Der große Diebstahl in Europa

Grand Theft Europe

Es ist der größte laufende Steuerbetrug Europas: Organisierte Banden berauben die Mitgliedstaaten der Europäischen Union nach Schätzungen der EU-Kommission jedes Jahr um sagenhafte 50 Milliarden Euro. Umsatzsteuerkarusselle verursachen in Deutschland einen jährlichen Schaden von geschätzt 5 Milliarden bis 14 Milliarden Euro.

Mangelnde Kooperation und die Unfähigkeit der Staaten, sich bei Steuerfragen zu einigen, kosten die Öffentlichkeit Milliarden.

Deutschland bremst beim Kampf gegen den Steuerbetrug besonders.Aktuell sehen europäische Behörden eine große Gefahr von Karussellbetrug über Ökostromzertifikate.

Anhand des Karrierepfades eines Drahtziehers von Steuerkarussellen in Deutschland beschreibt CORRECTIV die Strukturen dieser Form von Organisierter Kriminalität und die Schwierigkeiten, sie zu bekämpfen. Correctiv

Für das Rechercheprojekt Grand Theft Europe haben sich 35 vom Recherchezentrum CORRECTIV koordinierte Medienpartner aus ganz Europa vernetzt. Gemeinsam hat das Netzwerk Umsatzsteuerkarusselle durchleuchtet, den größten laufenden Steuerbetrug in der EU. Die Recherche hat zu zahlreichen Artikeln, einem Podcast, einem Newsgame und mehreren TV-Dokumentationen geführt. Das Projekt: www.grand-theft-europe.com

– Addendum

Untersuchungen über die Finanzen des US-Präsidenten Donald Trump

Die Deutsche Bank händigt offenbar Finanzunterlagen Trumps an Behörden aus.
Nach den Russland-Untersuchungen Robert Muellers konzentrieren sich die Ermittler in Behörden und Kongress nun auf seine Finanzen.

(dpa) Laut Angaben des amerikanischen TV-Senders CNN hat die Deutsche Bank Finanzunterlagen des amerikanischen Präsidenten an die Ermittlungsbehörden in New York ausgehändigt. Die Deutsche Bank machte auf Anfrage keine Angaben zu der Sache. Die Bank hatte aber bereits zuvor im Grundsatz erklärt: «Wir bekennen uns zur Kooperation mit autorisierten Ermittlungen.» Auch die Staatsanwaltschaft in New York kommentierte den Sachverhalt auf Anfrage nicht.

Mehrere Ausschüsse des amerikanischen Abgeordnetenhauses verlangen ebenfalls Unterlagen von der Deutschen Bank, die Trump Kredite in Milliardenhöhe gegeben haben soll. Die Staatsanwaltschaft hatte im März um die Herausgabe der Unterlagen gebeten, nachdem ein Zivilverfahren eröffnet worden war.

Bei den Untersuchungen in New York stehen laut CNN das neue Trump-Hotel in Washington, zwei weitere Hotels in Miami und Chicago und der Übernahmeversuch des American-Football-Teams Buffalo Bill im Zentrum.

Lange Zeit war die Deutsche Bank nach Informationen der «New York Times» eines der wenigen Geldinstitute, mit dem Trump noch in Geschäftsbeziehungen stand. Zu Beginn der Amtszeit soll der Schuldenstand Trumps bei dem Bankhaus bei 300 Millionen Dollar gelegen haben.

Claytoonz

Rendite abseits der Börse

Anlegen ist mehr als kotierte Wertschriften. Wer auf Liquidität verzichtet, kann die Rendite verbessern, etwa mit Anlagen in Crowdfunding, nichtkotierte Aktien oder Private Debt.

Werner Grundlehner berichtet: Crowdfunding
Anfang des laufenden Jahrzehnts sorgte eine neue Art der Finanzierung über das Internet für Furore. Crowdfunding ist der englische Begriff für Schwarmfinanzierung. Dabei handelt es sich um die internetbasierte Finanzierung von Projekten durch eine grosse Anzahl von Personen mit kleinen Beträgen auf der Basis kostengünstiger Prozesse und standardisierter Dokumente. Ursprünglich ging es dabei meist um wohltätige Projekte und um Firmengründungen. Die «Rendite» war in den Anfangszeiten meist moralisch oder symbolisch: Der Investor darf etwa als Erster das neue Produkt eines Startups zu Vorzugskonditionen beziehen.

