Griechisches Parlament verabschiedet neues Sparpaket

Trotz massiver Proteste im Land will Griechenland die Forderungen seiner Geldgeber erfüllen. Dazu hat das Parlament nun ein hartes Sparprogramm gebilligt. Zuvor war es zu Ausschreitungen gekommen.

Das griechische Parlament hat ein neues hartes Sparprogramm gebilligt. 153 Abgeordnete der Regierungskoalition unter dem linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras votierten dafür. 128 Parlamentarier stimmten dagegen. 19 waren nicht anwesend, teilte das Parlamentspräsidium mit.

Tsipras versicherte, mit diesem Programm könne Griechenland im Sommer 2018 wieder finanziell auf eigenen Beinen stehen. Die Opposition bezeichnete dagegen seine Politik als einen „Alptraum“. Den Griechen stünden harte Zeiten bevor. Die Billigung des Sparprogramms war Voraussetzung für weitere Finanzhilfen der Geldgeber. Die wichtigsten geplanten Einschnitte: Eine Kürzung der Renten ab 2019 um bis zu 18 Prozent, zudem eine Senkung des jährlichen Steuerfreibetrags ab 2020 um rund ein Drittel.

Panagiotis Petrakis, Wirtschaftsprofessor an der Universität Athen, sagte dem griechischen Nachrichtensender Skai, es stünden den Griechen noch schwierige Zeiten bevor. Dennoch komme das Land langsam in eine Aufschwungsphase.

Dr. Jan Tomaschoff
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Millionäre fürchten Trump, Brexit und Nordkorea

Millionäre haben oft andere Sorgen als der Rest der Bevölkerung.Unsicherheit ist das grösste Gift für Investoren. Doch ist die Welt so unsicher? Eine Umfrage unter reichen Privatpersonen gibt Aufschluss über die Hoffnungen und Ängste dieser Klientel.

Die Finanzmärkte sind Aufruhr Trumps Politik-Chaos setzt Börsen weltweit zu. Das verwirrende Verhalten von Amerikas Präsidenten bleibt auch an der Börse nicht ohne Folgen: Die Wall Street erlebt am Mittwoch ihren schlechtesten Tag seit Trumps Amtsantritt. Auch auf dem Parkett in Frankfurt ist man verunsichert.

Trump, Brexit und Ärger mit Kim Jong Un: Die Welt hat an Zauber verloren. Doch was beunruhigt reiche Personen genau? Eine von der UBS lancierte Befragung Watch- Unberechenbarkeit von 2842 sehr wohlhabenden Privatpersonen in aller Welt, unter ihnen 400 in der Schweiz, gibt Aufschluss.

Laut den Ökonomen der Grossbank waren in der Schweiz 77% der Millionäre und Milliardäre der Ansicht, dass die heutige Zeit die unberechenbarste Periode in der Geschichte der Welt sei – damit ist die Skepsis hierzulande zwar gross, aber dennoch geringer als in allen anderen befragten Ländern. Knapp drei Viertel der befragten Schweizer (71%) leiden jedoch unter der Informationsflut, wenn sie Entscheidungen treffen, um mit dieser Unsicherheit zurechtzukommen…NZZ
Investor Watch

Deutscher Außenhandels-Rekord im März

Einen so erfolgreichen Monat haben deutsche Exporteure noch nie erlebt: Im März verkauften sie Waren im Wert von 118,2 Milliarden Euro ins Ausland – ein Plus von 10,8 Prozent. Eine Zahl der Monatstatistik könnte deutsche Kritiker besänftigen.

Nach dem Höchstwert im vergangenen Jahr sind die Ausfuhren und Einfuhren im März auf nie erreichte Monatswerte gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Insgesamt führten die Unternehmen Waren im Wert von 118,2 Milliarden Euro aus – 10,8 Prozent mehr als im März vor einem Jahr. Deutscher Aussenhandel

Chinas Außenhandel ist weiter auf Wachstumskurs – der Anstieg fiel im April aber weniger stark aus als im März. Die Exporte legten im vergangenen Monat um acht Prozent im Vorjahresvergleich auf 180 Milliarden Dollar (164 Milliarden Euro) zu, wie der chinesische Zoll am Montag mitteilte. Die Importe wuchsen um fast zwölf Prozent auf 142 Milliarden Dollar. Der Überschuss betrug 38 Milliarden Euro.

