São Paulo: Präsident Temer soll Schmiergeldzahlungen gebilligt haben

Im brasilianischen Petrobras-Skandal belasten Tonaufnahmen Präsident Temer. Er soll der Zahlung von Schweigegeld an einen früheren Vertrauten zugestimmt haben.

Die Börse in São Paulo hat den jüngsten Skandal um Präsident Michel Temer schlecht verdaut. Die Affäre stellt die Wirtschaftserholung infrage. Nach Kursverlusten von über 10 Prozent wurde der Handel ausgesetzt.

Neue Ermittlungen im brasilianischen Korruptionsskandal um den Präsidenten Michel Temer haben den Börsenhandel in São Paulo gestern vorübergehend gestoppt. Nachdem der Index nach Börsenbeginn mehr als 10% verloren hatte, aktivierte die Aufsicht den Wellenbrecher. Damit wird der Handel ausgesetzt, um einen panikartigen Crash zu vermeiden, wenn die Kurse stark fallen.

Zuletzt setzte die Börsenaufsicht den Wellenbrecher im Verlauf der Finanzkrise 2008 ein. Die Erschütterungen sind diesmal jedoch politisch ausgelöst: Ton- und Filmaufnahmen belasten den brasilianischen Präsidenten und könnten seinen baldigen Abtritt bewirken.

Nach einem Bericht des Medienunternehmens Globo soll Präsident Temer unterstützt haben, dass der in Untersuchungshaft sitzende ehemalige Präsident des Abgeordnetenhauses mit Schmiergeld zum Schweigen angehalten wird. Das sollen Aufzeichnungen belegen, die ein Unternehmer von dem Gespräch gemacht hat. Während des Treffens habe er den Präsidenten darüber informiert, dass er den einsitzenden Politiker für sein Schweigen bezahle.

Völlig unklar ist die Nachfolge Temers. Nach der Verfassung kämen nach einem Abtritt oder einer Absetzung Temers erst der Präsident des Abgeordnetenhauses und danach der des Senats an die Reihe. Beide sind jedoch ebenfalls in Korruptionsskandale verwickelt. Nur die Nachfolgekandidatin Nummer 3, Carmen Lúcia, die Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, gilt als integer. Manager-Magazin

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