Niedrigzinsen Problem für Atom-Rückstellungen

Die Rückstellungen der Atom-Konzerne könnten wegen der niedrigen Zinsen unerwartet schrumpfen. Den Energie-Riesen drohen Finanzierungs-Lücken, die auch für die Steuerzahler relevant werden können.

Deutschlands Energiekonzerne haben offenbar für das kommende Jahr zu geringe Rückstellungen gebildet. Die der vier Kernkraftwerksbetreiber E.on, EnBW, RWE und Vattenfall weisen derzeit Rückstellungen in Höhe von 39 Millionen Euro auf.
Die Atom-Konzerne rechnen mit Zinssätzen zwischen vier und 4,7 Prozent.

Doch das ist angesichts des Niedrigzins-Umfelds zu hoch gegriffen. Die Konzerne müssen ihr angesetztes Zinsniveau verringern und müssten dann höhere Rückstellungen bilden. Denn aktuell haben die Konzerne zu geringe Rückstellungen gebildet.

Das Magazin Finance berichtet: „Die Atomrückstellungen sind eine Bombe in den Bilanzen der Energiekonzerne: Schon auf dem aktuellen Niveau würde E.on laut einem Gutachten 76 Jahre brauchen, um aus dem derzeitigen Cashflow die Zahlungsverpflichtungen aus den Atom-Rückstellungen begleichen zu können. RWE würde immerhin 35 Jahre benötigen.“

Wegen des Atomausstiegs müssen die Konzerne eigentlich für die Entsorgung des Atommülls aufkommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bisher ausgeschlossen, dass die Steuerzahler mit den Folgen ihrer Entscheidung behelligt werden sollen. Doch die durch die EZB verursachte neue Lage könnte dazu führen, dass am Ende die Steuerzahler einspringen müssen.
Atomkraft

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