Bundesbank-Vorstand warnt vor Kryptowährung

Bitcoin-Höhenflug. Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele warnt vor der Digitalwährung Bitcoin. Das Kryptogeld sei „kein geeignetes Medium, um Werte aufzubewahren“. Der Bitcoin-Kurs war zuletzt deutlich in die Höhe geschossen.

Für Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele ist das Kryptogeld „kein geeignetes Medium, um Werte aufzubewahren“. Er warnte vor den starken Kursschwankungen der Online-Währung. Nach dem jüngsten Bitcoin-Höhenflug warnt die Bundesbank Sparer vor Geldanlagen in der Digitalwährung. „Aus unserer Sicht ist der Bitcoin kein geeignetes Medium, um Werte aufzubewahren. Das zeigt ein einfacher Blick auf die sehr schwankungsanfällige Kursentwicklung“, , sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele der „Welt am Sonntag“. Der Bitcoin sei „ein Spekulationsobjekt“, dessen Wert sich rapide verändere. „Zuletzt ging es steil nach oben, aber das sah schon anders aus“, sagte Thiele.

Die Digitalwährung Bitcoin hatte in der vergangenen Woche massive Kursgewinne verbucht – in der Spitze auf einem Handelsplatz bis in die Gegend von 1650 Dollar. Im März war der Kurs noch unter die Marke von 1000 Dollar gerutscht, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC einem ersten Indexfonds eine Absage erteilt hatte, der Investitionen in das Kryptogeld für breitere Anlegermassen zugänglich machen wollte. Wie die SEC aber im April mitteilte, gab sie dem Antrag des Börsenbetreibers Bats auf nochmalige Prüfung statt. Bis zum 15. Mai können nun Stellungnahmen für oder gegen eine Zulassung des Winklevoss Bitcoin Trust als börsengehandelten Fonds eingereicht werden.

Bitcoins sind ein digitales Zahlungsmittel, das es seit 2009 gibt. Ursprünglich sollte damit ein Geldsystem ermöglicht werden, das unabhängig von staatlicher Kontrolle und Banken funktioniert sowie Transaktionen beschleunigt und Kosten minimiert. Mittlerweile gibt es etwa am weltweit wichtigsten Finanzplatz New York strikte Regeln für den Handel mit virtuellen Währungen. Bitcoins haben sich zu beliebten Spekulationsobjekten mit starken Kursschwankungen und einer Art Alternativwährung in Ländern mit Kapitalverkehrskontrollen entwickelt. Ein Großteil des Handels ballt sich in China.

„Der Bitcoin ist ein Tauschmittel, das nicht von einer Zentralbank herausgegeben wird, sondern von nicht bekannten Akteuren. Ich sehe ihn ich nicht als Währung“, betonte Thiele. Jeder Bürger, der sein Erspartes in Bitcoin anlegt, sollte sich die Kursentwicklung anschauen. „Wer dann noch meint, der Bitcoin wäre so sicher wie der Euro oder der Dollar, muss dafür die Verantwortung tragen“, sagte der Währungshüter. „Wir können nur die Menschen davor warnen, den Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel zu benutzen. Aber wir treffen keine Anlageentscheidungen für die Bürger.“

Anlass, ein Verbot des Bitcoin als Zahlungsmittel anzustreben, sieht Thiele indes keinen. Nutzer dürften jedoch nicht gegen die Geldwäschevorschriften verstoßen. Auch für das Finanzsystem stelle der Bitcoin derzeit keine Gefahr dar, zumindest solange er ein Randphänomen bleibe. Pro Tag würden auf der ganzen Welt lediglich 350.000 Transaktionen mit dem digitalen Tauschmittel getätigt, verglichen mit 77 Millionen Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen allein in Deutschland
Quelle/dpa…Bundesbank warnt vor Internet Währung Bitcoin

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Rytis Daukantas Lithuania

Frauen die besseren Chefs

Noch immer sind weibliche Führungskräfte die Ausnahme. Ein großer Fehler, finden Forscher. Laut ihrer Untersuchungen schneiden Frauen in vier von fünf Kategorien besser ab als ihre männlichen Kollegen.

Ein guter Vorgesetzter braucht laut norwegischen Forschern vor allem fünf Eigenschaften: Er muss Stress aushalten, Initiative ergreifen, Innovationen fördern, andere unterstützen und Ziele effektiv erreichen können.

