Großrazzia bei Credit Suisse

Behörden aus den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien gehen offenbar dem Verdacht auf Steuerhinterziehung und Geldwäsche nach. Niederländische Ermittler prüfen Konten und nehmen Verdächtige fest. Die Schweiz ist empört, pflegt sich doch eifrig ihr Sauber- Mann Image. Wegen dem Verdacht auf Steuerbetrug filzen Fahnder Credit Suisse in drei Ländern. In London, Paris, Amsterdam: Wegen des Verdachts auf Steuerbetrug haben Behörden in drei Ländern Büros der Credit Suisse durchsucht. Die Schweizer Bank teilt mit, sie habe Verbindungen zu „nicht steuerkonformen“ Kunden beendet.

Tidjane Thiam, der Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse, der das Institut im Sommer 2015 übernommen hatte, musste seit seinem Amtsantritt eine lange Mängelliste abarbeiten. Dazu zählte ein Rechtsstreit in den USA, den Thiam Anfang dieses Jahres gegen Zahlung von 272 Millionen Franken einstellen konnte. Doch kaum hat der klagegeprüfte Finanzmanager die eine juristische Schlacht abgewendet, steht die nächste bevor.

Die niederländische Behörde zur Verfolgung von Finanzdelikten (FIOD) teilte mit, die international abgestimmten Durchsuchungen hätten bereits am Donnerstag begonnen. Die Ermittlungen in den verschiedenen Ländern würden noch Wochen dauern, erläuterte eine FIOD-Sprecherin. Zu dem betroffenen Schweizer Geldhaus, welches die FIOD nicht namentlich nennt, wollte sie keine Angaben machen.

Dafür sickern im Tagesverlauf weitere Details der Durchsuchungen durch. So seien auch zwei Verdächtige festgenommen worden, teilte die FIOD am Freitag mit. Zudem seien ein Goldbarren, Luxusautos, Dutzende Gemälde, Immobilien, Schmuck und Bankkonten sowie Daten von Tausenden Kontoinhabern beschlagnahmt worden. Mutmaßlich seien Finanzmittel im Wert von mehreren Millionen Euro vor den Behörden versteckt worden…..Razzien bei Credit Suisse

Silvan Wegmann
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Credit Suisse Out of Order?
Frauen und Kinder leiden unter Korruption

Rohstoffe

Finanzkompetenz oder „Financial Literacy“. Verbessern Sie Ihr Finanzwissen. Finanzwissen im Brennpunkt Prof. Dr. Heri.

Gehören Rohstoffe in ein diversifiziertes Anlageportfolio? Wir machen ein paar theoretische Überlegungen und untersuchen die empirische Evidenz.

Rohstoffe: Die Schätze der Erde sind im globalen Ausverkauf

Weitere Lernvideos Finanzkompetenz

Milliardengewinne in Steueroasen

Wie Banken weiter tricksen. Dreistellige Millionengewinne auf den Cayman Islands – ohne einen einzigen Mitarbeiter: Die Top-Banken Europas melden einen auffällig hohen Anteil ihrer Profite in Steueroasen.

Oxfam kritisiert Banken für Gewinne in Niedrig-Steuer-Ländern. Einer Studie zufolge melden Steueroasen auffallend hohe Gewinne. Geldinstitute profitieren durch Tricks von extrem niedriger Besteuerung. Deutsche Bank und KfW weisen die Vorwürfe zurück.

Europas 20 größte Banken erzielen über ein Viertel ihrer Gewinne in Steueroasen, ein Ergebnis, dass im krassen Missverhältnis zu den realen wirtschaftlichen Aktivitäten der Banken in diesen Ländern steht, so die Hilfsorganisation Oxfam und Fair Finance Guide International in einer veröffentlichten gemeinsamen Studie. Laut der Studie „Opening the Vaults“ PDF nutzen Banken Steueroasen, um die Zahlung ihres fairen Anteils an Steuern zu vermeiden, ihren Kunden Steuerhinterziehung und -umgehung zu ermöglichen sowie Regulierungen und gesetzliche Anforderungen zu umgehen.
© Oxfam International and Fair Finance Guide International March 2017

Beitrag/ bei 19:36 Milliardengewinne in Steueroasen

Harm Bengen
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Frauen und Kinder leiden unter Korruption

 

Credit Suisse Out of Order?

Tidjane Thiam ist ein ivorisch-französischer Manager und ehemaliger Minister der Elfenbeinküste. Seit Juli 2015 ist er Vorsitzender der Geschäftsleitung (CEO) der Credit Suisse.

