Geldwäsche -Bekämpfung im Zeichen der Terrorgefahr

Nach den Terroranschlägen in Europa und der Veröffentlichung der »Panama Papers« hat die EU in rascher Folge Richtlinien zur Bekämpfung von Geldwäsche verabschiedet.

Die Mitgliedstaaten kommen bei der Umsetzung der neuen Maßnahmen nicht hinter-her. In diesem Regelungsbereich ist eine solche Unklarheit entstanden, dass die Bestimmungen bisher nur zögerlich und unzureichend implementiert werden. Erschwerend kommt hinzu, dass der Handlungsdruck im Schatten der Terroranschläge die EU-Part-ner zu einer nur temporären Einigkeit bewogen hat, der kein nachhaltiger Konsens zugrunde liegt. Die Bundesregierung hat sich anfangs, zusammen mit anderen Mitglied-
staaten, gegen eine Verschärfung bestimmter Maßnahmen gesperrt. Das neue deutsche Geldwäsche-Gesetz von Juni 2017, mit dem die 4. Anti-Geldwäsche-Richtlinie der EU umgesetzt wird, ist zwar ein wichtiger Fortschritt. Doch Berlin hat die Chance verpasst,
noch mehr Transparenz im Finanz- und Wirtschaftssektor zu schaffen….Geldwäsche-Bekämpfung im Zeichen der Terrorgefahr

Heinrich Schwarze–Blanke
www.w-t-w.org/en/heinz-schwarze-blanke
www.hsb-cartoon.de

 

Die Umsetzung übereilt erlassener EU-Regulierungen erweist sich als schwierig.
Dr. Verena Zoppei ist Wissenschaftlerin in der SWP-Forschungsgruppe Sicherheitspolitik und Leiterin des MORE-Projekts.
Mario Serjoscha Beying war im Rahmen eines Praktikums in der Forschungsgruppe am MORE-Projekt beteiligt.

Ein Teufelsstück Schröderscher Russlandpolitik

Deutsche Heucheleien?

«Germany first» war das Motto von Schröders angeblich so europäischer Energiepolitik, was ihm Putin mit der Übertragung des Aufsichtsratsvorsitzes über die Gazprom-Tochter Nord Stream 1 mit Geschäftssitz Zug entlohnte. Ein deutscher Ex-Kanzler in Diensten Gazproms, eines wichtigen politischen Instruments Putins zur Destabilisierung Europassolche Art politischer Korrumpierbarkeit ist in der Geschichte der Bundesrepublik einmalig, und das in einer SPD, die sich gerne als Gralshüterin politischer Moral versteht. Bundeskanzlerin Merkel ermangelte damals wie heute die politische Courage, das Projekt zu stoppen. 

Jörg Himmelreich
berichtet…Das Wehgeschrei in Deutschland, dass die neuen amerikanischen Russland-Sanktionen die Gaspipeline Nord Stream 2 treffen könnten, ist gross. Fragwürdiges Pipelineprojekt/ NZZ

Zugegeben: Die jüngsten Volten der an erratischen Volten ohnehin schon reichen amerikanischen Aussenpolitik unter Donald Trump übertreffen an Chaotik noch einmal alles bisher Dagewesene. Trump, dessen Russland-Sympathie und Putin-Wertschätzung zunächst sogar in Europa Sorgen weckte, wird nun durch fast einstimmig beschlossene Sanktionsgesetze des Kongresses in seiner aussenpolitischen Gestaltungsmacht gegenüber Russland kaltgestellt.

Die Schröder-Devise «Germany first!» gilt in deutsch-russischen Energiebeziehungen nach wie vor. Gazprom-Chef Alexei Miller, der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder und Isabelle Kocher, CEO von Engie in Paris im April 2017. (Bild: Christian Hartmann / Reuters)

Die Schröder-Devise «Germany first!» gilt in deutsch-russischen Energiebeziehungen nach wie vor. Gazprom-Chef Alexei Miller, der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder und Isabelle Kocher, CEO von Engie in Paris im April 2017. (Bild: Christian Hartmann / Reuters)

© venitism.blogspot.co.uk

 

Verkaufen sich Frauen oft unter ihrem Wert?

