Umweltprobleme sind ein grösseres Risiko als die Wirtschaft

Die Lektüre des «Global Risk Report» im Vorfeld des Jahrestreffens des WEF ist ungemütlich: Die Befragten sind pessimistischer als noch ein Jahr zuvor. Gar Kriege mit Beteiligung von Grossmächten werden nicht ausgeschlossen. Für Aufhellung sorgt die Wirtschaft….NZZ

Es ist auffällig, dass zur Finanzkrise 2007/2008 die Wirtschaftsrisiken überwogen haben. Jetzt werden diesen Themen, zumindest in den oberen Rängen, keine grösseren Auswirkungen mehr zugesprochen. Ab dem Jahr 2011 haben die Umweltthemen die Überhand gewonnen. Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass die Wahrnehmung von Risiken für ein kommendes Jahr ein Kind der Erfahrungen des laufenden Jahres ist. In einer längeren Betrachtung der Entwicklung der Risiken lassen sich jedoch längerfristige Befindlichkeiten der WEF-Befragten herausfiltern.

Zehn Jahre nach der Finanzkrise zeigen die jüngsten Wirtschaftszahlen weltweit einen Aufschwung. Dies könnte eine Möglichkeit bieten, nichtökonomische Probleme beherzt anzugehen. Es könnte sich aber auch um eine Illusion handeln. Im Bericht wird deshalb auch vor Nachlässigkeit gewarnt. So sieht sich die Weltwirtschaft immer noch dem Problem des billigen Notenbankgeldes und der hohen Preise für Vermögenswerte, einem grossen Schuldenberg und Spannungen im Finanzsystem gegenüber. Ein Risiko dürfte auch die geringere Feuerkraft der Wirtschaftspolitik bei einer erneuten Krise sein. Es kommen die unsicheren Auswirkungen des technischen Wandels auf die Arbeitsverhältnisse und der aufkeimende Protektionismus hinzu.

The lovely graphic above is from The New Yorker more https://www.newyorker.com/cartoons

Geldwäsche Paradies Deutschland dank mangelnder Kontrolle

Diktatoren, Kriminelle, Konzerne, Super- und Ultrareiche – sie alle lieben Steueroasen. Schätzungsweise 130 Milliarden Euro gehen den Staaten jedes Jahr verloren, weil Geld auf Schwarzgeldkonten verschwindet oder in komplizierten Geflechten aus Briefkastenfirmen versteckt wird. Der Investigativ-Journalist Frederik Obermaier und der Steueranalyst Markus Meinzer erklären, wie das System funktioniert und warum die Staaten so wenig gegen den organisierten Steuerbetrug unternehmen.

Die Gäste im Planet Wissen-Studio mit den Moderatoren Birgit Klaus und Dennis Wilms.
Steueroasen-Betrug mit Ansage

Organisierte Kriminalität – Was geht das Frauen an?

Mit Frauenförderungs-ETF auf Kundinnen-Fang

 
Die UBS hat einen ETF lanciert, der in frauenfreundliche Firmen investiert und an die UBS Optimus Foundation spendet. Doch die Anlegerin kauft die Katze im Sack.

Claudia Gabriel berichtet:

Es klingt gut: Ein Exchange Traded Fund (ETF) auf frauenfreundliche Firmen, der noch dazu 5% seiner Verwaltungsgebühr an einen guten Zweck spendet – nämlich an die UBS Optimus Foundation, die sich mit philanthropischen Projekten für Nachhaltigkeit einsetzt. Doch gute Sache hin oder her: Ein Investment sollte immer auch rational geprüft werden, sonst kann die Anlegerin gleich direkt eine Spende tätigen. Einige Fragen gehören beantwortet, zum Beispiel, wie ein Investment zum Rest des eigenen Portfolio-Inhalts passt und welche Kosten es verursacht.

Index für Frauenfreundlichkeit…NZZ

@RaffiAnderian
www.raffianderian.com

 

 

Abschied: Janet Yellen war die erste Frau der Fed

Die promovierte Ökonomin Janet Yellen führte, als erste Frau in der fast Janet Yellen100-jährigen Geschichte die Geschicke der Fed.
 
