Je dümmer die Regierung, desto näher der Bankrott
Saudi-Arabiens Finanzstärke bröckelt. Grund ist neben dem niedrigen Ölpreis auch das unkluge Handeln der Regierung. Zur Gruppe der „gefährlichen Dummen“ gehören auch zwei andere bekannte Staatschefs.
Stefan Beutelsbacher und Holger Zschäpitz berichten: An den Finanzmärkten der Welt lässt sich alles messen. Sogar die Dummheit. Wenigstens die politische. Herrscher, die unberechenbar sind, die sinnlos Gewalt anwenden, die sich nicht von staatspolitischer Vernunft leiten lassen, sondern von ihrem Ego, die also äußerst unklug handeln – solche Herrscher bestrafen die Investoren. Wie das aussehen kann, ist gerade in Saudi-Arabien zu besichtigen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Saudi-Arabien pleitegeht, ist in den vergangenen Tagen stark gestiegen. Vor dem Jahreswechsel betrug sie 9,5 Prozent – nun sehen Analysten sie bei fast zwölf Prozent. Liegt es am niedrigen Ölpreis, der das Land, den größten Förderer der Welt, zu ruinieren droht? Oder an den Staatsschulden, die gerade explodieren?
Investoren verabscheuen erratische* Politiker (*verirrt ; ~er Block aus der Eiszeit )
Kaum. Der Ölpreis fiel vor dem Wochenende zwar wieder deutlich, doch die Pleitewahrscheinlichkeit schnellte schon in den Tagen zuvor in die Höhe, als die Notierungen nur unschlüssig hin und her schwankten. Und der neue Haushalt des Königreiches enthält harte Sparmaßnahmen – ein Schritt, den Investoren durch die Bank gutheißen.