Entgeltgleichheit – Welche Ursachen hat der Gender Pay Gap?

Frauen verkaufen sich oft unter ihrem Wert.

Auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels kann gezeigt werden, dass der geschlechtsspezifische Verdienstabstand in Deutschland fast vollständig auf unterschiedliche erwerbsbiografische und berufsbezogene Merkmale zurückzuführen ist. Die Befunde bestätigen bereits vorliegende Studienergebnisse und stellen die Notwendigkeit des geplanten Lohngerechtigkeitsgesetzes in Frage.

Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich rund 21 Prozent weniger als Männer. Die Bundesregierung findet das besorgniserregend und will mit einem „Lohngerechtigkeitsgesetz“ gegensteuern. Doch eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln IW zeigt: Die gesamtwirtschaftliche Lohnlücke ist wesentlich kleiner als gedacht, ein staatlicher Eingriff nicht gerechtfertigt.

IW-Kurzbericht-Gender Pay Gap
Sind Frauen selbst schuld an den tiefen Löhnen?
Wenn Frauen ein Job gefällt, sehen sie meist keinen Grund, nach mehr Lohn zu fragen. Oft fehlt auch schlicht der Mut, das Thema Lohn anzusprechen. Da sind Männer mutiger. Unter diesem Gesichtspunkt sind Frauen an den tiefen Löhnen selbst schuld, sie verkaufen sich unter ihrem Wert.

Frauen soltte für das nächste Lohngesprächgeraten werden.
Gute, objektive Argumente zurechtlegen. Mit Mut nach mehr Lohn zu fragen. Macht dem Arbeitgeber klar, wie viel ihr wert seid. Seid selbstbewusst und ein bisschen frech.

NZZ/ Sind Frauen selbst Schuld?
IW Kurzberichte/Entgeltgleichheit
Blick-Tieferer Lohn

Plattform BTC-e für Geldwäsche genutzt

Geldwäsche: Mutmaßlicher Betreiber von BTC-e angeklagt und festgenommenGeldwäsche Experten haben schon lange vor dem Missbrauch von digitalen Bezahlmethode der organisierten Kriminalität gewahrnt. Die Plattform BTC-e soll für Geldwäsche und kriminelle Zwecke genutzt worden sein. Der mutmaßliche Betreiber der Bitcoin-Börse soll außerdem mit dem Hack von Mt. Gox in Verbindung stehen und wurde in Griechenland festgenommen.

Die USA haben einen 37 Jahre alten Mann russischer Herkunft angeklagt, weil er mit dem Betrieb einer Bitcoin-Börse über viele Jahre zur Geldwäsche und anderen Straftaten beigetragen haben soll. Der mutmaßliche Betreiber der Seite BTC-e wurde nach den Ermittlungen der US-Behörden in Griechenland festgenommen, wie Reuters berichtete.
Bitcoin

Die Kryptowährung Bitcoin ist eine weit verbreitete digitale Bezahlmethode im Internet. Guthaben werden in einer persönlichen Brieftasche (englisch: Wallet) gespeichert und können ohne eine zentrale Instanz weltweit überwiesen werden. Transaktionen werden in einer Blockchain gespeichert. Da Bitcoin-Zahlungen pseudoanonym erfolgen, werden sie besonders bei illegalen Dienstleistungen im Internet verwendet. Aber auch viele legale Onlinedienste und sogar einige Einzelhändler akzeptieren Bitcoin als Zahlungsmittel. Da die Menge an Bitcoins begrenzt ist und die Berechnung einer Einheit immer schwieriger wird, soll der Wert der digitalen Währung weiterhin steigen. Inzwischen spielt der Handel mit Bitcoins bei der Festlegung des Wertes aber eine entscheidendere Rolle.

Was ist ein «Social Credit System»?

