Sind wir so reich, weil die andern so arm sind?

Wir haben nur so viel, weil die anderen so wenig haben. Wären wir grosszügiger, ginge es allen besser. So denken die meisten. Sie irren sich.

Tobias Straumann berichtet: An Belegen, dass die Welt höchst ungleich und unfair ist, fehlt es nicht. Wer in der Schweiz geboren ist, hat grösste Chancen auf ein langes und gesundes Leben. Die Grundbildung ist kostenlos, das Leben sicher und gegen alle Widrigkeiten versichert. Schon bevor wir den ersten Schritt machen, kommen wir in den Genuss eines riesigen Startvorteils gegenüber den meisten Bewohnern dieser Erde, ohne jede Anstrengung.

Wer hingegen in Bangladesh geboren ist, hat in der Regel ein Leben voller Unwägbarkeiten vor sich. 42 Prozent sind Analphabeten, 46 Prozent haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen, und nur die Oberschicht hat die Chance, einen Lebensstandard zu erreichen, der mit dem unsrigem vergleichbar ist. Alle anderen können sich noch so sehr anstrengen, eine markante Verbesserung des Einkommens ist dennoch unmöglich.

Bis um 1800 waren alle Menschen mit Ausnahme einer sehr kleinen Herrscherschicht arm, heute leben die meisten Menschen über dem Existenzminimum….Sind wir so reich, weil die andern so arm sind?

Armuts- und Reichtumsbericht
www.koufogiorgos.de

Geldwäsche, Geldwäsche

Die russische Geldwaschmaschine OCCRP/Laundromat

Das nationale Antikorruptionszentrum der Republik Moldau ermittelt: Bestochene Richter, korrumpierte Banken und undurchsichtige Briefkastenfirmen – wie mutmaßliches Schwarzgeld aus Russland in die Bücher deutscher Firmen kam.

Hannes Munzinger berichte: Vier Zahlungen waren es. Zusammen eine sechsstellige Summe für Herren- und Damenbekleidung. Ein russischer Kunde. Eigentlich keine Besonderheit bei Bogner, der Münchner Modefirma.

Die Luxus-Skihosen, Lederjacken oder Handtaschen haben ihren Preis. Da sieht man es Kunden schon mal nach, wenn sie beim Überweisen etwas schlampig sind, die Rechnungsnummer vergessen oder sogar den Namen.

Trotzdem wurde die Rechnung irgendwie bearbeitet. Und da ist es dann vielleicht nicht weiter auffällig, wenn nicht der Kunde selbst bezahlt, sondern eine Firma mit Sitz in London, von einem Konto in Lettland. Die Buchhalter bei Bogner machte das jedenfalls offenbar nicht stutzig.

Das Geldwäschegesetz verpflichtet nur ausgewählte Branchen zu besonderer Sorgfalt. Zum Beispiel Finanzdienstleister, Anwälte oder Juweliere. Modeunternehmen hingegen nicht. Die vier Überweisungen an Bogner, weiß man aber heute, waren offenbar russisches Schwarzgeld. Und jetzt war das Geld gewaschen und im Umlauf. Im November 2013 war das…..Geldwäsche die russische Geldwaschmaschine

Erklär-Video So funktioniert das Geldwäsche-System.
Geldwäsche betrifft uns Alle! Frauen und Kinder leiden unter Korruption
Laundered Russian Cash Went Through Big Bank

Freihandel ausgesetzt?

US-Finanzminister Steven Mnuchin machte deutlich: : Die USA tragen den bisherigen Konsens in den G20 nicht mehr mit. 

„Wir arbeiten daran, den Beitrag des Handels für unsere Volkswirtschaften zu stärken“, heißt es in der Abschlusserklärung der Finanzminister und Notenbankchefs aus den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20). Das aber kann alles und nichts heißen – und selbst die von US-Präsident Donald Trump angedrohten protektionistischen Maßnahmen wären wohl von diesem Satz aus seiner Sicht gedeckt.

Aber nicht nur die Frage, was im Kommuniqué steht, ist wichtig. Entscheidender ist, was nicht mehr auftaucht. Das traditionelle G20-Bekenntnis, „Protektionismus zu widerstehen“ hat es nicht in die Erklärung geschafft. Genauso wenig das Versprechen, in der Handelspolitik zusammenzuarbeiten und sich an Regeln der Welthandelsorganisation zu halten. Das hat US-Finanzminister Steven Mnuchin verhindert.

