Euro-Krise: Bedroht Deflation den Aufschwung?

In Athen feiern Europas Finanzminister die neuen Erfolge der Krisenstaaten: Griechenland Draghiund Portugal scheinen über den Berg. Doch großen Teilen der Währungsunion droht schon eine neue Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen.

So optimistisch klangen die Euro-Herrscher in Sachen Griechenland schon lange nicht mehr: „Große Fortschritte“ sah der Chef der Euro-Gruppe, der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem. Auch Mario Draghi schien guten Mutes: Das Land habe in der Vergangenheit zwar sehr gelitten, konstatierte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), doch nun seien erste Erfolge zu sehen.

Der Ort für die warmen Worte hätte nicht besser gewählt sein können. Zum ersten Mal seit Beginn der Euro-Krise im Jahr 2010 tagten die Finanzminister der Währungsunion am Dienstag in der griechischen Hauptstadt Athen. Und die Besucher hatten gute Neuigkeiten mitgebracht: Nach monatelanger Verzögerung wird die nächste Tranche des europäischen Hilfspakets für Griechenland freigegeben, insgesamt 8,3 Milliarden Euro. Weitere 1,8 Milliarden sollen voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte fließen.
Geht es nach den Griechen, könnte es dann auch schon vorbei sein mit den Hilfen der Euro-Partner. Die Regierung in Athen plant offenbar, bereits in den kommenden Monaten selbst wieder Geld am Finanzmarkt aufzunehmen. Laut „Wall Street Journal“ sollen so vier bis fünf Milliarden Euro in die Staatskasse kommen. Ein weiteres Hilfspaket, von dem bisher alle Beteiligten ausgegangen waren, wäre damit womöglich obsolet.
Euro-Krise Deflation bedroht den Aufschwung

David Simonds

David Simonds

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.