Wer ist Olaf Scholz?

So tickt der künftige Finanzminister Olaf Scholz.
Nüchtern, pragmatisch und sehr, sehr selbstbewusst: Hamburgs Noch-Bürgermeister dürfte im Berliner Finanzministerium eine prägende Figur der großen Koalition werden.

Der Mann vorne am roten Pult strahlte Souveränität und Beherrschung aus. Kritische Fragen? Wurden mit kühler Schärfe retourniert, mit ironischer Beiläufigkeit abgebügelt, hier und da sogar ein klein wenig belächelt. Tja, Fachkenntnisse müsste man haben… Nichts, gar nichts sah nach Wackeln oder Wanken aus. Die Botschaft war klar: Kurs setzen – und halten….Euractiv

Man hätte im Sommer 2017 schon ahnen können, was auf Olaf Scholz zukommt. @OlafScholz

KITTIHAWK-Christiane Lokar
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Crash, Baisse oder nur Korrektur?

Dow:
An den Börsen kommt es alle paar Jahre zu grösseren Turbulenzen. Dann ist schnell von einem Crash die Rede – auch in diesen Tagen. Ist das angemessen? Aktienkurse die in diesem Umfeld nur schon um 20 Prozent runtergehen, haben einen gewaltigen Einfluss auf die gesamte Wirtschaft…NZZ

In Davos klopfte sich die Welt-Elite auf die Schultern. Planet Erde blüht.

14 Tage später steht der Globus vor einem Black Tuesday. Panik greift um sich.

Das war der grösster Punkte-Absturz des Dow Jones seit langem, zwischenzeitlich nah an minus 7 Prozent; dem Moment, an dem die Märkte unterbrochen würden. Wenn das so weiter geht, dann wird es kritisch. Denn den Notenbanken fehlt die Munition für wirksame Interventionen.

Bitcoin ringt mit dem Tod

Fällt Krypto unter 8000 Dollar, droht schneller Niedergang. Die 10jährigen US-Staatsoblis nähern sich 3 Prozent Rendite. Gleiche Schweizer Bundes-Anleihen durchschritten die Nulllinie. In Deutschland sind 1 Prozent in Sicht. Die Aktien tauchen, minus 2 und mehr Prozent in Asien. Und Bitcoin? Crasht der Krypto-Hype, könnte das ein Fanal sein.
„Es gab schon viele Crashs bei Bitcoin, aber das Coin kam immer wieder zurück“. So lautete ein Satz, der kritischen Stimmen gerne entgegengehalten wurde.

Aber der Crash seit dem Allzeithoch von Bitcoin vom Dezember 2017 ist anders. Er ist der erste wirkliche „Mainstream-Crash“ – und er passiert zu einer Zeit, in der Bitcoin eigentlich stark gefragt sein sollte.

Erleben wir gerade einen Crash, eine Baisse oder nur eine Korrektur?

Marian Kamensky
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Digitalisierung: Chance oder Bedrohung?

Bedroht die Digitalisierung Arbeitsplätze oder bietet sie neue Chancen?
Digitalisierung vernichtet einer Studie zufolge viele Arbeitsplätze in Deutschland. Danach könnten in den kommenden fünf Jahren 3,4 Millionen Stellen wegfallen. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Arbeitswelt immer digitaler wird.

Zahntechniker erstellen Prothesen mit dem 3D-Drucker. Zimmerer vermessen Räume mit Lasertechnik und erstellen im PC digitale Modelle. Das alles ist längst Wirklichkeit. Und doch ist die Digitalisierung für viele ein Schreckensgespenst. Denn viele Menschen können nur schwer einschätzen, wie sich ihre eigenen Arbeitsplätze durch die voranschreitende Technisierung verändern werden. Die größte Sorge vieler ist, dass ihre Arbeit irgendwann überflüssig wird, weil der Job von einem Roboter oder einem Computerprogramm erledigt wird.

@Bitkom Studie: 25 Prozent der Unternehmen durch Digitalisierung bedroht.
Nun heißt es, dass in den nächsten fünf Jahren 3,4 Millionen Arbeitsplätze wegfallen werden. Das wirkt bedrohlich. Diese Zahl stammt aus einer Studie des Branchenverbands Bitkom. Der Verband hat 500 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland in einer repräsentative Umfrage befragt. Bitkom-Charts-Digitalisierung-der-Wirtschaft

Dr. Jan Tomaschoff
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Frauen zahlen den höchsten Preis

Wie man superreich wird

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Besonders Frauen leiden unter dieser fatalen Schieflage. Das derzeitige Wirtschaftssystem fußt auf ihrer konsequenten Ausbeutung. Weltweit werden Frauen schlechter bezahlt als Männer. Überproportional oft arbeiten sie in schlecht bezahlten Berufen und in unsicheren Arbeitsverhältnissen. Sie leisten unbezahlte Pflege- und Sorgearbeit im Umfang von schätzungsweise 10 Billionen US-Dollar jährlich und subventionieren damit die globale Wirtschaft. Frauen funktionieren für die Wirtschaft – die Wirtschaft aber nicht für die Frauen….news.oxfam.de

Forderungen: Extreme Ungleichheit beenden!

