Geldwäsche im Emissionshandel?

Schlußfolgerung: Solange die Bundesrepublik die Geldwäsche nicht bekämpft, sind
CO2-Zertifikate nur eine Einladung an die Organisierte Kriminalität.
Erkennung von Geldwäsche im Emissionshandel.

Schwarze Schafe machen sich überall breit, wo es lukrativ erscheint. So auch im Emissionshandel. Aus gegebenem Anlass hat das Umweltbundesamt (UBA) eine empirische Studie zur Erkennung der Risiken von Geldwäsche im Europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS) veröffentlicht.

Je größer der Emissionshandel wird, um so interessanter wird er für Geldwäsche, also für das Einspeisen illegaler Einnahmen in den legalen Wirtschaftskreislauf.

Eine empirische Studie untersucht die Erkennung der Risiken von Geldwäsche im Europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS). Die ermittelten Transaktionsmuster und wahrgenommenen Verdachtsfälle begründen einen Geldwäscheverdacht in hochgerechnet ca. 300 Fällen innerhalb eines Handelsjahres.

Es werden sechs Empfehlungen ausgesprochen: (1) Softwaregestützte Analysen des Unionsregisters, (2) Abgabe von Verdachtsmeldungen, (3) Reformierung des Unionsregisters, (4) Implementation von Compliance-Management-Systemen auf Seiten der Kontoinhaber/innen und (5) webbasierte Schulungsmaßnahmen durch die Deutsche Emissionshandeslstelle. (6) Internationale Risikoanalysen.
Erkennung von Geldwäsche im Emissionshandel/ Studie

Aus dieser Studie werden sechs Empfehlungen abgeleitet: (1) Softwaregestützte Analysen des Unionsregisters, (2) Abgabe von Verdachtsmeldungen, (3) Reformierung des Unionsregisters, (4) Implementation von Compliance-Management-Systemen auf Seiten der Kontoinhaber/innen und (5) webbasierte Schulungsmaßnahmen durch die Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt (DEHSt). (6) Internationale Risikoanalysen zur Bekämpfung von Geldwäsche im EU-ETS.

Ergebnis der Studie: Der Emissionshandel ist auch weiterhin anfällig für Straftaten. Jahrelang  wurde er  von kriminellen Netzwerken genutzt, um die Umsatzsteuer zu hinterziehen. Es entstand europaweit ein Schaden von 5 bis 8 Milliarden Euro. Auch wenn das mittlerweile weitgehend nicht mehr möglich ist, ist der Emissionshandel anfällig für Geldwäsche.

Die jetzt veröffentlichte Studie der Universität Halle-Wittenberg im Auftrag des Bundesumweltamtes belegt dies. Innerhalb eines Handelsjahres sei in mindestens 300 Fällen der Verdacht auf Geldwäsche gegeben, so die Studie. Das Risikopotenzial dürfte sehr viel höher einzuschätzen sein. Für die Zukunft sieht ist Studie eine steigende Gefahr auf Geldwäsche mit dem Anstieg der CO2-Preises.

Wir erinnern uns. Der CO2-Preis pro Tonne ist ein wichtiger Baustein bei der Erreichung der bundesdeutschen Klimaziele. Ein steigender CO2-Preis soll einen Anreiz für klimafreundliches Wirtschaften geben.

Der Preis soll schrittweise ansteigen. Für das Jahr 2026 soll ein Preiskorridor von mindestens  55 und höchstens 65 Euro gelten.

Das ist fast dreimal so viel wie eine Tonne CO2 derzeit kostet.  Also steigende Anreize auch für Kriminelle?

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