Der Druck auf Griechenland steigt: Der IWF bricht Gespräche vorzeitig ab, in Deutschland denkt man offenbar über Kapitalsverkehrskontrollen für den Fall eines Grexit nach.
Die deutsche Bundesregierung bereitet sich einem Medienbericht zufolge auf einen Staatsbankrott Griechenlands vor. Es gebe konkrete Beratungen, was im Fall einer Pleite Athens zu tun sei, berichtete die „Bild“-Zeitung vom Freitag unter Berufung auf mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen. Danach sei unter anderem im Gespräch, bei einer Staatspleite Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland einzuführen. Außerdem werde ein Schuldenschnitt für das Land diskutiert. Regierungsbeamte stünden darüber in einem engen Austausch auch mit Mitarbeitern der Europäischen Zentralbank (EZB). Einen konkreten Plan, wie im Fall einer griechischen Staatspleite zu reagieren sei, habe Deutschland allerdings nicht. Vieles müsse ad hoc entschieden werden.
Tusk: Griechen sollen „Spielchen“ beenden
Am Donnerstag hatten die internationalen Geldgeber den Druck auf Athen erhöht. Der Internationale Währungsfonds (IWF) zog überraschend sein Verhandlungsteam aus Brüssel ab und begründete das mit „großen Differenzen“ bei den Gesprächen. Der Fonds betonte aber, er bleibe „voll engagiert“. Ein IWF-Sprecher sagte, die griechische Regierung suche offenbar auf politischer Ebene nach einer Lösung mit den EU-Partnern. Zuvor hatten sich EU-Spitzenvertreter noch zuversichtlich gezeigt, dass eine Einigung erzielt werden kann. Ratspräsident Donald Tusk mahnte die griechische Regierung, ihre „Spielchen“ zu beenden.
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