Eisenerz-Branche: Australien ist mit Abstand der bedeutendste Exporteur des eisenhaltigen Gerölls, das zur Herstellung von Stahl verwendet wird und das während Jahren den Rohwarenboom auf dem fünften Kontinent angetrieben hatte
Es war eine Frage der Zeit, bis der Zerfall des Preises für Eisenerz das erste Opfer in Australien fordert. Am Freitag war es so weit. Atlas Iron hat angekündigt, die Produktion vorerst einzustellen. Am Freitag war es so weit. Atlas Iron, ein Eisenerzproduzent mit Sitz im westaustralischen Perth, hat angekündigt, die verlustreiche Produktion per Ende April bis auf weiteres zu suspendieren. Wenige Tage davor hatte das Unternehmen bereits den Handel an der Börse ausgesetzt; davon sind mehr als 500 Arbeitsplätze betroffen.
Einbruch um 60 Prozent
Australien ist mit Abstand der bedeutendste Exporteur des eisenhaltigen Gerölls, das zur Herstellung von Stahl verwendet wird und das während Jahren den Rohwarenboom auf dem fünften Kontinent angetrieben hatte . Doch der Preis für Eisenerz ist allein in den vergangenen zwölf Monaten um rund 60% eingebrochen. Eine Tonne kostet inzwischen weniger als 50 US-$, so wenig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Noch steiler sind nur die Kurse der Aktien einiger australischer Bergbauunternehmen gefallen.
Eine Aktie von Atlas Iron war 2011 noch fast 4 austr. $ (3 Fr.) wert, womit das Unternehmen mit gegen 4 Mrd. austr. $ bewertet war. Anfang April lag der Kurs nur noch bei $ 0.12, das entspricht einem Minus von über 85% innert Jahresfrist. Zu einer massiven Wertvernichtung kam es auch bei anderen Eisenerzförderern vergleichbarer Grösse. So ist der Aktienkurs von Mount Gibson seit April 2014 um 77% eingebrochen und jener von BC Iron gar um 94%. Laut Analytikern ist auch deren Lage sehr ungemütlich, sie sind aber in einer finanziell stärkeren Position als Atlas Iron. Die Fortescue Metals Group (FMG), deren Aktien rund 65% eingebüsst haben, hat als weltweit viertgrösster Eisenerzexporteur mehr Optionen als die kleineren Mitspieler, um auf eine anhaltende Baisse zu reagieren. Das Unternehmen ist jedoch relativ stark verschuldet.
Preiszerfall zwingt ersten Foerderer in die Knie/ ,NZZ