Thiam kassierte seit 2010 total 100 Millionen. Dafür steigt Verlust von CS weiter – Neues Minus für 2016: 2,7 Milliarden – Aber Bonus und Dividende wie in besten Zeiten.

Lukas Hässig berichtet: Tidjane Thiam fuhr kürzlich um 9 Uhr im Porsche am Bellevue vorbei, mit rotem Handy. Alles im Griff. Die Realität ist eine andere. Die CS machte letztes Jahr 2,7 Milliarden Verlust, das sind 300 Millionen mehr, als man bisher gedacht hat. Im Jahr davor waren es unter Thiam 2,9 Milliarden. Total 5,6 Milliarden weg, ausradiert. Thiam wird für diesen Verlust reich belohnt. 2015 erhielt er von der CS rund 19 Millionen Franken. Im letzten Jahr waren es 11,9 Millionen.

Die Zahl für 2016 hätte heute früh um 7 auf der CS Homepage erscheinen sollen. Die war aber eine halbe Stunde lang Out of Order. …..Insideparadeplatz.ch
Annual Reporting

Silvan Wegmann
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Raucher oder Millionär

Finanzkompetenz oder „Financial Literacy“. Verbessern Sie Ihr Finanzwissen. Finanzwissen im Brennpunkt Prof. Dr. Heri.

Ein Video, in welchem einfache Zinseszinsüberlegungen mit einem zwinkernden Auge an einem interessanten Beispiel dargestellt werden.

Harm Bengen
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Boomender Cannabis-Handel

Über den Balkan, auf Booten und in Kleinflugzeugen liefert Albaniens Mafia Marihuana nach Westeuropa. Die Politik handelt nur auf Druck der EU und mischt teilweise selbst im Milliardengeschäft mit.

Elvis Nabolli  berichtet:  Der König von Albanien.
Mit hereinbrechender Dämmerung wird der Weg durch die Berge immer tückischer. Gjergji führt die Gruppe hinunter in einen Buchenwald bis zu mehreren kleinen Lichtungen, wo die ersten grünen Triebe einer Cannabiszucht aus der Erde ragen. Die Plantage liegt in der Nähe eines leeren Hauses, das seiner Familie gehört, inmitten der Wildnis von Albaniens Alpen, nahe der Stadt Shkoder. Damit er sich um sie kümmern kann, liess der 21-Jährige seinen Hochschulabschluss sausen. «Diese Pflanzen brauchen viel Pflege. Aber wenn wir es bis zur Ernte schaffen, verdienen wir gutes Geld», ist er überzeugt. Damit will er sein Haus renovieren und dann nach England gehen.

Gjergji holt leere Fünf-Liter-Flaschen aus einem Versteck in den Büschen und füllt sie mit Regenwasser aus den Pfützen auf dem Waldboden. Er giesst damit die Marihuanapflanzen. «Mehr junge Menschen sind hier oben in den Bergen und kümmern sich um Cannabisplantagen als unten in der Stadt», erzählt er. Der Erfolg hänge jedoch von einem Faktor ab: guten Beziehungen zur Polizei. Die korrupten Beamten warnen die Bauern vor Razzien, beanspruchen aber als Gegenleistung ein Zehntel der Pflanzen. Damit verdienen sie gut.

Die Macht der Mafia
Der Anbau von Cannabis ist in Albanien eine milliardenschwere Industrie. Die Voraussetzungen dafür sind ideal, ist das Land doch mit durchschnittlich 218 Sonnentagen im Jahr und einer ausreichenden Wasserversorgung aus den Bergen gesegnet. Genaue Zahlen fehlen, doch laut Uno ist Albaniens Cannabis  eine der wichtigsten Quellen für den Weltmarkt. Die wirtschaftlichen Grundlagen dafür wurden in kommunistischer Zeit geschaffen…..Boomender Cannabis Handel

Eva Schlunke
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Frauen und Kinder leiden unter Korruption

Versicherte chancenlos

Eine Kanzlei prägt das Versicherungsrecht mehr als alle anderen – davon profitieren Allianz und Co.  Wenn Bürger gegen ihre Versicherung klagen, sind sie oft hoffnungslos unterlegen. Häufig lassen sich die Konzerne von der Kölner Kanzlei Bach Langheid Dallmayr (BLD) vertreten. Deren Juristen sind hoch spezialisiert, schreiben an den massgeblichen Kommentaren mit und kennen sich im Versicherungsrecht oft besser aus als Richter. Kritiker befürchten, dass die Kanzlei ein ganzes Rechtsgebiet beeinflusst – zum Nachteil von Verbrauchern.

