Saudi Aramco will größten Börsengang weltweit

Saudi-Arabien schätzt seine Ölreserven auf 261 Milliarden Barrel. Dazu gehört das Ölfeld Shaybah, das unter der Rub‘ Al-Khali liegt, der größten Sandwüste der Welt.

Der saudische Ölminister und zugleich Aufsichtsratsvorsitzende von Saudi Aramco Khalid Al-Falih will keinen Zweifel aufkommen lassen. Der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco soll 2018 an die Börse gehen.

Der Konzern Aramco soll 2000 Milliarden Dollar wert sein. Ein Börsengang würde dem Wahhabiten-Reich dringend nötige Mittel eintragen. Mit involviert soll ein Ex-UBS-Banker sein.

Nach rund zwei Jahren, in denen der Erdölpreis um mehr als die Hälfte gefallen ist, hat im verschwiegenen Staat ein Umdenken stattgefunden. Die Währungsreserven sind stark zurückgegangen, und die Verschuldung ist gestiegen. Die Arbeitslosigkeit beträgt fast 12%, unter jungen Menschen dürfte sie noch viel höher sein. Das Land soll nun auch mithilfe ausländischer Geldgeber wirtschaftlich attraktiv gemacht werden. Die Erlöse aus dem Börsengang sollen in neue Industrien wie Technologie oder Maschinenbau investiert werden…. Erdölgiganten aufs Börsenparkett

Alters- und Hinterlassenenversicherung -AHV- Die Ausgaben

Finanzkompetenz oder „Financial Literacy“. Verbessern Sie Ihr Finanzwissen. Finanzwissen im Brennpunkt Prof. Dr. Heri.

Die Ausgabenseite der AHV ist eine wesentliche Herausforderung für Politik und Sozialwerke generell. Wir betrachten die Vergangenheit und machen eine Projektion in die Zukunft.

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Weitere Lernvideos Finanzkompetenz

Die Mafia in Frankreich 1-3

Dieser dreiteilige Film über die Geschicht der Mafia in Frankreich ist ein unbedingtes 
„Muss“ für jede Frau
.  Die Mafia Strukturen mit ihrer geschichtlichen Entwicklung sind eine Art Blaupause für die heutige organisierte Kriminalität und die Exzesse des internationalen Finanzsystems. Es geht uns alle an, wir sind alle betroffen.*

Im Dienst Frankreichs 1945 – 1975 / Eine unsichtbare Macht entsteht
Die Mafia in Frankreich (1/3)

Alles begann 1929 in Marseille. Simon Sabiani, ein ehrgeiziger Politiker, will ins Rathaus einziehen. Paul Carbone und François Spirito, zwei Mafiabosse, verhalfen ihm zum Sieg und verlangten dafür ihren Anteil an der Macht. So entstand die erste Allianz zwischen der französischen Politik und der Mafia, die sich im Zweiten Weltkrieg fortsetzen sollte. Paul Carbone und François Spirito kollaborierten mit den Nationalsozialisten; die zweite Generation betätigte sich im Widerstand. Étienne Léandri, ein Lebemann und ehemaliger Gestapo-Mitarbeiter, floh nach Kriegsende nach Italien um dort im Verborgenen weiter zu arbeiten.

Im Dienst Frankreichs / Eine unsichtbare Macht entsteht 1945-1975
Die Mafia in Frankreich 2/3

1945 musste Frankreich die öffentliche Ordnung wieder herstellen, die Kommunisten bekämpfen und seine Kolonien verteidigen. Die Regierung erneuerte ihren verhängnisvollen Pakt mit der korsischen Mafia: Als Gegenleistung für ihre Unterstützung in Marseille, Tanger und Hanoi gewährten der französische Staat und das amerikanische CIA den korsischen Paten der zweiten Generation die Straffreiheit. Sie schmuggelte Heroin, arbeitete mit der sizilianischen Cosa Nostra zusammen, beherrschte das Glückspielmilieu und betätigen sich in den Geheimdiensten. Als die USA der „French Connection“ schließlich den Kampf ansagen, kommt ein Mann wieder einmal davon: Étienne Léandri. Dieser lebte an der Grenze zweier Welten und unterhielt enge Beziehungen zu dem Politiker Charles Pasqua.

