Börsencrash hin oder her?

Rohstoff-Guru Jim Rogers ist sich sicher:

Ein neuer Börsencrash steht unmittelbar bevor. Und es wird die schlimmste Finanzkrise, die Anleger in den letzten Jahrzehnten erlebt haben. Uns steht der größte Crash unseres Lebens bevor. Jim Rogers ist einer der bekanntesten Hedgefondsmanager der Welt.

Zusammen mit George Soros gründete er den erfolgreichen Quantum Fonds und analysiert auch heute noch die Finanzmärkte. Für alle Investoren hat der Experte nun jedoch schlechte Nachrichten: Innerhalb eines Jahres soll der Aktienmarkt zusammenbrechen. Und zwar in einem Ausmaß, wie es die Welt bisher nicht erlebt hat.

Investorenlegende George Soros ist einer der bekanntesten Trump-Gegner. Er wettet Milliarden gegen die sogenannte Trump-Rally. Geht seine Strategie bald auf? Die Anleger derzeit einen hohen Preis. „Statt niedrig zu kaufen und hoch zu verkaufen, kauft man derzeit hoch und kreuzt seine Finger.

Die Rekordfahrt am US-Aktienmarkt macht etliche Finanzprofis nervös: Immerhin ist der S&P 500 seit dem Tief vom März 2009 um 260 Prozent nach oben geschossen, woraufhin auch die Bewertung in Form des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) auf historisch hohe 17,6 gestiegen ist. Damit liegt es deutlich über dem langjährigen Schnitt von elf bis zwölf, der auch dem Gewinnwachstum der Unternehmen aus dem Index in etwa entsprach. Daher verwundert es nicht, dass zahlreiche Börsengurus immer skeptischer werden.

Rudolf Schuppler
www.w-t-w.org/en/cartoon/rudolf-schuppler

US-Notenbank erhöht wieder leicht ihren Leitzins

Der Zinsabstand zwischen den USA und Europa erhöht sich. Nachdem die amerikanische Notenbank die Zinsen moderat erhöht hat, reagieren europäische Volkswirte mit Zustimmung. Mehr noch: Sie hoffen, dass auch für die EZB der „geldpolitische Krisenmodus“ kein Dauerzustand bleibt.

Alles andere als eine weitere Straffung der Geldpolitik wäre eine Überraschung gewesen. Die amerikanische Notenbank Fed hebt ihr Leitzins-Zielniveau auf 1,0% bis 1,25%. Dies geht aus einem Communiqué der Notenbank hervor. Damit geht Notenbankchefin Janet Yellen ihren Weg weiter, die Geldpolitik nach Jahren der Finanzkrise zu normalisieren. Doch was heisst das genau?

Sie bewegt sich damit auf der Linie von US-Präsident Donald Trump, der eine zu straffe Geldpolitik ablehnt. Die Notenbank orientiert sich bei ihren geldpolitischen Entscheidungen am US-Arbeitsmarkt und an der Inflationsrate. Beides bewege sich derzeit im erwarteten Zielkorridor. Allerdings hatte die Inflation nachgelassen. „Wir erwarten, dass die Inflation wieder anzieht und sich bei unserer Zielmarke von ungefähr zwei Prozent einpendelt“, sagte Notenbankchefin Janet Yellen.

Die Geldpolitik der US-Notenbank Fed gilt international als wegweisend. Das Fed beschreitet jedoch seit seiner ersten Zinserhöhung im Dezember 2015 einen genauso vorsichtigen wie kontinuierlichen und wohlkommunizierten Kurs. Die Notenbanker um ihre Chefin Janet Yellen tun alles, um eine Verunsicherung der Märkte zu verhindern. Insofern haben Marktteilnehmer die Möglichkeit, sich intensiv auf die einzelnen Schritte vorzubereiten.

Die Geldpolitik der US-Notenbank Fed gilt international als wegweisend. Das Fed beschreitet jedoch seit seiner ersten Zinserhöhung im Dezember 2015 einen genauso vorsichtigen wie kontinuierlichen und wohlkommunizierten Kurs. Die Notenbanker um ihre Chefin Janet Yellen tun alles, um eine Verunsicherung der Märkte zu verhindern. Insofern haben Marktteilnehmer die Möglichkeit, sich intensiv auf die einzelnen Schritte vorzubereiten.

