Satire als Weltsprache, da bleibt der Prophet gelassen

Saudische Satire als Gesellschaftskritik auf Youtube. Junge Saudi finden in der Satire und in der Kunst Wege, Zensur indirekt zu umgehen. Als Plattform dient ihnen in erster Linie das Internet.

Saudi Aribia befindet sich im graduellen Wandel.
Monika Bolliger berichtet über den Trickfilmzeichner Malik Nejers.
Nejer (Myrkott) sieht in den sozialen Netzwerken den Katalysator des gesellschaftlichen Wandels, der sich derzeit vollzieht. Er spricht von einer immensen Kluft zwischen junger und alter Generation. Der Werdegang des 31-jährigen Unternehmers selbst ist ein eindrückliches Beispiel dafür: Er wuchs in einer Beduinenfamilie auf, sein etwas über vierzigjähriger ältester Bruder wurde noch im Zelt in der Wüste geboren. Sein Vater war Nomade. Als er klein war, wollte man ihm das Zeichnen von Lebewesen verbieten, weil es angeblich gegen die Religion sei. Nejer dagegen ist überzeugt, dass Gott schmeichelt, wer versucht, künstlerisch seine Schöpfung zu imitieren.

Wandel gehe langsam, aber ohne viel Blutvergiessen. «Manchmal habe ich das Gefühl, es geht einen Schritt vorwärts und drei zurück», seufzt eine junge Kulturschaffende, die nicht namentlich genannt werden möchte. «Sie gaukeln uns vor, dass es Veränderung gibt, aber in Wahrheit stehen wir still.» Sie sorgt sich um eine neue Vorschrift, wonach Künstler die Bedeutung ihrer Werke erklären müssen, um eine Ausstellungsgenehmigung zu erhalten. Das bedroht den Spielraum der Ambivalenz, den Künstler mit ihren zur Interpretation offenen Werken bisher ausnutzen konnten. Die Satire im Internet kann dagegen nicht so leicht zensiert werden. Das Internet als Katalysator…NZZ

Alaa Wardi ist ein Singer-Songwriter,  „No Woman, No Drive“ ist eine satirische Parodie auf das Lied „No Woman No Cry“ von Bob Marley.  Es ist Hisham Fageeh, die das Lied beginnt, begleitet von Alaa Wardi und Fahad Albutairi. Alle drei sind Saudi-Arabien und leben Ryyad, der Hauptstadt von Saudi-Arabien.

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