Credit Suisse und die Geldwäsche

Finma rügt die Credit Suisse wegen Mängeln bei der Geldwäschereibekämpfung.

Die Finanzmarktaufsicht Finma sieht bei der Credit Suisse Mängel im Kampf gegen Geldwäscherei. Konkret geht es um Geschäftsbeziehungen im Umfeld des Weltfussballverbandes Fifa und der südamerikanischen Ölkonzerne PDVSA und Petrobras.

Die Finanzmarktaufsicht Finma hat bei der Grossbank Credit Suisse (CS) im Rahmen von zwei Enforcement-Verfahren Mängel bei der Geldwäschebekämpfung festgestellt. Zum einen geht es um Geschäftsbeziehungen mit Privatpersonen aus dem Umfeld des Weltfussballverbandes Fifa, der brasilianischen Erdölgesellschaft Petrobras und dem venezolanischen Erdölunternehmen PDVSA. Auf der anderen Seite hat die Grossbank nicht erkannt, welche Risiken in den Geschäftsbeziehungen mit dem ehemaligen georgischen Premierminister Bidzina Ivanishvili schlummerten.

Die Finma setzt bei der CS einen unabhängigen Beauftragten ein: Er soll zu einer Beurteilung gelangen, welche Fortschritte das Institut bei der Abwehr von Geldwäscherei erzielt hat. Die Grossbank muss allerdings weder eine Busse bezahlen, noch zieht die Finma bei ihr Gewinne ein oder schränkt sie den Geschäftskreis des Instituts ein.

Die von der Finma untersuchten Fälle gehen auf die Jahre 2006 bis 2014 zurück….
FINMA stellt bei Credit Suisse AG Mängel bei der Geldwäschebekämpfung fest

Geldwäsche

 

Auf dem Weg zur Entdollarisierung

Viele Schwellenländer versuchen, sich vom Dollar abzuwenden. Es scheint eine Entwicklung von einer US-zentrischen hin zu einer multipolaren Währungswelt zu geben.

Michael Ferber berichtet: Der schleichende Rückzug des Dollars von seinem Status als alles dominierende Weltleitwährung könnte in den USA massive Folgen haben. So könnte die Nachfrage nach Dollars sowie nach amerikanischen Staatsobligationen deutlich sinken. Dies wiederum könnte sowohl die Inflation als auch die Zinsen in den USA nach oben treiben. Sollte China zunehmend die Möglichkeit haben, Erdöl für Yuan zu kaufen, dürfte das Land weniger Interesse an amerikanischen Staatsanleihen haben. Auch das Interesse der Erdölstaaten im Nahen Osten, ihre Einnahmen aus den Ölverkäufen als «Petrodollars» zu rezyklieren.

Trumps Strategie, den Dollar als machtpolitisches Instrument einzusetzen, sorgt so in anderen Teilen der Welt für Bemühungen, sich von der US-Währung abzuwenden….NZZ

Warum der Westen so giftig auf Putins Goldankäufe reagierte, könnte eine alte und vielen inzwischen lästig gewordene Gandhi-Weisheit zeigen: „Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ Dieses Sprichwort verdeutlicht, wie ein mächtiges System mit denen umgeht, die es am Ende zerlegen werden. Dieses abgedroschene Zitat beschreibt eingängig, was unsere westlichen Opponenten von dem Vorhaben halten, die Weltwirtschaft vom US-Dollar abzukoppeln und ein alternatives Finanzsystem aufzubauen, wie es China, Russland und die EU beabsichtigen.

Der russische Präsident Wladimir Putin habe bereits 2014 betont, dass Russland Erdöl und Gas in Rubel und anderen Währungen verkaufen solle, um das Dollar-Monopol zu umgehen. Im Zuge der Sanktionspolitik der USA gegenüber Russland wurden die russischen Dollar-Reserven von russischen Behörden als risikobehaftete Investition eingestuft. In der Folge sind in Russland grosse Volumina an US-Staatsanleihen verkauft und im Gegenzug Gold gekauft worden.

Ertrinkender Dollar  – Die Entdollarisierung

Profitiert Europa vom Handelskrieg?

Wie das alte Europa und Anleger von einem Handelskrieg profitieren
Ein Handelskrieg könnte die europäische Wirtschaft stärken, wenn die EU-Kommission geschickt agiert. Investoren sollten einen Sektor besonders im Auge behalten.