Totaler Überwachungsstaat? Chinas Datenkrake erfasst alle Lebensbereiche. Schon jetzt sind nicht nur die Chinesinnen und Chinesen stärker überwacht als ihnen lieb sein kann. Voraussichtlich 2020 wird das unverfänglich klingende «Social Credit System» in China an den Start gehen, mit dessen Hilfe die Wirtschaft effizienter und das gesellschaftliche Miteinander friedlicher gestaltet werden soll.

Die chinesische Regierung plant ein System, um das Verhalten seiner Bürger und Firmen zu bewerten. Welche Informationen dabei in eine grosse Datenbank fliessen sollen, ist geheim.

Chinas Machthaber verfolgen nach eigenem Bekunden hehre Ziele. In anderen Ländern ist es längst Usus, dass Wirtschaftsauskunfteien auf Basis des finanziellen Gebarens einer Person in der Vergangenheit über dessen wahrscheinliches Verhalten in der Zukunft informieren: Wird er seinen Kredit zurückzahlen, begleicht er die offene Rechnung? China ist in diesem Punkt noch nicht so weit wie andere Länder. Viele Chinesen besitzen weder einen Personenwagen noch eine Wohnung oder eine Kreditkarte. Es fehlen wichtige Variablen, die in die Berechnung der Kreditwürdigkeit einfliessen. In den Statistiken von Chinas Notenbank schlummern die finanziellen Daten von 800 Millionen Chinesen. Allerdings haben nur 320 Millionen von ihnen schon einen Kredit aufgenommen.

Marktführer in dem Segment zur Bewertung der Kreditwürdigkeit ist bis jetzt Ant Financial*. Der zum E-Commerce-Giganten Alibaba mit seinen 400 Millionen Kunden gehörende Finanzdienstleister erstellt den Sesame Credit. Das Unternehmen greift auf Daten des konzerneigenen Bezahlsystems Alipay zurück, verwendet Informationen von Alibaba sowie Statistiken von Fahrradverleihern oder Restaurants, die auf Alipay setzen.

Darüber hinaus hat Ant Financial Zugriff auf das Archiv des Obersten Volksgerichtes und dessen schwarze Liste, auf der die Namen säumiger Schuldner zu finden sind…..Überwachungsstaat Datenkrake /Matthias Müller, Peking NZZ
Verband „Die Wirtschaftsauskunfteien e.V.

Ant Financial
*Ant Financial Services Group (Chinesisch: 蚂蚁 金 服), früher bekannt als Alipay, ist eine Tochtergesellschaft der chinesischen Alibaba Gruppe. Betreibt Alipay, die weltweit größte mobile und Online-Zahlungsplattform sowie Yu’e Bao, der weltweit größte Geldmarktfond und das Sesame Credit Bonitätssystem.

Milliardengeschäfte mit manipulierten Medikamenten

Selbst Medikamente aus Apotheken nicht immer sicher. Sie sind gefälscht und gefährlich: Gepanschte Medikamente landen sogar in Krankenhäusern und Apotheken. Darunter sind auch lebenswichtige Arzneimittel wie Antibiotika und Krebsmittel. Gefälschte Medikamente aus der Apotheke

Schon am 1. März 2016 warnt die italienische Arzneimittelbehörde die Aufsichtsämter in den anderen EU-Staaten vor dieser Mafia : Aus Krankenhausapotheken in Italien ist eine größere Menge Medikamente gestohlen worden. Darunter Präparate gegen Multiple Sklerose, Diabetes, Aids und Krebskrankheiten. Es besteht der Verdacht, dass die Ware manipuliert wird, zum Beispiel, indem die Wirkstoffe gegen unwirksame Substanzen ausgetauscht werden. Ein tödliches Risiko für Patienten.

Autorin: Sabina Wolf   

Draghis „Whatever it takes“

„Whatever it takes“ Nebenwirkungen von Draghis ultimativem Euro-Versprechen sind immens. Drei Worte genügten, um die Finanzwelt auf den Kopf zu stellen. Die EZB werde im Rahmen ihres Mandats „alles Notwendige tun“, um den Euro zu retten, versprach der Präsident der Europäischen Zentralbank EZB, Mario Draghi, vor genau fünf Jahren.

