B**LSH*T

Finanzkompetenz oder „Financial Literacy“. Verbessern Sie Ihr Finanzwissen. Finanzwissen im Brennpunkt Prof. Dr. Heri.

Die Finanzmärkte sind ein grosser Sammelplatz für Geschichtenerzähler. Nicht wenige leben (gut) davon, dass sich die Anleger durch viele dieser Geschichten verunsichern lassen. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen.

www.teddytietz.de

Weitere Lernvideos Finanzkompetenz

Wie funktioniert Verschleierung zur Geldwäsche?

Zeuge einer Fälschung / Geldwäsche
Auf einer schwarzen Liste der EU fehlen alle einschlägigen Steuerparadiese.

Die Schweizer Bank Pictet ist in ihnen sehr aktiv.

Im Shirley House von Nassau auf den Bahamas geht es sehr lebendig zu. Geburten und Sterbefälle melden die Bewohner der zahlreichen Karibikinseln im Erdgeschoss, geheiratet wird im zweiten Stock.

Mittendrin liegt das Handelsregister. Hinter einem wackeligen Tisch mit der Aufschrift „Security“ betreuen acht Frauen die Registrierung von vielen 10000 Gesellschaften. Sie haben ordentlich zu tun: Das Nullsteuerparadies ist bei vielen populär, die etwas zu verstecken haben. Für 1750 Dollar lässt sich eine Briefkastenfirma auf den Bahamas gründen, deren eigentliche Eigentümer im Verborgenen bleiben. Dem Handelsregister ist nur ein Bevollmächtigter bekannt, in der Regel ein Anwalt oder eine Bank. So haben die Inseln mit ihren 350000 Einwohnern geschätzte 250 Milliarden Dollar Auslandskapital angezogen.
Obwohl auch Kriminelle die gebotene Diskretion zu schätzen wissen, tauchen die Bahamas nicht auf der schwarzen Liste auf, mit der die EU-Kommission seit vergangenem Sommer Geldwäscheparadiese brandmarkt. Die Brüsseler verlassen sich auf die formalen Zusagen der seit 1973 unabhängigen Inselgruppe, dass man im Ernstfall mit den Strafverfolgungsbehörden kooperieren werde.

Das EU-Parlament bezweifelt allerdings den Sinn einer Liste, auf der zwar Länder wie Iran oder Nordkorea‘ stehen, aber alle einschlägigen Geldwäscheoasen, wie die Britischen Jungferninseln oder Panama, fehl en. Am Donnerstag Corderte eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten in Straßburg deren dringende Überarbeitung. „Es kann doch nicht sein, dass wir keine Konsequenzen aus den ganzen Skandalen ziehen, sagt Fabio de Masi, der stellvertretende Leiter des Panama-Untersuchungsausschusses im EU-Parlament.

De Masi plant, den Geldwäscheexperten Andreas Frank ins EU-Parlament einzuladen.

Der ehemalige Investmentbanker hat sich als Sachverständiger für den Deutschen Bundestag einen Namen gemacht. Im vergangenen Oktober reiste er nach Nassau, weil er mehr über die örtliche Firma Procot Investments Ltd. erfahren wollte, die in Verbindung mit einem Vermögensverwalter in Genf steht, mit dem er eine juristische Auseinandersetzung hat.
Die freundlichen Damen im Shirley House händigten Frank eine Liste der Procot ~Direktoren aus. Auf ihr standen drei Herren aus der Schweiz, die bei der Gründung der Gesellschaft im Jahr 2000 alle für die Schweizer Privatbank Pictet gearbeitet haben. Pictet zählt mit einem verwalteten Vermögen von über 450 Milliarden Schweizer Franken zu den ganz großen Adressen für alle Spielarten von Steueroptimierung. (SPIEGEL 30/2012).