Eine Republik mit Wundbrand 1975 – 2015
Die Mafia in Frankreich (3/3)


Nach der Entkolonialisierung lag die korsische Mafia am Boden. Die französische Regierung rettete sie, indem sie einige Paten im Mineralölunternehmen Elf platzierte. Étienne Léandri war das zentrale Element in diesem Räderwerk. Elf war ein postkoloniales Machtinstrument. Der Konzern setzte auf die Untergebenheit der afrikanischen Staatschefs und die Sprösslinge der korsischen Diaspora in Afrika. Diese machten dort ein Vermögen und siedelten sich dann in Frankreich an. Unter dem Schutz des französischen Staates knüpften sie Kontakte zu den Paten in Südkorsika und der kriminellen Organisation „Brise de mer“. Hier hofften sie auf die Zugeständnisse einiger Nationalisten, um sich ihren größten Traum zu erfüllen: Korsika in ein mafiöses Paradies zu verwandeln. Doch Verrat, Habgier und politische Veränderungen brachten ihre Pläne ins Wanken.

*Frauen und Kinder leiden unter Korruption

Armutsentwicklung gibt es Grund zu Optimismus?

An der Oxford University ein Mann namens Max Roser. Der aus Deutschland stammende Ökonom hat mit Our World in Data eine geniale Datenbank aufgebaut, mit der er die Entwicklung der Welt visualisiert.

Nachfolgend daher sieben Grafiken von Roser, die eindrücklich und einprägsam zeigen, wie sich die Welt im Verlauf der vergangenen zweihundert Jahre verbessert hat.

Die Charts sind alle sehr simpel aufgebaut. Alle beleuchten einen Zeitraum von 200 Jahren, und alle basieren auf der Annahme, dass die Weltbevölkerung aus 100 Menschen besteht.  Finanz und Wirtschaft : Doch, doch, die Welt wird besser

Beginnen wir beim Thema Armut:

Im Jahr 1820 lebten weltweit 94 von 100 Menschen unter Konditionen von extremer Armut. Heute sind es nur noch 10 von 100 Personen.


Waldemar Mandzel
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Whistleblower deckt Tricks von Schweizer Banken auf

In Kürze beginnt in Zürich ein Prozess gegen den Whistleblower Rolf Schnellmann. Er hat aufgezeigt, mit welchen Praktiken Schweizer Banken ihren Ausland-Kunden geholfen haben, Schwarzgeld zu verstecken – auch nachdem der Finanzplatz Schweiz ins Visier der US-Fahnder geraten war.

Whistleblower deckt Tricks von Schweizer Banken auf. Er hat aufgezeigt, mit welchen Praktiken Schweizer Banken ihren Ausland-Kunden geholfen haben, Schwarzgeld zu verstecken.

srf.ch/play/Whistleblower deckt Tricks von Schweizer Banken auf
Beitrag beginnt 9.06

Frauen und Kinder leiden unter Korruption/

Dooa Eladl
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Frauen und Kinder leiden unter Korruption/ Folge 8/ Woher stammt das Geld?

Im Teil 1 des Fortsetzungsberichtes Frauen und Kinder leiden überproportional unter Korruption hat W-T-W Women and Finance versucht zu erklären, dass Korruption viele verschiedene Formen hat, aber allesamt mit dem Missbrauch eines öffentlichen oder privaten Amts zum Zweck der persönlichen Bereicherung einhergehen. Korruption bewirkt, dass der Sozialstaat ausblutet. In Folge 2 stellten wir den original Unicef Bericht “Kinderarmut in den reichen Staaten” vor. In Folge 3 beleuchten wir das geschätzte Geldwäsche Volumen in Europa. Folge 4: Was ist ein Heimlichkeitsdelikt? Folge 5 Geldwäsche und schwere Steuerhinterziehung. Folge 6 Verschleierung. Folge 7 Verbrechen ermöglichen.

Was ist der Unterschied zwischen Einnahmen der “organisierten Kriminalität, OK“ und Steuerhinterziehung.

 Eine Frage, die gestellt werden muss! „Woher stammt das Geld?“

Steuerhinterziehung und Verschleierung der Gewinne der “organisierten Kriminalität, OK“ werden oft in einen Topf geworfen. Dabei stammen die meisten Einnahmen, auf welche Steuern hinterzogen werden, aus legalen Geschäften von normalen Bürgern oder Firmen. Diese Einnahmen sind überwiegend nicht das Ergebnis von Straftaten der organisierten Kriminalität.Die Bürger und Firmen verschleiern ihre Einnahmen gegenüber dem Staat, um gesetzlich geschuldete Steuern zu hinterziehen.

