Trügerische Euphorie in der Euro-Krise?

Finanzmärkte:
Die trügerische Euphorie in der Euro-Krise

Ist die Euro-Krise abgehakt? Aus Sicht der Investoren und der Politik ist sie es. Dabei sind die Probleme in Griechenland, Spanien oder Italien größer denn je. Wie in den dreißiger Jahren ist auch jetzt die Demokratie in Gefahr.

Das wohl beste Bild für die Politik zur Bewältigung der Euro-Krise ist das Tal der Dämmerung aus „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“. Es führt ein enger, langer Weg durch ein unwegsames Gebirge. Man kommt aber nicht durch, weil man durch die Echos von einer Felswand zur anderen hin- und hergeworfen wird. In meinem Bild soll das Echo der Lärm der Finanzmärkte sein. An einem Tag signalisieren sie das Ende des Euro. Am andere verfallen sie zurück in die Euphorie. Momentan erleben wir einen dieser anderen Tage.

Nach Griechenland strömen immer mehr Investoren, nicht nur waghalsige Hedgefonds, sondern mittlerweile auch Wald- und Wiesenanleger, die sich für besonders clever halten. Brasilien, die Türkei und Israel sind nach langer Abstinenz wieder dazu übergegangen, sich einen Teil ihrer Staatsschulden in Euro an den Märkten zu leihen. Die Marktzinsen fallen überall. Aus Sicht der Investoren ist die Euro-Krise vorüber.

Auch für die Politik ist sie es. In seiner letzten Tagungswoche vor den Europawahlen beschloss das Europäische Parlament den letzten Pfeiler der Bankenunion. Es ist ein löchriger Kompromiss über die Verfahren, die einzuleiten sind, wenn eine Bank bankrottgeht.
Die truegerische Euphorie in der Euro-Krise
Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivfuehrer

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