Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch

Intel kauft künstliche Intelligenz mit Start-up Nervana. Liegt die Zukunft der Menschheit in der künstlichen Intelligenz. Am Wochenende schlug Apple zu, nun legt Intel nach: Die großen Technologie-Konzerne setzen auf künstliche Intelligenz.

Stephen Hawking machte längst klar, worum es wirklich geht.
Ein Zitat des bekannten Physikers: „Die Computer werden irgendwann in den kommenden hundert Jahren mit ihrer künstlichen Intelligenz den Menschen übertreffen. Das wird das größte Ereignis in der Geschichte der Menschheit werden – und möglicherweise auch das letzte.“

Künstliche Intelligenz ist eines der wichtigsten Themen dieses Jahrhunderts – das weiß man auch im Hause Intel. Der amerikanische Chiphersteller Intel verstärkt seine Geschäfte im Bereich der künstlichen Intelligenz. Der Konzern teilte mit, er übernehme das kalifornische Start-up Nervana. Große Technologieunternehmen wetteifern darum, wer in diesem Bereich zuerst die großen Durchbrüche schafft. Wer etwa das erste vollkommen autonom fahrende Auto für den Massenverkauf anbietet, wer die erste echte künstliche Haushaltshilfe…. faz.net

Harm Bengen www.w-t-w.org/en/harm-bengen www.harmbengen.de

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Hypothekenrefinanzierer bleiben Milliardenrisiko

Die staatlich kontrollierten Hypothekenrefinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac müssten in einem extremen Krisenszenario möglicherweise erneut mit einem dreistelligen Milliardenbetrag vor einer Pleite gerettet werden.

Sebastian Schmid berichtet: Zu diesem Ergebnis kommt der jährliche Stresstest der Federal Housing Finance Agency. Die Spanne der nötigen Hilfeleistung durch den Staat fällt dabei mit 49,2 Mrd. bis maximal 125,8 Mrd. $ extrem weit aus. Die grosse Differenz rührt daher, dass in einem Fall davon ausgegangen wird, die beiden Unternehmen könnten ihre Steuergutschriften aus früheren Verlustjahren in der Zukunft nutzen, weil sie noch Gewinne schreiben. Im anderen Extremfall würden diese komplett verfallen, weil sie überhaupt keine Gewinne mehr erzielen. Realistisch ist wohl ein Szenario zwischen den beiden Extremen. Stresstest für Hypothekenrefinanzierer..
Stresstest für Hypothekenrefinanzierer Freddie und Fannie
Obama will Fannie und Freddie zu Grabe tragen

Karsten www.schleycartoons.com

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Gefordert wird mehr Schutz für Whistleblowern in Europa

Es ist nicht akzeptabel, dass Europa mutige Bürger im Regen stehen lässt, die große persönliche Nachteile im Interesse des Gemeinwohls auf sich genommen haben. Die EU-Kommission muss direkt nach dem Sommer eine Richtlinie zum Schutz von Whistleblowern vorlegen, wie es das Europaparlament mehrfach parteiübergreifend gefordert hat.

Der skandalöse LuxLeaks-Prozess zeigt, dass wir dringend einen europäischen Schutz von Whistleblowern in ganz Europa brauchen.

Luxemburg fordert harte Strafen gegen Enthüllungs-Journalist.
Die Luxemburger Staatsanwaltschaft ist gegen ein Urteil zum LuxLeaks-Prozess in Berufung gegangen. Offenbar strebt sie härtere Strafen gegen einen Journalisten und zwei Whistleblower an, welche die dubiosen Steuerpraktiken des Fürstentums offengelegt haben. Kritiker sprechen von einem Anschlag auf die Pressefreiheit.
EU fordert entschlosseneres Vorgehen gegen Steueroasen
Luxemburg fordert harte Strafen gegen Enthüllungs-Journalist

Der wirtschafts- und finanzpolitische Sprecher der Grünen im Europaparlament, Sven Giegold, kritisiert die Entscheidung zur Berufung scharf:

Das ist ein dreister Angriff auf die Pressefreiheit. Luxemburg will noch härtere Strafen gegen die LuxLeaks-Whistleblower Antoine Deltour und Raphaël Halet und vor allem den Journalisten Edouard Perrin. Die beiden Helden der Steuergerechtigkeit haben mehr im Kampf gegen Steuerdumping erreicht als 20 Jahre europäischer Politik. Es gehört zur Berufsbeschreibung von Journalisten, geheime Informationen zu verbreiten und mit Hinweisgebern zu arbeiten. Es ist unerträglich, dass die Whistleblower überhaupt bestraft wurden. Die Berufung der Luxemburger Justiz ist jedoch der Gipfel der Ungerechtigkeit. Offensichtlich sieht die Luxemburger Justiz den Freispruch für den Journalisten Perrin als Standortnachteil für den Finanzplatz.