Die Wahrscheinlichkeit ist beträchtlich, dass die Notenbank von ihren weiteren signalisierten Erhöhungen absehen wird. In diesem Sinne sind die Worte von Fed-Gouverneurin Lael Brainard in einer Rede Ende Mai zu verstehen. Darin hat sie deutlich gemacht, dass das Fed die Inflationsentwicklung sehr genau im Auge behalten werde. Sollten die Teuerungsdaten anhaltend schwach ausfallen, sei der Fahrplan für die Normalisierung der Geldpolitik zu überdenken, erklärte sie. Mit dieser «Warnung» unterstreicht sie die Zweifel am herkömmlichen Fed-Modell, dass niedrige Arbeitslosenquoten automatisch zu steigenden Löhnen und Preisen führen. Der Grund dafür ist, dass trotz den vielen neuen Stellen die Löhne zu wenig steigen. Woran das liegt, darüber streiten sich die Experten.

Der Internationale Währungsfonds (IMF) hat unlängst darauf aufmerksam gemacht, dass die Schweiz und wohlhabende Euro-Länder wie Deutschland unter Umständen vorübergehend eine höhere Inflation in Kauf nehmen müssen. Dr deutsche Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat auch deswegen darauf aufmerksam gemacht, dass eine zu lange Phase mit sehr niedrigen Zinsen schädlich sein und im Extremfall Marktturbulenzen zur Folge haben kann. Ausserdem würde eine höhere Inflation für die Sparer weitere Härten bedeuten. Nachdem sie jahrelang kaum Zinsen auf ihr Erspartes erhielten, frässe eine hohe Teuerungsrate auch noch den Geldwert auf.

Die Fachwelt blickt mit fast noch mehr Interesse auf die Politik der Notenbank beim Verkauf von Anleihen. In Krisenzeiten während der Null-Zins-Phase hatte die Bank im Billionenvolumen Anleihen gekauft und damit zusätzliches Geld auf den Markt geworfen. Diese Politik soll jetzt behutsam rückgängig gemacht werden. Die Zentralbank kündigte am Mittwoch auch an, die über die vergangenen Jahre angekauften Anleihen in Zukunft langsam und schrittweise abstossen zu wollen.

 

Chinesischen Aktien auf dem Vormarsch

Aufnahme von Festlandaktien in MSCI-Indizes. Noch nie waren die chinesischen A-Aktien so nah an einer Aufnahme in die MSCI-Indizes -Modern Index Strategy Indexes*- wie heute. Es gibt aber noch einige Knackpunkte zu lösen. Der Entscheid steht in wenigen Tagen an.

Sollte es am Dienstag zu einem positiven Bescheid kommen, rechnen Beobachter mit einer Umsetzung bis Mitte des kommenden Jahres. Dann würden erst einmal nur 169 A-Aktien für die Aufnahme in die MSCI-Indizes infrage kommen. Im Schwellenländer-Index MSCI Emerging Markets würde das Gewicht der chinesischen Titel dadurch nur um 0,5 Prozentpunkte auf 28,6% steigen, heisst es bei der UBS. Es sei aber geplant, die Gewichtung über die Zeit zu erhöhen. Voll berücksichtigt, würde der Anteil aus heutiger Sicht jedoch 40% betragen. Im Weltindex, dem MSCI All Country World Index, würde China dann etwa 4% auf die Waage bringen gegenüber den derzeitigen 3%.

Chinesische Aktien bereits heute in wichtigen MSCI-Indizes enthalten, allerdings weitgehend nur solche Titel, die auch an anderen Börsenplätzen wie New York oder Hongkong gehandelt werden. Durch die Nichtberücksichtigung der Festlandaktien, die den Löwenanteil der Marktkapitalisierung chinesischer Firmen von insgesamt rund 8 Bio. $ (entspricht gut dem Sechsfachen des Schweizer Aktienmarkts) ausmachen, ist ein wichtiger Teil des Marktes gar nicht repräsentiert.