Patrick Herger
berichtet: Kluge Handelskrieger müssten ihre Zölle auf Endprodukte konzentrieren, um Kosten für nachgelagerte Produzenten zu vermeiden. Aber fast alle Trump-Tarife werden auf Zwischenprodukte und Investitionsgüter erhoben, wie eine Studie zeigt. Die chinesische Antwort ist dagegen überaus kompetent; offenbar weiss die Regierung um Präsident Xi Jinping im Gegensatz zu Donald Trump, wie man einen Handelskrieg führt. Es gibt weniger Zölle auf Zwischenprodukte, dafür viele auf Gütern, welche insbesondere Trump-Wähler und deren Jobs ins Visier nehmen, etwa in der Agrarindustrie.

 

Chance für Europa

Alicia García-Herrero vom Wirtschafts-Think-Tank Bruegel sieht im bestehenden Handelskonflikt eine Chance für Europa. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die EU-Kommission mit Donald Trump einigen kann, um einen Handelskrieg zu vermeiden. Trump hatte kürzlich gesagt, Europa sei beinahe so schlimm wie China, nur kleiner. Sollte Europa Trump jedoch besänftigen können, besteht für den alten Kontinent laut García-Herrero eine grosse Chance, vom weiteren Konflikt zwischen China und den USA zu profitieren…NZZ

Wie Trump die Chinesen in eine „Soja-Krise“ stürzt/ Welt

Waldemar Mandzel
www.w-t-w.org/en/waldemar-mandzel

 

Technologie die die Welt verändert?

Blockchain – Sicherer elektronischer Handel |

Ein Internet, in dem sensible Daten vollkommen sicher sind – bis vor Kurzem war das Wunschdenken. Mit Blockchain könnte es Realität werden.

Die allermeisten kennen den Begriff nur im Zusammenhang mit Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum. Hinter Blockchain verbirgt sich jedoch eine Technologie, mit der sich Daten generell verwalten und vor Cyber-Attacken schützen lassen. Das liegt an dem Funktionsprinzip: Jeder so genannte »Block« ist eine Liste von Datensätzen, die sich erweitern lassen und mittels Kryptografie verkettet sind (»chain« ist Englisch für »Kette«).

Die Blöcke enthalten Informationen über den jeweils vorhergehenden Block, einen Zeitstempel und Transaktionsdaten. Wird ein Block im Nachhinein modifiziert, ändern sich auch alle darauf folgenden Blöcke. Jegliche Eingriffe werden so sichtbar und lassen sich nachvollziehen. Die Technologie ist wie geschaffen für digitale Währungen. Sie lässt sich aber auch einsetzen, um alle möglichen elektronischen Informationen auszutauschen und zu speichern.

Man denke an Gesundheitsdaten, Wahlstimmen, Ausbildungszertifikate oder Steuerdaten. Daneben ist die Methode sehr zuverlässig: Die beteiligten Server sind nicht über einen Knotenpunkt, sondern untereinander, also dezentral vernetzt. Tritt ein Fehler auf, verfügt jeder beteiligte Server über eine Kopie der Daten. Das könnte die Wirtschaft maßgeblich verändern, da elektronischer Handel so wirklich sicher werden würde. Die Blockchain speichert Daten fast in Echtzeit, so dass große Mengen an aktuellen Informationen schnell ausgetauscht werden können. Auch Objekte, etwa autonome Fahrzeuge, können über die Blockchain im Internet der Dinge miteinander kommunizieren…..Spektrum/Wissen

Wieso die Logistik ein geeignetes Einsatzgebiet der Blockchain ist.
Maersk und IBM organisieren den Welthandel auf Basis der Blockchain. Man sieht, wo die neue Technik ihre Stärken ausspielt und wo sie Perspektiven bietet…Handelsblatt

Top 1 Prozent

Weltweites Privatvermögen auf neuem Rekordhoch

Das weltweite private Finanzvermögen hat im Jahr 2017 die Marke von 200 Billionen US-Dollar überschritten. Im Ländervergleich belegt Deutschland Rang 5. Bei sinkenden Margen werden „Advanced Analytics“ für Vermögensverwalter immer wichtiger.

Das Geschäft mit den Reichen und Superreichen, das Private Banking oder Wealth Management galt lange Zeit nicht nur als die Königsdisziplin des Bankgeschäftes sondern auch als sicherer Ertragsbringer. Inzwischen hat die Digitalisierung auch diesen Bereich erfasst und stellt die Banken vor neue Herausforderungen.   Boston Consulting
Studie/ Study.