Die Organisierten Kriminaliät dagegen muss die Einnahmen aus Straftaten verschleiern d.h. waschen, um diese Einnahmen durch Einschleusung in den legalen Kreislauf wirtschaftlich nutzbar zu machen. Um die illegale Herkunft der Einnahmen aus Straftaten nicht offenzulegen, kann die Organisierte Kriminalität die inkriminierten Einnahmen nicht einfach den Steuerbehörden melden.

Die Geschäftsfelder der internationalen, organisierten Kriminalität TOK (Transnational Organized Crime)

Illegaler Drogen-, Menschen- Tier- Waffenhandel, Schleusung, Piraterie, Zwangsprostitution, Kreditkarten-, Subventions-, Umsatzsteuer-, Sportbetrug, illegale Beschäftigung, illegale Giftmüllentsorgung, illegales Glückspiel, Alcohol & Tobacco Smuggling, VAT Carusell, Steuer- und Zolldelikte, Gewaltkriminalität, gefälschte Medizin, Organhandel, Cybercrime, Eigentumsdelikte, Einbruch, Wirtschaftskriminalität, Umweltdelikte…..

Der Staat besteuert Einnahmen von Bürgern:
Der Staat konzentriert sich dabei zumeist nur auf die Steuereinnahmen. Die Herkunft des Geldes interessiert ihn nicht.

Im Verschleierungsprozess fallen oft Steuern an, welche die Organisierte Kriminalität bereitwillig zur Legalisierung der illegalen Einnahmen an den Staat zahlt. Die Bundesregierung geht davon aus, dass z.B. über Immobilientransaktionen oder manipulierte, überhöhte Einnahmen von Spielhallenbetreibern Gelder der Organisierten Kriminalität gewaschen werden. In diesen Fällen zahlt die Organisierte Kriminalität bereitwillig die gesetzlichen Steuern. Solange Steuern gezahlt werden, fragt der Staat nicht nach der Herkunft der Einnahmen.

Im Ergebnis hinterziehen tatsächlich Steuerhinterzieher und die OK die Steuern. Beim Steuerhinterzieher steht die Motivation im Vordergrund, den Staat um gesetzlich geschuldete Steuern zu betrügen, während bei der OK die Motivation vorherrscht, Gewinne aus Straftaten durch die Einschleusung in den legalen wirtschaftlichen Kreislauf nutzbar zu machen.

Der Staat scheint die sozial schädliche Steuerhinterziehung als höhere Gefahr für Bevölkerung und Gemeinwesen einzuschätzen als die langfristigen Folgen der Straftaten durch OK.

Internationale Experten warnen: Korruption unterwandert Behörden, Politik und Rechtssysteme und schwächen und untergraben das soziale Gefüge. Die Bevölkerung, insbesondere Frauen und Kinder, leiden unter den schwierigen Bedingungen und den oft völlig ausgebluteten Sozialsystemen.

Nel / Ioan Cozacu
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Was ist den «Snow washing»?

Steuerhinterziehung in Kanada.  «Snow washing» zu Steuerplanungszwecken.

Karl Felder berichtet: Journalisten der Canadian Broadcasting Corporation (CBC) und der Tageszeitung «Toronto Star» haben offensichtlich die sogenannten Panama Papers genauer unter die Lupe genommen. Dabei deckten sie bisher unbekannte Wege zur Steuerhinterziehung via Kanada auf.

Kanada scheint still und leise zu einem «tax haven» zu werden, wo ausländische Firmen ihren Steuerpflichten entkommen können. Dies hat eine gemeinsame Untersuchung der Canadian Broadcasting Corporation (CBC) und der Tageszeitung «Toronto Star» zutage gefördert. Journalisten dieser Medien publizierten am Donnerstag einen Artikel, worin zwei Frauen – Karen McIntyre in Toronto und Annette Laroche in Montreal – namentlich erwähnt werden. Die zwei Frauen, beide beruflich im Umfeld von Rechtsanwälten tätig, haben offensichtlich über die letzten 25 Jahre rechtlich verbindliche Unternehmenspapiere unterschrieben (Steuerdokumente, Blankoformulare, Vollmachten usw.), ohne zu wissen oder wissen zu wollen, wer letztlich hinter diesen Dokumenten stand oder wer von dieser Tätigkeit profitierte. Laut eigenen Aussagen sollen sie jeweils 100 kan. $ pro Firma kassiert haben, was sich in einem Fall auf ein Jahreseinkommen von rund 20 000 $ summierte.
Gängige Praxis auch auf Provinzebene

Es ist dies offensichtlich deshalb möglich, weil die kanadische Gesetzgebung und vor allem jene in den Provinzen es gemeinhin gestatten, dass sich die eigentlichen Besitzer derartiger Unternehmen hinter Stellvertretern, auch«stand-ins» oder Dummies genannt, verstecken und damit inkognito bleiben können. Bis jetzt sind nur einzelne Fälle publik geworden, wenn es zu Konflikten kam, die vor Gericht ausgetragen werden mussten. Den eingangs erwähnten Frauen war offensichtlich nicht bewusst, dass sie in solchen Fällen als offizielle Vertreter der Firmen galten, für die sie Unterschriften leisteten – mit allen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen.

