Was ist eigentlich ein Digital Gap?

global_digital_divideDigitale Kluft (englisch digital gap) beschreibt Unterschiede im Zugang zu und der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie, insbesondere dem Internet, zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen aufgrund von technischen und sozioökonomischen Faktoren

Durch die Digitalisierung könnte sich eine Kluft auftuen zwischen bildungsnahen und bildungsferneren Gruppen . Es könnte ein sogenannter „Digital Gap“ entstehen.

Lisa Breit berichtet: Die Arbeitslosenquote von Personen mit Hauptschulabschluss war 1999 neun Prozent, die von jenen mit Lehre sechs. Heute ist die Arbeitslosenquote von jenen mit Lehre etwa sieben und die von Personen mit Pflichtschule etwa 27. Das geht immer weiter auseinander. Wir sollten also möglichst niemanden mehr aus unserem Bildungssystem entlassen, der nur einen Pflichtschulabschluss hat.

Die Ausbildungspflicht bis 18 ist ein guter Anfang dafür, aber es braucht noch mehr Maßnahmen im Bereich der frühkindlichen Erziehung. Kinder mit schwierigerem sozialem Hintergrund haben erst ähnliche Chancen, wenn man sie mehr fördert. Kindergärten müssten massiv gestärkt, Pädagogen besser weitergebildet und bezahlt werden. IT-Kenntnisse sind da natürlich auch ein besonderes Thema. In allen Branchen, bei denen wir die Qualifikationen der Zukunft analysiert haben – wie Tourismus, Metall, Elektro, Chemie, Bau – ist vor allem eines gefragt, und das sind IT-Kenntnisse.

Weil Lernen und Informationsgewinnung zunehmend darüber funktionieren, sind sie als Handwerk unverzichtbar – so wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Und zu glauben, die Kinder spielen eh alle mit dem Smartphone, deshalb lernen sie das von allein, ist völliger Unsinn.

„Digital Natives“ können gut mit Youtube, Instagram oder was auch immer umgehen, haben aber oft nicht die für den Arbeitsmarkt notwendigen IT-Kenntnisse. Aber es fehlt ihnen an noch viel mehr als an technischem Know-how: nämlich an der Fähigkeit, Informationen, die man im Netz findet, richtig zu beurteilen. Da brauchen wir kein Unterrichtsfach, son- dern IT muss den gesamten Unterricht durchdringen. Wir brauchen völlig andere Bildungskonzepte.

Dazu sagte unlängst ein Professor der Technischen Uni Wien, man solle Smartphones für den Unterricht einsetzen. Was halten Sie davon?  ….derstandard
Die neue „Digital Divide“ Studie
Bridge

Finanzplatz Genf lässt Federn

Der Schweizer Finanzplatz mit den ganz banalen Sorgen der Genfer Banken. Einst hüllten sich traditionsreiche Häuser wie Pictet, Lombard Odier oder Mirabaud in Schweigen, was den Geschäftsgang betrifft. Mittlerweile zeigen die Abschlüsse aber sektortypische Schwächen.

Finanzplatz Genf gehört nicht mehr zur Weltspitze. Die Genfer Banken haben eine schwache erste Hälfte 2014 mit mehrheitlich rückläufigen Gewinnen hinter sich. Im internationalen Vergleich büsst der Standort Plätze ein. Haben sich die fragwürdigen Geschäftspraktiken der Schweizer Vermögensverwaltungen, die nur unter dem Deckmantel des Steuergeheimisses zu betreiben waren überholt? Geneve Finance.ch