Daniel Drepper, Tania Röttger, Justus von Daniels und Stefan Wehrmeyer berichten: Rund 120 Anwälte, auf ein Thema spezialisiert – so groß ist keine andere deutsche Kanzlei für Versicherungsrecht. „Bach Langheid Dallmayr“ (BLD) ist die Nummer eins, wenn Versicherungen die Ansprüche von Bürgern abwehren wollen. Die Kanzlei ist sehr erfolgreich. Weil sich die BLD-Juristen noch in den entferntesten Winkeln des Versicherungsrechts bestens auskennen. Weil sie vor Gericht schon mal „mit harten Bandagen kämpfen“, wie es ein Anwalt ausdrückt, der BLD oft vor Gericht erlebt.

Hinzu kommt: Die BLD-Juristen haben Beziehungen bis hoch zum Bundesgerichtshof. Sie prägen das Rechtsverständnis mit. Das zeigen Recherchen von CORRECTIV: Wenn Bürger gegen ihre Versicherung klagen..
GRATULIERE SIE SIND VOLL ARBEITSFÄHIG!!

Igor Kravarik

Versicherungen zahlen nicht

Lux-Leaks-Whistleblower verurteilt

Luxemburg-Leaks Ärger im Steuer-Märchenland. Gericht bestätigt Urteil gegen Lux-Leaks-Whistleblower

Ein Berufungsgericht hat die beiden Lux-Leaks-Whistleblower Antoine Deltour und Raphaël Halet erneut verurteilt, jedoch zu geringeren Strafen als in erster Instanz.Der Journalist Perrin wurde von den Richtern auch in zweiter Instanz freigesprochen.

Die beiden Hauptangeklagten im Lux-Leaks-Prozess, Antoine Deltour und Raphaël Halet, sind von einem Berufungsgericht erneut verurteilt worden. Ihre Strafen fallen jedoch geringer aus als im ersten Prozess. Die Richter verurteilten Antoine Deltour zu sechs Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldbuße von 1000 Euro. In erster Instanz war er zu zwölf Monaten Haft und 1500 Euro verurteilt worden. Sein Kollege Raphaël Halet muss ebenfalls eine Geldstrafe in Höhe von 1000 Euro zahlen. Das Haftstrafe auf Bewährung, die in erster Instanz gegen ihn verhängt worden war, haben die Richter nicht bestätigt.

Die Whistleblower und ehemaligen Mitarbeiter der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers (PwC) wurden im vergangenen Sommer zu Haftstrafen auf Bewährung und einer Strafzahlung verurteilt, weil sie brisante Steuer-Dokumente an den Journalisten Edouard Perrin weitergegeben haben. Beide Whistleblower hatten stets betont, dass sie Missstände öffentlich machen wollten. Dies sei ihre Motivation gewesen. Um Geld sei es ihnen nicht gegangen.

Ärger im Steuer-Märchenland
Die Luxemburger Behörden sind wohlwollend. Und eine ganze Heerschar findiger Berater steht bereit, um die Abgabenlast für Konzerne durch umstrittene Steuermodelle kleinzurechnen – nicht selten auf weniger als ein Prozent. Von Bastian Brinkmann, Christoph Giesen, Frederik Obermaier, Bastian Obermayer und Klaus Ott mehr … Analyse

Der Journalist Perrin war in erster Instanz freigesprochen worden. Doch dagegen hatte die Luxemburger Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. Die Ankläger hatten eine Geldstrafe von ihm gefordert. Die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen hatte das Vorgehen der Justiz gegen den TV-Reporter scharf kritisiert. Auch das Berufungsgerich hat Perrin nun freigesprochen.

Die Dokumente offenbarten Deals zwischen Luxemburg und internationalen Konzernen, die ihre Steuerlast so gegen Null drücken konnten. Die Süddeutsche Zeitung und internationale Medien hatten 2014 darüber berichtet. Wegen der Lux-Leaks-Affäre haben die EU-Staaten den Kampf gegen Steuerflucht und Steuervermeidung verschärft. Sie löste außerdem eine Debatte aus, ob Whistleblower in Europa nicht besser vor Strafverfolgung geschützt werden sollten.
Finanzkontrolle auf luxemburgisch

Fed-Entscheid sorgt für Auftrieb an US-Börsen

US-Notenbank erhöht Leitzins um 0,25 Prozent. Leittragende der eher gemäßigten Erklärung sind Finanztitel. Auch der Dollar büßt ein. US-Präsident Trump dürfte die Zins-Entscheidung nicht freuen.

