China verbietet Krypto-Börsengänge

Die chinesische Zentralbank (People’s Bank of China)
hat Initial Coin Offerings (ICOs*) für illegal erklärt und verboten. Die Kurse von Bitcoin und Ethereum brachen ein. 

ICOs sind eine Art illegale öffentliche Kapitalbeschaffung, die im Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften wie Betrug und Schneeballsystemen stehen“, hieß es in einer Mitteilung der Zentralbank. Die Kurse von Cyberdevisen rutschten nach dem Verbot deutlich ab. Die mit Abstand größte Währung Bitcoin verlor auf der Handelsplattform BitStamp sieben Prozent auf 4286 Dollar.

Initial Coin Offerings haben sich seit etwa vor einem Jahr stark verbreitet. Laut einem Bericht von Bloomberg wurden seit Jahresbeginn insgesamt rund 1,6 Milliarden Dollar auf diese Weise eingesammelt. Sie entziehen sich bisher weitgehend einer Regulierung durch Zentralbank und Aufsichtsbehörden.

Daher werden ICOs als Bedrohung für Chinas Finanzmarktstabilität angesehen. Denn sie bieten Start-ups die Möglichkeit, bei der Finanzierung ihrer Projekte Wagniskapitalfonds und Investmentbanken zu umgehen. Stattdessen wenden sie sich direkt an die potentiellen Investoren in aller Welt.

Etwa ein Viertel des weltweit mittels ICO investierten Kapitals wurde dieses Jahr bisher in China eingesammelt. Laut eine Bericht des National Committee of Experts on the Internet Financial Security Technology gibt es in China mindestens 43 ICO-Plattformen. Für 65 Projekte wurden 2,6 Milliarden Yuan (400 Millionen Dollar) eingesammelt.

Einige große Marktteilnehmer begrüßen das harte Vorgehen der chinesischen Zentralbank. „Das ist eine positive Entwicklung, wenn man die schnelle Verbreitung von minderwertigen und möglicherweise betrügerischen Coin-Verkäufen betrachtet“, sagt Emad Mostaque, Investmentmanager bei Capricorn Fund Managers in London.

„Das Modell beinhaltet einen enormen Wert, aber wir brauchen mehr Trennung von hochwertigen ethischen Angeboten gegenüber jenen, die Wertpapiergesetze für schnelles Geld umgehen wollen.“ Langfristig könnte der ICO-Markt von Chinas hartem Vorgehen profitieren.

Tatsächlich haben ICOs auch Cyber-Kriminelle angezogen. Etwa zehn Prozent des für ICO-Investments vorgesehen Kapitals wurden durch Betrug und Phishing-Angriffe entwendet, schätzt Chainalysis, eine New Yorker Firma, die Transaktionen analysiert und Software für den Kampf gegen Geldwäsche bereitstellt.

Cryptocurrencies
Bitcoin and Ethereu

*Initial Coin Offering (ICO) oder auch Initial Public Coin Offering (IPCO) ist das initiale Angebot einer neuen Kryptowährung bzw. die Kapitalaufnahme über eine Kryptowährung.

Darf veruntreutes Geld aus Malaysia in die Schweizer Staatskasse fliessen?

Geldwäsche in Malaysia.

Der Skandal-Fonds
Bis zu fünf Milliarden Dollar könnten aus dem malaysischen Staatsfonds „1MdB“ abgezweigt worden sein. Die Bürger in Malaysia haben gegen Korruption demonstriert. Die Schweizer Finanzaufsichtsbehörde Finma sitzt auf 104 Millionen Franken, die malaysische Politiker veruntreut haben. Finanzminister Ueli Maurer will dieses Geld für die Bundeskasse. Ist das rechtens?

Es war einer der grössten Korruptionsskandale der vergangenen Jahre. Die Falcon Private Bank AG verwaltete 3,8 Milliarden US-Dollar des malaysischen Staatsfonds 1MDB. Doch kam ein Teil dieser Summe nicht der Allgemeinheit zugute – die Idee eines Staatsfonds –, sondern malaysische Politiker veruntreuten das Geld. Falcon unterband das nicht – sowie zwei weitere beteiligte Banken.

Die Finma stellte seinerzeit «schwerwiegende Mängel in der Geldwäschereibekämpfung und im Risikomanagement» fest.