Dass es die A-Aktien bei den ersten drei Anläufen nicht in die MSCI-Indizes geschafft haben, lag an verschiedenen Punkten, die es vor allem auch internationalen Fondsgesellschaften erschwerten, Produkte zu verwalten, die auch in A-Aktien investieren. Wie der Chef von MSCI, Henry Fernandez, kürzlich in einem Interview mit «Bloomberg»
Leichterer Griff nach Chinesischen Aktien

Dr. Jan Tomaschoff
www.w-t-w.org/en/dr-jan-tomaschoff/

*Der MSCI World ist ein Aktienindex, der die Entwicklung der Aktien von 23 Industrieländern weltweit widerspiegelt. Er wird von dem US-amerikanischen Finanzdienstleister MSCI zusammengestellt.

Zieht die kriselnde Konjunktur mit Macron wieder an?

Der neue französische Präsident Emmanuel Macron will seine im Wahlkampf versprochenen Wirtschaftsreformen rasch umsetzen. Das bessere Konjunkturklima kommt Macron für seine angestrebten Reformen gerade recht. Regierungsunterlagen zufolge sollen in den kommenden Wochen die ersten Schritte eingeleitet werden.

Noch vor Ende des Sommers will Macron per Erlass unternehmerfreundliche Änderungen des Arbeitsrechts durchsetzen.

Umfragen sehen Mehrheit in Nationalversammlung. Vor Macrons Kabinett haben bereits mehrere französische Regierungen Arbeitsmarktreformen angestoßen und sind dabei auf erbitterten Widerstand der Arbeitnehmervertreter gestoßen. Macrons Partei könnte Umfragen zufolge aber bei der am Sonntag beginnenden Wahl zur Nationalversammlung eine sehr große Mehrheit von Abgeordneten erreichen, was ihm die Durchsetzung seiner Pläne erleichtern würde.

Macron hatte im Wahlkampf angekündigt, Arbeitsmarktreformen per Dekret umzusetzen. So will er Frankreichs anhaltend hohe Erwerbslosigkeit in den Griff bekommen. Außerdem kommt er Investoren entgegen, die die geltenden Gesetze als zu starr und die Kosten für Entlassungen als zu hoch kritisieren.

Ministerpräsident Philippe sagte, künftig solle Firmen mehr arbeitsrechtliche Entscheidungsfreiheit gegeben werden. Er räumte ein, dass es nicht bei allen Reformen Einigkeit mit den Gewerkschaften geben werde. Fortschritt sei aber notwendig.

Rückenwind für Frankreichs neuen Präsidenten Emmanuel Macron: In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone mehren sich die Anzeichen dafür, dass die lange kriselnde Konjunktur wieder anzieht – und zwar deutlich. Das Verbrauchervertrauen stieg im Mai nach Angaben des Statistikamtes Insee auf den höchsten Stand seit August 2007. Gleichzeitig fiel das Wachstum im ersten Quartal etwas besser aus als zunächst erwartet. Die Statistiker revidierten es von 0,3 auf 0,4 Prozent nach oben. Und auch bei den Industrie-Investitionen haben sich die Aussichten im Vergleich zu den letzten zwei Jahren deutlich aufgehellt.

Ramsés Morales
www.ramsesdrawing.com/ramses

Lukrative Geschäfte der Pillen-Panscher

An allen Ecken der Welt werden heute Medikamente hergestellt, oftmals ohne Kontrollen. Immer wieder geraten verunreinigte und gefälschte Arzneien auf den Markt, die Patienten bleiben ahnungslos.

Fake-Pillen, gibt es direkt aus der Apotheke. Gefälschte Medikamente in Deutschland? Bis vor kurzem hielten selbst Fachleute diese Gefahr für gering. Der Zufallsfund zeigt nun, wie gravierend das Problem tatsächlich ist. Man glaubt, ein Medikament gegen eine schwere Krankheit zu bekommen – und in Wirklichkeit schluckt man nur Zuckerpillen. Am Ende stirbt man womöglich, weil skrupellose Verbrecher Geschäfte machen wollen.

