Umgang mit Whisteblower

Snowden: „Was sagt es über unsere Welt, wenn der einzige Ort, an dem ein amerikanischer Whisteblower sicher sein kann, ausgerechnet Russland ist?“..NTV

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Snowden hält sich seit fünf Jahren in Russland auf, die amerikanische Justiz will ihm wegen Spionage und Diebstahl von Regierungseigentum den Prozess machen. In einem vierstündigen Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ berichtet Snowden von seinem Leben im Exil.

Der 35-jährige weltberühmte Whistleblower, der öffentlich gemacht hat, in welchem Ausmaß US-Geheimdienste weltweit Telefon- und E-Mail-Daten abgreifen, hat demnach keinen gültigen Pass mehr. Er wohnt zusammen mit seiner Freundin Lindsay in einer Mietwohnung. Er nutze die Moskauer U-Bahn, wenn er erkannt werde, lasse er sich für Selfies fotografieren, sagte er. Doch eigentlich würde er lieber in Europa leben, verriet er den SZ-Journalisten. Mit seinem Leben in Russland habe er sich lediglich arrangiert, mit dem System Putins aber nicht. „Die russische Regierung ist in vielerlei Hinsicht korrupt. Das wissen die Russen. Die Regierung ist das Problem, nicht das russische Volk.“

In dem Gespräch zeigte sich Snowden zudem enttäuscht von der Haltung Deutschlands und von Kanzlerin Angela Merkel, ihm kein Asyl zu gewähren. Wenn ein russischer Whistleblower „bei Frau Merkel anklopfen würde“, würde die Kanzlerin ihn adoptieren. Snowden fügte hinzu: „Was sagt es über unsere Welt, wenn der einzige Ort, an dem ein amerikanischer Whisteblower sicher sein kann, ausgerechnet Russland ist?“..Süddeutsche

Doaa Eladl
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@doaaeladl

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