Deutschland beim Finanzvermögen auf Platz 5
Das Finanzvermögen der Deutschen hat von 2016 auf 2017 währungsbereinigt um 4,3 Prozent auf 7,5 Billionen US-Dollar zugelegt. Im Vorjahr war es um 4,4 Prozent gewachsen. Im weltweiten Vergleich des Gesamtvermögens liegt Deutschland wie im Vorjahr auf dem fünften Platz. Angeführt wird die Liste von den USA mit 80,5 Billionen US-Dollar, gefolgt von China (20,7 Billionen US-Dollar), Japan (16,8 Billionen US-Dollar) und Großbritannien (9,3 Billionen US-Dollar).

Handel mit unseren biometrischen Daten

„Pässe für Kriminelle“: So unsicher sind unsere biometrischen Daten.

Identifizierung mit dem eigenen Fingerabdruck, der Iris oder der Stimme – das klingt sicher. Dabei haben Cyberkriminelle längst Möglichkeiten gefunden, diese Daten zu stehlen.

Von Sabina Wolf, BR

Weltweit werden Millionen biometrische Daten gestohlen. Der kriminelle Handel mit ihnen im Dark Web ist das neue Geschäft der Cyber-Mafia. Nach Recherchen der Story im Ersten sind bereits heute viele Millionen Menschen weltweit von biometrischem Datendiebstahl betroffen.

Im sogenannten Dark Web werden mittlerweile auch Hunderte Ausweise mit biometrischen Daten angeboten. Den Reportern wurde von Kontaktleuten ein Reisedokument mit freier Wahl der biometrischen Merkmale für 3000 Euro angeboten. Die europäische Grenzagentur Frontex bestätigt auf Anfrage, es gebe „einige Fälle von gefälschten Pässen mit einem manipulierten Chip in der EU und im Schengenraum.“ Der Chip speichert dabei die biometrischen Merkmale.

Die biometrischen Daten werden meist aus riesigen Datenbanken abgefischt. In Indien sprachen die Reporter der Story im Ersten mit vielen Personen, deren Fingerabdrücke gestohlen wurden. Einer Journalistin vor Ort gelang der Nachweis, dass die größte biometrische Datenbank der Welt mit 1,2 Milliarden Daten nicht zugriffssicher ist.

Bernd Zeller
https://www.zellerzeitung.de/

Bundeslagebild Organisierte Kriminalität 2017

 Mehr Straftaten – weniger Schaden

Drogenhandel, Eigentumsdelikte: Die Zahl der Straftaten in der organisierten Kriminalität ist laut BKA leicht gestiegen. 2017 entstand ein Schaden von 210 Millionen Euro.

Die Organisierte Kriminalität bedroht Staat und Wirtschaft. Sie ist international vernetzt und findet sich in vielen Lebensbereichen unserer Gesellschaft. Das Schadenspotential ist enorm. Umso wichtiger ist die konsequente Verfolgung von Personen und Strukturen Organisierter Kriminalität, national und international, auch über den Entzug ihrer Vermögen. Damit packen wir sie dort, wo es wehtut: beim Geld –Beute aus Straftaten leichter einziehen. Mit den neuen Stellen für die Sicherheitsbehörden sowie der stetigen Weiterentwicklung der Fahndungs- und Informationssysteme werden wir auch in Zukunft alles tun, um diese Strukturen zu zerschlagen.

Ermittler haben im vergangenen Jahr 572 Verfahren gegen Gruppierungen der organisierten Kriminalität geführt. Die Zahl stieg damit im Vergleich zum Vorjahr leicht an, lag jedoch im Schnitt der vergangenen zehn Jahre. 2016 waren es 563 Verfahren gewesen. Das geht aus einem Bericht des Bundeskriminalamtes hervor.
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Rund ein Drittel der Kriminellen handelte demnach mit Rauschgift – das sei das „Hauptbetätigungsfeld“ der Straftäter. 16 Prozent der Delikte waren Eigentumskriminalität, elf Prozent Wirtschaftskriminalität.

Laut BKA entstand ein Schaden von 210 Millionen Euro, deutlich weniger als 2016, wo der Schaden rund eine Milliarde Euro betrug. Ursache waren einige wenige Fälle im Bereich der Wirtschaftskriminalität mit dreistelligem Millionenschaden. Solche Ausreißer gab es 2017 nicht.

Die Täter agieren dem BKA zufolge professionell, arbeitsteilig und über Ländergrenzen hinweg. Kokain aus Südamerika etwa werde auf hoher See von Bord geworfen – in wasserdichten Behältern, die mit Peilsendern versehen seien.