Sie will damit die Inflation kontrollieren.
Ganz im Gegensatz zur ultra-lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zieht die Federal Reserve (Fed) die Zügel weiter an: Der Zinssatz, zu dem sich US-Banken gegenseitig Geld leihen, steigt um 0,25 Punkte auf ein Niveau von 0,75 bis 1,0 Prozent, wie die US-Notenbank in Washington mitteilte.

Die Zinsanhebung kommt nicht überraschend – sie war von Notenbankchefin Janet Yellen im Vorfeld angedeutet und von den Finanzmärkten erwartet worden. Die Fed begründete ihn mit der anhaltend guten Situation auf dem US-Arbeitsmarkt sowie der anziehenden Inflation. „Wir erwarten, dass die Arbeitslosenquote weiter sinkt und sie für weitere Jahre niedrig bleibt“, sagte Yellen. „Die ganz einfache Botschaft ist: Der Wirtschaft geht es gut.“

Die Fed deutete an, dass im laufenden Jahr bei anhaltend positiver Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage bis zu drei weitere Zinsschritte möglich seien. Die Notenbank geht davon aus, dass die Leitzinsen bis zum Jahresende auf bis zu 1,6 Prozent und bis Ende 2019 auf 3,0 Prozent steigen werden. Yellen legte jedoch Wert auf die Feststellung, dass die Fed weiterhin um eine moderate Politik bemüht ist: „Ob es am Ende eine Erhöhung mehr oder weniger ist, ändert nichts an der moderaten Ausrichtung“, sagte sie.

Welche Geldpolitik will Trump?
Den Plänen von US-Präsident Donald Trump kämen niedrige Zinsen gelegener: Ist der Dollar schwach, können US-Firmen billiger exportieren – und die von Trump ungeliebten Importe würden tendenziell teurer. Trump will außerdem das immense Handelsdefizit der USA vor allem gegenüber China, aber auch Ländern wie Japan und Deutschland, dezimieren. Die Zinserhöhung könnte den US-Dollar nun jedoch im Vergleich zu anderen Währungen wie etwa dem Euro weiter stärken und US-Exporte auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig machen.

Durch die Entscheidung der Fed geht die Zinsschere zwischen den USA und der Eurozone noch weiter auseinander. Die Europäische Zentralbank hatte vergangene Woche noch erklärt, ihr Programm von Anleihekäufen fortzusetzen. Damit wird die Geldpolitik weiter gelockert.

Schuldenobergrenze ist erreicht
Die Zinserhöhung in den USA könnte auch das Wachstum der derzeit florierenden US-Wirtschaft bremsen – das wäre vor allem für die Bewältigung des immensen Schuldenproblems ein Rückschlag. Die USA erreichen am Donnerstag ihre Schuldenobergrenze und müssen vorübergehend wohl mit Hilfe besonderer Maßnahmen des Finanzministeriums wirtschaften.

Trump will die US-Wirtschaft mit massiven Steuererleichterungen und einem gigantischen Infrastrukturprogramm ankurbeln, was potenzielle inflationäre Risiken birgt. Der Fed-Offenmarktausschuss kündigte lediglich an, die Entwicklung der Inflationsrate sorgfältig im Auge zu behalten. Derzeit nähere sich die US-Inflation dem Niveau von zwei Prozent an. Die Fed sieht in dieser Marke den besten Wert für Preisstabilität und eine gesunde Arbeitsmarktsituation. Die Zinssteigerung ist das Instrument der Notenbanken, um den Inflationsanstieg abzubremsen.

Politik durch die Hintertür?
Offiziell ist die Federal Reserve unabhängig und trifft ihre Entscheidungen ausschließlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten – nicht nach politischen. Andererseits: Viele Experten gehen davon aus, dass Yellen, die von Trumps Vorgänger Barack Obama eingesetzt worden war, keine weitere Amtszeit vergönnt sein wird. Ihr Vertrag läuft 2018 aus. Dann könnte Trump jemanden ins Amt holen, auf den er zumindest hinter den Kulissen mehr Einflussmöglichkeiten besitzt.