Doch über die Jahre hat sich das «Crowd»-Modell entwickelt und auf andere Bereiche wie das Crowdlending oder das Immobiliengeschäft ausgedehnt. Zahlreiche Anbieter – auch in der Schweiz – betreiben das Crowdfunding mittlerweile als kommerzielles Geschäftsmodell. Crowdinvesting erreichte im Jahr 2017 gemäss der Fachhochschule Luzern ein Volumen von fast 380 Mio. Fr. Die Zahlen für das vergangene Jahr werden erst Ende Mai publiziert. Einzelne Beobachter rechnen damit, dass 2019 die Milliardengrenze geknackt wird. Punkto investiertes Volumen pro Kopf liegt die Schweiz noch deutlich hinter den USA und Grossbritannien zurück, wo der Wert rund viermal höher liegt. Auf dem Schweizer Markt tummelt sich eine Vielzahl von Crowdfunding-Plattformen, wenige Marktführer beherrschen aber den Grossteil des Marktes. Erste Anbieter experimentieren mit Blockchain-basierten Lösungen.

Auch professionelle Investoren nehmen Crowdfunding mittlerweile als interessante Anlage wahr….NZZ.ch

Immobiliensektor, eine Party mit schmutzigem Geld

Die Zoll-Spezialeinheit zur Bekämpfung der Geldwäsche Financial Intelligence Unit (FIU) bleibt ein Krisenherd der Geldwäschebekämpfung. Deutschland ist Gangster’s Paradise – insbesondere im .

Jörg Diehl berichtet: Unbearbeitete Hinweise Zoll kriegt Probleme bei Geldwäsche-Spezialeinheit nicht in den Griff. Das Chaos in der Spezialeinheit des Zolls zur Geldwäsche-Bekämpfung hält an. Nach SPIEGEL-Informationen stauen sich immer noch fast 20.000 Hinweise von Banken bei der Behörde.

Auch anderthalb Jahre nach dem Start der Zoll-Spezialeinheit zur Bekämpfung der Geldwäsche scheint kein Ende ihrer gewaltigen Probleme in Sicht. Noch immer stauen sich bei der sogenannten Financial Intelligence Unit (FIU) im Kölner Zollkriminalamt fast 20.000 Hinweise auf verdächtige Transaktionen, die bislang nicht bearbeitet worden sind. Diese Hinweise kommen vor allem von Banken. Sie sind dazu verpflichtet, auffällige Kontobewegungen der FIU zu melden.

Aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Fabio de Masi hervorgeht, konnte die FIU den gewaltigen Hinweisrückstau zwischen Sommer 2018 und Anfang 2019 nur zeitweise abbauen. Inzwischen ist er wieder so groß wie im August des vergangenen Jahres. Insgesamt sind bei der FIU seit Frühsommer 2017 rund 121.000 Verdachtsmeldungen eingegangen. In etwas mehr als fünf Prozent dieser Fälle gab es Hinweise auf Terrorfinanzierung.

„Die FIU bleibt ein Krisenherd der Geldwäschebekämpfung“, sagt der Parlamentarier de Masi, Finanzexperte der Linkspartei im Bundestag. „Deutschland ist weiterhin Gangster’s Paradise – insbesondere im Immobiliensektor, wo eine Party mit schmutzigem Geld steigt. Das Staatsversagen muss beendet werden, wir brauchen endlich einen Masterplan Geldwäsche.“…..Spiegel.de

Im Video: Geldwäsche-Paradies Deutschland – Verbrechen lohnt sich!

Teilzeitarbeit kann zu einer Vorsorge-Falle werden

Vor allem Frauen haben fürs Alter oft nicht genug gespart.

Michael Ferber berichtet: Frauen verdienen durchschnittlich ein Drittel weniger als Männer, und sie nehmen häufiger Auszeiten, beispielsweise wegen Kindern. So kommen sie im Alter oft nicht auf die 80% des vorherigen Einkommens, die sie eigentlich bräuchten. Und es gibt Dinge, die alle Sparer in der Säule 3a beachten sollten.

Frauen verdienen durchschnittlich ein Drittel weniger als Männer, und sie nehmen häufiger Auszeiten, beispielsweise wegen Kindern. So kommen sie im Alter oft nicht auf die 80% des vorherigen Einkommens, die sie eigentlich bräuchten. Und es gibt Dinge, die alle Sparer in der Säule 3a beachten sollten.

