum Beispiel mit der Bank of Cyprus oder der Piräus Bank. Die Bank of Cyprus ist Zyperns größte Bank. Auch sie wurde mit Steuergeldern der EU gerettet. Auf Frontal21-Nachfrage versichert sie, dass sie alles unternehme, die vorgeschriebenen Regeln einzuhalten, indem sie “einen robusten Rahmen für die Einhaltung der Regeln durch eine effektive Organisationsstruktur“ schaffe. Auch habe man sich von umstrittenen Kunden zum Beispiel aus Russland und der Ukraine getrennt. Die Piräus Bank beantwortete keine Fragen dazu.

Überwachung funktioniert nicht wirklich
Dabei hat die EU-Kommission mehrfach überprüft, ob Zypern seine Auflagen wirklich einhält. Nach der letzten Überprüfung im Sommer 2015 erklärte die EU Zypern gar zum Erfolgsmodell. Allerdings merkte sie auch an, dass weitere Anstrengungen zur Bekämpfung der Geldwäsche nötig seien, wie etwa die Ausstattung der Aufsichtsbehörden mit ausreichend geschultem Personal, um ein wirksame Überwachung zu gewährleisten.

Die Überwachung funktioniert nicht wirklich, kompetente Fahnder fehlen. Frontal21 fragte beim Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nach. Sein Ministerium verweist auf die sieben Kontrollen der EU-Kommission auf Zypern. Für den Grünen-Politiker Schick ist das zu wenig. “Der Bundesfinanzminister hat das Thema Geldwäsche bisher praktisch überhaupt nicht beachtet.“

Eine nachhaltige Politik gegen Geldwäsche könne er beim Bundesfinanzminister nicht erkennen. Und auch Markus Meinzer von Tax Justice Network kritisiert: “Ich halte es für einen Skandal, dass wir europäischen Staaten diese Art von Raubrittertum noch immer erlauben. Ich denke wir sind auch eine Werte Gemeinschaft in Europa und es gehört dazu, dass wir uns hier Geschäfts-Modellen widmen, die ehrbar sind und ein Geschäfts-Modell einer Schwarzgeld-Oase ist sicherlich keines, das darunterfallen kann.

Frontal 21 Video mit Geldwäsche Experten Andreas Frank

Frauen und Kinder leiden unter Korruption

Warum Banker nicht in den Knast gehen?

Banker entgehen fast immer der Strafverfolgung. In den USA sorgt das für Ärger in der Bevölkerung – und ist ein Thema im Wahlkampf. Ein Protestspruch der New York Bewegung „Occupy Wall Street“ lautet: „Die Schmutzigen sitzen an der Wall Street“

In den USA ist der Hass auf Banker inzwischen groß. Eine ganze Generation von Studenten ist nach der Finanzkrise 2008 auf einem Berg von Studiendarlehen sitzen geblieben und hat zunächst kaum vernünftige Jobs gefunden. Diese jungen Leute stehen zum Teil bei den Geldhäusern in der Kreide, denen sie die miserable Jobsituation nach der Krise anlasten.

Frustrierend ist vor allem für die Wertpapieraufsicht SEC ein anderer Trend, der sich unabhängig von den vom „Wall Street Journal“ ausgewerteten Fällen entwickelt. Bei den US-Gerichten setzt sich gerade eine neue Rechtsprechung in Fällen von Insiderhandel durch. Danach sind solche Geschäfte nur strafbar, wenn der Tippgeber für seine Informationen unrechtmäßig entlohnt wurde und der Händler darüber auch Bescheid wusste. Häufig lässt sich das nicht nachweisen, und die jeweiligen Händler hüllen sich in – echtes oder vorgeschobenes – Unwissen. Seitdem werden reihenweise frühere Verurteilungen in Revisionsprozessen wieder einkassiert…das Handelsblatt berichtet….
Banker

Investment in die Zukunft?

Volkswagen will offenbar massiv in die Produktion von Elektroautos investieren. Der Konzern sieht die Notwendigkeit, die herkömmlichen Standorte einer radikalen Neuausrichtung zu unterziehen.

Unabhängiger von Asien und in Richtung Zukunft: Europas größter Autobauer Volkswagen plant offenbar eine gigantische Batteriefabrik und könnte dafür angeblich bis zu zehn Milliarden Euro ausgeben. In Salzgitter betreibt Volkswagen schon ein Werk – dort könnte auch die Batteriefabrik hinkommen. So wolle Europas größter Autobauer im Bereich der Elektromobilität voranschreiten, hieß es in zwei Medienberichten, die sich auf Konzernkreise berufen.

VW habe die Elektromobilität in die Mitte des Konzerns geholt und umfangreiche Kompetenzen aufgebaut. Volkswagen habe sich das Ziel gesetzt, bis 2018 Marktführer in der E-Mobilität zu werden.