Es ist ein Warnruf vom Genfersee. Die europäische Kundschaft bleibt aus. Dadurch sinken die verwalteten Vermögen. Was wollen die Bankiers dagegen unternehmen?
Vor allem die Lage von Genfer Banken, die in der Vermögensverwaltung tätig sind, sieht nicht mehr so rosig aus wie vor Ausbruch der Finanzkrise. Dennoch blieb die Zahl der Finanzinstitute in den vergangenen zwölf Monaten relativ stabil, und der leichte Rückgang beim Volumen der verwalteten Vermögen ist verkraftbar. Der Standort Genf erfreut sich zudem weiterhin grosser Beliebtheit bei Kunden aus Asien und den traditionell eng mit Genf verbundenen Ländern des Nahen Ostens.Sorgen bereiten dagegen die europäischen Staaten und die Länder Lateinamerikas. Der unbefriedigende Zugang zum EU-Markt und der kommende automatische Datenaustausch wirken sich negativ auf den Neugeldzufluss aus. Kunden aus den Ländern Süd- und Zentralamerikas scheinen sich vermehrt nordamerikanischen Banken zuzuwenden. Wie den übrigen Schweizer Vermögensverwaltern dürften aber schliesslich auch den Genfer Banken vor allem die schrumpfenden Margen im Vermögensverwaltungsgeschäft zusetzen.
Genf rutscht in Finanzplatz-Ranking ab

Aaron Bacall

Aaron Bacall

Die Macht des billigen Geldes

Die Folgen eines überdrehten Geldhahns. Im Anleihensektor hat sich mittlerweile das Verhältnis von Risiko zu Rendite massiv verschlechtert. Der Ruf nach Strukturreformen wird lauter.

Die Politik des billigen Geldes hat Konsum bisher nicht angeschoben, das Geschäft für Banken und Versicherungen aber massiv verschlechtert Wien – Es mehren sich die Stimmen, welche die Geldpolitik am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angelangt sehen. Dazu zählt auch Wolfgang Habermayer, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Merito Financial Solutions: „Wir haben Probleme, die Geldpolitik nicht lösen kann.“

Fiskalpolitik wie ein Infrastrukturprogramm könne dadurch nicht ersetzt werden, auch wenn dieses die Staatsschulden erhöhen würde. „Für eine Investition braucht man Optimismus“, betont Habermayer. Daran mangelt es seiner Ansicht nach in Europa. Dazu leiste auch die EZB ihren Beitrag, „weil wir nicht mehr auf klassische volkswirtschaftliche Entwicklungen ausgerichtet sind, sondern alles nur noch der Geldpolitik unterliegt.“ Dies sei aufgrund der negativen Begleiterscheinungen bedenklich. Wankende Geschäftsmodelle.

Als Beispiel führt Habermayer, früher Vorstand der Bank Austria und Chef der Deutschen Bank in Österreich, Europas Geldhäuser an. Deren Geschäftsmodell werde von der Geldpolitik durchkreuzt, da im Zinsgeschäft kaum mehr verdient werden könne. In Europa ortet der Merito-Chef folglich ein Überangebot an Banken: „Es wird durch Fusionen oder Schließungen in Europa zu einem massiven Konsolidierungsprozess kommen – nicht nur national, sondern auch grenzübergreifend.“….der standard
Geld

Höchststand bei den weltweiten Schulden

Die weltweiten Schulden haben nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds IWF einen neuen Höchststand von 152 Billionen Dollar (135,5 Billionen Euro) erreicht.

Dieser Wert vom vergangenen Jahr habe 225 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung entsprochen, hieß es im Bericht. Im Jahr 2002 habe er noch bei 200 Prozent gelegen. Etwa zwei Drittel der Summe des vergangenen Jahres sei im privaten Sektor angehäuft worden. In den Betrag nicht eingerechnet sind Banken und Versicherungen. International Monetary Fund: Debt Use It Wisely

Dr. Jan Tomaschoff www.w-t-w.org/en/dr-jan-tomaschoff/

Dr. Jan Tomaschoff
www.w-t-w.org/en/dr-jan-tomaschoff/

Ölpreis bringt auch Superreiche um ihr Geld

Der Ölpreis hat in den vergangenen Jahren eine rasante Talfahrt hingelegt. Auch das Vermögen vieler Superreicher weltweit hat das arg dezimiert.

Schere zwischen arm und reich ist weit geöffnet. Das Gesamtergebnis erscheint zunächst wenig spektakulär: Laut Wealth-X stieg die Zahl der UHNWIs (ultra high net worth) 2015 weltweit um 0,6 Prozent, während deren Vermögen um 0,8 Prozent auf einen Rekordwert von insgesamt 30 Billionen Dollar zunahm. Zusammen machen diese Superreichen damit lediglich 0,004 Prozent der Weltbevölkerung aus, während sie jedoch gleichzeitig über 12 Prozent des globalen Vermögens verfügen.