Wissenschaftler der Norwegian Business School haben 2900 Führungskräfte auf diese Merkmale hin analysiert, darunter 900 Frauen. Das Ergebnis: Frauen sind die besseren Chefs. Studie Darum sind Frauen die besseren Chefs

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Frauen in Bezug auf Persönlichkeit besser für Führungspositionen geeignet sind als ihre männlichen Kollegen“, sagen Øyvind L. Martinsen and Lars Glasø, die an der Studie mitgearbeitet haben.

Eine Chefin, neun Chefs
Demnach seien Frauen klarer in ihrer Kommunikation, offener für Innovationen, gewissenhafter und besser darin, Mitarbeiter zu unterstützen. Damit schneiden sie in vier von fünf Kategorien besser ab als Männer. „Wenn Arbeitgeber diese Tatsache ignorieren, könnte das ihre Produktivität beeinträchtigen“, warnt Martinsen.

In Deutschland ist allerdings nur etwa jede fünfte Chefposition in mittelständischen Unternehmen mit einer Frau besetzt. In Dax-Konzernen ist es sogar nur jede zehnte, wie eine Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Ernst & Young zeigt.

 Die Wissenschaftler haben jedoch auch eine gute Nachricht für Männer: Bei der Stressbewältigung haben sie die Nase vorn. Die befragten Frauen machten sich im Schnitt dagegen häufiger Sorgen, was ihre emotionale Stabilität schwäche, so die Forscher.

Sie betonen jedoch auch, dass das Ergebnis der Studie nicht pauschalisiert werden dürfe. So gebe es durchaus männliche Chefs, die besonders kommunikativ und gewissenhaft seien und weibliche Fortgesetzte, die kaum auf ihre Mitarbeiter eingingen.
Erfolgreiche Frauen: Das sind Deutschlands wichtigste Managerinnen.
Video Strecke/Der Spiegel

Silvan Wegmann
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Inflation und Zinsen steigen weltweit

Die Inflation wird in den kommenden Monaten weltweit schrittweise anziehen und mit ihr das Zinsniveau. Im vergangenen Jahr kletterten die Konsumentenpreise in den Industrieländern im Durchschnitt um 0,7 Prozent, in den Schwellenländern um 4,5 Prozent. Für die Industriestaaten erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) nun einen Wert von 1,7 Prozent 2017 und 1,9 Prozent 2018. In den Schwellenländern soll die Inflationsrate stagnieren, so der IWF.

Dementsprechend dürften auch die Zinsen steigen. Der Referenzzinssatz Libor für sechsmonatige Dollareinlagen lag vergangenes Jahr bei 1,0 Prozent. Für dieses und nächstes Jahr prognostiziert der IWF einen Anstieg auf 1,7 und 2,8 Prozent.

Die Finanzmärkte müssen sich auf höhere Zinsen und sinkende Notenbankbilanzen sowie eine neue Rolle Grossbritanniens im Welthandel einstellen. Das Umfeld, in das Finanzmärkte eingebettet sind und das sie gleichzeitig beeinflussen, verändert sich laufend. Gegenwärtig gehören zu diesen Veränderungen die vorsichtigen Versuche von Notenbanken, die exzessiv lockere Geldpolitik wieder zu normalisieren. Gleichzeitig ändert sich die Zusammensetzung der Europäischen Union. 
Was kommt auf die Finanzmärkte zu, wenn die Zinsen wieder steigen?
Die Angst vor dem Zinsschock

Dieter Hanitzsch
cartoonline.de

Jagd auf Whistleblower?

Ein Schweizer soll im Auftrag des Nachrichtendienstes des Bundes in Deutschland spioniert haben, um herauszufinden, welche Steuerfahnder die Steuer-CDs kauften und wie diese Käufe genau abliefen. Das wäre Wäre ein handfester Skandal.

Um die deutschen Beamten ausfindig zu machen, die am CD-Ankauf beteiligt waren, soll die Schweiz schon vor Jahren auch Spione, oft „Privatermittler“ genannt, eingesetzt haben. Der Schweizer Geheimdienst NDB hat rund 280 Mitarbeiter und einen Jahresetat von 66,5 Millionen Euro. Daniel M. sei als Spion im deutschen Finanzsektor und Bankenwesen unter anderem aufgrund der von deutschen Behörden angekauften Schweizer Steuer-CDs eingesetzt worden. Sein Auftrag war es demnach, deutsche Steuerfahnder zu identifizieren, die am Ankauf der Daten beteiligt waren.

In der hessischen Metropole Frankfurt und im hessischen Landkreis Wetteraukreis seien mehrere Wohn- und Geschäftsräume durchsucht worden, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe in einem Communiqé mit.