Sie unterhält, ähnlich wie die Deutsche Bank, Credit Suisse und andere Geldhäuser, in dem Tropenparadies eine Tochtergesellschaft namens Pictet Bank & Trust (Bahamas), um dort diskrete Geschäfte abzuwickeln. In den offiziellen Unterlagen wurde die Bahamas Tochter von Pictet als Bevollmächtigte von Procot genannt, Frank fuhr deshalb zu deren Adresse im Bayside Executive Park unweit des Flughafens. In dem dreistöckigen Gebäude sollen unter der Obhut von Pictet neben Procot über 600 Firmen ihren Sitz haben. Dort wurde ihm mitgeteilt, dass seit Kurzem nicht mehr Pictet, sondern Rhone Trustees als Agent für die Firma arbeitet. Rhone sitzt im selben Gebäude wie Pictet und hieß früher Pictet Overseas Trust Ltd. Aber niemand mochte ihm etwas über die Vergangenheit des Unternehmens sagen oder darüber, wer jetzt hinter der Firma steckt.

Frank machte sich noch einmal auf den Weg zum Shirley House, er wollte erfahren, warum Pictet im Handelsregister immer noch als offizieller Hüter von Procot geführt wird. Er stellte fest, dass selbst die wenigen dort gespeicherten Daten jederzeit veränderbar sind. „Ich wurde Zeuge einer Urkundenfälschung“, mutmaßt er.

Weil im Handelsregister nichts über den Wechsel des Bevollmächtigten bekannt war, rief die zuständige Beamtin bei Pictet an und forderte eine Kopie des entsprechenden Direktorenbeschlusses, der angeblich im April 2016 erfolgt war. Als das Dokument endlich per Mail eintraf, habe sie den Bescheid mit einem Eingangsstempel vorn 3. Mai 2016 versehen und damit etliche Monate vordatiert, erzählt Frank.

Seitdem tendiert Franks Vertrauen in die Seriosität des Handelsregisters der Bahamas Richtung null. „Die Beamten dort machen nur, was die Agenten ihnen sagen“, schlussfolgert er. Das ganze System sei darauf angelegt, die Herkunft der Gelder und die tatsächlichen Geschäfte mithilfe anonymer Konten zu verschleiern. „Es wäre falsch, Offshore Unternehmen mit illegalen Aktivitäten gleich zusetzen „schreibt Pictet in einer Stellungnahme an den SPIEGEL. Solche Gesellschaften würden genutzt, „um Vermögenswerte zu halten, Vertraulichkeit zu wahren und von legalen Steueroptimierungsinstrumenten zu profitieren. Alle Gesetze der Bahamas würden befolgt.

Ein aktueller Prozess in New York zeigt, wie weit der Service von Pictet geht. Dort klagt der saudische Geschäftsmann Rasheed AI Rushaid gegen die Bank und deren Spitzenmanager, darunter mehrere Mitglieder der Familie Pictet. Insgesamt macht der Saudi einen Schaden von 350 Millionen Dollar geltend. Genfer Bankmanager hätten für drei Angestellte von Al Rushaids Ölförderfirma eine Briefkastenfirma auf den Britischen Jungferninseln gegründet. Sie hätten gewusst, dass der einzige Zweck dieser Gesellschaft darin bestand, möglichst diskret Bestechungszahlungen zu kassieren. Letztlich landete das Geld auf Pictet Konten in der Schweiz und wurde von den Bankern dann auf die Konten der Angestellten verteilt.

Am 22 . November urteilte ein New Yorker Berufungsgericht nach einer ausführlichen Würdigung der Beweise, dass der saudische Geschäftsmann die Schweizer wegen Beihilfe zu Betrug und Geldwäsche in den USA verklagen kann. Die Banker hätten „bewusst und wiederholt New Yorker Korrespondenzkonten genutzt, um die illegalen Gelder ihrer Kunden zu waschen“, heißt es in dem Beschluss.

Die Schweizer Bank bestreitet die Vorwürfe und will alle Rechtsmittel nutzen. Auch wegen anderer Vorgänge steht Pictet in den USA im Verdacht, Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Weil eine mögliche Milliardenstrafe existenzbedrohend für die Genfer Privatbank sein kann, haben die persönlich haftenden Eigentümer reagiert und die Bank in eine Kommanditaktiengesellschaft umgewandelt.