Whistleblower

 

Wirtschaftshistoriker zu Finanzkrisen

Finanzkrisen sind größere Verwerfungen im Finanzsystem, die durch plötzlich sinkende Vermögenswerte und die Zahlungsunfähigkeit zahlreicher Unternehmen der Finanzwirtschaft und anderer Branchen gekennzeichnet sind und die die ökonomische Aktivität in einem oder mehreren Ländern beeinträchtigen. Sie entstehen dadurch, dass sich innerhalb weniger Jahre eine hohe Verschuldung aufbaut, und sie brechen aus, sobald der Schuldner in Zahlungsengpässe gerät.

Tobias Straumann berichtet: Die Banalität von Finanzkrisen. Ein blinder Fleck der Wirtschaftsgeschichte. Das Muster von Finanzkrisen ist meist dasselbe. Dennoch tun sich Wirtschaftshistoriker mit deren Prognosen sehr schwer. Warum ist dies so? NZZ
Die Banalitaet von Finanzkrisen
Experten fuerchten neue Finanzkrise in Europa
Deutschlands Zukunftsperspektiven-1 /freiewelt.net
Deutschlands Zukunftsperspektiven-2

© AFP

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Am Freitag ist Banken-Stresstest

Zittern vor einem schwarzen Freitag. Am Freitag werden die Ergebnisse des Banken-Stresstests veröffentlicht. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse eine neue Welle der Unsicherheit in den Finanzmärkten auslösen. In Deutschland stehen die beiden Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank im Fokus.

Die Deutsche Bank ist das einzige deutsche Geldhaus, das vom Finanzstabilitätsrat als systemrelevant eingestuft wird. Sie muss zwei Prozent Kapital vorhalten. Der britische Neu-Chef John Cryan greift momentan durch und zeigt mit einem umfangreichen Stellenabbau und dem Streichen der Dividende Härte.

Konzernchef John Cryan hatte das Jahr 2016 zum Übergangsjahr erklärt und mehrfach betont, er schließe nach dem Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro 2015 rote Zahlen für das laufende Jahr nicht aus. Der Start 2016 fiel allerdings trotz turbulenter Märkte besser aus als erwartet. Zwar brach der Überschuss im ersten Quartal zum Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte auf 236 Millionen Euro ein. Analysten hatten jedoch mit 300 Millionen Euro Verlust gerechnet.

Die italienischen Institute schieben noch einen Berg fauler Kredite von 360 Milliarden Euro vor sich her. Dort ist inzwischen eine Debatte über ein neues Rettungspaket entbrannt.
Die Börsen fürchten einen unerfreulichen Freitag.
Geschäftsbericht DB

Harm Bengen www.w-t-w.org/en/harm-bengen www.harmbengen.de

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G20-Finanzministerin Treffen in Chengdu

Die G20-Finanzminister wollen nach ihrem Treffen in Chengdu Zuversicht ausstrahlen. Nach dem geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der EU ist ihre Botschaft zwar „Alles halb so schlimm“, Ungewissheit aber bleibt.

Die führenden Industrie- und Schwellenländer G20 sehen sich für mögliche Folgen des geplanten Brexits gut gewappnet. „Die Länder der G20 sind gut aufgestellt, um pro-aktiv potenzielle wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen anzugehen, die sich aus dem Votum im Vereinigten Königreich ergeben“, hieß es in der Erklärung, die die Finanzminister nach zweitägigen Beratungen im chinesischen Chengdu verabschiedet hatten. „Für die Zukunft hoffen wir, dass Großbritannien ein enger Partner der EU ist“, heißt es in dem Papier weiter. Die G20-Staaten stellten darin aber auch fest, dass das Brexit-Votum der Briten die Ungewissheit für die Weltwirtschaft noch verstärke.