In der Schweiz wird jetzt kontrovers diskutiert: Muss das Geld dem malaysische Staat zurückgegeben werden oder nicht? Malaysia sei nicht gerade ein sauberer Staat. Wenn die Schweiz das Geld zurückgeben muss, dann fliesst es in die malaysische Staatskasse – und wieder kann sich ein Politikerkonglomerat daran vergreifen. Es wird kaum für die Allgemeinheit verwendet oder einem „guten“ Zweck zugeführt. Zweifelos das Geld gehört dem Staat von Malaysia, alles andere wäre Betrug und Unterschlagung.

Es kann nicht sein, dass Malaysias Steuerzahler zum Schweizer Staatshaushalt beitragen müssen – nur weil Schweizer Banken veruntreutes malaysisches Staatsvermögen waschen.

Die Aufgabe scheint klar: Das durch Korruption und Geldwäscherei in die Schweiz gelangte Geld muss ins Ursprungsland Malaysia zurückgeführt und dort für gemeinnützige öffentliche Aufgaben zur Verfügung gestellt werden. Die Schweiz könnte hier eine wichtige Rolle erfüllen und gemeinsam mit Drittstaaten nach einer internationalen Lösung suchen.

Die Ermittlungen um den Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) beschäftigen Behörden rund um den Globus bereits seit Monaten. Bei dem Fonds waren Milliardenbeträge verschwunden oder auf ausländische Bankkonten mit unbekannten Eigentümern abgeflossen. Gegen 1MDB laufen daher in mindestens sechs Ländern Geldwäsche-Untersuchungen. Auch westliche Großbanken wie UBS und die britische Standard Chartered sind ins Visier der Ermittler geraten. Die Finanzaufsichtsbehörde ingapurs stellte bei den beiden europäischen Instituten und der asiatischen DBS Kontrollmängel fest.

Der Geldwäsche Skandal brilliant begleitet von dem Cartoonisten
ZUNAR-Zulkiflee Anwar Haque

ZUNAR-Zulkiflee Anwar Haque
www.w-t-w.org/en/zunar-zulkiflee-anwar-haque

Frauen und Kinder leiden unter Korruption
Crime Enabling – Verbrechen ermöglichen

1MdB – finanzstarker malaysischer Staatsfonds
Der malaysische Staatsfonds 1MdB (1Malaysia Development Berhad) wurde 2009 gegründet, um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu fördern, Infrastrukturprojekte hochzuziehen und Kuala Lumpur zu einem bedeutenden Finanzzentrum auszubauen. Der Fond wurde dem Finanzministerium unterstellt, stand jedoch unter der persönlichen Kontrolle des malaysischen Regierungschefs Najib Razak, der nach einem Bericht des Wall Street Journal über Umwege auf sein Privatkonto 681 Millionen Dollar erhalten haben soll. Sowohl 1Mdb als auch der Premierminister bestreiten ein Fehlverhalten. Regierungschef Najib bezeichnete den Geldtransfer auf sein Konto als Geschenk des saudischen Königshauses.

Schweiz verkauft giftigen Treibstoff nach Afrika

Der Dokumentarfilm „Giftiger Treibstoff für Afrika“
geht den Einzelheiten dieses lukrativen, aber mehr als bedenklichen Geschäfts mit dem Rohöl nach. Und stellt die Frage nach dem „Warum“: Warum Westafrika dreckigen Treibstoff importiert, warum Westafrika sein gutes Rohöl verkauft und was Schweizer Konzerne mit diesem „schmutzigen“ Business zu schaffen haben.

Zu Wort kommt der Vertreter einer Mineralölfirma, der Verkehrsminister von Ghana, der Mitarbeiter der Schweizer NGO „Public Eye“ sowie Strassenhändler, die tagtäglich zwischen den Autos und mitten im Smog versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ein sehenswerter Film, der einen wahren, aber legalen Skandal aufdeckt.

Die Luftverschmutzung in afrikanischen Städten ist gravierend. Smog an der Tagesordnung. Obwohl in Paris oder London deutlich mehr Autos unterwegs sind als in Lagos oder Dakar ist die Luftqualität in afrikanischen Städten viel schlechter.
Hauptursache hierfür ist der hohe Schwefelgehalt in Benzin und Diesel. Die Grenzwerte für den Schwefelgehalt liegen dort bis zu 300 Mal höher als in Europa. Da in Europa viel strengere Qualitätsvorschriften für Treib- und Brennstoffe gelten, verkaufen Schweizer Rohstofffirmen Treibstoffe, die diesen Vorschriften nicht genügen, legal nach Afrika. Die Folgen für die Menschen dort: Asthma und Bronchitis. Es existiert eine absichtliche Strategie der Schweizer Erdölhändler: Man setzt auf die Schwäche der in Afrika geltenden Standards und bringt hochwertigen Treibstoff nach Europa, liefert aber minderwertige, dreckige Produkte nach Afrika. Alles ist vollkommen legal und spielt innerhalb der zulässigen Grenzen. Dennoch: Dürfen Schweizer Erdölhändler von der schwachen Regulierung in Afrika profitieren, um Gewinne auf Kosten von Millionen Menschen zu erzielen?
Giftiger Treibstoff für Afrika / DW
Korruptionsrisiken im Rohstoffhandel

Ehrt Whistleblowerinnen

W-T-W Women and Finance fordert weltweit Frauennetzwerke auf:

Ehrt Whistleblowerinnen und Whistleblower!