Jetzt verabschiedet Sie sich mit einer Zinserhöhung
Die Fed-Chefin hat am Mittwoch ihren letzten grossen Auftritt. Sie wird bekanntgeben können, dass die US-Notenbank die von ihr initiierte Normalisierungspolitik fortsetzt. Die Fed-Bilanz schrumpft bereits leicht.

Wenn in den kommenden Wochen nichts Aussergewöhnliches passiert, wird Janet Yellen am Mittwochnachmittag Punkt 14 Uhr 30 (Ortszeit) letztmals nach einer Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses (FOMC) als Chefin der US-Zentralbank vor die Presse treten. Dabei wird sie mit grösster Wahrscheinlichkeit eine neuerliche leichte Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte bekanntgeben und darlegen, ob und wie im kommenden Jahr die geldpolitische Normalisierung in den USA weitergehen könnte.

Jerome H. Powell wird im Februar das Zepter übernehmen.

Was sind eigentlich Bitcoin Wale?

Bitcoin Whales
Warum die mächtigsten Bitcoin-Investoren den Markt mit einem Achselzucken zum Einsturz bringen könnten. Am 12. November 2017 hatte jemand fast 25.000 Bitcoins im Wert von etwa 159 Millionen US-Dollar auf eine Online-Tauschbörse transferiert. Die Nachricht kursierte bald durch diverse Foren, Bitcoin-Händler stritten darüber, ob der Besitzer diese riesige Menge verkaufen wollte.

Besitzer solch großer Mengen von Bitcoin werden oft als Wale bezeichnet. Und sie machen Anlegern zunehmend Angst. Denn die mächtigen Inhaber können die Preise sinken lassen, indem sie nur einen Teil ihrer Bestände verkaufen. Diese Verkäufe sind immer wahrscheinlicher, jetzt, da die Kryptowährung seit Januar fast um das Zwölffache gestiegen ist…Bitcoin Investoren könnte Markt stürzen

Krypto-Wale sind vermutlich gut vernetzt
Schätzungsweise 40 Prozent von Bitcoin sind im Besitz von rund 1.000 Nutzern. „Und bei den aktuellen Preisen möchte wohl jeder etwa die Hälfte seiner Anteile verkaufen“, sagte Aaron Brown, ehemaliger Geschäftsführer und Leiter der Finanzmarkt-Recherche bei AQR Capital Management, der amerikanischen Wirtschaftsnachrichtenseite Bloomberg.
The Bitcoin Whales: 1,000 People Who Own 40 Percent of the Market

Bitcoin Achterbahn

Wahnsinn! Anders lässt sich der Aufstieg des Bitcoins nicht mehr beschreiben. Seit dem Jahresanfang ist der Preis der Cyberwährung um sagenhafte 1.000 Prozent nach oben geschossen.

Bitcoin-Kaufpanik: Digitalwährung gewinnt in 24 Stunden 40 Prozent an Wert – doch „Wild-West-Tage könnten bald vorbei sein“. Naja, bestimmt ist nicht der Stomverbrauch für Kryptogeld Schuld an den Kursschwankungen.

Bedroht der Bitcoin-Boom die globale Energiewende? Erstmals haben Bitcoins die 15.000-Dollar-Marke durchbrochen. Eine Schattenseite der steigenden Nachfrage: Die Produktion der virtuellen Währung verbraucht enorme Strommengen, die mithilfe mongolischer Kohle erzeugt werden….Stromverbrauch/ Der Spiegel

Das ist der Tanz auf dem Vulkan: Am Donnerstag übersprang der Bitcoin drei Tausender-Marken, in der Nacht zu Freitag verlor die Kryptowährung einen Großteil der Gewinne – und steigt Freitagvormittag wieder. Kurz vor Einführung der Terminkontrakte werden die Bitcoin-Glücksritter immer nervöser. Jetzt pfuschen ihnen noch die Hacker ins Handwerk.