Der kanadische Finanzminister Bill Morneau ist sich des Problems des «snow washing» bewusst.

Inkognito bleiben zu wollen, ist nicht a priori verwerflich; es gibt sehr wohl Gründe, in denen dies legalerweise angezeigt ist. Derartige Praktiken können aber auch im Zusammenhang mit Steuerfragen oder bei Steuerhinterziehungs und -ausweichmanövern angewendet werden. Nicht selten handelt es sich bei den Staaten, die Derartiges zulassen, um solche in den sonnigen Gefilden der Karibik. Im vorliegenden Fall geht es indessen um Kanada, und die Bezeichnung für die zur Frage stehenden Transaktionen lautet sinnigerweise «snow washing».

Der «Toronto Star» verweist in seiner Untersuchung auf eine Reihe von Websites von Firmen auf der ganzen Welt, darunter neben der Panama-Firma von Mossack Fonseca auch solche aus Kanada und der Schweiz, welche darauf verweisen, wie leicht es sei, in Kanada ein Unternehmen zu gründen, das zu Steuerplanungszwecken eingesetzt werden könne. Das Schweizer Unternehmen erwähnt auch, dass Kanada als Basis für Offshore-Unternehmen relativ neu sei. Es verfüge daher über den Vorteil, vorderhand noch nicht mit dem Stigma eines «tax haven» belastet zu sein.
Informierte Bundesbehörden

Wie viele Firmen sich dieser Methode für Steuerhinterziehungszwecke bedienten und mit welchen Grössenordnungen in diesem Falle zu rechnen ist, kann laut Experten nicht festgestellt werden. Finanzminister Bill Morneau ist sich der Problematik bewusst und liess verlauten, dass er bereits mit den Provinzen Kontakt aufgenommen habe. Was er zu tun gedenkt, ist indessen unbekannt. Kritiker, unter ihnen nicht wenige spezialisierte Universitätsprofessoren, sind der Meinung, das Schlupfloch gehöre rasch gestopft.

Auch die kanadischen Steuerbehörden haben sich der Thematik angenommen, die dadurch nicht einfacher wird, als Kanada mit rund 115 fremden Regierungen Steuer- und Informationsabkommen hat. Viele davon sehen vor, dass «non-residents» steuerfrei ausgehen. Die Befürchtungen gehen nunmehr dahin, dass grössere Geldsummen auf diese Weise nach Kanada geschleust wurden, welche allenfalls auch im Immobiliensektor Verwendung fanden.  Canada is the Worlds Newest Tax Haven
Frauen und Kinder leiden überproportional unter Korruption/ Folge 6 Verschleierung

Haben Frauen einen eigenen Anlagestil?

Gender-Investments liegen im Trend. Anlagestrategien von Frauen. Die UBS entdeckt die reichen Frauen

Die Grossbank UBS hat sich im Private Banking bisher eher auf Männer ausgerichtet. Jetzt will sie reiche Frauen für sich gewinnen. Sie haben andere Anlagestrategien als Männer.

Zoé Baches berichtet: Was unterscheidet eine vermögende Bankkundin von einem vermögenden Bankkunden? Gemäss Mara Harvey, Managing Director bei der UBS, mögen es Frauen generell nicht, finanzielle Angelegenheiten in technischem Fachjargon erklärt zu bekommen. Sie bevorzugten einen ganzheitlichen Dialog und wollten stärker über den Verwendungszweck für ihr Vermögen sprechen, sagt Harvey. Männliche Kunden stiessen sich meist nicht daran, wenn ein Berater technisch argumentiere, um so seine Kompetenz zu zeigen. Bisher hätten sich die UBS und die Finanzindustrie generell im Private Banking auf den Mann als Kunden konzentriert. Das ist wohl der Tatsache geschuldet, dass die Ranglisten der reichsten Personen jeweils stark von Männern dominiert werden. Die spezifisch weibliche Sicht sei von der Vermögensverwaltung bisher vernachlässigt worden. Die UBS wolle nun einen «intensiveren Dialog» mit Frauen führen, sagt Harvey.

