Die chinesische Notenbank hat den Leitzins für die Kreditvergabe zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten gesenkt. Dies spiegelt Chinas Ängste vor einem Abschwung.
Schneller als allgemein erwartet, hat die People’s Bank of China (PBoC) am Wochenende die Leitzinsen für die Kreditvergabe und Spareinlagen um jeweils 25 Basispunkte auf 5,35% bzw. 2,5% gesenkt. Dieser Schritt war von Analytikern wegen der nachlassenden wirtschaftlichen Dynamik und der im Januar mit 0,8% niedrigsten Inflationsrate seit fünf Jahren zwar erwartet worden, weshalb in China auch die Angst vor Deflation wächst. Sie gingen jedoch von einem späteren Zeitpunkt für eine geldpolitische Lockerung aus. Damit hat die chinesische Notenbank zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten an der Zinsschraube gedreht: Ende November vergangenen Jahres hatte sie – erstmals seit zweieinhalb Jahren – den Leitzins für die Kreditvergabe um 0,4 Punkte auf 5,6% und jenen für Spareinlagen um 0,25 Punkte auf 2,75% verringert. Und Anfang Februar hatte sie den Mindestreservesatz um 50 Basispunkte auf 19,5% gesenkt.
Warten auf den Volkskongress
Der geldpolitische Aktionismus zeigt, mit welchem Argwohn Chinas Machthaber die wirtschaftliche Eintrübung verfolgen.
China dreht weiter an Zinsschraube