Finanzbildung: Auf die Eltern kommt es an

Finanzielle Bildung und Finanzverhalten

Auf die Eltern kommt es anGeld zaehlen. Eine Studie des DIW belegt, was viele schon ahnten: Um die finanzielle Bildung zu fördern, ist nicht nur die Schule gefragt. Wichtig ist auch, dass die Eltern ihren Kindern zeigen, wie Sparen funktioniert.

Geld zählen. Katharina Schneider berichtet: Früh übt sich, wer später mal ein Finanzprofi werden will.  Wer nichts weiß, muss alles glauben. Das gilt bei der Geldanlage ganz besonders. Wer sich nicht auskennt, dem droht ein Vermögensverlust. Die typischen Extreme: Der Finanzlaie lässt sein Geld entweder auf dem Sparbuch versauern, wo es von der Inflation aufgefressen wird. Oder er gerät an den falschen Berater und steigt in hochriskante Finanzprodukte ein – die sein Geld häufig ebenfalls vernichten. Um das zu vermeiden hilft nur eins: finanzielle Bildung.

Die wird immer wichtiger, denn spätestens seitdem die staatliche Rente zur Finanzierung des Lebensabends nicht mehr ausreicht, gehört erfolgreiche Geldanlage zur fundamentalen Aufgabe für jeden Einzelnen. Zugleich ist diese Aufgabe angesichts der Niedrigzinsen bedeutend schwieriger geworden – das Geld einfach auf’s Sparbuch legen bringt schließlich keine Rendite mehr. Doch Finanzwissen hilft nicht nur bei der Geldanlage, es hilft auch die Folgen von Verschuldung zu verstehen, Verträge zu durchblicken und eine finanzielle Schieflage zu vermeiden.

Taschengeldtabelle der Jugendämter
Die deutschen Jugendämter empfehlen für vier- bis fünfjährige Kinder ein wöchentliches Taschengeld von 0,50 Euro.Der Zusammenhang ist wissenschaftlich bestätigt: Je besser die Finanzbildung, desto besser auch die Finanzentscheidungen. Häufig wird deshalb das Schulfach Wirtschaft gefordert. Doch das alleine reicht nicht. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt: Die finanzielle Erziehung durch die Eltern sowie Kindheitserfahrungen mit Geld haben einen größeren Einfluss auf die finanzielle Bildung als die Schule.

„Finanzielle Sozialisierung spielt eine wichtige Rolle für das Finanzverhalten“, sagt Antonia Grohmann, DIW-Ökonomin und Mitautorin der Studie. Dabei gehe es nicht allein um Wissen, sondern auch darum, Normen und Verhaltensweisen zu lernen. „Diese wiederum beeinflussen dann das finanzielle Verhalten“, so die Wissenschaftlerin. „Wenn ein Kind ein Bankkonto führt, trainiert dies ein Verhalten, das sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen kann. Kinder zum Sparen und Budgetieren anzuhalten, kann also viel bewirken.“
Wirtschaftsunterricht in der Schule und die allgemeine Qualität der Bildung wirken sich nur indirekt auf die Finanzbildung aus – indem sie die Rechenfertigkeiten fördern. In der Studie wurde der Grad der finanziellen Bildung daran gemessen, ob eine Person ein Verständnis für Zinsen, für Inflation und für die Bedeutung von Diversifikation hat. Eine Frage lautete etwa: „Es ist sicherer, nur eine Aktie zu kaufen als einen Fonds – wahr oder falsch?“

Finanzkompetenz für Kinder:  Wenn der Goldesel streikt
Woher kommt eigentlich das Geld? Und was kann man damit machen? Schon Kleinkinder verstehen, dass Spielsachen Geld kosten und die Eltern dafür arbeiten müssen. Wie aus dem Nachwuchs kleine Finanzexperten werden. mehr…

Zugleich zeigte sich in der Studie aber auch ein direkter Zusammenhang zwischen Schule und Finanzverhalten. „Es gibt also zwei Kanäle, durch die Finanzverhalten beeinflusst wird: die elterliche Erziehung, die die Finanzbildung erhöht, und die Schule“, sagt Grohmann. Die Effekte von Finanzbildung und Schule sind dabei etwa gleich stark.
Ob jemand ein gutes Finanzverhalten an den Tag legt, wurde daran gemessen, wie stark er sein Geldvermögen über mehrere Anlageformen streut. Die Studienautorin gibt jedoch zu: „Dies ist nur ein sehr grobes Maß, da auch das konkrete Portfolio der Anleger und die persönlichen Präferenzen eine wichtige Rolle spielen.“
Kinder früh in Finanzentscheidungen einbeziehen

Staatliche Finanzspritzen für Eltern
Unabhängig von ihrem Einkommen haben Eltern Anspruch auf ein monatliches Kindergeld oder einen jährlichen Kinderfreibetrag. Der Freibetrag wird von dem zu versteuernden Einkommen abgezogen und senkt dadurch die Steuerlast. Ab einem jährlichen Bruttoeinkommen von 33.000 Euro lohnt sich dies mehr als der monatliche Zuschuss. Das Finanzamt prüft automatisch, was für die Eltern günstiger ist. Aktuell bekommen Eltern für ein Kind jährlich 2.208 Euro Kindergeld.
Finanzbildung Auf die Eltern kommt es an
DIW / Studie

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