Wie wird mit Whistleblowern umgegangen?

Whistleblower, Medien und die Öffentlichkeit sind das A und O bei der Aufklärung von Kriminalität. Ohne Whistleblower ist eine Aufklärung oft überhaupt nicht möglich. Whistleblower, welche Gesetzesverstöße öffentlich machen, sollten unter besonderen Schutz gestellt werden – ähnlich wie das unter Umständen bei der Kronzeugenregelung der Fall ist!

Um Korruption bekämpfen zu können, sind die Strafverfolgungsbehörden auf Informanten angewiesen, die das korrupte Verhalten überhaupt erst aus dem Dunkeln zerren. Solche Informanten werden auch als „Whistleblower“ bezeichnet. Ohne Whistleblower könnte Korruption nicht aufgedeckt werden, da es sich um ein Heimlichkeitsdelikt handelt, von dem nur die Beteiligten und Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe etwas wissen. Indem ein Whistleblower Missstände in seiner Organisation, Partei oder Firma meldet, geht er in der Regel erhebliche persönliche Risiken ein. Er kann wegen Verletzung seiner Schweigepflicht über Betriebsgeheimnisse bestraft werden und muss als „Nestbeschmutzer“ und „Denunziant“ mit Mobbing oder gar dem Verlust seines Arbeitsplatzes rechnen.

Weltweit werden Journalisten behindert, eingeschränkt, beschimpft, bedroht oder verklagt.
W-T-W Women and Finance möchte Frauennetzwerke ermutigen, sich für das hohe Gut der Pressefreiheit einzusetzen und die Quellen der investigativen Journalisten, die Whistleblower, zu ehren.

Was Whistleblower, oft unter schwierigsten Umständen, uns schon seit Jahren versuchen zu erzählen, kommt langsam auf den Tisch: Ein Filz aus Kumpanei, Vertuschung und Verschleierung. Nicht nur in der Politik, der Justiz, bei Banken, der Fifa, bei VW, der Pharmabranche und den Vereinten Nationen – um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Überall gibt es Bemühungen zur Aufklärung. Das könnte hoffentlich der Beginn einer positiven Entwicklung im Kampf gegen die Korruption sein.

Dooa Eladl
www.w-t-w.org/en/doaa-eladl/

Eine Geldmaschine- Whistleblower decken Medizinskandal auf

Gepanschte Krebsmedikamente:  Sie fangen an, Witze zu machen.

„Die Anzüge vom Chef sind aus Teflon. Da prallt alles dran ab, damit kann man auch steril arbeiten.“

„Die Krebsmedikamente hier sind der Beweis dafür, dass Homoöpathie wirkt.“

„Wie Jesus Christus Brot und Wein, so kann S. per Handauflage Wirkstoffe verdoppeln.“

Aufklärung im Fall der gepantschten Krebsmittel der Alten Apotheke in Bottrop? Undenkbar ohne diese Whistleblower.

Marie Klein und Martin Porwoll
aus Bottrop waren die Whistleblower in einem der größten Medizinskandale Deutschlands. Sie machten bekannt, dass der Apotheker aus der Stadt im Ruhrgebiet über Jahre teure Krebsmedikament streckte und die Patienten betrog…

Auf dem Beutel ist ein Aufkleber: „Cyramza“ steht da, der Name eines Medikaments gegen Krebs. Dazu der Name einer Patientin, die Cyramza braucht, um den Krebs zu bekämpfen. Dieser Infusionsbeutel hätte Hoffnung für diese Patientin sein können. Heilung vielleicht. Aber in der durchsichtigen Flüssigkeit ist kein Cyramza, es ist nur Kochsalzlösung. Das macht den Plastikbeutel zum Beweisstück. Marie Klein hat den Beutel aus der Apotheke genommen, in der sie arbeitet. Um zu beweisen, dass an ihrem Arbeitsplatz Medikamente gepanscht werden….correctiv.org/ Krebsmedikamente
Für mehr Informationen :  Whistleblower Die schlechten Nachrichten sind, die Chemo kann sie noch vor dem Krebs umbringen. Die gute Nachricht, die Kosten für Medizin und Versicherung können sie noch vor der Chemo umbringen.