Damals brachten Draghis Worte vom „whatever it takes“ inmitten der Eurokrise die ersehnte Wende. Nach dem Griechenland-Schock und den milliardenschweren Rettungspaketen für das Land – denen im Anschluss gleich noch weitere Nothilfen für Irland und Portugal folgten –, nach unzähligen Krisengipfeln und inmitten schwerer Börsenturbulenzen drohten die Investoren zu jenem Zeitpunkt, weiteren Euro-Ländern das Vertrauen zu entziehen.

Aktienkurse und der Euro stürzten ab. Die Risikoaufschläge für Staatsanleihen, insbesondere in Italien und Spanien, schossen in die Höhe. Für zehnjährige spanische Titel etwa verlangten die Investoren zeitweise eine Risikoprämie von 7,6 Prozent. Italien stand mit Renditen von 6,6 Prozent nur wenig besser da.
Eine indirekte Garantie für sämtliche Staatsschulden

Die Lage war derart angespannt, dass damals sogar über das Ausscheiden einzelner Länder aus der Währungsunion spekuliert wurde. Der Anfang vom Ende der Währungsunion. Bis Draghi seine berühmt gewordene Rede im Londoner Lancaster House hielt, zum Teil frei improvisiert und unabgestimmt mit seinen Ratskollegen.

Damals brachten Draghis Worte vom „whatever it takes“ inmitten der Eurokrise die ersehnte Wende. Nach dem Griechenland-Schock und den milliardenschweren Rettungspaketen für das Land – denen im Anschluss gleich noch weitere Nothilfen für Irland und Portugal folgten –, nach unzähligen Krisengipfeln und inmitten schwerer Börsenturbulenzen drohten die Investoren zu jenem Zeitpunkt, weiteren Euro-Ländern das Vertrauen zu entziehen.

Aktienkurse und der Euro stürzten ab. Die Risikoaufschläge für Staatsanleihen, insbesondere in Italien und Spanien, schossen in die Höhe. Für zehnjährige spanische Titel etwa verlangten die Investoren zeitweise eine Risikoprämie von 7,6 Prozent. Italien stand mit Renditen von 6,6 Prozent nur wenig besser da. Eine indirekte Garantie für sämtliche Staatsschulden…Draghis Euro Versprechen
Warten auf einen heissen Herbst

Klaus Stuttmann Karikatur

Terror-Geld durch Zigarettenschmuggel und Produktpiraterie

Wie Attentäter mit Wirtschaftskriminalität an Geld kommen.

Die Produktion und der Handel mit Nachahmerprodukten kostet jährlich 800.000 Arbeitsplätze in der Europäischen Union, schlägt der europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss Alarm. Darüber hinaus entgehen der Union durch die Produktpiraterie jährlich 14,3 Millionen Euro an Steuereinnahmen.

Zwar beruhen die Daten über illegale Aktivitäten überwiegend auf Schätzungen und Näherungswerten, aber die Zahlen sind ohne jeden Zweifel alarmierend: Der geschätzte Wert der weltweit gehandelten gefälschten Produkte liegt zwischen 600 Milliarden Euro (laut Vereinten Nationen) und knapp 1 Billion Euro (laut anderer internationaler Statistiken). Die OECD geht davon aus, dass Produktfälschung und -piraterie bis zu fünf Prozent der Warenimporte in die Europäische Union mit einem Gegenwert von 85 Milliarden Euro ausmacht…. Produktpiraterie

Terroristen finanzieren sich und ihre Anschläge häufig über Produktpiraterie und Zigarettenschmuggel. In Deutschland gibt es nach Plusminus Recherchen einen aktuellen Fall von Wirtschaftskriminalität, der einen Bezug zum IS aufweist… Plusminus
(Bericht: Sabina Wolf / Wolfgang Kerler)