Im Gegensatz zu den Amerikanern sind die Europäer äußerst gutgläubig. Auch die Jungferninseln, ein karibisches Überbleibsel des britischen Kolonialreichs, sind auf keiner schwarzen Liste der EU zu finden. Die EU Kommission verweist auf die Einschätzung der .. Financial Action Task Force“ in Paris. Dieses internationale Gremium ist der OECD angegliedert und soll Geldwäsche und Terrorfinanzierung bekämpfen. Der Sachverständige Frank hält es für einen „Debattierklub, dem wohlklingende Selbstauskünfte der Länder genügen. Vielleicht liegt das unentschlossene Vorgehen der Staatengemeinschaft auch einfach daran, dass zu viele Länder von Geldern aus illegalen Quellen profitieren.

Auch die USA leisten sich mit Delaware ein Geldwäscheparadies. Und Großbritanniens Expremier David Cameron gab zu, dass Briefkastenfinnen in seinem Land 122 Milliarden Pfund in Immobilien angelegt hätten. In London sollen ihnen die meisten Villen in Reichenvierteln wie Chelsea gehören. Der Spiegel 21.01.2017. Der Artikel „Zeuge einer Fälschung“ von Christoph Pauly erschien in der Druckausgabe des SPIEGELS 04/2017 auf Seite 82.
Zeuge einer Faelschung
Frauen und Kinder leiden überproportional unter Korruption/Verschleierung

Verbrechen ermöglichen

Ökonomin Carmen Reinhart zur Schuldenkrise

«Die Lehren aus Finanzkrisen werden ignoriert»

Harvard-Professorin Carmen Reinhart lobt Irland und tadelt Italien bei der Bewältigung der Finanzkrise. Mit Blick auf die Geschichte bereitet ihr die von Donald Trump geplante Handelspolitik Sorgen.

Michael Rasch und Michael Ferber berichten NZZ: Die internationale Schuldenkrise ist etwas in den Hintergrund der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt, doch sie ist weiter völlig ungelöst. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IMF) lag die weltweite Verschuldung des Nicht-Finanz-Sektors – also von Staaten, privaten Haushalten und Unternehmen ausserhalb der Finanzbranche – Ende 2015 bei rekordhohen 225% des Welt-Bruttoinlandprodukts. Seit der Jahrhundertwende hat sie sich laut dem IMF nominal auf 152 Bio. $ mehr als verdoppelt. Diese Schuldenlast hemmt das Wirtschaftswachstum. In Europa sorgt die Euro-Schuldenkrise für zunehmende Spannungen zwischen den Ländern der Euro-Zone….Harvard-Professorin Carmen Reinhart /.PDF

Nach der Trump-Party

Schon kurz nach der Trump Party kommt es zum  Aufmarsch der Frauen.

In den USA haben Hunderttausende Menschen unter dem Motto „Women’s March“ gegen den neuen Präsidenten Trump demonstriert. Allein an der Kundgebung in Washington nahmen offenbar mehr Menschen teil, als an der Vereidigung Trumps am Vortag. Auch in Europa wurde demonstriert.

Und auch die  Euphorie an der Börse schwindet. Eine rote Aktienwoche nach der Trump-Party. So ein trudeln zwischen Trump und trostlos. In jüngster Vergangenheit hat der neue US-Präsident gezeigt, dass er unberechenbar bleibt. So geraten etwa die Aktien von Medikamentenherstellern vom Regen in die Traufe. Die Finanzmärkte haben die Woche mit dem Warten auf Donald Trumps Antrittsrede verbracht. Die Erwartungen waren aber nicht mehr so hoch wie in den Wochen nach der überraschenden Wahl. Zehn Tage vor dieser Rede hatte Trump in seiner ersten offiziellen Pressekonferenz bereits viele Erwartungen zerstört. Der SMI verlor in der Berichtsperiode denn auch 2,1%.

Trump zeigte seine Unberechenbarkeit: Vor Monatsfrist kündete er an, die Medikamentenpreise zu senken, in der eingangs erwähnten Rede beschuldigte er die Industrie, «mit Mord davonzukommen», später drohte er, die Medikamentenhersteller mit der «Kraft von Twitter» zu bezwingen. das führte auch zu Einbussen bei Roche und Novartis, deren Aktien über die Woche 2,3% bzw. 2,9% fielen.