Soweit, so bekannt und auch so unerfreulich: Die Schere zwischen arm und reich in der Welt ist weit geöffnet, und sie scheint sich nach und nach immer noch weiter zu öffnen.

Bemerkenswert ist allerdings, was Wealth-X in Bezug auf den Ölpreisrückgang der vergangenen Monate und Jahre ermittelt hat: Die Einbußen der Superreichen in Ländern, die in besonderem Maße vom Ölexport abhängen, waren demnach offenbar signifikant. manager-magazin

http://www.paulfellcartoons.com

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Superreiche Frauen in Afrika

Isabel dos Santos, Angolas Präsidententochter, Isabel dos Santos
ist nach außen so etwas wie das It-Girl des Kontinents. Doch hinter den Kulissen geht es um Öl, Macht und eine Familie, die ein ganzes Land im Griff hält.

Wenn man die Tochter des angolanischen Präsidenten fragt, wie sie so reich und mächtig wurde, lächelt sie fein. Und erzählt die Geschichte von der Prinzessin, die Eier verkaufte. Das ist der Kern dessen, was sie der Welt über sich sagen will: dass man es mit einer normalen, netten, nicht weiter aufregenden Frau zu tun hat, die – und das ist der zweite Teil der Geschichte – sie arbeitet als Unternehmerin. Als ihr Vorbild nennt sie ihre Großmutter. Die sei morgens früh aufgestanden, habe dafür gesorgt, dass die Kinder frühstückten und zur Schule gingen, und habe dann Obst und Gemüse auf dem Markt verkauft.

Aber Isabel dos Santos verkauft keine Früchte auf dem Markt. Sie steht an der Spitze eines Wirtschaftsimperiums, dessen Größe von außen nur geschätzt werden kann. Denn ihre Geschäfte gehören zu den Dingen, über die Isabel dos Santos der Welt wenig mitteilen will. Geschätzte drei Milliarden Dollar Vermögen.

Auf der Wirtschaftskonferenz vor zwei Jahren trat sie als Chefin des Mobilfunkunternehmens Unitel Angola auf. Auch an einer angolanischen Supermarktkette soll sie beteiligt sein. Aber in den vergangenen Jahren machte Isabel dos Santos immer mehr Geschäfte in Portugal; sie ist an portugiesischen Banken, Medien, Energieversorgern und Telekommunikationsfirmen beteiligt. Und sie will noch mehr: Als kürzlich die spanische Investmentgesellschaft CaixaBank das viertgrößte portugiesische Geldinstitut BPI übernehmen wollte, schritt Isabel dos Santos ein. Sie hält knapp zwanzig Prozent Anteile an BPI – und schlug kurzerhand eine Fusion mit Portugals zweitgrößter Bank vor. Deals dieser Größenordnung sind es, die Isabel dos Santos beschäftigen.

Das ist überall auf der Welt viel Geld – aber in Angola unvorstellbar viel. Die Menschen dort sind bitterarm, nicht einmal die Hälfte kommt an ausreichend sauberes Trinkwasser heran. In keinem Land auf der Welt ist das Risiko für ein Kind größer, dass es stirbt, bevor es fünf Jahre alt ist.

Es gibt durchaus Regierungschefs in Afrika, die sich um Transparenz und Bescheidenheit bemühen. In Nigeria legte Präsident Muhammadu Buhari zum Amtsantritt sein Privatvermögen offen: 150.000 Dollar auf der Bank, dazu fünf Häuser, zwei Lehmhütten, 270 Stück Vieh und ein paar Schafe.

Buhari war früher schon als Militärherrscher Staatschef seines Landes und ist sicher kein armer Mann. Aber immerhin erklärt er, was er hat. Tansanias neuer, John Magufuli, verbot als eine der ersten Amtshandlungen ehemaligen Regierungsmitgliedern die Auslandsreisen auf Staatskosten.