Kurz vor dem Start von Terminkontrakten auf die Digitalwährung Bitcoin steigt die Nervosität am Markt von Minute zu Minute. Der Höhenflug des Bitcoin fand am Freitag zunächst ein Ende. Die Kryptowährung verbilligte sich um einen zweistelligen Prozentbetrag und stürzte auf rund 14.500 Dollar – um dann am Vormittag wieder zu steigen.

Am Donnerstag war der Kurs noch um fast 3000 Dollar gestiegen, die Kryptowährung hatte auf dem größten Marktplatz Bitstamp mit fast 16.000 Dollar so viel wie noch nie gekostet.

Arcadio Esquivel
Costa Rica

Twitter: Arcadio Esquivel

US-Steuerpläne beflügelt Aktien

Donald Trump hat den Investoren an den Aktienmärkten ein grosszügiges vorweihnachtliches Geschenk gemacht. Am Samstag hat der US-Senat mit knapper Mehrheit dem Vorschlag des Präsidenten für eine Steuerreform zugestimmt. Kern der Neuerungen ist die Senkung der Unternehmenssteuer von 35% auf 20%. Aber auch die Privathaushalte sollen entlastet werden. Davon verspricht sich die Regierung mehr Wachstum. In den USA und Europa stiegen am Montag als Reaktion darauf die Aktienkurse. Besonders gut schnitten Bank- und Industrietitel ab.

Eines der Hauptziele der US-Reform der Firmensteuern ist die Steigerung der im Inland versteuerten Gewinne. Im Visier stehen diverse Tiefsteuerstandorte, die bisher erhebliche Gewinnteile von US-Konzernen steuerlich beherbergt hatten. Zu diesen Standorten zählt auch die Schweiz. Laut einer Studie von 2016 für das Steuerjahr 2012 profitierten sieben Tiefsteuerstandorte besonders stark von Gewinnverschiebungen von US-Firmen. Die genannten Standorte in der Reihenfolge der Beträge mutmasslicher Gewinnverschiebungen sind: die Niederlande, Irland, Luxemburg, Bermuda, die Schweiz, Singapur und Cayman-Inseln.

Die Studie schätzt, dass die erfassten US-Konzerne ohne steuergetriebene Gewinnverlagerungen im Untersuchungsjahr in den Niederlanden statt 172 Mrd. nur 33 Mrd. $ deklariert hätten – und in der Schweiz statt 58 Mrd. nur 15 Mrd. $. Ein Papier des Internationalen Währungsfonds von 2014 rechnet vor, dass die Gewinnsteuererträge der Schweiz von multinationalen US-Firmen bei einer Steueraufteilung nach Umsatz, Aktiven, Lohnsumme oder Arbeitsplätzen im Vergleich zum Status quo um 30 bis 90% tiefer ausfallen würden.

Der durch die geplanten Steuersenkungen erwartete Wachstumsschub werde sich voraussichtlich auch auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed auswirken, sagte Anlagestratege Volkmar Baur von der Deutschen Bank. „Statt bisher mit drei rechne ich 2018 nun mit vier Zinserhöhungen.“

Allerdings, das sind noch Stolpersteine auf dem Weg zur US-Steuerreform…Börse-online

www.leopoldmaurer.com

Notfallpläne für systemrelevanten Finanzinstitute?

Checklisten sollen Halt geben. 8000 Seiten für die nächste Krise.

Alle systemrelevanten Finanzinstitute müssen Notfallpläne vorlegen. Diese sollen zeigen, wie jene Teile der Banken, die für die Stabilität des Finanzsystems als zentral gelten, auch ohne Rettung durch den Staat überleben könnten. Die beiden Schweizer Grossbanken haben noch bis Ende 2019 Zeit, um von der Aufsichtsbehörde Finma das Plazet für ihren Schweizer Notfallplan zu erhalten. Die UBS gab jüngst ein wenig Einblick in den Stand der Arbeiten. Die Bank hat schon enorm viel Planungspapier produziert – insgesamt über 8000 Seiten. Das heisse allerdings nicht, dass die Beteiligten im Krisenfall Tausende von Seiten studieren müssten. Entscheidend für ein rasches und zielgerichtetes Handeln in der Krise «sind letztlich die Drehbücher mit den Checklisten», sagt Markus Ronner, Chef Notfallplan bei der UBS.