Mario Draghi versuchte seine Investoren zu besänftigen. Bei seinem ersten Auftritt im neuen Jahr gab der EZB-Präsident bekannt, dass die Leitzinsen unverändert blieben und das Anleihekaufprogramm wieder auf das ursprüngliche Volumen von 60 Mrd. € pro Monat reduziert werde. Draghi äusserte sich zudem skeptisch zu den jüngsten Inflationsdaten. Die anziehende Teuerung sei vor allem auf den höheren Erdölpreis zurückzuführen. Eine nachhaltige Beschleunigung der Gesamtinflation sehe er nicht. Draghis Rede konnte die Verluste an den Anleihemärkten etwas dämpfen, diese aber nicht stoppen. Deutsche Bundesanleihen wurden 2,5 Basispunkte höher bei 0,37% gehandelt.

Ist Trumps Verhalten nur Taktik?  Versucht er nur durch sehr forcierte, ja zum Teil aggressive Aussagen viel Verhandlungsspielraum aufzubauen? Wir werden sehen und berichten.

Harm Bengen
www.w-t-w.org/en/harm-bengen
www.harmbengen.de

WEF- Was sollten wir wissen?

Die 5 wichtigsten Lektionen aus Davos
Vier Tage hat sich die Elite aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft getroffen – und sich über die aufgewühlte Welt den Kopf zerbrochen. Was Sie wissen sollten.

Prominent besetzte Podien sind das Markenzeichen von Davos.
Horst von Buttlar berichtet: 

1. Die Ungleichheit wächst, die Wut auch – und das Bewusstsein

Es gab Jahre, da wurde in Davos viel über die Euro-Krise, Banken oder „Schwarze Schwäne“, also unvorhergesehene und seltene Ereignisse gesprochen. Auch über die Digitalisierung wird immer geredet und die „Vierte Industrielle Revolution“. In diesem Jahr war eines der Mega- und Metathemen die Ungleichheit. Zwar wurde auch darüber immer schon viel diskutiert, aber diesmal wirkte die Weltelite alarmierter und besorgter als sonst. Was wohl an dem Jahr 2016 liegt – und einigen (umstrittenen) Studien, die just vor Davos platziert wurden. Wobei inzwischen viel zu wenig differenziert wird, was „die Ungleichheit“ für jedes Land und die jeweilige Gesellschaft bedeutet. Was vielleicht auch wieder ein Problem birgt, denn eine globale Ungleichheit anzupacken, ist weitaus schwieriger und unrealistischer als für, sagen wir mal, ein Land wie Deutschland.

2. Wohlstand soll wieder für alle gelten

3. Technologie nicht mehr nur Verheißung, sondern Bedrohung

4. Blue Collar, White Collar, New Collar

5. Nicht mal Leadership ist mehr sicher

Und wohin führt uns Donald Trump? Es gab in Davos kaum klare Prognosen, am optimistischsten waren noch US-Manager, die einfach etwas weniger Regulierung und niedrige Steuern erwarten. Die versammelte Nobelpreiselite war erstaunlich verhalten – zumindest für dieses und nächstes Jahr erwarten einige höheres Wachstum, eine Fortsetzung des Trump-Booms. Dann aber könnte die US-Wirtschaft überhitzen. Wenn Trump denn nicht sofort Chaos anrichtet.

Man möchte Davos 2017 schließen mit Jack Ma, dem Gründer des chinesischen IT-Giganten Alibaba, der einen der beste Auftritte hatte: „Irgendwie ist keiner mehr glücklich. Die Armen nicht – und die Reichen nun auch nicht mehr.“ Er halte es mit „Forrest Gump“, seinem Lieblingsfilm. Dessen Motto war: Move ahead…..Capital/Meinungen
Die 5 wichtigsten Lektionen aus Davos/PDF

www.schrankartoons.com

Sorgen um die Finanzmärkte

US-Notenbank kündigt aggressiven Kurs an.

Schluss mit der Behutsamkeit: Die US-Notenbankchefin Janet Yellen kündigt bis ins Jahr 2019 mehrere Zinserhöhungen an. Sie warnte davor, dass sich ein zögerlicher Kurs „bitter rächen “ könne. Nach behutsamen Leitzinserhöhungen in den vergangenen Jahren will US-Notenbankchefin das Tempo verschärfen.