Die Regel sind solche Beispiele nicht. Natürlich geraten Politiker auf allen Kontinenten in den Ruch, sich zu bereichern, von Israel bis Frankreich, von Spanien bis Australien. Doch auch wenn es ein trauriges Klischee bedient: Korrupte Regierungschefs gibt es in Afrika mit seinen mehr als 300 Millionen Menschen in Armut besonders viele.

Selbst wer hoffnungsvoll beginnt, kann später schwer enttäuschen: Robert Mugabe (Simbabwe), José Eduardo dos Santos (Angola) und Paul Biya (Kamerun) waren vor mehr als 30 Jahren als Volkshelden gestartet. Ihre genauen Vermögenswerte kennen heute wohl nur sie selbst, aber wirtschaftliche Verflechtungen und ihr Lebenswandel weisen sie als waschechte Kleptokraten aus.

Sie haben es mit sieben anderen Herrschern auf die Liste der wohlhabendsten Machthaber des Kontinents geschafft. Fast immer sind erhebliche Ländereien und noch massivere Rohstoffvorkommen die Basis der Vermögen.

Hier sind Afrikas reichste Staats- und Regierungschefs im Überblick: Spiegel.de/fotostreckeAfrica„Mister Präsident : Ich dachte, all die Millionen von Dollar, sein für Hilfe um uns zu erziehen und unsere Familien zu helfen, ihre Pflanzen zu wässern“?

BIZ befürchtet Banken-Crash in China

In China zeichnet sich eine erhebliche Schuldenkrise der Unternehmen an. Die Lücke zwischen der gesamten Wirtschaftsleistung und den Schulden der Firmen liegt mittlerweile 30 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich erwartet eine Banken-Krise.

Im Juni hatte schon der Internationale Währungsfonds (IWF) vor den hohen Schuldenständen in China gewarnt und ein sofortiges Gegensteuern angemahnt. Die Volkswirte der BIZ sehen auch Chinas Fähigkeit zum Schuldendienst, also zur Zahlung der Zinsen und zur Tilgung, auf einem im internationalen Vergleich schwachen Niveau. Der IWF fürchtet, dass die Unternehmensschulden in China Überhand nehmen – immerhin liegen sie bei 145 Prozent der Wirtschaftsleistung. Allerdings schneidet Brasilien noch schwächer ab.

Die hohe Verschuldung der Unternehmen beunruhigt inzwischen auch die chinesische Bankenaufsicht. Sie drängt Banken dazu, sich untereinander besser über ausfallgefährdete Schuldner zu verständigen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, berichtete Caixin am Freitag.

Die Komitees sollten mindestens drei Gläubigerbanken umfassen und Verhandlungen mit den Schuldnerfirmen führen, um einen tragfähigen Rückzahlungsplan zu entwickeln. In der Provinz Henan gibt es diese Komitees bereits – sie umfassen dort 125 Banken, welche die Schuldentragfähigkeit von über 500 Unternehmen untersuchen. Der Umfang der betreffenden Schulden beträgt demnach über 120 Milliarden Euro und entspricht fast 50 Prozent aller Unternehmensschulden in der Provinz. BIS Quarterly Review

Chines Dollar

Chines Dollar

Geschäftsmodell Strafzahlungen für Banken

Seit Ausbruch der Finanzkrise haben Banken strafzahlungen
schon Hunderte von Milliarden Dollar an Strafen bezahlt. Solche «litigation costs» gehören inzwischen in gewisser Weise zum Geschäftsmodell. Genauso auch deren Vermeidung.Gehören «litigation costs» in gewisser Weise nun zum Geschäftsmodell. Und auch die Vermeidung ebensolcher: Die Banken investieren Unsummen in die «Compliance», also in Systeme und Prozesse, die garantieren sollen, dass alles konform mit den in den letzten Jahren explodierten Regelwerken läuft.

Die Strafzahlungsliste -Liste führt die Bank of America mit 65,6 Mrd. $ und JP Morgan mit 42,4 Mrd. $ an. Geschultert haben die Banken die Beträge, indem sie auf ihr Eigenkapital zurückgreifen mussten, Geschäftsbereiche verkauften, allfällige Gewinne sozusagen gleich wieder an die Behörden überwiesen haben und die Kosten vor allem durch Personalabbau gekürzt haben.