Die Behörden müssen dringend ihre Kontrollen intensivieren. Angesichts der gigantischen Preise moderner Arzneimittel lohnen sich immer aufwendigere Manipulationen. Den Fälschern wird es viel zu leicht gemacht: Der Großteil der Medikamente wird heute in Schwellenländern wie Indien und China produziert, unter oft unsäglichen menschlichen und ökologischen Bedingungen. Damit wird ein hochsensibles Gut schwer zu durchschauenden Waren- und Produktionsströmen unterworfen. Das ist billig, aber es gefährdet die Gesundheit…Fake Pillen aus der Apotheke

Weltgrösster Fleischlieferant büsst für Korruption

Brasiliens Fleischkonzern JBS zahlt Milliardenbusse. Wegen der Bestechung von rund 1900 Politikern muss der Konzern umgerechnet mehr als 3 Milliarden Franken bezahlen. In die Affäre ist auch der brasilianische Präsident Temer verwickelt.

Weltgrösster Fleischlieferant büsst für Korruption. Laut der brasilianischen Justiz gab es weltweit noch nie eine so hohe derartige Vereinbarung: Der Konzern J&F zahlt wegen seiner Rolle im Korruptionsskandal knapp 3,1 Milliarden Franken.

JBS ein Lebensmittelgigant, der jährlich Steaks, Pouletschenkel und Schweinerippen für 50 Mrd. $ verkauft. Die 200 000 Mitarbeiter zerlegen täglich 50 000 Rinder in 150 Schlachthäusern weltweit. Mehr als 80% ihres Umsatzes machen die Batistas im Ausland. In den USA kauften sie den abgewirtschafteten Traditionskonzern Swift, dann schluckten sie Pilgrim’s Pride, den zweitgrössten Geflügelverarbeiter Nordamerikas. Dabei konnten sie damals nicht ein Wort Englisch. In Russland ist JBS heute der grösste Zulieferer von McDonald’s. In Australien kontrolliert der Konzern den Rindfleischmarkt – und beliefert von dort China, Südkorea.

Die Staatsanwaltschaft in Brasilia teilte am Dienstag mit, das Unternehmen habe 25 Jahre Zeit, die Strafe vollständig zu begleichen. Das Unternehmen steht im Zentrum des Korruptionsskandals in Brasilien, über den auch Präsident Michel Temer stürzen könnte.

Der Einigung vorangegangen war das Geständnis der Eigentümer von JBS, Joesley und Wesley Batista, mit Millionenbeträgen in den vergangenen Jahren fast 1900 Politiker bestochen zu haben. Der Chef der JBS-Mutter J&F Investimentos Joesley Batista steht im Zentrum des Skandals um Temer, nachdem ein von dem Unternehmer aufgezeichnetes Gespräch mit dem damaligen Vize-Präsidenten Temer bekannt wurde.

Darin ist offenkundig Temer zu hören, wie er die Zahlung von Schweigegeld an einen inhaftierten Abgeordneten billigt. Dem Staatschef zufolge wurde die Aufnahme manipuliert. Temer lehnt einen Rücktritt ab.
Schweren Krise der Regierung Temer
Brasiliens Fleischkonzern JBS zahlt Milliardenbusse

Supertrends der Zukunft als Anlagechancen

Die Bank Credit Suisse hat zwölf technische und ökonomische Supertrends ermittelt. Das Ranking zeigt, wie wichtig die Entwicklungen bei künstlicher Intelligenz, Drohnen und Co. werden und wo sich Anlagechancen verbergen…. Handelsblatt