Nicht nur in der Schweiz sorgen Frauen weniger gut privat für das Alter vor als Männer. Mit 51% ist der Anteil der Frauen, die regelmässig in die steuerbegünstigte Säule 3a einzahlen, geringer als derjenige der Männer (58%), wie es in einer Vorsorgestudie der Grossbank Credit Suisse heisst. Unter gleichen Bedingungen würden Frauen leicht mehr in ihre private Vorsorge investieren als Männer. Frauen verdienen weniger

Das jährliche mittlere Bruttoerwerbseinkommen von im Jahr 2015 zur privaten Vorsorge befragten Frauen lag im Median mit 51 600 Fr. um rund 35% niedriger als dasjenige der Männer (79 730 Fr.).  Frauen verdienen weniger.

Was sind die Gründe dafür?
Dies dürfte erstens damit zusammenhängen, dass Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer. Laut der Studie nimmt die Wahrscheinlichkeit, über eine Säule 3a zu verfügen und regelmässig in diese einzuzahlen, in erster Linie mit dem Einkommen zu. Unterbrüche sorgen für Lücken….NZZ.ch

Frauen würden mehr einzahlen, wenn sie könnten.

Thomas Plassmann
www.thomasplassmann.de

Spekulation über die Dollar-Zinskurve

Die Zeichen an der Wand

Andreas Uhlig berichtet:  Über die Dollar-Zinskurve wird derzeit spekuliert – manche prognostizieren eine Rezession.

Die Dollar-Zinskurve weist zurzeit eine grössere Inversion auf als vor dem Ausbruch der letzten Finanzkrise. Dies könnte ein schlechtes Omen sein.

Anders als im Normalfall sind Zinsen für US-Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit derzeit höher als für längere Laufzeiten. Am 3. Dezember des vergangenen Jahres hatte die Zinskurve zum ersten Mal seit der letzten Rezession wieder einen inversen Abschnitt, und zwar für Laufzeiten von drei und fünf Jahre. Wichtiger ist, dass am 22. März der Zins für Treasuries mit einer Laufzeit von 10 Jahren erstmals wieder unter den Zins für Drei-Monate-Bills fiel. Dieser «Spread» gilt vielfach als ein Indikator für eine drohende Rezession in rund einem Jahr…..

Die übliche Erklärung der Inversion – das Fed habe auf die Korrektur des Aktienmarktes mit kräftigem Zurückrudern reagiert, was Anleger als Signal für weitere Engagements in länger laufende Anleihen interpretiert hätten und die Zinsen entsprechend gedrückt habe – beeindruckt Sean Corrigan von Cantillon Consulting wenig. Der Schuldige sei das Fed. Es habe die monetären Zügel zu straff angezogen und die Wirtschaft stranguliert, weil es, «data dependent», mit dem Blick in den Rückspiegel gefahren sei. Das Fed habe finanzielle Exzesse geduldet und den notwendigen Kollaps zu vermeiden versucht. Diesen Vorwurf müssten sich auch die Notenbanken Europas und Japans gefallen lassen…NZZ.ch

Anlagestile

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Und wenn man alle Anlage-Stile „zusammenpackt“?

 

Anleger bleiben auf der Hut

Die britische Börse will vom Brexit erlöst werden
Investoren schwanken zwischen Erleichterung und Vorsicht: Ein chaotischer EU-Ausstieg wird unwahrscheinlicher, aber die Unsicherheit verhindert eine breite Erholung. Davon würde besonders eine Art von Firma profitieren.

Das Brexit-Chaos hat Investoren ähnlich viele Nerven gekostet wie die Politiker in Westminster. In der Unsicherheit rund um den EU-Ausstieg des Vereinigten Königreichs gibt es jedoch zumindest einen Funken Sicherheit: Das Parlament ist mehrheitlich gegen den ungeregelten, chaotischen Brexit.

Dass dieser No-Deal-Austritt wohl vermieden wird, und sei es nur durch Aufschübe, hat dem britischen Aktien- und Devisenmarkt in den vergangenen Wochen geholfen.

