In den USA ist die erste Leitzinserhöhung seit knapp zehn Jahren wahrscheinlich. Trotzdem haben sich die Kurse riskanter Zinspapiere jüngst etwas erholt.
Christof Leisinger berichtet: Die Aussicht auf die erste Leitzinserhöhung in den USA seit knapp zehn Jahren hat in der jüngeren Vergangenheit für Kurs- und Renditeturbulenzen an den Aktien-, Devisen- und Obligationenmärkten geführt. Unmittelbar vor dem «Tag der Wahrheit» aber sind die Investoren zumindest kurzfristig sehr mutig geworden. Das hat am Dienstag zu kräftigen Kursgewinnen an den europäischen und amerikanischen Aktienmärkten sowie beim Dollar und am Erdölmarkt geführt, und selbst die Bonds bonitätsschwacher Schuldner haben sich etwas vom Ausverkauf der vergangenen Wochen erholt.
Dagegen sind die Kurse an den Terminmärkten für die als sicher geltenden Staatsanleihen zum Teil kräftig gefallen. Der Bund-Future zum Beispiel, dessen Preisentwicklung sich auf deutsche Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren bezieht, ist um 1,1 Prozentpunkte auf 157,6% gefallen, und der Preis des Conf-Futures, des Schweizer Pendants also, ist um knapp einen Prozentpunkt auf 160,9% gefallen. Die Renditen haben angezogen von 0,57% auf bis zu 0,67% beziehungsweise von –0,19% auf bis zu –0,11%.