Der Brexit gilt als Symbol für die Verunsicherung der Mittelschicht.
Neue Jobs, höhere Löhne, so soll das Lohnniveau gesteigert werden.
Focus auf Sicherheit und Verteidigung
Verteidigung und Sicherheit der Bevölkerung Drohnen
Investitionen in Wachstumsmärkte
Heimische Märkte nationale Firmen und Marken
Nachhaltiges Bauen Baubranche
Sichere Datenspeicherung – Verwaltung gespeicherter Datenmengen
Neue 3D-Technologien Virtual realiy (VR), Augmented reality (AR) und Robotern
Künstliche Intelligenz Entwicklung und Verbesserung künstlicher Intelligenz
Digitale Gesundheit Gesundheitsbereich aufgrund der alternden Gesellschaft
Langes, aktives Leben die „jungen Alten“

Die Zukunft. Jetzt
Studie Supertrends: Langfristig anlegen

Warum Vanille immer teurer wird

Vanillekrise. Vor ein paar Jahren kostete ein Kilogramm Vanille noch 30 Euro, heute sind es rund 500 Euro.  Es ist allerfdings nicht ungewöhnlich, dass Rohstoffe wie Haselnüsse und Vanille starken Preisschwankungen ausgesetzt sind.

Der Preis für das weltweit begehrte Naturaroma von 30 Euro auf 500 Euro pro Kilo angestiegen – Wird nun die beliebteste Eissorte teurer? Die sogenannte Bourbon-Vanille, die nur aus den Gebieten Madagaskar, La Réunion oder den Komoren stammt, ist derzeit kaum zu bekommen. Verkauft werde derzeit zunehmend so genannte Tahiti-Vanille aus Papua Neuguinea, deren Aroma weniger weich und sanft ist. Das Gewürz Vanille wird aus den fermentierten Kapselfrüchten einiger Orchideenarten gewonnen. Die Ernte 2016 im wichtigsten Anbauland Madagaskar, einem Inselstaat vor der Küste Afrikas, ist sehr schlecht ausgefallen. Eingesetzt wird echte Vanille vor allem in der Nahrungsmittelindustrie, aber auch von Parfumherstellern.

Die Vanille ist ein Gewürz, das aus den fermentierten Kapselfrüchten („Schoten“) verschiedener Arten der Orchideen-Gattung Vanilla gewonnen wird. Der Name stammt über das französische vanille vom spanischen vainilla („kleine Hülse oder Schote“, zu. Vanille in Stangenform wird auch als Königin der Gewürze bezeichnet.

Draghi will festhalten an der geldpolitischen Strategie

Die Wirtschaft läuft gut, die Inflation zieht an. Die Hauptziele der EZB scheinen erreicht. Trotzdem weicht man in Frankfurt nicht von der bisherigen Geldpolitik ab. Die Hoffnung auf Änderungen im Juni wurde gedämpft. Die EZB fürchtet die Risiken ihrer Tiefzinsen. Sie sorgt sich über einen etwaigen Import höherer Zinsen aus den USA, das Aufflammen der Staatsschuldenkrise und die anhaltende Verwundbarkeit des Bankensektors.

Zur jüngsten Konjunkturentwicklung äußerte sich Draghi zuversichtlich. Das makrokönomische Umfeld verbessere sich, sagte Draghi. Die geldpolitischen Maßnahmen der Notenbank stützten eine widerstandsfähige und breit angelegte Konjunkturerholung. Diese habe auch zu einer Stabilisierung des Finanzsektors beigetragen.

Harm Bengen
www.w-t-w.org/en/harm-bengen

Ausgerechnet Saudis wollen 100 Millionen spenden an Ivanka Trumps Hilfsfonds

Donal Trump Reise in den Nahen Osten erweist sich für den Trumps Clan als großer Erfolg: Zwei Tage nachdem US-Präsident Donald Trump einen Rüstungsdeal im Wert von bis zu 350 Milliarden US-Dollar mit Saudi-Arabien unterzeichnet hat, darf sich auch die „First Daughter“ über eine satte Geldspritze freuen.

Bei dem Wirtschaftstreffen in Saudi-Arabien hatte die „First Daughter“ zudem die Stärkung von Frauenrechten weltweit angemahnt. In jedem Land müssten sich Frauen und Mädchen weiterhin mit systematischen, institutionellen und kulturellen Schranken auseinandersetzen, „die uns daran hindern, uns voll einzubringen“, sagte sie. „Sie alle wissen, dass das wahr ist“, betonte sie bei einem Runden Tisch zu Frauen betreffende Wirtschaftsfragen.

