Mit gefälschten E-Mails und verblüffend simplen Tricks bringen Betrüger aus China internationale Konzerne um Millionensummen. Dabei helfen ihnen leichtgläubige Mitarbeiter. So funktioniert die Masche.
Johnny Erling berichtet: Heiligabend 2015 klingelte beim Shanghaier Rechtsanwalt Rainer Burkardt das Handy. Der Anruf kam aus Österreich, war aber keine frohe Botschaft zum Fest. Der Finanzchef eines mittelständischen Unternehmens klagte: Internet-Schwindler hätten seine Firma am Vortag ganz unchristlich über den Tisch gezogen.
Mit imitierten E-Mails hätten sie sich gegenüber seiner Buchhalterin als Vorgesetzte ausgegeben und sie angewiesen, sehr viel Geld auf ein Konto der Shanghai Pudong Entwicklungsbank zu transferieren. Angeblich, um rasch einen noch geheimen Unternehmenskauf in China zu finanzieren. Die Mitarbeiterin folgte den Anordnungen, schöpfte dann aber am Nachmittag des 23. Dezember Verdacht.