Bullenmärkte dank ultraexpansiver Geldpolitik der Zentralbanken

Sechs Bullenmärkte haben US-Aktien seit den 1960er Jahren nach oben getrieben – der derzeitige Boom ist der längste.

Als Grund für das nun schon mehr als ein Jahrzehnt dauernde Rally gilt vor allem die ultraexpansive Geldpolitik der Zentralbanken. Die Geldschwemme und die daraus resultierenden Null- und Negativzinsen haben Investoren dazu gezwungen, in riskanteren Bereichen der Finanzmärkte nach Rendite zu suchen – also beispielsweise in Aktien. In diesem Zusammenhang ist auch von einer «Inflation der Vermögenspreise» die Rede. Schliesslich haben die niedrigen Zinsen auch die Preise für Immobilien, Kunst und andere Sachwerte nach oben getrieben.

In sechs Phasen haben sich die Aktienbörsen in den vergangenen Jahrzehnten nach oben katapultiert. Auf die Bullenmärkte folgten auch immer wieder Crashs. Im derzeitigen Boom haben US-Aktien bereits um mehr als 400% zugelegt.

Für die starken Kursgewinne am Freitag sorgte der besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht. Damit hält der im März 2009 gestartete «Bullenmarkt» für Aktien an.

Auf den Aufstieg folgt ein Fall

«Was stark steigt, kann tief fallen», lautet eine alte Börsenweisheit. Diese hat sich indessen bei fünf weiteren Bullenmärkten seit den 1960er Jahren bewahrheitet, wie die Studie zeigt. Die erste solche Phase mit anschliessenden Verlusten war zwischen Juli 1962 und Mai 1970 zu beobachten. Damals legten US-Aktien zunächst um 143% zu, worauf sie dann um 33% fielen. Als Grund für das Rally galten zunächst die Wahl von Präsident John F. Kennedy im Jahr 1960 und dessen Versprechen, die USA «wieder in Bewegung zu versetzen». Kennedy wurde im November 1963 ermordet. Laut Schroders war die US-Wirtschaft aber stark und die Arbeitslosigkeit niedrig, bis politische Instabilität und der Vietnamkrieg zusammen mit einer sich abschwächenden Wirtschaft und hoher Inflation zu einer Rezession und einem Bärenmarkt führten….
NZZ
Dax nach US-Jobdaten auf neuem Jahreshoch
bls.gov/data

 

US-Arbeitslosenquote
Original Quelle: Bureau of Labor Statistics