Die Rückkehr Argentiniens an den Kapitalmarkt war ein voller Erfolg.
Neue und alte Risiken wurden ausgeblendet. Argentiniens erfolgreiche Bond-Emission. Zu schön, um wahr zu sein?
Die Rückkehr Argentiniens an den Kapitalmarkt war ein Paukenschlag. Das südamerikanische Land konnte an diesem Dienstag problemlos 16,5 Mrd. $ einsammeln – die Gebote waren sogar deutlich höher. Auch die verlangte Verzinsung liegt unter dem Durchschnitt von Schwellenländer-Emittenten mit vergleichbaren Bonitätsnoten. Laut Analytikern der Credit Suisse spiegelt das grosse Interesse der Anleger deren erneut zunehmende Risikobereitschaft auf der Suche nach höheren Renditen. Das zeige sich derzeit besonders bei Investitionen in den so genannten Emerging Markets. Die durchschnittlichen Renditen für Schwellenländer-Anleihen sind in den vergangenen Wochen auf die niedrigsten Werte seit rund drei Jahren gefallen.
Marktbeobachter befürchten, Anleger könnten dabei die potenziellen Risiken dieser Investments unterschätzen. Trotz den bereits erfolgreich durchgeführten Reformen bleibt die Liste der ungelösten Probleme in Argentinien lang – allen voran die nach wie vor hohe Inflation von 25%, die einen guten Teil der Währungsabwertung wieder zunichtemacht. Es überrascht zudem, dass sich Anleger nicht von der Geschichte Argentiniens, die von regelmässig wiederkehrenden Zahlungsausfällen gekennzeichnet ist, abschrecken lassen. Zuletzt wurde das Land 2014 faktisch zahlungsunfähig.