Dabei geht es vor allem um die Produktion von Batteriezellen. Die Zellen gelten als Schlüssel für den Durchbruch von Elektroautos, weil sie bislang die Reichweite begrenzen und die Fahrzeuge teuer machen. Deutschland droht aber hier abhängig vor allem von asiatischen Herstellern zu werden. Außerdem baut der E-Auto-Pionier Tesla in den USA zusammen mit Panasonic die bislang größte Zellfertigung der Welt auf, die 2017 starten soll.VW Elektro

Finanzbildung durch die Oesterreichische Nationalbank

Überblick über das Bildungsangebot der OeNB
Wer die Zusammenhänge zwischen Ertrag und Risiko, Zinsen und Inflation versteht, tut sich leichter, bei finanziellen Angelegenheiten rationelle Entscheidungen zu treffen. Finanzkompetenz – in der Wissenschaft sagt man „Financial Literacy“ – kann – und soll – schon in ganz jungen Jahren erworben werden, sind sich Experten einig.

Die Nationalbank Republik Österreich verfügt schon seit dem Vorjahr über eine ganze Palette an Finanzbildungsinstrumenten: Lehrmaterialien, Online-Tools und Kurzfilme, Seminare und Workshops. Mit der Euro-Kids-Tour für Volksschulen, der Euro-Logo-Tour für Unterstufen und der Euro-Fit-Tour für Oberstufen bietet die OeNB zudem zielgruppengerechte Finanzbildungsprogramme in allen Bundesländern an.

Hintergrund für die Aktivitäten ist eine Studie, die aufzeigte dass nur vier Prozent der Österreicher elf von elf Fragen zum Thema Finanzwissen richtig beantworten können. Mit im Programm ist auch ein Micky-Maus-Heft, in dem die jungen Leserinnen und Leser „Alles rund ums Geld“ erfahren.
Was ist ein Warenkorb

Geschäftspotenzial im Weltraum?

Bergbau der Zukunft: Luxemburg will Rohstoffe im Weltall abbauen

Luxemburg plant, gemeinsam mit dem US-Unternehmen Deep Space Industries Rohstoffe auf Asteroiden abzubauen. Die Regierung des EU-Landes wird dazu Entwicklung und Start der ersten Rakete mitfinanzieren. Mit dem Bergbau im Weltall will Luxemburg langfristig neue Geldquellen erschließen – einige Asteroiden bestehen aus wertvollen Metallen und sind potentiell Billionen Dollar wert. Spaceresources.public.lu

Unsere gegenwärtige Zeit ist durch eine Vielzahl von Konflikten spannungsgeladen. In der medialen Berichterstattung dominieren vor allem Konflikte, die terroristische Hintergründe haben. Dass dabei aber weitaus mehr Konfliktpotentiale auf der Welt existieren als berichtet wird, liegt auf der Hand.

So spielen exterritoriale Räume, also Gebiete, die keiner staatlichen Hoheitskontrolle unterliegen, eine weitgehend unbedeutende Rolle – noch – denn das wird sich wahrscheinlich in ferner Zukunft ändern.

Warum aber wird diese neue Konflikt-Dimension eine noch stärkere Rolle in den internationalen Beziehungen spielen? Die Antwort darauf ist aus staatlicher Perspektive recht simpel: zunächst werden Ressourcen knapper, gleichzeitig nimmt der Ressourcenverbrauch aber zu, da sich Staaten wie China und Indien zu mächtigen Akteuren entfalten.

Außerdem steigen die technologischen Entwicklungen an und damit stellt sich schließlich die Frage über die territoriale Erstreckung staatlicher Souveränität neu, wie es beispielsweise momentan im Chinesischen Meer beobachtet wird. Wenn also ein Staat die technischen Anforderungen erfüllt und die entsprechende Macht besitzt, um beispielsweise an vorher nie zugänglich gewesene Ressourcen zu gelangen oder tiefer in das Weltall zu dringen, so wird er das mit gewisser Wahrscheinlichkeit tun.

Die Rechtslage im Weltraum ist noch weitgehend ungeklärt
Neben verschiedenen Mineralien könnte dabei langfristig auch die Erschließung von Frischwasserreserven von Interesse sein. Wem allerdings die Rohstoffe im Weltall tatsächlich gehören, ist rechtlich noch umstritten. Eine international verbindliche Einigung konnte bei diesem Thema bisher nicht erreicht werden. Der internationale Weltraumvertrag aus dem Jahr 1967 untersagt allerdings ausdrücklich die Inbesitznahme von Himmelskörpern. Der US-Senat verabschiedete im vergangenen Jahr daher ein Gesetz, das den Besitz der im Weltall vorhandenen Rohstoffe regeln soll. Demnach können Privatunternehmen Anspruch auf den Besitz von im Weltraum abgebauten Rohstoffen erheben. Bisher gilt diese Rechtslage allerdings nur für US-Unternehmen.

artmaja.at

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