Wie der Schweiz das Bankgeheimnis abhanden kam

Der schmerzvolle Abschied

Jahrzehntelang verteidigte die Schweiz das Bankgeheimnis resolut gegen ausländische Angriffe – wohlwissend, dass Tausende von Ausländern dies nur nutzten, um Steuerzahlungen zu vermeiden. Die Schweizer Haltung Anfragen ausländischer Steuerbehörden gegenüber blieb stets die gleiche: Bei Steuerhinterziehung gibt es keine Auskunft, das Bankgeheimnis geht vor. Nach dem Ausbruch der Wirtschaftskrise im Jahr 2007 kam die Schweiz jedoch unter Druck – und innerhalb weniger Monate geschah, was vorher kaum jemand für möglich hielt: Bei Steuerhinterziehung müssen Banken jetzt Auskunft geben. Das fiskalische Bankgeheimnis ist in der Schweiz Geschichte.
Im Dokumentarfilm „Der schmerzvolle Abschied“ von Hansjürg Zumstein erzählen prominente Akteure, „wie der Schweiz das Bankgeheimnis abhandenkam“. Interviewpartner sind beispielsweise der Bankier Oswald Grübel, der ehemalige Staatssekretär Michael Ambühl, Alt-Bundesrat Pascal Couchepin und Nationalrat Christoph Blocher. Neben diesen Interviewausschnitten nutzt der Autor auch das umfangreiche Videoarchiv des Schweizer Fernsehens. Unzählige Stunden von Videomaterial wurden ausgewertet: Von Wochenschauen – beispielsweise über die Verhandlungen des Sonderdiplomaten Walter Stucki kurz nach dem Zweiten Weltkrieg – bis hin zu den aktuellen Medienkonferenzen. Zudem werden einzelne Schlüsselereignisse mit Schauspielern nachgestellt: Die dokumentarische Ebene wird durch eine sogenannte „Reenactment“-Ebene ergänzt, welche ebenfalls auf sorgfältiger Recherche und ausführlichem Studium von Originaldokumenten beruht.
Länge: 50 Minuten

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