Schnellboote bringen die Schmuggelware demnach an Land; danach werde das Koks innerhalb Europas in präparierten Fahrzeugen transportiert. Im Jahr 2017 wurden in Deutschland mehr als acht Tonnen Kokain sichergestellt – laut BKA „ein absoluter Rekordwert“. 2016 seien es nur knapp zwei Tonnen gewesen..
Organisierte Kriminalität Bundeslagebild 2017
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Sebastian Fiedler vom Bund Deutscher Kriminalbeamter: Kriminelle Clans
Transparency.de/ Großteil der Korruptionsverfahren resultierte aus Hinweisen externer Quellen

Welt ohne Geld

Immer mehr Unternehmen und Staaten planen eine „No-Cash“-Zukunft.

Nur Bares ist Wahres – dieser Satz drückt die Liebe der Deutschen zum Bargeld aus.

Das kann Folgen haben. Denn wenn jede Transaktion irgendwann erfasst wird, ist der gläserne Bürger Realität. Es droht eine Form von totaler Überwachung. Die ARD-Doku „Welt ohne Geld – wie die Abschaffung von Banknoten vorangetrieben wird“ und wie weit wir auf dem Weg dahin schon sind – und wer davon profitiert.

Bargeldloses Bezahlen ist auf dem Vormarsch. Es ist schnell, einfach und bequem. Weltweit haben bargeldlose Transaktionen das Bezahlen mit Bargeld längst abgelöst. Auf der Strecke bleibt dabei das Interesse der Bürger am Bargeld.

Weltweit haben bargeldlose Transaktionen das Bezahlen mit Bargeld längst abgelöst. Noch halten Bundesbank und Bundesregierung am Bargeld fest. Aber können sie die Entwicklung hin zur bargeldlosen Gesellschaft aufhalten? Denn viele haben ein Interesse daran, dass wir aufhören, mit Bargeld zu bezahlen. Banken wollen Münzen und Scheine loswerden, weil deren Bereitstellung teuer ist. Politiker wollen weniger Bargeld, um Kriminalität und Terrorismus zu bändigen. Zentralbanker wollen Bargeld abschaffen, weil sich dann leicht Negativzinsen durchsetzen lassen. Und digitale Bezahlkonzerne wie Paypal oder Visa wollen einfach von allen Geldgeschäften profitieren und dabei möglichst viele Finanzdaten über uns Verbraucher sammeln. Ihr Ziel: die komplette Kontrolle über unser Kaufverhalten. Wer profitiert von der bargeldlosen Welt?…Welt ohne Geld/ ARD

www.gottfried.online

Die Börsen ein Auslaufmodell?

Wird die Börse zum Auslaufmodell?
Statt an die Börse zu gelangen, werden aufstrebende Unternehmen von Private-Equity-Gesellschaften gekauft. Die Zahl der kotierten Unternehmen nimmt ab. Ist das der Anfang vom Ende des Börsenhandels?

Werner Grundlehner
berichtet: Investoren können auf der anderen Seite von Private-Equity-Gesellschaften einiges lernen. Statt Trends und Aktien, die en vogue sind, hinterherzurennen, zahlt es sich auch an der Börse aus, auf langfristige Geschäftsmodelle, verlässliche Cashflows und niedrige Bewertungen (beim Kauf) zu achten….Börse

Rudolf Schuppler
www.w-t-w.org/en/cartoon/rudolf-schuppler
www.grafik-schuppler.at

Was Google alles über Sie weiß

Datenanalyse statt Technologiekonzern. Das ganz grosse Geschäft.

Dr. Hansjörg Leichsenring berichtet: Für viele Menschen ist Google immer noch vor allem eine Suchmaschine. Längst ist das mächtige Technologieunternehmen zu einem der weltweit größten Sammler von Daten geworden. Eine Infografik zeigt, was Google alles über seine Nutzer weiß.

Viele halten Google für ein erfolgreiches Technologieunternehmen, doch Technologie ist nur das Mittel zum Zweck. Rund 86 Prozent der Einnahmen von Googles Mutterkonzern Alphabet stammen aus Werbung.

Das Geschäftsmodell hinter der Suchmaschine ist das Sammeln und Analysieren von Daten, vor allem von privaten Konsumenten. Dazu gehören persönliche Daten, Einkaufsgewohnheiten und Bewegungsprofile.

Infografik: Was weiß Google?….Was Google alles über sie weiss

rabe-karikatur.de