Kein einfacher Lesestoff- Bankenregulierung

40 Jahre Bankenregulierung unter der Lupe. Die Worte, welche die nächste Finanzkrise verhindern sollen

Seit der Finanzkrise vor zehn Jahren ist das Regulierungswerk um fast 3000 Seiten angewachsen. Doch was steht eigentlich in all diesen Dokumenten?
Politiker retten eine marode Bank mit Milliarden von Steuergeldern. Diese Geschichte wiederholt sich immer wieder – erst kürzlich in Italien. Auch hierzulande half in der jüngsten Finanzkrise der Staat aus und schnürte 2008 ein Rettungspaket für die Grossbank UBS. Genau solche Fälle soll eigentlich die Regulierung der Banken verhindern. Die Standards und Richtlinien des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht spielen dabei eine zentrale Rolle.

Die NZZ hat dieses Regelwerk unter die Lupe genommen, und zwar alle 163 regulierenden Dokumente mit finalem Status, welche der Basler Ausschuss vor dem 31. Juli 2017 publiziert hat (siehe «Die Methodik im Detail» am Ende des Artikels). Besonders gewichtig sind die Regulierungswerke «Basel I» (1988), «Basel II» (2005) und «Basel III» (2010).

Als Erstes fällt auf, wie die Textmenge über die Jahre gewachsen ist….
NZZ/ Die nächste Finanzkrise verhindern
40 Jahre Bankenregulierung unter der Lupe/PDF

Nach der Finanzkrise sollten in den USA mit dem sogenannten „Dodd-Frank-Act“ riskante Spekulationen und damit eine erneute Schieflage des Finanzsystems verhindert werden. Wenn es nach Präsident Trump und der republikanischen Mehrheit im Kongress geht, wird dieses Gesetz jedoch bald der Vergangenheit angehören. Noch ist nicht klar, ob die USA die Regeln tatsächlich ganz abschaffen oder nur lockern wollen. Trotzdem stellt sich die Frage, wie sich eine solche Deregulierung weltweit auswirken könnte?

Was bedeutet es aus Ihrer Sicht, dass die US-amerikanische Bankenregulierung, „Dodd-Frank-Act“ genannt, jetzt in Teilen zurück genommen wurde bzw. überprüft wird?....
US Regierung will die Regeln für die Finanzindustrie ändern

 Basel III-Monitoring

Silvan Wegmann
www.w-t-w.org/en/silvan-wegmann

 

Frisch Gewaschene Bitcoins

Crypto-Währung: Bitcoins in Milliardenhöhe gewaschen

Mit allen Wasser gewaschen. Ein 38-Jähriger soll Geld in Milliardenhöhe per Bitcoins reingewaschen haben. berichtet die Washingtonpost.

Griechische Beamte verhafteten einen in den USA gesuchten Mann. Der Vorwurf: Er soll Bitcoins im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar gewaschen haben. Man hat in Griechenland kürzlich einen tatverdächtigen Geldwäscher festgenommen, den die US-Regierung bereits seit längerer Zeit sucht. Ihm wird vorgeworfen, über die Crypto-Währung Bitcoin kriminell erbeutetes Geld reingewaschen zu haben.

Bitcoin: Griechische Beamte fassen Geldwäscher
Am 26. Juli 2017 soll der Beschuldigte den Polizeibeamten auf der Halbinsel Chalkidiki, nahe der Großstadt Thessaloniki ins Netz gegangen sein. Die Regierung der Vereinigten Staaten rief zuvor eine weltweite Fahndung nach dem Geldwäscher aus. Er soll seit 2011 insgesamt rund 4 Milliarden US-Dollar (etwa 3,4 Milliarden Euro) an kriminellem Geld per Bitcoin-Transaktionen legalisiert haben. Mit allen Wasser gewaschen

AV2020 – Höhere Renten 1

Finanzkompetenz oder „Financial Literacy“. Verbessern Sie Ihr Finanzwissen. Finanzwissen
im Brennpunkt Prof. Dr. Heri.

Wir beleuchten die Konsequenzen des Vorschlages der Schweizer Rentenreform (AV2020): Es geht schlicht in die falsche Richtung.

Marian Kamensky    /www.w-t-w.org/en/cartoon/marian-kamensky/    www.humor-kamensky.sk

Weitere Lernvideos Finanzkompetenz