Die zukünftige Bundesregierung muss Ungleichheit abbauen – zwischen Arm und Reich, zwischen Frauen und Männern – in Deutschland und weltweit. Diese konkreten Maßnahmen fordert Oxfam.

82 Prozent des globalen Vermögenswachstums gingen im letzten Jahr an das reichste Prozent der Weltbevölkerung, während das Vermögen der ärmeren Hälfte der Welt bevölkerung stagnierte. Diese extreme Ungleichheit hält Menschen in Armut gefangen, zerstört den gesellschaftlichen Zusammenhalt, ist ökonomisch kontraproduktiv und in der Konsequenz für uns alle katastrophal. Dies sind Folgen politischer Entscheidungen, die geändert werden können und müssen: Um die weltweit rasant zunehmende Ungleichheit zu überwinden, brauchen wir gerechte Steuern, faire Einkommen für Frauen und Männer sowie Investitionen in Bildung und Gesundheit für alle. Das muss die zukünftige Bundesregierung dafür tun:

Steuervermeidung von Konzernen und Superreichen stoppen!
Steuervermeidung
Faire Einkommen für Frauen und Männer durchsetzen!
Einkommen
In Bildung und Gesundheit für alle investieren!
Bildung

Forderungen extreme Ungleichheit beenden

Bericht EN-Reward Work Not Wealth

Nobelpreisträger Pissarides „Trump nimmt den Armen und gibt den Reichen“

Donald Trump stellt sich gern als Anwalt der kleinen Leute dar. Doch seine Steuerreform erhöht die Ungleichheit, warnt Nobelpreisträger Pissarides in Davos. Für Deutschland hat er eine besondere Botschaft…Der Spiegel

Kryptowährungen: Ist Bitcoin am Ende?

Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin befindet sich in einem steilen Abwärtstrend. Soviel lässt sich sagen. An der weltgrößten Börse Bitstamp werden derzeit rund 11.270 Dollar bezahlt, auch wenn der Kurs schon einmal kurzzeitig weniger als 10.000 Dollar betrug. Damit beträgt das Minus seit dem Höchstkurs am 11. Dezember 42 Prozent. Auch an anderen Handelsplätzen ist der Preis in den vergangenen fünf Wochen mittlerweile um fast die Hälfte gefallen.

Bitcoin und Co. werden in einem monetär stabilen Umfeld nur wenig an der Hackordnung ändern. Bitcoin und andere Kryptowährungen fordern das staatliche Währungsmonopol heraus. Die Befürworter dieser privaten Währungen betonen, dass auch beim Geld der Wettbewerb zu einem besseren Ergebnis führen wird. Doch gar so einfach ist die Sache nicht…Ist privates Geld das bessere Geld?

Wer an eine Bitcoin-Blase glaubt, hat null kapiert.
Der heftige Kursturz des Bitcoin senkt den Preis, aber nicht den Wert. Denn die Kryptowährungen stehen für ein dezentrales Finanzsystem und eine Welt, die Hunger auf Experimente hat.

Platzt jetzt die Blase? Es scheint, als ob viele Finanz-Experten erleichtert aufatmen. Endlich passiert das, was sie die ganze Zeit vorausgesagt haben. Bitcoin und die restlichen Kryptowährungen fallen auf den Wert, der ihnen zusteht: null. Seit Dezember hat Bitcoin immerhin mehr als 50 Prozent seines Kurses eingebüßt.

Viele andere Coins sind auch in den Keller gerauscht. Es wird verzweifelt nach Gründen gesucht. Verbote in Korea oder das chinesische Neujahrsfest, zu dem traditionell Anlagen in Bargeld gewandelt werden, um Geschenke zu kaufen. Doch langsam. Ist es wirklich eine Blase, die gerade platzt?

Im vergangenen Jahr hat es eine eindrucksvolle Rallye bei Kryptowährungen gegeben. Alle Ampeln standen das ganze Jahr auf Grün. Es ging nur noch nach oben. Wer früh mit übersichtlichen 250 Euro zum Beispiel in Ether eingestiegen war, durfte sich am Ende des Jahres über den Gegenwert eines Luxusurlaubes in der Karibik freuen. Das lockte schließlich auch viele Nicht-Experten und Abenteurer in den Markt.