Die Deutsche Bank hat durch die angekündigte Strafzahlung an die USA ein veritables Problem. Eine Rekordsumme von 14 Milliarden US-Dollar soll die Bank für die Verschleierung von Risiken am Immobilienmarkt an US-Anleger berappen. Zurückgestellt hat die Deutsche Bank für Rechtsstreitigkeiten jedoch lediglich 5,5 Milliarden Euro. Davon eingerechnet sind rund 2,5 Milliarden Euro Strafzahlungen wegen Geldwäschevorwürfe in Russland, so dass unter dem Strich etwa drei Milliarden Euro für die Rekordstrafe an die USA verbleiben.

In ihrer aktuellen Verfassung könnte die Deutsche Bank die von der US-Regierung avisierte Milliarden-Strafe nicht zahlen. Auch ein geringerer Betrag würde der Bank enorm zu schaffen machen. Eine Lösung könnte die Verstaatlichung der Bank sein.

Noch nie in der Wirtschaftsgeschichte ist eine Branche mit so hohen Strafen belegt worden, wie die Banken. 260 Mrd. $ haben amerikanische und europäische Banken laut Morgan Stanley seit der Finanzkrise von 2008 bis Mitte letzten Jahres an die Behörden dies- und jenseits des Atlantiks überwiesen. Mit weiteren 65 Mrd. $ ist zu rechnen.

Winfried Besslich http://www.w-t-w.org/en/winfried-besslich/

Winfried Besslich
http://www.w-t-w.org/en/winfried-besslich/

09/11: 15 Jahre danach hat Deutschland noch immer nicht alle Sanktionen gegen Terrorverdächtige umgesetzt

Sein Name: Aqeel A. Seine Nationalität: Saudi. Der Vorwurf: Er war Direktor einer islamischen Stiftung, die Al Kaida mit Millionenbeträgen finanziert haben soll. Seit 2004 steht sein Name deshalb auf den Sanktionslisten von UN und EU. All sein Vermögen, Gelder, Aktien und Immobilien sollten eingefroren werden. Doch in Deutschland passierte nichts. Aqeel A. hat die mit seinem Grundstück erzielten Einnahmen offenbar der Berliner Al Nur Moschee zur Verfügung gestellt, die seit Jahren verdächtigt wird, Propaganda für Terrororganisationen zu betreiben.

Letzte Woche fanden in den USA Gedenkfeiern für die beinahe 3000 Todesopfer statt. Rings um den Globus geht der Terror weiter: Militärisch ist dem nur schwer beizukommen, das zeigen die vergangenen Jahre. Um so wichtiger ist es, Terrororganisationen den Geldhahn zuzudrehen. Doch Deutsche Behörden warten seit Jahren ratlos auf eine „Dienstanweisung“, wie sie die Geschäfte von Terrorverdächtigen stoppen sollen.

Ein Fanal gegen die westliche Welt: 9/11. Tausende Tote auf amerikanischem Boden. Die Katastrophe von New York und Washington. Dann folgen Madrid und London. Über Monate geplante, hochkomplexe Anschläge – verübt vom Terrornetzwerk Al Kaida.

Der saudische Terrorchef Osama bin Laden investierte Millionen Dollar in den Tausendfachen Mord an unschuldigen Menschen.

Der Terror und seine Geldströme – damit beschäftigt sich Andreas Frank seit Jahren. Der renommierte Finanzexperte berät Sicherheitsbehörden und den Europarat:

Andreas Frank, Finanzexperte

„Wir haben ja auch UN-Resolutionen, die verhindern sollen, dass solche Gelder geschleust werden, dass bestimmte Namen nicht mehr die Möglichkeit haben den Terror weltweit zu finanzieren über Charities, über Immobilienkäufe oder -verkäufe. Da hat man Gesetzgrundlagen geschaffen, das Problem ist, dass in diesem Bereich oft Gesetze nicht umgesetzt werden.“

