Emerging Markets. Die «fragilen fünf» stehen weiter auf der Kippe
Schwellenländer-Investments gelten zwar als renditeträchtig. Wirtschaftspolitisches Missmanagement bringt allerdings das Risiko sich regelmässig wiederholender Turbulenzen mit sich.
Schwellenländer-Anlagen haben Investoren, Anlageberater und Fondsgesellschaften vor der Schuldenkrise angezogen wie das Licht die Motten. Das war oberflächlich betrachtet auch kein Wunder. Denn glaubte man den damals medial gerne weiterverbreiteten Analysen und Werbebotschaften, so schien zunächst nichts den volkswirtschaftlichen Erfolg der rasch wachsenden Staaten und den Boom an ihren Finanzmärkten aufhalten zu können. «Kaufe, was China kauft», hiess es damals beispielsweise, was in Verbindung mit den extrem expansiven geldpolitischen Strategien der Zentralbanken der Industriestaaten einen enormen Aufschwung an den Energie- und Rohwarenmärkten auslöste.
Zunehmende Ernüchterung
In diesem Rahmen floss rasch sehr viel Geld von den Industriestaaten in die Schwellenländer, was den dort ohnehin schon laufenden wirtschaftlichen Auftrieb zusätzlich befeuerte. Die Kombination aus zunehmenden Direktinvestitionen und spekulativem Interesse renditeorientierter Anleger aus dem Ausland führte zu einer Eigendynamik, welche sich selbst verstärkte, bis sie von der Kreditkrise plötzlich unterbrochen wurde. Unmittelbar nach der Krise erlebte die anfängliche Entwicklung zwar zunächst, getrieben von geld- und fiskalpolitischen Stimulierungsmassnahmen in aller Welt, eine kurze Renaissance. Seitdem aber macht sich eine gewisse Ernüchterung breit.
Aufschwung kommt in den Schwellenländern nicht selten vor dem Fall