Dem Zugriff auf den Schweizer liege ein Haftbefehl zugrunde, den der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs am 1. Dezember 2016 ausgestellt hatte.

Dem Beschuldigten droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Doch der angebliche Spionageakt könnte auch weitreichendere Konsequenzen nach sich ziehen: «Falls sich die Geschichte als wahr erweist, wäre das ein handfester Skandal», sagt Norbert Walter-Borjans, Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, gegenüber «SonntagsBlick». Wenn Nachrichtendienste Spione beauftragen würden, in Deutschland Steuerfahnder zu bespitzeln, müsse man sich fragen, in wessen Interesse sie handeln. «Im Namen der Steuergerechtigkeit ja wohl kaum.»

Dooa Eladl
www.w-t-w.org/en/doaa-eladl/

Whistleblower deckt Tricks von Schweizer Banken auf
Artikelserie:  Frauen und Kinder leiden unter Korruption

W20 Frauenkonferenz Berlin

US-Präsidententochter Ivanka Trump reiste auf Einladung von Kanzlerin Angela Merkel nach Berlin zum Frauengipfel. Dort verteidigte sie auch ihren Vater – was ihr ein Raunen im Saal einbrachte.

Jedes Jahr treffen sich Frauen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft der G20-Ländern, um über wirtschaftliche Gleichberechtigung von Frauen zu sprechen. Dieses Zusammentreffen wird als „G20-Gipfel der Frauen“, „W20-Gipfel“ oder „Women20“ bezeichnet. Am 25. und 26. April 2017 ist es wieder soweit, dieses Mal im Hotel InterContinental in Berlin.

G20 steht als Abkürzung für „Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer“. Seit 1999 besteht dieser Zusammenschluss von 19 Ländern und der Europäischen Union, der als Forum für die Zusammenarbeit im internationalen Finanzsystem dient. Im vergangenen November hat Deutschland für ein Jahr die G20-Präsidentschaft übernommen.

W20 und Women20 sind zwei unterschiedliche Bezeichnungen für dieselbe Organisation: In Anlehnung an die G20 dient W20 als Abkürzung für Women20: eine internationale Organisation, deren Hauptziel es nach eigener Aussage ist, „die wirtschaftliche Stärkung von Frauen zu einem integralen Bestandteil der G20-Prozesse werden zu lassen“.

Wofür brauchen wir den W20-Gipfel?
Weltweit verdienen Frauen immer noch deutlich weniger als Männer. In Deutschland beträgt der Unterschied 21 Prozent, in anderen Ländern ist es deutlich mehr. Experten schätzen die sogenannte „Gender Pay Gap“ (deutsch: Geschlechter-Einkommenslücke) im Nahen Osten und in Nordafrika sogar auf bis zu 40 Prozent. Die Teilnehmerinnen des W20-Gipfels sprechen unter anderem darüber, wie diese Ungerechtigkeit in Zukunft ausgeglichen werden kann.

Wer nimmt teil am W20-Gipfel in Berlin?
Alle G20-Mitgliedsländer entsenden Delegierte zum W20-Gipfel in Berlin. Die deutsche Anlaufadresse sind der deutsche Frauenrat sowie der Verband deutscher Unternehmerinnen. Dessen Präsidentin Mona Küppers und Geschäftsführerin Anja Nordmann nehmen als deutsche delegierte teil. Außerdem sind Stephanie Bschorr, Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen und dessen Geschäftsführerin Claudia Grosse-Leege dabei. Die FDP-Politkerin Silvana Koch-Mehrin nimmt als ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments als EU-Vertreterin am W20-Gipfel teil.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die niederländische Königin Máxima, Präsidententochter Ivanka Trump und IWF-Direktorin Christine Lagarde werden beim W20-Gipfel in Berlin erwartet.