Bei ihrem Treffen in Baden-Baden können sich die Finanzminister der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer nicht mehr auf ein Bekenntnis zum Freihandel einigen. Dafür hat die US-Regierung gesorgt.

Großaktionär aus China erhält Aufsichtsratsposten bei der Deutschen Bank

Chinesen rücken in Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Der chinesische Mischkonzern HNA, seit kurzem Großaktionär, entsendet einen Vertreter. Auch der Sicherheitschef von Google rückt in das Gremium ein.

Das größte deutsche Geldhaus tauscht Teile seines Aufsichtsrats aus. Erstmals mit dabei ein Vertreter eines chinesischer Großinvestors – und ein wichtiger Mitarbeiter von Google.
Die Deutsche Bank will Teile ihres Aufsichtsrats neu besetzen. Zum einen wurde das Geldhaus im Silicon Valley fündig: Gerhard Eschelbeck, Sicherheitschef von Google, soll in das Aufsichtsgremium einziehen. Außerdem soll Alexander Schütz ein Vertreter des neuen chinesischen Großaktionärs HNA in den Rat einrücken. „Wir freuen uns, dass ein weiterer Ankerinvestor auf den langfristigen Erfolg der Deutschen Bank setzt“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Paul Achleitner.

Achleitner selbst wurde wie erwartet vom Aufsichtsrat für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren nominiert. Er war 2012 parallel zur einstigen Doppelspitze Anshu Jain und Jürgen Fitschen oberster Kontrolleur der Deutschen Bank geworden.

Schütz ist Gründer und Vorstand des Vermögensverwalters C-Quadrat. C-Quadrat verwaltet die Deutsche-Bank-Aktien der HNA-Gruppe. Der chinesische Mischkonzern war Mitte Februar bei der Deutschen Bank mit gut drei Prozent als neuer Großaktionär eingestiegen – und hat eine moderate Erhöhung der Anteile nicht ausgeschlossen. Schütz soll den ehemaligen Haniel-Vorstand Klaus Rüdiger Trützschler ersetzen.

Der aus Österreich stammende IT-Experte Eschelbeck soll nach dem Willen des Aufsichtsrats die Nachfolge des ausscheidenden Ex-Siemens-Chefs Peter Löscher antreten. Dieser steht auf der Hauptversammlung am 18. Mai nicht für eine Wiederwahl bereit. Dort müssen alle Personalien noch per Wahl bestätigt werden.

Neben den zwei Veränderungen soll es auch im kommenden Jahr mindestens eine neue Personalie im Aufsichtsrat geben: Der bis 2018 gewählte frühere SAP-Chef Henning Kagermann will nicht für eine weitere Amtszeit in dem Kontrollgremium kandidieren.  Der Aufsichtsrat sei sich bereits jetzt einig, der Hauptversammlung 2018 den Deutschland-Chef der Prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers, Norbert Winkeljohann, als Kagermanns Nachfolger vorzuschlagen.
Handelsblatt.com

Markus Grolik
www.w-t-w.org/en/markus-grolik

 

Einige Banken Gambler-Buden?

UBS: 100 Mio. für die 12 Bosse, Tritt fürs Fussvolk

Ermotti & Co räumen oben ab, an der Basis gibts ab 50 Exit – Geheimliste von Crash-Jahr 2011 zeigt: Bonus ist ein Tricksystem. Das Bonussystem der Grossbanken basiert auf dem Versprechen, dass Leistung honoriert und Versagen bestraft würde. Der heutige Bonus der UBS zeigt, dass dies ein einziger grosser Trick ist.

Lukas Hässig berichtet: Ermotti & Co räumen oben ab, an der Basis gibts ab 50 Exit – Geheimliste von Crash-Jahr 2011 zeigt: Bonus ist ein Tricksystem.Das Bonussystem der Grossbanken basiert auf dem Versprechen, dass Leistung honoriert und Versagen bestraft würde. Der heutige Bonus der UBS zeigt, dass dies ein einziger grosser Trick ist.

Der Gewinn der UBS hat sich im 2016 halbiert. Sieht man die Halbierung auch bei CEO Sergio Ermotti? Hat sich dessen Lohn und Bonus halbiert auf rund 7 Millionen? Wer so etwas erwartete, lebt hinter dem Mond. Ermotti erhielt für das letzte Jahr 13,7 Millionen Franken, wie die UBS in ihrem Jahresbericht heute offenlegt. Rückgang gegenüber Vorjahr: mickrige 600’000.