Frauen erben öfter zweimal
«Wir haben immer schon Frauen betreut, vielleicht aber haben wir ihnen nicht gut genug zugehört», fasst Harvey die heutige Situation zusammen. Handlungsbedarf besteht in mehreren Bereichen, so kann es heute passieren, dass ein Berater auch nach jahrelangem Mandat nicht weiss, was seine Kundin genau will, oder er nimmt sie primär als «Ehefrau von» oder «Tochter von» wahr anstatt als eigenständige Person, oder aber er redet sie, wie angeführt, mit schwerverständlichen Fachausdrücken quasi in Grund und Boden.

Die UBS schätzt, dass heute weltweit 13 Bio. $ Vermögen im Besitz von Frauen sind. Bis in fünf Jahren sollen sich 18 Bio. $ in Frauenhänden befinden. Das Privatvermögen von Frauen dürfte somit gemäss Schätzungen der Grossbank in diesen fünf Jahren jährlich um 7% zunehmen und insgesamt um 1,6% rascher wachsen als dasjenige der Männer. Dass die Vermögen von Frauen stärker wüchsen, hänge mit der Demografie zusammen und damit, dass es immer mehr Unternehmerinnen gebe, sagt Harvey. Ausserdem erben Frauen auch öfter zweimal als Männer: beim ersten Mal von den Eltern, beim zweiten Mal vom oft älteren Ehemann, dessen Lebenserwartung zudem tiefer ist. Eine Studie von Boston Consulting Group besagt, dass nur 10% der reichen Frauen ihren Banker als «entscheidenden Partner» für Finanzentscheide nennten. Offenbar würden zudem viele Frauen ihren Berater gerne wechseln, mehrheitlich, weil sie sich nicht richtig verstanden fühlten.

Zwar unterscheiden sich die Ziele reicher Frauen langfristig nicht von denjenigen der Männer; im Zentrum stehen der Kapitalerhalt und die geregelte Weitergabe der Vermögenswerte an die nächste Generation. Frauen interessieren sich aber offenbar mehr dafür, was mit ihrem Geld passiert und in welche Anlagen, oft auch zugunsten des Gemeinwohls, investiert wird.

Eigentlich scheint das Thema Frauen und Finanzen abgegriffen. Bei fast jeder Schweizer Bank gibt es spezifische Anlässe und Angebote nur für Frauen. Die Basler Kantonalbank beispielsweise macht das seit vielen Jahren. Auch sollte es eigentlich längst normal sein, dass eine Bank ein Kundenbedürfnis geschlechtsunabhängig abklärt. Frauen wollen oft nicht speziell behandelt werden nur aufgrund ihres Geschlechts.
Allein unter Frauen

Und dennoch ortet die UBS einen entsprechenden Bedarf aufseiten der Frauen. So organisiert die Bank weltweit Seminare ausschliesslich für reiche Kundinnen, beispielsweise zum Thema «Nachfolge». «Derart geschlechtergetrennte Anlässe waren bei uns früher intern umstritten», sagt Harvey. Doch die Resultate waren bisher eindeutig. Unabhängig von Alter, Herkunft oder Region: Erst allein unter Frauen konnten diese eigentlich so privilegierten Kundinnen ihre tatsächlichen Wünsche an die eigene Vermögensverwaltung klar artikulieren. Und zwar gemäss UBS oft ehrlicher und klarer als in der tatsächlichen Beratung. Den UBS-Betreuern soll zudem stets beschieden worden sein, diese Anlässe nicht etwa für Männer wie die Ehepartner zu öffnen, man wolle unter sich bleiben.

Was heisst das konkret für die Banker? Möglicherweise werden künftig Frauen vermehrt von Frauen betreut. Offen ist ausserdem, wie ein Private Banker mit der neuen Welt zurechtkommt, der sich bisher auf «männliche Bedürfnisse» bei der Betreuung konzentriert hat, beispielsweise den üblichen gemeinsamen Barbesuch. Letztlich dürften aber auch männliche Kunden profitieren, wenn man auch ihnen besser zuhört, einfacher spricht und mehr Anlagemöglichkeiten etwa in Bezug auf Nachhaltigkeit zeigt. NZZ

Rudolf Schuppler
www.w-t-w.org/en/cartoon/rudolf-schuppler
www.grafik-schuppler.at