Welche Frauen sonst noch teilnehmen, können Sie hier unter dem Reiter „Delegierte“ nachlesen: Homepage des W20-Gipfels

Welche konkreten Ziele verfolgt der W20-Gipfel?
Der Deutsche Frauenrat und der Verband deutscher Unternehmerinnen organisieren den diesjährigen W20-Gipfel in Berlin. Die Teilnehmerinnen konzentrieren sich auf vier Themen:

  • Inklusion von Frauen auf dem Arbeitsmarkt: Bis 2025 soll der Unterschied in der Erwerbstätigenquote von Männern und Frauen um 25 Prozent sinken. Außerdem soll der Wert von traditionell von Frauen ausgeführten Arbeiten gesteigert werden.
  • Finanzielle Inklusion von Frauen: Weibliches Unternehmertum, der Zugang zu Kapital für Frauen und die volle Geschäftsfähigkeit für alle Frauen sollen gefördert werden.
  • Digitale Inklusion für Frauen: Auch im digitalen Bereich gibt es eine Kluft zwischen den Geschlechtern, die verringert werden soll.
  • Stärkung der W20: Die wirtschaftliche Stärkung von Frauen soll als Kernthema der G20-Prozesse verankert werden.
    Livestream
    W-T-W.org/en/W20-Summit-2017

Brillante Managerin in eigener Sache

Das Internetunternehmen Yahoo hat unter Marissa Mayer, Chefin nicht zu neuen Höhen gefunden. Dass sie aber sehr wohl eine brillante Managerin in eigener Sache ist, zeigt nun die Höhe ihrer Abfindung.

Sie übernahm die Leitung des einstigen Internet-Pioniers Yahoo – und schaffte es in fünf Jahren nicht, den Abwärtstrend aufzuhalten. Marissa Mayer (41), 500 Millionen Dollar schwer, wird wohl trotzdem fürstlich entlohnt werden.  Am 8. Juni entscheiden Anteilseigner, ob die Internet-Sparte von Yahoo für 4,48 Milliarden Dollar an Verizon Communications verkauft werden soll.

Laut „New York Times“ gehen Experten stark von einem Verkauf aus, bei dem Mayer ihren Job verlieren würde. Mayers Abfindung und ihre Aktienpakete wären dann 186 Millionen Dollar wert.

Die hohe Summe kommt zustande, weil Yahoos Aktienpreis seit 2012, als Mayer von Google zu Yahoo stieß, um 208 Prozent gestiegen ist. Am 8. Juni sollen die Aktionäre über die 4,49 Milliarden Dollar schwere Übernahme abstimmen. Ursprünglich hatte der Kaufpreis deutlich höher gelegen, doch nachdem Mayer zwei riesige Hackerangriffe auf mehr als eine Milliarde Nutzerkonten beichtete, einigte man sich auf einen Abschlag von 350 Millionen Dollar. Yahoo war einst eine Macht im Online-Geschäft, hat aber nach jahrelanger Krise den Anschluss an Rivalen wie Facebook oder Google verloren.

Börsen erleichtert über Macron-Führung

Börsen feiern das Wahlresultat. Die Finanzmärkte haben die Wahlresultate mit Macrons-Führung grosser Erleichterung zur Kenntnis genommen. Der Sieg des EU-freundlichen Kandidaten Emmanuel Macron in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen hat an den europäischen Börsen für ein Kursrally gesorgt. Der französische Leitindex CAC 40 startete am Montagmorgen mit einem Plus von 2,8% in den Handel. Um 10 Uhr lag er mit 3,6% im Plus bei 5243 Punkten.

Am Montagmorgen zeigte sich auch der Euro gestärkt. Die europäische Gemeinschaftswährung legte gegenüber dem Dollar vorübergehend um 2 Cent zu. Um 10 Uhr notierte sie mit einem Plus von 1,2 Cent bei 1,085 Dollar. Auch gegenüber dem britischen Pfund und dem japanischen Yen legte die Währung zu. Der Schweizer Franken hat nach dem Erfolg Macrons kräftig nachgegeben.

Nach dem französischen Wahlsonntag dürften die Märkte wieder verstärkt die anstehenden Konjunktur- und Unternehmenszahlen unter die Lupe nehmen. Dazu kommen diese Woche eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten, darunter in Deutschland das Ifo-Geschäftsklima am heutigen Montag und das GfK-Konsumklima sowie die vorläufigen Inflationszahlen für April am Donnerstag. Am Freitag werden dann auch die entsprechenden Verbraucherpreistrends für die gesamte Eurozone veröffentlicht.

Der Aufschwung in Deutschland gewinnt an Kraft – zumindest ließ das der Ifo-Index von März vermuten: Trotz des anstehenden Brexits war die Stimmung unter deutschen Firmenchefs so gut wie seit fast sechs Jahren nicht mehr. Der Ifo-Geschäftsklimaindex war im März saisonbereinigt überraschend auf den höchsten Wert seit Juli 2011 gestiegen. Bleibt abzuwarten, ob der Trend hält.

Harm Bengen
www.w-t-w.org/en/harm-bengen
www.harmbengen.de