Das ist auch ein Grund dafür, dass dieser Kryptomarkt so volatil, undurchschaubar und schwer einzuschätzen ist. Denn hier hat sich inzwischen eine bunte Mischung aus Techfreaks, Glücksspielern und Überzeugungstätern versammelt.

Die einen wollen vor allem schnelles Geld, die anderen glauben an den Wert der Coins. Aber was genau soll denn der Wert von Bitcoins und Ether sein? Haben die Dinger überhaupt einen Wert?

Steht dem Bitcoin ein realer Wert entgegen? Banker und Anlage-Gurus wie Warren Buffet verneinen. Mit anderen Worten: Es gibt nichts, was diese digitalen Taler wertvoll macht.

Ist Bitcoin am Ende?
Angesichts der jüngsten Kursverluste triumphieren derzeit die Bitcoin-Skeptiker. Die Anhänger sind verunsichert. Doch für einen Abgesang ist es wohl noch zu früh…Abgesang

Mit «Cum-Ex»-Geschäften den Staat um 5,3 Milliarden Euro betrogen

Steuersünder sollen den deutschen Staat um 5,3 Milliarden Euro betrogen haben
Mit sogenannten «Cum-Ex»-Geschäften sollen Banken und Börsenhändler laut Medienberichten den deutschen Fiskus um Einnahmen von 5,3 Milliarden Euro gebracht haben. Bei den umstrittene Cum-Ex-Deals schoben Investoren rund um den Dividendenstichtag Aktien mit («cum») und ohne («ex») Ausschüttungsanspruch rasch zwischen mehreren Beteiligten hin und her, bis dem Fiskus nicht mehr klar war, wem sie überhaupt gehörten. Die Folge: Bescheinigungen für die Rückerstattung der Kapitalertragsteuer wurden mehrfach ausgestellt, obwohl die Steuer nur einmal gezahlt wurde. Ob das illegal war, ist noch nicht abschliessend richterlich geklärt.
Die zuständige Staatsanwaltschaft droht mit Gefängnis.

Damit liegt im größten deutschen Steuerskandal erstmals eine konkrete Zahl vor, berichtet die «Süddeutsche Zeitung». Staatsanwälte und Steuerfahnder gingen inzwischen 417 Verdachtsfällen nach, meldeten die Zeitung sowie die beiden deutschen Sender NDR und WDR am Mittwoch unter Berufung auf das Finanzministerium. Demnach habe der Fiskus bisher 2,4 Milliarden Euro erfolgreich zurückgefordert oder wegen frühzeitigen Verdachts erst gar nicht ausgezahlt. Die Zahl der Verdachtsfälle sei zuletzt von 259 im Oktober 2017 auf 417 im Januar 2018 gestiegen. Ermittler rechneten mit weiteren Fällen.
 

So funktionierten die „Cum-Ex“-Geschäfte / Infografiken

In Deutschland hat die Mafia leichtes Spiel

Razzia gegen die Mafia In Deutschland hat die`Ndranghtea leichtes Spiel.

Almut Siefert berichte: Millionen von Euro wurden beschlagnahmt, 169 Verdächtige wurden festgenommen: Die Razzia gegen die `Ndranghtea in Italien und Deutschland zeigt, wie weit und gut verzweigt das Wirtschaftsnetz der Mafia ist.

Die Italiener verstehen es, ihren Ermittlungen von Anfang an die richtigen Namen zu geben. Laut griechischer Sage stellt der Unterwelt-Fluss Styx die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der der Toten dar. Wie ein Fluss sich in der Landschaft verzweigt, ist auch die italienische Mafia in die Wirtschaft Italiens eingedrungen. Wenn es dazu noch Beweise bedurft haben sollte, lieferte diese nun die Operation „Stige“, wie Styx auf italienisch heißt.

Mehr zu diesem Thema: Zwei Festnahmen im Rems-Murr-Kreis….  Stuttgarter-Nachrichten.

Italienischen Ermittlern ist ein Schlag gegen die mächtige Mafia-Organisation ‚Ndrangheta gelungen. Der Arm der kriminellen Gruppierung reicht längst bis nach Deutschland – in mehreren Bundesländern wurden am Dienstag insgesamt elf Verdächtige gefasst.
Welchen Einfluss hat die Mafia in Deutschland?
Dem Bundeskriminalamt zufolge ist Deutschland für Mitglieder der Mafia vor allem ein Flucht- und Rückzugsort….Focus/ So erschreckend stark ist die Mafia in Deutschland

Warum Sie womöglich mehr über Ihre Finanzen wissen als andere

Die meisten halten sich für gut informiert, doch jeder Vierte kann den Begriff „Inflation“ nicht erklären – laut Bankenverband ist das Finanzwissen der Deutschen verbesserungswürdig. Aller Deutschen?