„Die Unabhängigkeit der Fed bleibt unangetastet“
Anthony Scaramucci, amerikanische Hedgefondsmanager und Trump-Berater lobt die
Rolle der Fed in der Krise auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Folgen sieht er aber kritisch. Wie Zentralbanken künftig in die Finanzmärkte eingreifen werden, ist derweil umstritten in Davos.

Scaramucci betonte, auch wenn die Fed im laufenden Jahr den Leitzins mehrfach erhöhen sollte, könne im historischen Kontext nicht von einer geldpolitischen Normalisierung die Rede sein. Zum Außenwert des Dollars äußerte sich der Amerikaner etwas ambivalent. Wenn es gelinge, das Wirtschaftswachstum unter anderem mit mehr Ausgaben für Infrastruktur und Steuersenkungen deutlich zu beleben, stelle ein stärkerer Dollar kein Problem dar. Andererseits machte Scaramucci aber auch deutlich, dass er kein Interesse an einer zu starken Währung habe.

Auch wenn die Fed ihren Leitzins in diesem Jahr zwei Mal erhöhen sollte, bleibe die globale Geldpolitik wegen der Europäischen Zentralbank und der Bank von Japan insgesamt expansiv, sagte der Verwaltungsratsvorsitzende der schweizerischen Großbank UBS, Axel Weber.

Rekord bei Berliner Online-Modehändler

Zalando macht 200 Millionen Gewinn in einem Jahr.

Zum ersten Mal kann der Berliner Online-Modehändler Zalando in einem Quartal mehr als eine Milliarde Euro Umsatz vermelden. Und satte Gewinne dazu.

Maris Hubschmid berichtet: Die Ziele bleiben ehrgeizig. Weiterhin 20 bis 25 Prozent Wachstum im Jahr sollen vor allem durch eine Expansion in den nordischen Ländern erreicht werden. Nach vier Logistikzentren in Deutschland, einem Lager nahe Mailand und zwei geplanten Stützpunkten in Polen und Frankreich soll nun ein Logistikzentrum in Schweden gebaut werden. ..Tagesspiegel

www.oli-hilbring.de

 

Familien die Quelle für Ungleichheiten bei Kindern?

Bei all den Debatten um eine Reform des Bildungssystems komme ein Thema viel zu kurz: die ersten Jahre eines Kindes. Das sagte der Ökonom und Nobelpreisträger James Heckman. Wer Kinder mit weniger gut gebildeten Eltern fördere, könne ihre Chancen im späteren Leben massiv erhöhen. Es sei auch keine Frage des Geldes. Es sei auch keine Frage des Geldes. Für einen Euro, den man ausgebe, bekomme man später deutlich mehr zurück.

„Gleiche Chancen für alle Kinder wird es nie geben“ Man könne sich dem Ziel aber nähern. Das lohne sich besonders in frühen Jahren: Nie wieder lasse sich Menschen so einfach helfen. Bei all den Debatten um eine Reform des Bildungssystems komme ein Thema viel zu kurz: die ersten Jahre eines Kindes. 

Wer Kinder mit weniger gut gebildeten Eltern fördere, könne ihre Chancen im späteren Leben massiv erhöhen. Es sei auch keine Frage des Geldes. Für einen Euro, den man ausgebe, bekomme man später deutlich mehr zurück. Heckman war auf Einladung der Wirtschaftsuniversität in Wien zu Gast. * Das Interview wurde stark gekürzt. Das ganze Gespräch lässt sich im Podcast „Standard Economics“ anhören.

Familien als die größte Quelle für Ungleichheiten in unseren Gesellschaften. Warum? Die Rolle der Frau ändert sich. Sie ist im Schnitt heute viel besser gebildet, geht arbeiten, bekommt später Kinder. Wer mit gut gebildeten Eltern aufwächst, tut das meist in stabilen Verhältnissen und unter qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung. Wenn die Mutter schlechter gebildet ist, ist sie oft Alleinerzieherin. Das nimmt stark zu und ist allein finanziell schon schwierig. Gleichzeitig fehlt oft die Zeit, sich mit den Kindern zu beschäftigen, sie zu entwickeln. Das ist ein Trend, der zu mehr Ungleichheit und weniger Aufstiegschancen führt. …
DerStandard.at/Chancen für Kinder