Gewinn minus 50 Prozent, Bonus minus ein paar Fränkli. Warum? Weil Ermotti, der oberste operative Lenker und unangefochtene starke Mann, nichts dafür kann, wenn der Gewinn einbricht. Wie dieses perverse Spiel der Boni funktioniert, die immer fliessen, egal wie gut oder schlecht die Leistung ist, zeigt eine geheime Vergütungsliste des UBS-Kompensations-Komitees für das Jahr 2011…..100 Mio für die 12 Bosse

Harm Bengen
www.w-t-w.org/en/harm-bengen
www.harmbengen.de

Politische Risiken spiegeln sich in den Börsenkursen

Es geht um die anstehende Wahlen in Europa.

Politische Risiken gewinnen an Bedeutung. Börsianer fragen sich derzeit, wie stark sich die politischen Risiken in den Börsenkursen widerspiegeln. Welche Folgen hätte ein weiteres Erstarken von Populisten bei den anstehenden Wahlen?

Nach dem Brexit-Referendum und dem Einzug von Donald Trump ins Weisse Haus schauen die Finanzmarkt-Akteure mit Argusaugen auf mögliche weitere politische Risiken. So stehen in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und eventuell auch in Italien in diesem Jahr Wahlen an.

Bei einer Wahl von Marine Le Pen zur französischen Präsidentin rechnen Finanzmarkt-Akteure  mit erheblichen Turbulenzen an den Börsen. Jede Veränderung der Umfragewerte zugunsten Le Pens dürfte zu hoher Volatilität an den Finanzmärkten führen, da die Wahl einer Populistin zur französischen Präsidentin weitreichende Folgen für Europa hätte, heisst es bei der Credit Suisse. Le Pen will die EU-Verträge neu verhandeln und ein Referendum über den Euro abhalten. In den Umfragen zur Wahl führt Le Pen derzeit mit rund 26% der Stimmen im ersten Wahlgang. Für den zweiten Urnengang wird ihr jedoch eine Niederlage prognostiziert…..Politische Risiken

Risikomanagement zur Glättung von Ertragsschwankungen!

RiskNET

Investitieren in Startups der Internetsicherheit?

Weltweit steigt die Anzahl der Cyberangriffe rasant. Cloud-Computing, Smartphones und die Digitalisierung in den Firmen erhöhen das Risiko. Anleger können durchaus vom Boom der Sicherheitsbranche profitieren. Es gibt Startups, die mit spektakulären IPO von sich reden machten.

Die wichtigste Botschaft:
Firmen werden deutlich mehr Geld für IT-Sicherheit ausgeben. Marktforscher IDC erwartet, dass der Markt für IT-Sicherheit bis 2020 jährlich um neun Prozent auf dann gut 86 Milliarden Dollar zulegen wird. Zum Vergleich: Die Gesamtbudgets für Computertechnologie (IT) sollen 2016 nur um vier Prozent zulegen.

Der weltweite Trend der Digitalisierung, der mit internetfähigen Handys und Tablets begonnen hat, geht mit hohem Tempo weiter. Inzwischen speichern auch Unternehmen alle wichtigen Unterlagen wie etwa Patente digital.

Stellt sich daher die Frage: Soll man in die vielversprechenden kleinen Startups investieren, die an der Internetsicherheit tüfteln, oder soll man sich doch lieber an die grossen IT-Firmen halten? Aus Sicht der Wall Street bietet sich hier Möglichkeiten, in innovative Technologieunternehmen zu investieren, die sich dieser modernen Sicherheitsprobleme annehmen. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Es gibt zwar tatsächlich einige Startups, die mit spektakulären IPO von sich reden machten.

Doch für die Anleger gibt es dabei meist nervenaufreibende Volatilität und oft auch herbe Verluste. Das böse Erwachen lauert bei vielen Internet-Hoffnungsträgern.

Tritt die Fed aufs geldpolitische Gaspedal?

Klare Worte. Die Fed peilt nur Wochen nach Trumps Amtsantritt Zinserhöhung an. Amerikas Notenbankchefin Yellen hat eine Zinserhöhung als „wahrscheinlich angebracht“ bezeichnet. Die für Mitte März erwartete Straffung dürfte jedoch erst der Anfang einer kleinen Serie sein.