G20-Staaten geben Signal der Stabilitaet
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sieht zwar Unsicherheiten durch das Brexit-Votum, doch bestehe Einigkeit in der G20, dass die Weltwirtschaft „ihren Erholungspfad fortsetzen dürfte“ – mit insgesamt verhaltenem Tempo und einer leichten Verstärkung im Jahr 2017. Auch in Deutschland sei die Konjunktur weiter kräftig. Für 2017 und 2018 sei aber „eine begrenzte Bremswirkung“ durch das Brexit-Votum zu erwarten.G20 Finazministertreffen in Chengdu

Zweifel an der Austeritätpolitik?

Zwei Pfeiler der aktuellen Geld- und Wirtschaftspolitik werden vermehrt infrage gestellt: Die Austeritätspolitik sei praktisch am Ende, und die quantitative Lockerung funktioniere nicht.

Seit Januar ist die Industrieproduktion in Deutschland rückläufig. Bezogen auf dem Nach-Finanzkrisen-TiefIndex von 2010 fiel er – kalender- und sasonbereinigt -von 111,3 auf 108,8 also 2,5 %-Punkte. Allein im Mai lag das Niveau um 0,3 % unter dem des Vorjahres Monat Mai 2015. Dies blieb – so Eurostat – nicht ohne Auswirkung auf die Eurozone, die mit 0,5 % über dem Mai 2015 stagnierte, Die Eurostat-Tabellen sind nur eine Facette, da die Standortverlagerungen in der EU bzw. Eurozone nicht abgebildet werden (Index von 2010: Eurozone 103,3/Eu total 104,4).

Übergang zur Stimulierung
Die Tage der Austerität («Gute Medizin schmeckt bitter») scheinen gezählt zu sein. Sich bereits von ihr zu verabschieden scheint Grossbritannien. Als Folge des Brexit-Entscheids wird die neue Regierung das Ziel, bis 2020 einen Haushaltüberschuss zu erzielen, nicht verfolgen. Zwar dürften die Haushaltpläne erst im Herbst bekannt werden, doch Capital Economics nimmt an, dass das Ausmass der bisher für die nächsten Jahre geplanten Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen reduziert werde. Gleichzeitig verschiebe in Japan die Regierung immer wieder das Datum der weiteren Erhöhung der Umsatzsteuer und plane zudem mit einem Zusatzhaushalt einen Anschub von 2% des Bruttoinlandproduktes. Auch in anderen Ländern wie Kanada und Südkorea werde die Finanzpolitik gegenwärtig gelockert.

Sind die Tage der Austerität gezählt?

Petra Kaster www.w-t-w.org/en/petra-kaster www.petrakaster.de

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Paypal auch an der Ladenkasse?

Deal mit Visa öffnet Paypal weg zu Ladenkassen. Der Online-Bezahldienst Paypal will über eine Partnerschaft mit Visa auch ins Geschäft an den Ladenkassen vorstoßen.

Mit dem Deal sollen Paypal-Kunden an allen Karten-Terminals bezahlen können, die kontaktlose Zahlungen mit Visa-Karten unterstützen. Dieser Service soll zunächst in den USA verfügbar sein.

Aktuell werden in großem Stil Lesegeräte für Kontaktlos-Zahlungen per NFC-Nahfunk eingeführt, die Umrüstung soll in den nächsten Jahren abgeschlossen werden. Damit sollen auch Zahlungen per Smartphone ermöglicht werden. Über den Deal mit dem Kreditkarten-Konzern kann Paypal unter anderem mit Apple Pay auf iPhones oder Samsung Pay auf Smartphones des südkoreanischen Marktführers konkurrieren. Für Paypal ist es der bisher größte Vorstoß, auch zum Bezahlen in Läden genutzt zu werden.

Paypal und Visa beendeten damit auch ihren langjährigen Konflikt. Visa war unzufrieden damit, dass Paypal Kunden dazu verleitete, ihre Accounts beim Online-Dienst direkt mit ihren Bankkonten statt mit ihren Kreditkarten zu verbinden. Dem Konzern entging so Geschäft. Zugleich rückte Visa selbst ins Geschäft mit Online-Zahlungen und digitalen Brieftaschen vor und machte damit Paypal Konkurrenz.

Der Deal werde die Umsätze mit Visa-Karten erhöhen, sagte der Chef des Kreditkarten-Konzerns, Charlie Scharf, in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Zu der Vereinbarung gehört auch, dass Paypal den Banken, die Visa-Karten ausgeben, mehr Daten über Transaktionen geben wird.