Können Sie den Begriff Inflation erklären? Vermutlich schon – schließlich lesen Sie gerade diese Finanz-News und stöbern möglicherweise des Öfteren in unseren Nachrichten, Ratgebern oder Lexika. Jeder vierte Deutsche allerdings weiß nicht, was Inflation bedeutet. Das hat die GfK in einer Umfrage für den Bankenverband unter rund 1.000 Bundesbürgern herausgefunden.

Falls Sie zu den bisher Unwissenden gehören oder Ihr Wissen auffrischen wollen, werfen Sie einen Blick in unseren Lexikoneintrag zur Inflation…Finanzwissen

Warum versagt die Geldwäsche Aufsicht?

Finanzermittlungen: Tausende Geldwäsche-Meldungen stauen sich beim Zoll.

Innerhalb weniger Monate hat sich nach SPIEGEL-Informationen eine gewaltige Menge von Geldwäsche-Verdachtsanzeigen beim Zoll angestaut. Mehr als 24.000 Meldungen liegen dort auf Halde.

Jörg Diehl berichtet: Eine neue Sondereinheit des Zolls (welche auf Betreiben des damaligen Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble (CDU) gegen die massiven Bedenken vieler Fachleute vom Bundeskriminalamt (BKA) zum Zoll verlagert wurden) entwickelt sich zunehmend zum Problem. Nach Informationen des SPIEGEL hat die im Juli zum Zoll verlegte Financial Intelligence Unit (FIU) von etwa 29.000 Geldwäscheverdachtsanzeigen bislang mehr als 24.000 in der Bearbeitung zurückstellen müssen.

Wie aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf die Anfrage des linken Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi hervorgeht, übermittelte die FIU erst knapp 4100 Geldwäscheverdachtsanzeigen an Polizei, Staatsanwaltschaften und Finanzbehörden zur weiteren Bearbeitung, knapp 900 weitere Fälle wurden eingestellt.

„Das ist eine sicherheitspolitische Katastrophe“, sagt der stellvertretende Bundesvorsitzende des Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler. „Damit ist die Geldwäschebekämpfung in Deutschland nahezu komplett vor die Wand gefahren worden.“ Die Zahlen beschönigten die Situation sogar noch. Unter den Meldungen, die an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet worden sind, „befinden sich nur wenige Vorgänge mit Substanz“, sagt Fiedler….Geldwäsche Meldungen stauen sich beim Zoll

Christiane Pfohlmann
www.w-t-w.org/en/cartoon/christiane-pfohlmann
www.pfohlmann.de

Organisierte Kriminalität – Was geht das Frauen an?

Es stellt sich die Frage an Politik und Justiz: Will man Aufklärung und Bestrafung oder will man das nicht? Hat Korruption bereits Behörden, Politik und Rechtsysteme unterwandert?
Wie wird mit Whistleblowern umgegangen?

Venezuela droht die Staatspleite

Seit Tagen rätseln Anleger über die Finanzlage Venezuelas. Die Regierung lässt Investoren über künftige Zahlungen im Unklaren.
 
Venezuelas falscher Börsenboom. Der Börsenindex in Caracas hat dieses Jahr 4446% zugelegt. Seine wichtigste Bank ist an der Börse fünfmal so viel wert wie Apple. Wie ist das möglich?

Ein normaler Taschenrechner reicht nicht, um die unglaublichen Summen auszurechnen, die dieses Jahr an der Börse von Caracas entstehen: So war der Banco Mercantil Servicios Financieros dort Anfang der Woche 4,6 Bio. $ wert, also rund fünf Mal so viel wie Apple, das teuerste Unternehmen der Welt. Gleichzeitig hat der Börsenindex in Caracas dieses Jahr erstaunliche 4446% zugelegt. Auch das ist einsamer Weltrekord unter den globalen Aktienmärkten.

Dieser Börsenboom erstaunt, denn aus Venezuelas Wirtschaft gibt es absolut nichts Positives zu berichten. Jetzt soll eine Kryptowährung Venezuelas Wirtschaft retten. Venezuelas sozialistischer Staatschef Maduro sucht verzweifelt nach Wegen, um den völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch abzuwenden. Nun soll es eine neue Währung namens „Petro“ richten…Der Spiegel

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