Noch allerdings dominiert der Brexit, und die Investoren haben ihre Vorsicht nicht aufgegeben. Obwohl die Währung im März trotz den politischen Turbulenzen bemerkenswert stabil blieb, haben sich Anleger mit hohen Beständen an Verkaufsoptionen gegen einen Kurszerfall gewappnet. Auch beim FTSE 250 sind die sogenannten «Short»-Positionen ausgeprägter als beim FTSE 100….NZZ.ch

Cartoon by Martin Sutovec, Slovakia

Blackrock Miteigentümer von Deutsche Wohnen und Moody’s

Moody’s droht jetzt damit, die Kreditwürdigkeit Berlins abzustufen, wenn die Deutsche Wohnen enteignet wird.

Wegen dieser Enteignungsdebatte fürchtet Berlin um seine Kreditwürdigkeit.

Panik in Berlin: Weil eine Bürger­initiative Unterschriften dafür sammelt, Immobilienkonzerne wie die Deutsche Wohnen zu enteignen, könnte das Bundesland seine Bonität verlieren. Die Ratingagentur Moody’s droht damit, die Kreditwürdigkeit Berlins herabzustufen, sollte das Volksbegehren erfolgreich sein. Senat, Wirtschaft und Presse reagieren besorgt – und das zu Recht. Setzt Moody’s die Ankündigung um, muss das Land Berlin künftig höhere Zinsen auf Kredite zahlen. Der Spielraum für öffentliche Investitionen würde schrumpfen.

Und dass die Ratingagentur Ernst macht, ist gar nicht mal so unwahrscheinlich. Zumindest wäre es im Interesse ihrer Eigentümer: Die Fondsgesellschaft Blackrock ist größter Aktio­när der Deutschen Wohnen und mit 6,26 Prozent der Anteile gleichzeitig drittgrößter Aktionär bei Moody’s. Der Vermögensverwalter MFS ist ebenfalls bei beiden Unternehmen Großaktionär. Anders ausgedrückt: Über Moody’s warnen Finanzkonzerne das Land Berlin vor ihrer eigenen Enteignung.

Die Ratingagentur Moody’s kritisiert die Debatte um die Verstaatlichung von Immobilienkonzernen. Der Finanzsenator ist besorgt, die Wirtschaft entsetzt. Berlin fürchtet um seine Kreditwürdigkeit

Die Ratingagentur Moody’s kritisiert die Debatte um die Verstaatlichung von Immobilienkonzernen. Der Finanzsenator ist besorgt, die Wirtschaft entsetzt.

Die Ratingagentur Moody’s kritisiert die Debatte um die Verstaatlichung von Immobilienkonzernen. Der Finanzsenator ist besorgt, die Wirtschaft entsetzt. Die aktuelle Eigentümerstruktur von Moody’s… nasdaq.com

Harm Bengen

Geldanlage Männersache?

Die Angst der Frauen vor der Aktie
Viele Frauen sind bei der Vermögensanlage vorsichtig, nicht wenige überlassen sie ganz ihrem Partner. Das mangelnde Interesse kann sich rächen. Allerdings versuchen die Märkte oft am Hochpunkt Frauen in die Aktien zu locken.

Viele Frauen sehen die Geldanlage als «Männersache» – darauf deutet zumindest eine Studie der Grossbank UBS hin, für die 3700 wohlhabende verheiratete und geschiedene Frauen sowie Witwen in neun Ländern befragt wurden. Dieser gemäss überlassen 58% der befragten Frauen langfristige Finanzentscheide ihrem Partner. In der Schweiz waren es sogar 69%. Die weltweit befragten jungen wohlhabenden Frauen im Alter von 20 bis 34 Jahren übernehmen derweil nicht etwa mehr Verantwortung als ältere, 59% von ihnen überlassen ihrem Partner die Führung im Bereich Finanzen.

Frauen schätzen ihre Kenntnisse in Finanzangelegenheiten zudem als schlechter ein als diejenigen ihres Partners.

Letztlich ist für Frauen die Altersvorsorge im Zweifelsfall noch wichtiger als für Männer. Schliesslich haben sie eine längere Lebenserwartung und müssen folglich für einen längeren Zeitraum vorsorgen. Hinzu kommt, dass Frauen oft in Teilzeitpensen beschäftigt sind und weniger Kapital bilden. Laut dem Bundesamt für Statistik arbeiteten 2017 rund sechs von zehn Frauen in der Schweiz in Teilzeit, bei den Männern waren es nur 1,7 von zehn…NZZ.ch

Frauen betrachten den Markt länger, ehe sie investieren
(Foto: Ikon Images/Getty Images)