Nur wenige Wochen nach dem Amtsantritt des amerikanischen Präsidenten Donald Trump steuert die Notenbank Fed auf die erste Zinserhöhung in diesem Jahr zu. Nach Signalen anderer Währungshüter ließ Fed-Chefin Janet Yellen am Freitag in Chicago keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit, die Zügel noch diesen Monat zu straffen. Eine Erhöhung sei „wahrscheinlich angebracht“, falls sich die Daten vom Arbeitsmarkt und zur Inflation wie gewünscht entwickelten. Zugleich betonte die für ihr vorsichtiges Agieren bekannte Top-Währungshüterin, dass dieses Jahr wahrscheinlich noch weitere Schritte zu erwarten seien.

Die Finanzmärkte stellen sich nunmehr darauf ein, dass die Währungshüter Mitte des Monats handeln werden und mindestens zwei weitere Straffungen noch in diesem Jahr folgen lassen. Die Fed hat den Leitzins im Dezember und damit nur wenige Wochen nach der Wahl Trumps zum Präsidenten auf das aktuelle Niveau von 0,5 bis 0,75 Prozent gehievt…FAZ

EZB warnt britische Banken vor Briefkastentricks

Regeln für EU-Geschäfte: Britische Banken müssen nach dem Brexit in einem EU-Land eine Lizenz erwerben, erklärt die EZB und warnt vor Tricksereien. Ziel sei ein sicheres und stabiles Bankensystem.

In Großbritannien ansässige Geldhäuser müssen laut EZB eine Lizenz in einem EU-Land erlangen, wenn sie nach dem Brexit weiter Geschäfte in der Europäischen Union betreiben wollen. Ziel sei es, das Bankensystem sicher und stabil zu machen, sagte EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger auf einer Veranstaltung in London. „Ich erwarte daher, dass Banken, die eine Lizenz in der Euro-Zone erhalten wollen, unsere Standards erfüllen“, sagte sie. In der Bankenaufsicht werde es keinen Wettlauf nach unten geben. Lautenschläger forderte die Institute auf, sich frühzeitig um eine Lizenz zu bemühen.

Die EZB-Direktorin, die auch stellvertretende Vorsitzende der EZB-Bankenaufsicht ist, warnte Geldhäuser zudem davor, zu tricksen….WiWo
Acquisition of qualifying holdings

Frauenquote für Lego-Männchen

In Schweden nimmt man Anstoß an der Dominanz der kantigen Plastikkerlchen. Vermittelt der dänische Spielzeugkonzern ein antiquiertes Frauenbild?

Männer, so weit das Auge reicht – als Ritter stürzen sie sich wagemutig in jede Schlacht gegen ihresgleichen, als Astronauten ist ihnen kein Planet zu weit entfernt oder zu unbekannt, um furchtlos angesteuert zu werden, und als Rennfahrer holen sie aus ihren kräftigen Sportwagen alles raus. Keine Frage, die Welt des dänischen Spielzeugriesen Lego ist männlich. Der Großteil der Figuren ist maskulin, entsprechend sind auch die Berufe, die sie ausüben.

Nasa-Frauen als Spielfiguren
Jetzt will Lego die Frauenquote verbessern unter den Plasticfiguren. Der Bauklötzchen-Hersteller will offenbar etwas für die Frauenquote unter den Plasticfiguren tun: Er plant eine Serie mit berühmten Astronautinnen und Forscherinnen der Nasa. Berühmte Frauen in der Geschichte der Nasa kommen als Lego-Figuren auf den Markt. Der dänische Spielwarenhersteller will Astronautinnen und Forscherinnen, die die amerikanische Raumfahrtbehörde geprägt haben, mit einem eigenen Baukasten würdigen. Die Idee für das Set hatte ein Fan, der damit auf der Online-Plattform «Lego Ideas» 10 000 Stimmen sammelte. Das ist die Voraussetzung dafür, dass der Spielwarenbauer die Fanvorschläge prüft. Lego wählte das Nasa-Set aus zwölf Modellen aus, mit denen Amateur-Designer von Mai bis September die nötigen Stimmen sammeln können.

Der Bauklötzchenriese begründete seine Wahl damit, dass das Set inspirieren könne und gleichzeitig eine wertvolle Spielerfahrung biete. Unter den vorgeschlagenen Lego-Figuren sind etwa die Nasa-Forscherin Katherine Johnson und die Astronautin Sally Ride. Bis Anfang 2018 will Lego über das endgültige Design und den Preis des Sets entschieden haben, bevor es in den Regalen landen kann. Auf die Geschichte der Forscherin Johnson geht auch der in diesem Jahr für einen Oscar nominierte Film «Hidden Figures» ein.