Die beiden Unternehmen legten gleichzeitig aktuelle Quartalszahlen vor. Paypal gab bekannt, dass die Zahl aktiver Kunden im vergangenen Quartal um elf Prozent auf 188 Millionen zulegte. Der Umsatz wuchs um 15 Prozent auf 2,65 Milliarden Dollar und der Gewinn kletterte um sechs Prozent auf 323 Millionen Dollar. Die Firma gehörte bis vor einem Jahr zur Handelsplattform Ebay und ist seitdem eigenständig.

Bei Visa drückte im vergangenen Quartal die Integration des Europa-Geschäfts drückt den Gewinn. Im vergangenen Quartal verdiente der Finanzkonzern 412 Millionen Dollar. Dabei schlugen die Belastungen im Zusammenhang mit der Eingliederung von Visa Europe mit knapp 1,9 Milliarden Dollar zu Buche. Im Vorjahresquartal hatte es noch einen Gewinn von 1,7 Milliarden Dollar gegeben. Der Umsatz wuchs unterdessen um 3,2 Prozent auf 3,63 Milliarden Dollar.
Quelle dpa.

www.webdonuts.com/

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Wasser kostbarer als Gold

Jordanien ist ein kleines, wirtschaftlich schwaches und extrem wasserarmes Land. Dennoch hat das Königreich über eine Million syrische Flüchtlinge aufgenommen. Das birgt viele Probleme.

Knapp 650 000 Schutzsuchende aus Syrien hat das Uno-Flüchtlingshilfswerk in Jordanien seit 2012 registriert. Von über einer Million sprechen unabhängige Beobachter, von bis zu zwei Millionen regierungsnahe Kreise. Nur etwa 20 Prozent von ihnen leben in einem der drei syrischen Flüchtlingslager. Da höhere Flüchtlingszahlen mehr Hilfsgelder bedeuten, sind die Angaben mit Vorsicht zu geniessen. Inzwischen hat Jordanien indes seine Grenzen zu Syrien und zum Irak geschlossen – aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, aber auch aus Angst vor terroristischer Infiltration. Auf den Ansturm der Flüchtlinge war das kleine Land mit seiner heimischen Bevölkerung von 6,6 Millionen einfach nicht vorbereitet: Besonders in den strukturschwachen Städten des Nordens stiegen die Mieten, wurden Wasser und Wohnraum immer knapper, fielen die Löhne. Dass die Einheimischen dies hinnahmen und es bisher nicht zu grösseren Protesten kam – ein Wunder.

Geplant ist der Bau einer gigantischen Pipeline, die dem Roten Meer jährlich 300 Millionen Kubikmeter Wasser entziehen wird. 65 bis 85 Millionen Kubikmeter sollen davon entsalzt und den Anrainern als Trinkwasser verkauft werden. Die Kosten werden auf rund 890 Millionen Franken schätzt . Sollten alle Bauphasen wie geplant bis 2024 abgeschlossen sein, könnte das Megaprojekt über 9 Milliarden Franken kosten. NZZ
Wasserkrise in Jordanien
Wasser wird kostbarer als Gold

Wasser in der Wüste

EuGH Gläubigerbeteiligung

EuGH-Urteil könnte Italien zu professioneller Banken-Rettung zwingen.

Zur Rettung von Banken dürfen in der EU auch Anteilseigner und Gläubiger herangezogen werden. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg urteilte im konkreten Fall über die Sanierung slowenischer Geldhäuser im Jahr 2013. Die Regierung hatte die Institute mit über drei Milliarden Euro vor dem Kollaps bewahrt, die einen Berg fauler
Kredite angehäuft hatten. Dabei waren auch Bankaktionäre und Besitzer von Wertpapieren zur Kasse gebeten worden. Wie der EuGH betonte, verstößt dies nicht gegen Unionsrecht.

Das jüngste EuGH-Urteil zur Bankenrettung stärkt die Steuerzahler und verlagert das Risiko auf die Gläubiger – also in der Regel auf andere Banken. In Italien erhöht sich damit der Druck auf eine gesetzeskonforme und professionelle Sanierung der maroden Banken. Die Regierung Renzi muss allerdings vielen Anlegern erklären, dass sie ihr Geld teilweise verlieren.
Pressemitteilung des EuGH  v. 19.07.2016
CURIA – DokumenteItalia Bank