Eine Expertin der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte, dass die Präsidentenberaterin Trump nicht den größeren Zusammenhang sehe. „Nicht das Unternehmertum ist wichtig, sondern der politische Wandel, damit die Regeln, die Frauen am Arbeitsplatz beschränken, aufgehoben werden“, sagte Kristine Beckerle. Ohne das gingen die Investitionen nicht sehr weit.

US-Präsident Donald Trump hatte in seiner Rede vor Staatenlenkern zwar dazu aufgerufen, gemeinsam gegen die Unterdrückung von Frauen vorzugehen. Seinen Schwerpunkt legte er jedoch auf den Kampf gegen Extremismus, der ein „Kampf zwischen Gut und Böse“ sei. Er sagte auch, dass die USA niemandem in der Region ihren Willen aufdrängen wollten. „Wir sind nicht hier, um zu belehren, wir sind nicht hier, um anderen Leuten zu sagen, wie sie leben, was sie tun, wie sie sein und wie sie beten sollen.“

Falsches Spiel
Die Spende steht in krassem Widerspruch zu Donald Trumps früheren Äußerungen. So hatte er etwa Hillary Clinton im Juni falsches Spiel bei der Entgegennahme einer Geldspende aus Saudi-Arabien vorgeworfen: „Die unehrliche Hillary sagt, wir müssen Saudi-Arabien dazu bringen, die Finanzierung des Hasses zu stoppen. Ich fordere sie auf, die 25 Millionen US-Dollar umgehend zurückzugeben, die sie von Saudi-Arabien für die Clinton-Foundation bekommen hat“, schrieb er damals auf Facebook…
Saudis spenden 100 Millionen an Ivanka Trumps Hilfsfonds.

Frauen sind in den Emiraten weiterhin einer enormen Diskriminierung vor dem Gesetz und im täglichen Leben ausgesetzt. So darf zum Beispiel ein Ehemann seine Frau und seine Kinder „züchtigen“, vorausgesetzt, dass keine sichtbaren Spuren zurückbleiben. Auch ist es in Saudi-Arabien um die Frauenrechte denkbar schlecht bestellt. Frauen müssen sich etwa in der Öffentlichkeit von Kopf bis Fuß verschleiern. Die Mega-Spende ist also nicht ohne Ironie: Während die Frauen in dem Königreich nicht einmal ein Auto fahren dürfen, sollen sie als Unternehmerinnen gefördert werden.

Statement Verband Deutscher Unternehmerinnen:

„Der VdU setzt sich als Gastgeber des zivilgesellschaftlichen Women 20-Dialogs für die wirtschaftliche Stärkung von Frauen weltweit ein. Dazu gehört neben der Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen und dem Zugang zu Bildung, insbesondere in MINT-Fächern, auch die Unterstützung des weiblichen Unternehmertums. Die Delegierten von Women 20 gemeinsam mit dem VdU begrüßen die Initiative der US-Delegation der G20, einen gemeinsamen Fond unter der Führung der Weltbank einzurichten, mit dem die selbständige Tätigkeit von Frauen in Schwellen- und Entwicklungsländern gefördert werden soll. Die Idee eines gemeinsamen Fonds, der aus öffentlichen und privaten Geldern gespeist werden soll, war auf dem Podium des W20-Dialogforums in der Runde mit Bundeskanzlerin Merkel, der IWF-Chefin Christine Lagarde, der kanadischen Außenministerin Chriystia Freeland, der Vizepräsidentin der Bank of America Anne Finucane, First Daughter Ivanka Trump und der Unternehmerin Nicola Leibinger-Kammüller diskutiert worden. Stephanie Bschorr hofft auf das Engagement aller G20-Staaten: “Wir freuen uns, dass sich nun mehr und mehr Länder der amerikanischen Fond-Initiative anschließen.“

Harm Bengen
www.w-t-w.org/en/harm-bengen
www.harmbengen.de