Wird Jacob Zuma in Pension gehen?

Am Finanzmarkt Südafrikas zieht ein Sturm auf.

Claudia Bröll berichtet: Jüngst kam es zu Tumulten im südafrikanischen Parlament. Die Landeswährung rutschte kurzzeitig ab. Das Land richtet sich auf ein turbulentes 2017 ein.

Südafrika richtet sich auf ein turbulentes 2017 ein. Ende des Jahres bestimmt der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) einen neuen Parteichef und damit faktisch den nächsten Staatspräsidenten. Das politische Gezerre wird am Finanzmarkt nicht spurlos vorbeigehen. Nicht nur Opposition und ANC liefern sich Machtkämpfe. Der höchst umstrittene Zuma hat auch die eigene Partei in zwei Lager zerrissen.

Bisher zeigt sich der Rand relativ stark. Seit einem Tiefpunkt im Dezember 2015 hat die Währung gegenüber dem Franken um 14 % aufgewertet. Damals hatte der Devisenmarkt einen «schwarzen Mittwoch» erlebt, als Zuma den Finanzminister durch einen ihm gewogenen Hinterbänkler ersetzte. Die Reaktion an den Märkten war so heftig, dass der Präsident nach wenigen Tagen einlenkte und den erfahrenen Pravin Gordhan auf den Posten holte. Seitdem verfolgen Investoren jeden Angriff auf den Minister mit grösster Nervosität.

Haupttreiber des Rand sind die gestiegenen Rohwarenpreise. Die Preise für Gold und Platin legen zu, der Preis für Eisenerz hat sich binnen Jahresfrist verdoppelt. Die Folgen zeigen sich auch an der Johannesburger Börse, wo die Kurse der Goldförderer seit Jahresbeginn in die Höhe klettern. Der Aktienkurs des Eisenerzförderers Kumba ist binnen Jahresfrist um 350% gestiegen.

Wem die Stunde schlägt. Falls ihn auch der ANC fallen lässt, wird Jacob Zuma nichts übrig bleiben, als in Pension zu gehen.

Foto- Rajesh Jantilal/AFP/Getty Images

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