Die Geister, die er rief

Halbzeitbilanz von Mario Draghi. Der Präsident der Europäischen Zentralbank setzt seine Ratskollegen mit verbalem Vorpreschen immer wieder unter Druck. Das ging zuerst vermeintlich gut, hat aber zunehmend schädliche Folgen.

Claudia Aebersold Szalay berichtet: EZB-Präsident Mario Draghi hat die Märkte fest im Blick und dabei seinen EZB-Rat zu sehr im Griff. Mario Draghi ist in der ersten Halbzeit seiner Amtszeit nicht nur mit seinen Taten, sondern auch mit seinen Worten aufgefallen. Die berühmtesten davon – sein «whatever it takes» in London im Juli 2012 – werden in die Geschichtsbücher zur Europäischen Währungsunion eingehen. Zur Beteuerung, alles zur Verteidigung der Währungsunion und des Euro zu tun, gesellten sich in den Folgejahren viele weitere Aussagen, mit denen Draghi die Finanzmärkte in die von ihm gewünschte Richtung lenkte. Den Worten folgten stets Taten.

Die Macht der WorteDie verbale Einflussnahme auf die Märkte zieht sich wie ein roter Faden durch die ersten vier Jahre des Italieners an der Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB). Dem kommunikativen Vorpreschen Draghis folgen, mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung, stets weitreichende Entscheidungen des EZB-Rates, wie ein Blick auf die Meilensteine der bisherigen Amtszeit Draghis belegt…
Die Geister, die er rief
Draghi im Bundestag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.