Zum Beispiel mitten in der deutschen Hauptstadt. Ausgerechnet ein Mann, der in den Augen internationaler Sicherheitsbehörden mitverantwortlich für den Al Kaida Terror sein soll, verfügt über Immobilien in Neukölln, obwohl UN- und EU-Verordnungen das untersagen: der saudische Staatsbürger Scheich Aqeel A. war Direktor der „Islamischen Al Haramain-Stiftung“ in Riad. In diesen über Jahre streng geheim gehaltenen Papieren aus dem 09/11-Untesuchungsbericht heißt es über diese Stiftung:

Die CIA, das Finanzministerium und FBI-Offizielle sind besorgt über die Beziehungen der Al-Haramain-Stiftung zur saudischen Regierung sowie ihre Verwicklung in terroristische Aktivitäten.

Aqeel A. bestreitet jemals Terror unterstützt zu haben. Auf der Terror- und Sanktionsliste der EU landete sein Name 2004 aber genau wegen dieses Vorwurfs:

Andreas Frank, Finanzexperte

„Wenn man die EU-Verordnung liest, ist es ganz klar, dass die Leute, die auf der Liste sind, das denen gegenüber ein Verfügungsverbot besteht und das heißt, die dürfen keine Immobilien erwerben. Das heißt, sie dürfen ins Grundbuch nicht eingetragen werden und jeder, der mit diesen Personen in geschäftlichen Kontakt ist, darf diesen Kontakt nicht weiterpflegen.“

Trotzdem konnte der mutmaßliche Terrorpate Aqeel A. hier über ein Jahrzehnt unbehelligt Geschäfte machen. Seine Gebäude sind an mehrere Baufirmen vermietet und an einen Verlag mit dem Namen Al Hayat. Ist der Saudi Aqeel A. hier persönlich auch der Vermieter?

F: Im Grundbuch steht ein Herr A., kennen sie den, wissen sie wer es ist?

M: „nein, ne, wir zahlen die Miete an der islamischen Gemeinschaft“

Hinter der „islamischen Gemeinschaft“ verbirgt sich eine von Berlins radikalsten Moscheen, die Al Nur. Ausgerechnet sie profitiert also von dem Grundstücksgeschäft des Saudis und kassiert nach Angaben der Firmen die Miete. Die Al Nur Moschee sorgt seit mehr als 10 Jahren für Schlagzeilen im Zusammenhang mit antisemitischer und islamistischer Hetze. Aqeel A. war nach KONTRASTE-Recherchen auch der wichtigste Finanzier der Al Nur Moschee……..Kontraste vom 15.09.2016
Beitrag von Sascha Adamek und Jo Goll
Video bei Kontraste
andreas-frank-bei-kontraste

Ermittlungen gegen Donald J. Trump Foundation

Presseenthüllungen führen zu rechtlichen Schritten gegen die Trump-Stiftung. Der Wahlkampf wird zum Gerichtsdrama.

Der US-Bundesstaat New York hat Ermittlungen gegen die Stiftung des Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aufgenommen. Es bestehe der Verdacht, dass die „Donald J. Trump Foundation“ gegen Gesetze zur Regulierung von Wohltätigkeitsorganisationen verstoßen habe, sagte der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman dem Nachrichtensender CNN.

Politisch brisanter war ein offensichtlicher und anscheinend erfolgreicher Bestechungsversuch im Jahr 2013. Der Wahlverein von Pam Bondi, der republikanischen Generalstaatsanwältin von Florida, erhielt 25’000 Dollar, von der Trump-Stiftung. Dies zu einem Zeitpunkt, da sie mit der Untersuchung von Betrugsvorwürfen gegen die umstrittene «Trump-University» befasst war. Die Untersuchung wurde prompt eingestellt, wenige Tage nachdem der Check eingetroffen war. Die politische Spende war gemäss Stiftungsrecht offenkundig illegal und wurde in den Büchern mit einem Trick verschleiert. Demokraten fordern jetzt eine eingehende Untersuchung des Vorgangs durch die Justizministerin, Loretta Lynch.

 Kostas Koufogiorgos www.koufogiorgos.de

Kostas Koufogiorgos
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