Die Natur der nächsten Finanzkrise kann niemand kennen. Die grossen Banken müssen aber für den Fall der Fälle Pläne bereithalten. Was diese in einer nächsten Krise wert sein werden, ist die grosse Frage…..
Die grossen Banken müssen aber für den Fall der Fälle Pläne bereithalten

Die nächste Krise kommt bestimmt.
Bei der Deutschen Bank ist man für 2018 optimistisch. Eine Krise kommt, aber wann? Die EZB erhöht ab frühestens Mitte 2019 die Zinsen. Die Volkswirte und Anlagestrategen der Deutschen Bank sind auch für 2018 optimistisch, warnen aber auch vor einer trügerischen Ruhe. ..Die nächste Krise kommt bestimmt

Nel Ioan Cozacu
www.w-t-w.org/en/nel-ioan-cozacu
www.nelcartoons.de

Steueroase hofiert Kryptoszene

„Es geht nicht um Bitcoin, sondern Dynamik“ Bitcoin, e-Identität, selbstfahrende Busse – in der Schweizer Steueroase Zug hat die Zukunft schon begonnen. Eine Strategie gibt es nicht, sagt Stadtpräsident Dolfi Müller n-tv.de. Zug war vor einem Jahr der erste Ort, der die Kryptowährung Bitcoin in der öffentlichen Verwaltung eingeführt hat. Doch den Schweizern geht es um mehr. Zug ist zum Startup-Mekka der Kryptoszene geworden. Wer mit der Technologie Blockchain, die hinter dem Bitcoin steht, experimentiert, ist willkommen. Was das Internet für die Information sei, sei die „Block-Kette“ für die Transaktion, erklärt Müller. Kryptowährungen, Fintech, Insurancetech – spannende Anwendungen gebe es Tausende. Auch die neue e-Identität, mit der die Stadt seit kurzem wirbt, ist in diesem dezentralen digitalen Register abgespeichert. Betrüger in der Kryptoszene fürchtet Müller nicht….NTV

Der Kanton Zug ist reich. Es gibt jede Menge richtiges Geld. Warum hat die Stadtverwaltung vergangenes Jahr entschieden, die Kryptowährung Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren – und damit aus dem 30.000-Seelen-Ort Zug ein Krypto-Mekka zu machen?

Bitcoin stürzt binnen Stunden um 500 Dollar ab.
Der Kurs der Digitalwährung Bitcoin ist in zwei Stunden um fast 500 Dollar abgestürzt und danach fast ebenso schnell wieder in die Höhe geschossen. Grund ist eine Sicherheitslücke bei einem Konkurrenten….Der Spiegel
Bitcoin Suisse geht auf die Banken zu
Der neue CEO stammt aus der alten Finanzwelt, war aber bereits zuvor «bekehrt».

Arthur Vayloyan, der bis Ende September noch bei der Falcon Private Bank aktiv war, wird neuer CEO von Bitcoin Suisse, dem grössten Schweizer Broker und Verwalter für Krypto-Assets. Nach eigenen Angaben generiert die Firma monatlich rund 200 Mio. bis 300 Mio. $ Umsatz mit Krypto-Währungen und verwaltet deutlich über 1 Mrd. $ solcher Devisen. Dieses Volumen zeige, dass sein Unternehmen mehr mache, als kurzfristige Opportunitäten auszunutzen, sagt Niklas Nikolajsen, Mitbegründer und bisheriger CEO von Bitcoin Suisse.

Ende September kommunizierte die Finanzmarktaufsicht Finma, dass sie bei Rechtsverletzungen um ICO* konsequent einschreiten werde. Gibt es Hinweise, dass ein ICO unter ein Finanzmarktgesetz (Geldwäscherei, Terrorismusfinanzierung, Bankenrecht, Effektenhandel, Kollektivanlagenrecht) fällt, führt die Finma die entsprechenden Abklärungen durch und leitet bei einer Rechtsverletzung Massnahmen ein…NZZ

*Initial Coin Offering (ICO)